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Hier einige Reise-Eindrücke aus Französisch Guyana
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- Französisch Guyana Karte
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- Karte der Guyanas
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klicken Sie auf ein Bild, um es grösser zu sehen |
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- Auf der Autofähre über den Maroni Grenzfluss nach Französisch Guyana
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- Ein junges Mädchen beim Abwasch
- am Maroni Flussufer in Saint Laurent
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- Lange, schmale Holzpirogen sind das Transportmittel über den Maroni Fluss
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- Französisch Guyana "französisches Europa in
Südamerika"
- Der tropische Regen trommelt immer noch unaufhörlich auf unser Autodach, als die
Autofähre aus Suriname nach 25-minütiger Fahrt über den Maroni Grenzfluss in Saint
Laurent-du-Maroni in Französisch Guyana anlegt. Die französische Flagge, die über dem
Zollhäuschen weht, ist die unmissverständliche Bestätigung: Soeben haben wir
europäischen Boden betreten. Und schon tönt eine freundliche Stimme: Bienvenue les
Suisses - Willkommen die Schweizer. Der Empfang hat direkt eine
persönliche Note an sich. Natürlich, es sind ja dieselben Grenzbeamten, die sich schon
vor zwei Jahren um uns gekümmert hatten und uns oder unseren LandCruiser sofort wieder
erkennen. Die Einreiseformalitäten sind in Rekordzeit abgewickelt: Während ein
Immigrationsbeamter unsere Pässe abstempelt, studiert ein zweiter aufmerksam unsere
grüne Versicherungskarte, die wir uns für viel Geld - happige US$169 - in
Georgetown/Guyana für einen Monat besorgten. Von unserem ersten Besuch her wissen wir,
dass sie eines der wichtigsten Autodokumente ist, das man hier unbedingt haben muss - ohne
gibt es keine Einreise. Und hier in Europa verkaufen sie nur jährliche
Versicherungen für barbarische Eurobeträge. Was wir alles im Auto mitführen,
interessiert dann den schwarzen Zöllner nicht im geringsten, umsomehr, als es ja immer
noch wie aus Kübeln giesst. So rollen wir fünf Minuten nach Ankunft bereits aus dem
Zollareal.
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- In Saint Laurent findet man noch
- prächtige Kolonialarchitektur
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- Markttag in Saint Laurent:
- Exotisch, lebendig und farbig
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- Die schmucke Kirche am Ende der Hauptstrasse in Saint Laurent
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- Kurze Zeit später sitzen wir in der gemütlichen Zweizimmer-Wohnung unseres Freundes
Philippe, eines französischen Grenzpolizisten, den wir vor zwei Jahren in Paramaribo in
Suriname kennen gelernt hatten. Er hat uns an der Fähre abgeholt, uns seine
Hausschlüssel in die Hand gedrückt und ist dann eilig wieder zum Dienst verschwunden.
Immer wieder staunen wir über das uneingeschränkte Vertrauen, das uns Menschen vielfach
entgegenbringen, für die wir bis vor kurzem noch komplette Fremde waren. Schon längst
ist es kein Einzelfall mehr, dass man uns ein ganzes Haus oder eine Wohnung einfach
bedingungslos überlässt. So werden wir auch hier in Saint Laurent für drei Wochen
hausen und die kleine Wohnung hüten, während Philippe ins nachbarliche Brasilien in die
Ferien reist. Er wohnt im Parterre eines Vierfamilienhauses in einer Siedlung, wo
praktisch nur Schwarze leben. Das Quartier gilt nicht unbedingt als sicher, weshalb
Philippe für uns arrangiert hat, dass wir unseren vollbepackten LandCruiser am Abend in
sicherer Obhut seines rund ein Kilometer entfernten Kommandopostens abstellen dürfen.
