Warum in die Karibik mit dem Auto?                               3. September 2004                      (siehe auch "Warum in den Pazifik mit dem Auto?" und "Warum in den Indischen Ozean mit dem Auto?")
 
Viele können so etwas nicht verstehen, weil diese Region bisher eindeutig von Seglern „beherrscht“ wurde. Nun haben wir jedoch nicht einfach ein gewöhnliches Auto, sondern wir haben darin unseren gesamten Haushalt. Weil bekanntlich die karibischen Inseln als sehr kostspielig bekannt sind, bringt nun unsere autonome Reiseart schon sehr viele Vorteile, natürlich vor allem auch preisliche. So sind wir nicht auf die z.T. extrem teuren Hotels, Restaurants und Mietwagen angewiesen. Lonely Planet erwähnt als Preisvorstellung nicht selten, dass selbst für „Budget-Reisende“ kaum unter US$100 pro Person pro Tag auszukommen sei. Dank einigen Glücksfällen bei der Fähren- bzw. Schiffssuche zur Weiterfahrt und der tatkräftigen Unterstützung der französischen Frachtlinie CMA-CGM, konnten wir unseren gesamten Tagesdurchschnitt für alle drei (= uns zwei mit unserem LandCruiser) unter US$30/Tag halten. Allerdings erfordert dies auch einen etwas längeren Aufenthalt auf den einzelnen Inseln, was aber bei deren Schönheit kaum ein Problem darstellt, und natürlich einen bescheidenen Lebensstil.
 
Nun muss aber erwähnt werden, dass das „Cruisen“ der Karibik mit einem LandCruiser nicht gerade einfach ist. Passende Schiffsverbindungen findet man zwar hin und wieder, jedoch kennen sämtliche anglophonen Inseln (die ehemals englische Kolonien – nicht aber die französischen), keine temporäre Autoeinfuhrmöglichkeit, und sei dies nur für den eigenen touristischen Gebrauch. Im Prinzip wird jedes ankommende Auto wie ein definitiver Import behandelt, also mit Zoll, TÜV, Registrierung etc. etc. Nur dank unserem Eintrag im Guinness Buch der Rekorde fanden sich die Regierungen der besuchten Inseln bereit, uns die vorübergehende Einfuhr zu erleichtern, wobei wir aber nicht immer „ungeschoren“ davonkamen und gelegentlich doch noch zur Kasse gebeten wurden – auf alle Fälle mehr, als man sich im „grenzüberschreitenden Verkehr“ auf Kontinenten gewohnt ist.
 
So haben wir in den rund 18 Monaten Aufenthalt 17 Inseln in 16 verschiedenen Ländern besuchen können. Dabei sind wir ca. 20'000 km gefahren und haben in dieser wunderschönen Inselwelt nebst einer lebensfrohen Bevölkerung  wirklich die traumhaftesten Strände, Regenwälder und Küstenstreifen kennen gelernt – kurzum, der logistische Riesenaufwand an Bürokratie hat sich 100%-ig gelohnt!