Warum in den Pazifik mit dem Auto?                                 19. August 2010                     (siehe auch "Warum in die Karibik mit dem Auto?" und "Warum in den Indischen Ozean mit dem Auto?")
 
Viele können so etwas nicht verstehen, weil diese Region bisher eindeutig von Seglern „beherrscht“ wurde. Nun haben wir jedoch nicht einfach ein gewöhnliches Auto, sondern wir haben darin unseren gesamten Haushalt. Weil bekanntlich die pazifischen Inseln als sehr kostspielig bekannt sind, bringt nun unsere autonome Reiseart schon sehr viele Vorteile, natürlich vor allem auch preisliche. So sind wir nicht auf die z.T. extrem teuren Hotels, Restaurants und Mietwagen angewiesen. Lonely Planet erwähnt als Preisvorstellung nicht selten, dass selbst für „Budget-Reisende“ kaum unter US$100 pro Person pro Tag auszukommen sei. Dank einigen Glücksfällen bei der Fähren- bzw. Schiffssuche zur Weiterfahrt und der Unterstützung der Frachtlinie "Greater Bali Hai", können wir unseren gesamten Tagesdurchschnitt für alle drei (= uns zwei mit unserem LandCruiser) unter US$75/Tag halten. Allerdings erfordert dies auch einen etwas längeren Aufenthalt auf den einzelnen Inseln, was aber bei deren Schönheit kaum ein Problem darstellt, und natürlich einen bescheidenen Lebensstil.
 
Nun muss aber erwähnt werden, dass das „Cruisen“ im Pazifik mit einem LandCruiser nicht gerade einfach ist. Passende Schiffsverbindungen findet man zwar, jedoch kennen sämtliche anglophonen und französischen Inseln keine temporäre Autoeinfuhrmöglichkeit, und sei dies nur für den eigenen touristischen Gebrauch. Im Prinzip wird jedes ankommende Auto wie ein definitiver Import behandelt, also mit Zoll, TÜV, Registrierung etc. etc. Nur dank unserem Eintrag im Guinness Buch der Rekorde fanden sich die Regierungen der besuchten Inseln bereit, uns die vorübergehende Einfuhr zu erleichtern, wobei wir aber nicht immer „ungeschoren“ davonkamen und gelegentlich doch noch zur Kasse gebeten wurden – auf alle Fälle mehr, als man sich im „grenzüberschreitenden Verkehr“ auf Kontinenten gewohnt ist.
 
So haben wir in den bisher rund 23 Monaten Aufenthalt 14 Inseln in 9 verschiedenen Ländern besuchen können. Dabei sind wir knapp 21'000 km gefahren und haben in dieser wunderschönen Inselwelt nebst einer lebensfrohen Bevölkerung  wirklich die traumhaftesten Strände, Regenwälder und Küstenstreifen kennen gelernt – kurzum, der logistische Riesenaufwand an Bürokratie hat sich 100%-ig gelohnt!