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- Die Unter-Präfektur von
- Saint Laurent-du-Maroni
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- Putzige Agutis erfreuen uns immer wieder
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- In Jahouvey verkaufen die Hmong an Markttagen laotische Spezialitäten
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Seit unserem letzten Besuch im
April 2003 hat sich im sympathischen kleinen Grenzort Saint Laurent - pittoresk am breiten
Maroni-Fluss gelegen - eigentlich kaum etwas verändert. Immer noch schaukeln farbenfrohe
Holzpirogen am lebhaften Ufer, wo geschäftstüchtige Kapitäne sich um jeden
einzelnen Passagier streiten. Immer noch trifft sich an den lauen Abenden Jung und Alt am
Flussufer zum Schwatzen, Trinken und Feiern. Immer noch zwitschern in ihren allzu kleinen
Käfigen, die überall im Freien aufgehängt werden, kleine Finken, die für
Wettbewerb-Singen trainiert werden. Und immer noch wird von der wachsamen Grenzpolizei
täglich Jagd auf unrechtmässige Einwanderer aus Suriname und dem ehemals Britischen
Guyana gemacht, die irgendwo illegal über den Fluss geschmuggelt werden zusammen mit
Treibstoff und Gütern des täglichen Gebrauchs, u.a. Eier, Kartoffeln, Zwiebeln,
Knoblauch, Mehl, Maispulver und Maggiwürfel. Die Ware wird dann auf Schubkarren umgeladen
und direkt am Strassenrand verkauft oder von schwarzen Frauen durch die Strassen gekarrt
Hauslieferung wie zu guten, alten Zeiten.
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- Guillotine Hinrichtungsplatz der franz. Sträflingskolonie in Saint Laurent
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- Farbtupfer der Natur zwischen den
- grauen Mauern der Sträflingskolonie
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- Zelle des Sträflings Henry Charrière,
- als Papillon berühmt geworden
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Das Farbenprächtigste an St.
Laurent aber sind die lebendigen Markttage. Orange leuchtende Mangos türmen sich neben
grünen Papayas; Bananenstauden in rot, gelb und grün neben prallen Ananasfrüchten und
aufgeschnittenen Passionsfrüchten mit Kernen wie grauschimmernde Glasperlen. Es ist
wirklich erstaunlich, wie vielfältig und gartenfrisch und von einwandfreier Qualität
Früchte und Gemüse angeboten werden. Kultiviert wird alles hauptsächlich durch die
fleissigen Hmong - ehemalige Flüchtlinge aus Laos -, die in den 70er Jahren in den
Dörfern Javouhey und Cacao angesiedelt wurden. Feilschen ist interessanterweise nicht
üblich, weder bei den schwarzen noch bei den asiatischen Händlern; auch unterbietet
keiner die Preise. Meine bevorzugte Marktfrau ist eine ältere, sehr kleinwüchsige und
spindeldürre Hmong. Meistens kaufe ich bei ihr grossblättrigen grünen Salat - sieben
Köpfe kosten 2 Euros wunderbar süsse Papayas 4 Stück zum selben Preis -
und ein ganzes Netz grüne, kernlose Zitronen für 1 Euro. Diese Produkte sind jetzt
gerade in Saison und recht preisgünstig.
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- Flucht eines Franzosen von
- der Zivilisation ins Buschleben
- am Strand von Les Hattes
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- Eine Leatherback Riesenschildkröte
- legt ihre Eier am
- Sandstrand von Les Hattes
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- Die Leatherback Schildkröten
- können über zwei Meter lang
- werden und bis zu 900 kg wiegen
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Hingegen ist alles, was aus
Frankreich importiert wird und das ist sonst das meiste übertrieben teuer,
zumindest für uns, weniger für die hier aus der Métropole arbeitenden
Franzosen, die 40% mehr entlöhnt werden als im europäischen Mutterland. Die
Einheimischen beziehen - auch ohne zu arbeiten - ein Minimalsalär von 400, und bei
Kinderreichtum kann es sogar 3000 übersteigen. Wahrscheinlich ist dies auch
ein Grund des überreichen Kindersegens, der uns bei unserem täglichen kilometerlangen
Fussmarsch durch das Charbonnière-Quartier von der Wohnung zum
Autoabstellplatz immer wieder auffällt. Die "Maroons" - die Nachfahren
afrikanischer Sklaven - vermehren sich explosionsartig. Die Strassen sind voll von
ausgelassen spielenden, oft nackten Kleinkindern. Sich kreischend und quietschend auf
leeren Mülltonnen herumzustossen, scheint eine ihrer Lieblingsbeschäftigungen zu sein.
Grössere Mädchen schieben ihr schmutziges Geschirr auf Schubkarren zum Abwasch im Fluss.
Es ist zwar kein authentisches afrikanisches Buschleben mehr, hat aber immer noch gewisse
Anzeichen davon, mit der ganz grossen Ausnahme, dass praktisch vor jedem Haus ein eigenes
Auto parkiert ist!
