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Hier einige Reise-Eindrücke aus Grenada

 

 
Grenada-Karte

 

 

 

Karte der Karibik
 

klicken Sie auf ein Bild, um es grösser zu sehen

 

 

 

 

 

 

Die berühmte Hafenkulisse von
St. George’s „The Carenage“
mutet uns europäisch an
Church Street, die steile
und enge Hauptstrasse
von St. George’s
Die Silhouette eines Kirchturms
bei Sonnenuntergang
 
Grenada - Die Gewürzinsel

Die rhythmischen Klänge der trinidadischen Steelband am Oberdeck unserer Autofähre „MV Panorama“ verbreiten eine immer ausgelassenere Stimmung unter den 600 partyverrückten Passagieren aus Trinidad, die auf dem Weg zum Karneval von Grenada sind. Auch uns erfüllt die Vorfreude auf unsere erste karibische Fastnacht – es muss ja nicht unbedingt der weltberühmte von Port-of-Spain sein. Dieser Glücksfall hat sich rein zufällig geboten. Wie es dazu kam? Wie üblich frühstückten wir gerade in luftiger Höhe beim einzigartigen Aussichtspunkt von Fort George mit wunderbarem Blick auf Port-of-Spain, als wir auf eine Radiosendung aufmerksam wurden, die Reklame für eine Karnevalsfahrt nach Grenada machte. „Wäre das nicht eine Gelegenheit für uns“ dachten wir gleichzeitig. Der Gedanke packte uns. So machten wir uns gleich auf den Weg zum Hafen, wo wir mit dem Chef sprechen konnten und die Telefonnummer der Chartergesellschaft erhielten. Wir hängten uns gleich ans Telefon und es war wiederum Glücksache, dass die zuständige Person anwesend war und uns gleich den folgenden Handel vorschlug: „Ihr kauft zwei normale Passagiertickets für den Karneval, dann nehmen wir Euren LandCruiser gratis mit!“ (es blieb dann übrigens das einzige Fahrzeug an Bord). Können wir uns etwas Besseres wünschen?
 
 

Kostüm in Blau
Die Calypso Königin ist
die unbestrittene Schönheit
Das Schmetterlings-Kostüm
ist nur eines der vielen Motive
 
 
Es ist ein wunderbarer Ausblick, als wir an diesem 9. August in St. George’s einlaufen und unser erster Blick an der attraktiven Hauptstadt hängen bleibt. Im sanften Abendlicht präsentiert sie sich in ihrer vollen Schönheit. Pastellfarbige Handelshäuser aus dem 19. Jh. ziehen sich am Fusse eines leuchtend grünen Hügelzuges harmonisch einer hufeisenförmigen Bucht entlang. Es gibt keine Hochhäuser, die das Stadtbild überragen, nur drei Kirchtürme, weil ein Gesetz besagt, dass kein Gebäude höher als eine Kokospalme sein darf. Dahinter klettert üppiges Grün in allen Nuancen bis hinauf in die höchsten Bergkämme. Pittoreske Fischerboote, Inselhüpfer und Jachten aller Herren Länder ankern in der friedlichen Bucht. Kein Wunder, dass diese Hauptstadt immer wieder gerühmt wird, die schönste Bucht der ganzen Karibik zu besitzen. Für uns bringt sie auf den ersten Blick noch etwas anderes mit sich: Sie vermittelt einen Hauch von Europa, wenn nicht sogar ein gewisses nordisches Flair– auf jeden Fall ist sie ganz anders als Trinidad & Tobago, unsere ersten beiden Karibikinseln. Unser nordischer Eindruck verstärkt sich später noch, als wir der „The Carenage“, der pittoresken Promenade entlang schlendern, die den inneren Hafen umgibt, und die hübschen kleinen „nordischen“ Häuser bewundern, welche die engen, sehr steilen Strassen säumen, die sich hügelwärts ziehen.
 
 

Eines der grün bemalten
Gesichter bei der Morgenparade
Eine Fastnachtsgruppe hat sich
mit rotem Lehm beschmiert
Der farbenfrohe Umzug
ist im Anmarsch
 
Die Immigrations-Formalitäten finden ganz unbürokratisch an Bord statt – wir kriegen eine Aufenthaltsbewilligung bis Ende September. Mit den Autopapieren hingegen läuft es nicht so flott, wie wir erhofften und wünschten. Eigentlich hatten wir die Zusage, dass der Hafenzoll den LandCruiser heute noch abfertigen wird. Aber die Beamten wissen von nichts – einer meinte sogar ziemlich anzüglich, es sei eine ziemlich dumme Idee, ein Auto nach Grenada mitzubringen. Zudem ist heute Samstag und zugleich auch noch der Beginn des jährlichen Karnevals. Wem kann man es da verargen, dass nichts mehr läuft! Wir lassen uns deswegen die gute Laune aber nicht verderben, umsomehr, als man uns daraufhin bewilligt, im Hafengelände im Auto zu schlafen und bei der Hafenpolizei die Duschen zu benutzen. Im nachhinein erweist sich dieser „Zwangs“-Campingplatz an der Hafenfront sogar als sehr gut, denn wir befinden uns mitten im Zentrum und das fastnächtliche Geschehen rollt rund um die Uhr an uns vorbei. Und nach einem wolkenlosen und sehr heissen Tag und wundgelaufenen Füssen sind wir am Abend jeweils wirklich glücklich, uns im Hafen beim Anlegeplatz der „Windjammer” die kühlende Seebrise um die Ohren wehen zu lassen. Unser Blick schweift dann auch immer zu den vielen Segeljachten, die draussen ruhig vor sich hin schaukeln. Es macht uns Spass, die verschiedenen Flaggen zu studieren und herauszufinden, aus welchem Land sie stammen.
 
 

Die heissen Rhythmen der Calypso Steelbands feuern jedermann an Bald hat wohl kein Nadelöhr mehr Platz!
Auch die Unermüdlichsten
brauchen eine kleine Erholung
 
Innert kürzester Zeit lernen wir Segler aus Frankreich, Kanada und der Schweiz kennen, welche sich die geschützten kleinen Buchten Grenadas ausgesucht haben, um das Ende der Hurrikansaison am 30. November abzuwarten. Übrigens ist es interessant festzustellen, dass es nebst den wirklichen Segler-Enthusiasten auch die sogenannten „Hänger“ gibt - diejenigen, die sozusagen die meiste Zeit auf ihrem Boot am selben Ort verbringen und ausserhalb der Häfen ankern, wo es nichts kostet. Vielleicht verschieben sie sich ab und zu einmal zu einer Nachbarinsel. Darunter gibt es auch abgewrackte Typen: Wir treffen sie hauptsächlich in den Supermärkten und Internetcafés. Eines Tages treffen wir Esther und Willy, beides Schweizer und es kommt zu einem netten Gespräch. Sie erzählen uns, dass sie sich hauptsächlich zwischen Grenada und Martinique bewegen. „Warum habt Ihr Euch gerade diese südliche Insel für die Hurrikan Saison ausgesucht“, fragen wir sie. Ihre Antwort ist interessant. „Keine Gesellschaft versichert Segelbote während der Sturmzeit nördlich des 13. Breitengrades, und ausserdem gefällt uns diese verschlafene Insel einfach“. So ergeht es auch Lilo - ebenfalls Schweizerin - die einen Batikshop in der Innenstadt führt. Auch sie kam per Segelboot nach Grenada und ist dann hier hängen geblieben. Heute lebt die 63-jährige, die in den 70-er Jahren per VW Bus einmal durch den afrikanischen Kontinent gereist ist, auf ihrem Segelboot auf Hog Island zusammen mit ihrem Rastafarian-Freund und fährt jeden Morgen 20 Minuten mit ihrem kleinen Dingi zur Arbeit – wir sind beeindruckt! „Es ist ein gutes Leben“, meint sie. Wir glauben es ihr! Wer träumt nicht davon, jeden Tag von der strahlenden karibischen Sonne geweckt zu werden und ständig von türkisblauem Meer umgeben zu sein? Auch der Holländer, der mit seiner jungen guyanesischen Frau regelmässig Diesel in Venezuela einkauft und dann die Inseln damit versorgt, hat seinen eigenen Weg gefunden, Arbeit und Traumziel auf einen Nenner zu bringen.
 