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- Imposante Brücke und
- farbenfrohe Kirche in Sinnamary
- - auf halbem Weg nach Cayenne
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- Fische mit grossen Augen
- im Hafen von Kourou
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- Ein Fischer beim Ausnehmen
- seines Fangs im Hafen von Kourou
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- Eines Nachmittags besuchen wir in Flussnähe auch das Camp de la
Transportation, die frühere französische Sträflingskolonie, wo sich auch der
berühmte Henri Charrière - besser als Papillon bekannt - für einige Zeit
aufhielt, bevor er auf die Îles-du-Salut nach Saint-Joseph verbannt wurde. Das gesamte
Gefängnis sowie auch der Ort Saint Laurent selbst, der damals nur aus einer
Amerindian-Familie bestand, entstand durch Zwangsarbeit der Deportierten; jeder einzelne
Ziegelstein wurde von Hand hergestellt. Heute wird man mit rd. 3000 bestraft,
wenn man einen mitlaufen lässt. Die ersten Schiffe mit Inhaftierten, die oft im
Mutterland nur kleiner Vergehen oder gar Lappalien beschuldigt wurden, landeten 1852.
Erstens wollte Frankreich sie weg haben, und zweitens wollte man analog dem
australischen Beispiel Guyana als Kolonie neu besiedeln. Im Schnitt verbrachte
jeder Verurteilte vier Jahre in diesem Camp. Die Glücklicheren sahen die Freiheit wieder,
die andere starben oft eines erschütternden Todes. Zwangsarbeit, mangelhafte Ernährung,
die bei harter Bestrafung nur aus hartem Brot und Wasser bestand, tropische Krankheiten
und menschenunwürdige Lebensbedingungen forderten ihr Tribut. 1953 wurde die Strafanstalt
geschlossen.
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- Der Start einer Ariane 5
- wird angekündigt
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- Die Ariane 5 zündet und .........
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- ......... steigt majestätisch wie eine
- Fackel in den dunklen Nachthimmel
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Wenn man die Geschichte im gut
dokumentierten Museum verfolgt, die Einzel- und Sammelzellen besucht, sich das grausame
Leben der Gefangenen in der tropischen Hitze mit all seinen Krankheiten vorstellt und den
detaillierten und theatralischen Erklärungen unseres Führers über die Zeremonie der
Exekution mit der Guillotine folgt, so läuft uns schon bald die Gänsehaut über den
Rücken. Zum Beispiel wurden alle Inhaftierten gezwungen, jeder Hinrichtung bis zum
bitteren Ende zuzuschauen. Wer seinen Kopf, resp. die Augen senkte, wurde hart bestraft.
Die Köpfe der Hingerichteten wurden konserviert und zur Abschreckung im Spital
ausgestellt. Aber auch was wir vom Blockhaus, der Gemeinschaftszelle, hören, lässt uns
die Haare zu Berge steigen. In diesem engen Raum wurden bis zu 50 Sträflinge stehend 22
Std. pro Tag an den Füssen angekettet. Nur an zwei Stunden hatten sie die Möglichkeit,
ihre Notdurft zu verrichten. Man muss sich bei der tropischen Hitze den penetranten
Gestank in dieser Gemeinschaftszelle vorstellen, wenn die Häftlinge den Ruf der
Natur nicht mehr unterdrücken konnten.
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- Auch die Schweizer Flagge weht
- im Weltraumzentrum von Kourou
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- Das imposante Modell der Ariane 5 vor dem Weltraumzentrum-Hauptgebäude in Kourou
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- Von unten sieht die Rakete
- noch gigantischer aus
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All das scheint uns aber immer
noch menschlicher als das Los der Schwerstverbrecher und politischen
Häftlinge, die auf Nimmerwiedersehen auf die Îles-du-Salut (Royale, Diable und
St-Joseph) in Einzelhaft verbannt wurden. Auf der wilden, feuchtheissen und regenreichen
Insel St-Joseph hatten die winzigen Zellen nicht einmal ein Dach zum Schutz gegen die
Witterung, sondern nur Gitterstäbe, so dass die Inhaftierten zusätzlich auch noch jede
Sekunde den wachsamen Augen ihrer gnadenlosen Wächter ausgesetzt waren. Bald wird nichts
mehr von den Ruinen dieser grünen Guillotine übrig bleiben der Urwald
holt sich langsam alles wieder zurück. Was bleiben wird, ist eine palmenbedeckte,
ozeanumspülte, einsame Insel heute ein kleines tropisches Paradies. Lange haben
wir uns überlegt, ob wir uns die bei Kourou vorgelagerten Îles-du-Salut überhaupt
leisten wollen. Immerhin kostet die Überfahrt mit einem Katamaran für die kurzen 15
Kilometer Segelfahrt stolze 49 p.P. Doch der Wunsch, den Ort zu sehen, wo
Papillon schlussendlich seine sensationelle Flucht nach Venezuela gelang,
siegte dann doch.