 

Viele Häuser schmiegen
sich an üppig grüne Hügel
Eine kleine Pause am Strassenrand
Das Farbenspiel eines tropischen Sonnenuntergangs ist immer ein Erlebnis
 
Am Montagmorgen werden wir bereits um sechs Uhr von rhythmischen Trommeln und mitreissender Calypso-Musik aus dem Bett gerissen – Der Karneval ist bereits voll im Gang – er hat mitten in der Nacht mit einer Parade - „J’Ouvert“ genannt - begonnen. Um uns ja nichts entgehen zu lassen, erledigen wir unsere Morgentoilette in Rekordzeit und verschlingen unser Frühstück hastig. Als wir bei der Strasse eintreffen, zieht gerade eine tanzende Menschenmenge mit Kind und Kegel hinter einer Steelband an uns vorbei. Viele im Gefolge sind mit grüner, silberiger und blauer Farbe bestrichen. Darunter entdecken wir aber auch „Teufel“, mit schwarzem Fett eingerieben, die auf der Lauer sind, andern denselben „Look“ zu verpassen. Deshalb wurden wir auch gewarnt, an dieser Morgenparade nur ausgetragene Kleider zu tragen. Schon bald sind wir auch Teil der sich nur im Schritttempo weiter bewegenden tanzenden Parade und es ist nicht schwer, sich von der überschäumenden Lebensfreude anstecken zu lassen. Am frühen Nachmittag formiert sich dann langsam der eigentliche Karnevalsumzug und schon bald wimmelt es von prächtigen, farbenfrohen Kostümen und Karnevalsgruppen, die sich punkto Motive und Ideenreichtum übertreffen. Für uns ist es ein wunderschönes Erlebnis, von der kleinen Brücke vor dem Stadion aus die ganze festliche fröhliche Prozession mit den mitreissenden Rhythmen der vielen Calypso Steelbands aus nächster Nähe an uns vorbeiziehen zu sehen. Und zugleich ist es auch ein sehr spezieller Empfang Grenadas, dieser sonst eher etwas verschlafenen Karibikinsel im Süden.
 
 

Die weisse Grand Anse Beach bei
St. George’s ist der populärste Strand
Die karibischen Mädchen mit ihren
Zöpfchen und Perlen sehen allerliebst aus
Das Wasserflugzeug ist ein ideales Transportmittel für die Ausseninseln
 
Um zwei Uhr morgens am Mittwoch hat die „MV Panorama“ Grenada bereits wieder verlassen und ist auf dem Weg zurück nach Trinidad, wo sie ihren normalen Service zwischen der Haupt- und der Schwesterinsel Tobago wieder aufnehmen wird. Und wir müssen uns nun um die Auslösung unseres LandCruisers kümmern. Es ist wirklich erstaunlich, wie schnell und einfach wir den bürokratischen Teil hinter uns bringen können. Nach weniger als zwei Stunden verlassen wir den Hafen bereits. An unserem LandCruiser glänzt jetzt ein lokales, gelbes Nummernschild „V1“ = „Visitor 1“. Wir sind ganz stolz auf diese Zahl – sind wir doch hier die ersten Besucher mit einem eigenen Auto! Sofort wird uns klar, dass es in St. George’s allzu viele Autos gibt, vor allem Taxibüsschen, die sich durch die engen, steilen Einbahnstrassen zwängen und ständig die Strassen verstopfen. Wie wird das Chaos erst aussehen, wenn ab November die grossen Kreuzer wieder anlegen und auf einen Schlag bis zu 3’000 Passagiere ausspucken werden? Und wie wird das nur 4’500 Einwohner zählende Städtchen es verkraften, wenn das neue, sich im Bau befindliche und u.E. überdimensionale Cruise-Ship-Terminal fertig ist und dann gleichzeitig drei solcher Giganten anlegen können? Aber eben, Grenada lebt neben dem Export von Muskatnüssen und einigen Bananen hauptsächlich vom Kreuzfahrertourismus.
 
 

Unser LandCruiser mit dem lokalen Autoschild V1 (= "1. Besucher")
beim Leuchtturm Anse aux Epines
Ein Hauch Südseeromatik: Die
verlassene Levera Beach mit der
vorgelagerten Sugar Loaf Insel
Die traditionellen Holzhäuser
in Sauteurs sind farbenfroh
 
Jetzt in der Regenzeit – wir merken zwar nicht viel davon – wirkt diese gebirgige Insel wie ein einziger üppiger Park mit wundervollen exotischen Blumen, Sträuchern und Obstbäumen. Alles und jegliches blüht und wächst im Überfluss: Muskatnuss, Kakao, Brotfrucht, Mango, Grapefruit, Orangen und Guavas, nur um einige zu nennen – die Früchte wachsen uns förmlich in den Mund – und der Geruch von Zimt, Nelken und Vanille hängt zart in der tropischen Luft. Eingebettet in das üppige Grün stehen luxuriöse Villen, vor allem aber einfache Holzhäuser. Wir beobachten eine alte Frau, wie sie mit ihrem Besen aus Blätter den Vorhof putzt, nackte Kinder, die in Urwaldflüssen schwimmen, während ihre Mütter oder Schwestern ihre Wäsche waschen und Menschen, die auf ihrem Kopf schwere Holzbündel und Fruchtkörbe balancieren. Und wir beobachten Ziegen und Kühe, die auf fetten Weiden grasen – es ist eine friedliche, ländliche Atmosphäre.
 
 

Der Kratersee des Grand Etang Nationalparks ist eine kleine Oase
Das Mona Äffchen im
Grand Etang Nationalpark
wartet auf Bananen
Blick von der Dachterrasse
„unseres“ Hauses auf die
satt grüne Hügellandschaft
 
 
Egal, welche Himmelsrichtung wir wählen, sei es die Westküste oder die Ostküste oder das Landesinnere, immer wieder entdecken wir einladende Ecken, die uns zu einem Halt verleiten. An der Südostküste sind es vor allem Lower Woburn mit Blick auf Hog Island, dann Point of Fort Jeudy, wo die Küste wilder ist und mit ihrem niedrigen Graswuchs und kleinen Büschen wieder einen nordischen Charakter vermittelt und nicht zuletzt La Sagesse Bay mit den zwei idyllischen Buchten aus weissem Sand und einem Restaurant mitten drin. Diese werden wir auch aus einem andern Grund nicht so schnell vergessen, weil es genau auf den letzten durchlöcherten Metern zu diesem Punkt passiert: Plötzlich riecht es nach etwas Verschmortem. Emil stellt sofort den Motor ab und stellt fest, dass die Ursache der durchgebrannte Kompressor unserer Kühlbox ist. Noch haben wir aber Hoffnung, dass wir ihn wieder reparieren können. Später zeigt sich aber, dass er nach beinahe sechs Jahren nicht mehr willens ist, uns weiterhin das so geschätzte kalte Bier zu liefern - ein harter Schlag für uns!
 
 

Die Muskatnuss, das Hauptexport-
produkt Grenadas, ist auch in
der Landesflagge verewigt
Die Milch der Kokosnuss ist
ein köstliches Getränk der Tropen
Die säuerliche Sternfrucht sieht geschnitten sehr dekorativ aus
 
 
Die meiste Zeit verbringen wir in Bathway im Nordosten mit den noch einsamen Stränden. Wir dürfen in der leerstehenden Villa von George Dias wohnen, den wir auf einem Weihnachtsfest in Georgetown/Guyana kennen lernten. Sie liegt auf einem Hügel mit Rundblick auf die bewaldeten Hügel auf der einen und die drei „Robinson“-Inselchen Sugar Loaf, Green Island und Sandy Island auf der anderen Seite. Im gepflegten Garten wachsen exotische Blumen und Mangos, Guavas und Sternfrüchte in Hülle und Fülle, die jetzt alle wunderbar reif zum Essen sind. Wir fühlen uns ein bisschen wie Adam und Eva im Paradies! Der Strand mit seinem perlweissen Sand, dem türkis leuchtenden Meer und den wiegenden Kokospalmen ist nur 700 Meter entfernt, aber leider 700 miserable Meter bergab auf einem wüst ausgewaschenen Bachbett. Unter der Woche haben wir ihn für uns alleine, aber am Wochenende macht uns das Baden keinen Spass mehr, wenn camionweise Familien angefahren kommen und Partytime ist, was vor allem ‚sich betrinken’ heisst. Dann ziehen wir vor, auf „unserer“ Dachterrasse zu sitzen und abends mit einem „Sundowner“ die prachtvollen Sonnenuntergänge zu bewundern, die immer wieder neue Stimmungsbilder hervorzaubern.
 
 

Die Guava Frucht wächst
in Grenada im Überfluss
Kakao gehört auch zu den Früchten,
die auf Grenada gedeihen
Die schwarzen Tausendfüssler
fressen sich an einer reifen Mango voll
 