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- Unser Lieblingsplatz in Kourou ist
- der Dreyfus Leuchtturm mit Blick
- auf die Îles du Salut
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- Mit dem Katamaran Hulotte
- segeln wir zu den Îles du Salut
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- Friedhof der Sträflinge
- auf der Insel St. Joseph
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Aber es gibt in St. Laurent noch
etwas anderes, etwas fürs Herz und Gemüt: Die Beobachtung der Riesenschildkröten
Leatherback (Lederschildkröten). Und diesmal sind wir zur richtigen Zeit am
richtigen Ort, denn jedes Jahr von März bis Juli landen sie am Sandstrand von Les Hattes
beim Amerindiendorf Yalimpo, rund 60 km von Saint Laurent entfernt, der als einer der
wichtigsten Legeplätze der Welt gilt. Mit Spannung, Neugier und Erwartungen warten wir
auf den richtigen Zeitpunkt - auf die Flut, mit der sich die Schildkröten an Land
schwemmen lassen. Dann ist es soweit. Mit Taschenlampen und Mückenspray ausgerüstet,
laufen wir dem feinen Sandstrand entlang. Schon bald entdecken wir die erste. Sie hat sich
bereits genügend weit vom Wasser hochgerobbt, um ihre Eier von den Wellen zu schützen
und beginnt gerade, mit ihren kräftigen Hinterflossen ein tiefes Loch zu graben.
Regungslos stehen wir daneben, um sie bei der anstrengenden Arbeit nicht zu stören. Als
ihr Nest tief genug ist, stösst sie das erste Ei heraus und rd. zehn Minuten später
folgen dann die andern hintereinander, an die 100, meistens so gross wie Golfbälle und
weiss. Kaum ist sie mit Legen fertig, beginnt sie mit dem gewissenhaften Zuschütten ihres
Nestes, was abwechslungsweise wieder mit der einen und dann mit der andern Hinterflosse
geschieht, wobei zwischendurch der Sand immer mal wieder mit Klopfen befestigt wird. Zum
Schluss verwischt sie dann mit Schwimmbewegungen ihrer beiden immensen Vorderflossen ihre
Nestspuren gänzlich und robbt als Ablenkungsmanöver erst noch ein Stück weiter, bevor
sie sich zum Meer zurückschleift und in den dunklen Wogen des Atlantiks verschwindet.
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- Blick von der Insel St. Joseph
- auf die Île de Diable
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- Winzige Einzelzelle ohne Dach
- im Dschungel von St. Joseph
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- Heute muten die Îles du Salut
- paradiesisch an
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Der ganze Vorgang hat an die zwei
Stunden gedauert. Es geht uns hier genau so wie beim Beobachten der laichenden Lachse in
Alaska - wir sind auch hier wieder zutiefst gerührt vom anstrengenden instinktiven
Reproduktionsprozess dieser vom Aussterben bedrohten Tierart, umsomehr, als er sich in
kurzen Intervallen jährlich rund siebenmal wiederholt. Aber wir sind uns auch schmerzhaft
bewusst, dass in zwei Monaten nur wenige der Jungtiere eine Überlebenschance haben werden
(laut Statistik sind es nur deren zwei von den rund 100 gelegten Eiern). 1992 zählten sie
hier noch rund 50'000 dieser Riesenschildkröten, heute sind sie auf die Hälfte reduziert
worden. Die Hauptfeinde sind vor allem wilde Hunde und gewissenlose Menschen, welche die
begehrten Eier entweder selber essen oder sie auf dem Markt illegal verkaufen. Die
Leatherback können übrigens bis über zwei Meter lang werden und bis zu 900
kg wiegen. Unsere Exemplare wir sehen an diesem Abend sechs - schätzen
wir auf 1.5 Meter.
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- Beim Dreyfus Leuchtturm in
- Kourou: Palmenstrand und .........
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- ......... natürliche Wasserbecken
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- Grashalme wiegen sich im Wind
- und leuchten im Abendlicht
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Unser nächstes Ziel ist das
Europäische Weltraumzentrum Kourou, 200 km von Saint Laurent entfernt. Wegen der hier
rund 3000 aus der Métropole arbeitenden Franzosen wird Kourou auch
Weisse Stadt genannt. Vor zwei Jahren, am 9. April 2003, wollte es der Zufall,
dass wir wieder zur richtigen Zeit am richtigen Ort waren, denn genau bei unserer
Durchreise ist der Start einer Ariane 5 vorgesehen. Die Vorfreude ist gross, wird aber
schon bald dadurch gedämpft, dass alle Zuschauerplätze schon vergeben sind. So was von
Pech! Haben wir vielleicht trotz der ellenlangen Warteliste doch noch eine winzige Chance?
Auf jeden Fall lassen wir uns ebenfalls eintragen. Natürlich sind wir nicht die einzigen
mit diesem schwachen Hoffnungsschimmer. Plötzlich werden Namen ausgerufen, auch die
unserigen hurra, wir sind dabei! Bald liegt überall Freude in der Luft und
jedermann strahlt um die Wette, denn wegen der vielen no shows dem
Nichterscheinen bleibt am Schluss niemand zurück. Alle dürfen die Busse
besteigen, die uns zum Agami Point, einer Plattform rund 6.5 km vom Startort
entfernt, bringen.
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- Eine prachtvolle weisse Blüte
- baumelt von einem Baumast
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- Gibt es hier etwas zum Fressen?
- Äffchen klammern sich auf
- den Îles du Salut an Liliana
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- Das undurchdringliche
- Blätterwerk des Regenwaldes
- ist immer eine Augenweide
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Die Rakete ist hell beleuchtet,
als wir eintreffen, und auf dem breiten Bildschirm können wir gerade noch die letzten
Startvorbereitungen verfolgen. Dann kommt der aufregende Nervenkitzel des
Countdown. Schlagartig wird es unter den rund 400 Zuschauern mäuschenstill.
Pünktlich zündet Ariane 5 und steigt mit einigen Sekunden Verzögerung dann langsam und
majestätisch wie eine Fackel gegen den dunklen Nachthimmel, um kurz darauf in den Wolken
zu verschwinden. Nochmals wenige Sekunden später folgt ein tiefer, kräftiger
Donnerschwall, der den Boden erbeben und alle Urwaldgeräusche für einige Minuten
verstummen lässt. Nachdem die Aufregung langsam abklingt, vernehmen wir schon, dass die
Mission geglückt ist. Überall herrscht Freude. Warum wurde für das europäische
Weltraumzentrum ausgerechnet das kleine Dschungelland Französisch Guyana gewählt, fragen
wir uns, als wir mit dem Bus zum Parkplatz zurückfahren. Die Antwort erhalten wir
anderntags bei unserer 3-stündigen, sehr informativen Besichtigungstour - die übrigens
gratis ist: Erstens ist es die ausserordentlich günstige Lage zum Äquator (Ausnutzung
der Erddrehung), zweitens die Nähe des Ozeans (Booster fallen ins Meer), drittens die
spärliche Besiedlung (niemand muss beim Start evakuiert werden) und viertens die vielen
unbebauten Flächen. Interessant ist auch, dass alle Gebäude des Weltraumzentrums weit
auseinander gebaut wurden, um die teuren Anlagen im Falle eines plötzlichen Absturzes
oder einer Explosion zu schützen.
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- Beim Monjoly Sandstrand
- in Cayenne erleben wir die
- schönsten Abendstimmungen
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- Ein traditionelles Kolonialhaus
- bei Cayenne - heute ein
- schützenswerter Anblick
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- Der Hauptplatz in Cayenne:
- La Place des Palmistes
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Endlich erreichen wir Cayenne,
die Hauptstadt, die nur etwa 60 km von Kourou entfernt ist. Werden wir von hier nun nach
Brasilien weiterreisen, oder wird uns der Wind sonst irgendwohin wehen? Dies ist die
grosse Frage, die uns schon seit Wochen beschäftigt. Zwei Stunden im Büro des
stellvertretenden Managers der CMA-CGM - der grossen französischen Schifffahrtslinie -
genügen, um unsere Augen glänzen zu lassen. Unser Traum, nach Südostasien
zurückzukehren, um dort neue Länder zu entdecken, wird plötzlich wahr. Das zeigt uns
erneut, dass die Franzosen, die wir früher eher als arrogant und distanziert eingestuft
hatten, hier in Französisch Guyana ganz anders sind hilfreich, warmherzig,,
gastfreundlich, interessiert und offen, und sie haben irgendwie auch noch einen Hauch von
Abenteuergeist. Überall fanden wir auch sofort freundliche Aufnahme: In Saint Laurent bei
Philippe, der uns für drei Wochen seine Zweizimmerwohnung anbot; in Kourou bei den
Familien Birebent und Marsy, die uns einluden, im Haus zu schlafen. In Cayenne sind es
Xavier, selber ein passionierter Reisender mit Motorrad und Seitenwagen, sowie Francine
und Philippe, die sich aufmerksam und liebevoll um uns kümmerten. Immer wieder sind es
all diese kostbaren Kontakte, die unsere Weltreise so wunderbar bereichern.
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- Gemütliches Frühstück im Garten
- von Xavier LoPinto in Cayenne
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- Ein Wasservogel sucht im
- Schlick nach Fressbarem
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- Einfaches Carbet (Wochendhäuschen)
- am Ufer des Kourou-Flusses
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Als wir uns am 29. Juli von
Französisch Guyana und damit von den drei Guyanas verabschieden, denken wir mit Nostalgie
und Dankbarkeit an all diese gastfreundlichen Menschen zurück, an das bunte
Völkergemisch mit all seinen Kulturen, Lebensweisen und Religionen, an die Geheimnisse
des Regenwaldes, an unsere abenteuerlichen Dschungelpisten und die schwarzen
Urwaldflüsse, die uns immer wieder zum Träumen bewegten, an die Rufe exotischer Vögel
und an unsere schönen Frühstücksstunden beim Hotel Les Roches in Kourou, wo
wir jeden Morgen die Katamarane zu den vorgelagerten Îles-du-Salut beim Segel setzen
verfolgten. Wir haben viele Wochen in dieser für uns ganz speziellen Gegend verbracht und
keinen einzigen Tag davon bereut. Es hat sich sogar eine gewisse Liebe, ein
gewisses sich zu Hause fühlen eingeschlichen. Um deshalb unseren Abschied
nicht allzu abrupt werden zu lassen, durchqueren wir die liebgewonnenen drei Guyanas
gleich ein drittes Mal, diesmal von Cayenne nach Georgetown mit öffentlichen,
vollbepackten Minibussen, während unser treuer LandCruiser in einem Container auf den
Hochseewellen in östlicher Richtung seinem neuen Ziel Singapur
entgegenschaukelt. Um 05.00 Uhr des 4. August 2005 ist es dann auch für uns endgültig
soweit: Mit etwas feuchten Augen und einer gewissen Wehmut besteigen wir auf dem Flugplatz
in Georgetown die BWIA in Richtung Miami, von wo wir in westlicher Richtung unserem neuen
Ziel entgegensteuern werden. Über uns türmen sich fantastische, skurrile Wolkengebilde,
unter uns streift das erste Morgenlicht spielerisch das dichte, grüne Kronenwerk des
ursprünglichen Regenwaldes mit seinen sich träge schlängelnden Flüssen ein
krönender Abschied von diesen drei abgeschiedenen Urwaldstaaten im Nordostzipfel von
Südamerika, die einen festen Platz in unseren Herzen erobert haben.
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- So war die neue Urwaldpiste von
- Regina nach St. Georges (an der brasilianischen Grenze) bis vor kurzem
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- Amerindian Kinder leben noch
- im Einklang mit der Natur
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- Urwaldflüsse schlängeln sich durch den Regenwald von Französisch Guyana
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- Zeitungsartikel über uns in Französisch Guyana:
- Artikel: "Le périple le plus long d'Emil
& Lilian Schmid", 7. April 2003
- Artikel: "Tour du monde,
à deux et en voiture", 9. April 2003
- Artikel: "A vous Les
Toyoteurs du Monde", Mai 2003
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