 
Die Tage sind entspannt und es wird uns nie langweilig. Emil beschäftigt sich immer mit dem Computer, und ich habe in George’s interessanter Bibliothek das Buch von Wilfred Thesiger „Arabian Sand“ entdeckt, das ich schon immer gerne lesen wollte. Schon bald beginne ich von Wüstensand, Beduinen und Kamelen zu träumen. Ist es Zeit für einen Tapetenwechsel? Doch schon im nächsten Moment verscheuche ich diese Idee wieder, wenn mein Blick auf die tief-grüne Umgebung fällt, auf die Intensität der Farben, die verschiedenen Formen der Pflanzen und das bunte Gefieder der Vögel. Dann weiss ich, dass uns diese tropische Welt immer noch bezaubert und es im Moment der Platz ist, wo wir sein möchten. Der Platz, wo uns jeden Morgen ein kleiner, zutraulicher Vogel mit seinem glockenhellen Gezwitscher erfreut, wo sich das bunt schillernde Kolibri regelmäßig am süssen Nektar der lila Lippenblütler labt und der grosse Raubvogel wie angegossen stundenlang auf seinem Masten hockt und in regelmässigen Abständen einen langen Pfiff ausstößt. Auch an die giftiggrünen Eidechsen, die überall herumhuschen, haben wir uns gewöhnt - sogar an die unzähligen schwarzen Tausendfüssler, die sich an all dem Fallobst fett fressen und sich dann zu Spiralen zusammenrollen. Es gibt nur zwei Dinge, auf die wir leicht verzichten könnten: Auf die Horden fressgieriger Mücken, die uns das Leben schwer machen, und die lähmende, fast unerträgliche Hitze in der Nacht, wenn wir regungslos unter dem dichtmaschigen Mosquitonetz liegen und uns der Schweiss in kleinen Rinnsälen über den Körper läuft. Vielleicht muss es so sein, damit uns der Abschied etwas weniger schwerfallen wird. Es gibt definitiv kein Paradies auf Erden!

Ein Fischerboot wartet auf Passagiere
zur "Robinson Insel" Sugar Loaf
Blick von „unserer“ Dachterrasse
auf Weiler und Regenwald
Mazda Mechaniker wollen den Motorenraum unseres LandCruisers inspizieren und unsere Würstchen essen
 
 
Viele Kilometer können wir auf Grenada – wie übrigens in der ganzen Karibik - nicht „sammeln“. Die Insel ist nur 311km2 gross und zählt 98’000 Englisch sprechende Einwohner, wovon 82% Negros, 13% Mischlinge und 3% indischen Ursprungs sind. Die Bevölkerungsdichte wird mit 315 Einwohnern pro km2 (CH=174) angegeben. Grenada wurde von den Engländern und Franzosen regiert, bevor es am 7. Februar 1974 unabhängig wurde. Einer unserer letzten Ausflüge, bevor wir uns von Bathway verabschieden, bringt uns zum kleinen Dorf Sauteurs im Norden, wo die letzten kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen den Insulanern und den Eroberern statt fanden. Dort nahm das Schicksal der letzten Ureinwohner des Stammes der aggressiven Carib 1651 ein tragisches Ende, als sich die letzten Familien von einem 40m hohen Küstenfelsen, dem „Carib’s Leap“, ins Meer stürzten, um sich nicht den vordringenden Franzosen ergeben zu müssen.
 
 

Das sympathische Sauteurs
zwischen Meer und Berge
Ein wilder Urwaldfluss im Landes-
innern lädt zum Erfrischen ein
Der Inselcharakter der Dorfstrasse
von Sauteurs ist unverkennbar
 
 
Dann sind wir wieder in St. George’s. Wahrend wir all die Möglichkeiten der Weiterfahrt nach St. Vincent abklären, dürfen wir auf dem Areal des dortigen Toyota Importeurs stehen. Nicholas Steel, der Eigentümer, ist sehr hilfsbereit und hilft uns sogar bei der Suche nach einer Fähre. Natürlich nehmen wir auch gerne an, dass seine Firma als Unterstützung unserer Weltreise die Frachtkosten nach St. Vincent übernehmen will. Unsere Glückssträhne hat uns noch nicht verlassen! Als wir das ruhige Grenada am 4. September verlassen, erstrahlt St. George’s genau im selben sanften Abendlicht, wie es uns 25 Tage zuvor begrüsst hat. Wir stehen an der Reling unseres kleinen Kieskahns „MV Gondola“ bis uns die Nacht verschluckt. Dann begeben wir uns in den Schiffsraum und strecken uns auf einer langen Bank für eine kurze Nacht aus.
 
 

 
Die unberührte Bathway Beach im Nordosten hat verschiedene Gesichter
 
 
Anmerkung: Es war vernichtend zu erfahren, dass Hurrikan „Ivan“ - der Schreckliche, Grenada ein Jahr später heimsuchte und 90% der Insel zerstörte. Unsere Gedanken sind bei all den Menschen, die dort unsere Wege gekreuzt hatten.
 
 

Die vielfältige Pracht einer
tropischen Abenddämmerung
Die Westküste Grenadas ist von
Palmen und dichtem Urwald bedeckt
St. George’s verabschiedet
uns im warmen Abendlicht
 
Zeitungsartikel über uns in Grenada: