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Hier einige Reise-Eindrücke aus Trinidad & Tobago
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Trinidad Karte
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Tobago Karte |
Karte der Karibik |
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- um es grösser zu sehen
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- Zauberhafter Blick vom Fort George
- auf Port-of-Spain
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- Blühender Flamboyant im Queens
- Park Savannah, dem Central Park
- von Port-of-Spain
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- Das Queens Royal College an
- der Maraval Road gehört zu
- den Magnificent Seven
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Trinidad &
Tobago - "Heimat des Calypsos"
Das Meer funkelt in einem silbernen Blau, wenn die Sonne die Wellen streift. Entspannt
stehen wir an der Reling des Containerschiffs MV Husum und werden nie müde,
dieses Schauspiel der Natur zu verfolgen, während wir auf Trinidad & Tobago
zusteuern. Die Inselwelt der Karibik zu besuchen, war schon seit langem unser Traum. Wir
freuen uns deshalb unheimlich, dass wir nun endlich auf dem Weg dazu sind. Noch wissen wir
nicht, dass der Einstieg nicht ganz ohne Probleme ablaufen wird und geniessen im Moment
noch in vollen Zügen das entspannte Leben auf hoher See, die guten Mahlzeiten und den
Komfort unserer Kabine. Bedauerlicherweise dauert die Seereise nur drei Tage bei
weitem zu kurz. Wir wären gerne noch viel länger geblieben.
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- Monument von Christopher Columbus,
- der Trinidad im Jahre 1498 entdeckte
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- Strassenschild aus der
- guten, alten Zeit
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- Durch den Bambuswald des
- Asa Wright Nature Centers
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Noch ist es Nacht, als am 22. Mai,
um 0400 Uhr, die MV Husum im Hafen von Port-of-Spain in Trinidad einläuft.
Schon kurz darauf klopft es an unserer Kabinentür - der Immigrationsbeamte ist zu dieser
unmenschlichen Zeit bereits an Bord und wartet auf uns. Wenigstens ist es eine kurze
Angelegenheit: Nach fünf Minuten können wir uns bereits wieder aufs Ohr legen. Wir haben
eine Aufenthaltsdauer von drei Monaten gekriegt. Gottlob kam die Frage nach einem Weiter-
oder Rückreisebillet gar nicht erst auf. Nun sind wir mehr als gespannt, wie es hier mit
der temporären Einfuhr unseres LandCruisers klappen wird. Dass Inseln in dieser
Hemisphäre diesbezüglich kein Zuckerlecken sind, wissen wir bereits von der
Dominikanischen Republik, wo wir vier harte Tage gegen alle unmöglichen absurden Gesetze
und weit verbreitete Korruption zu kämpfen hatten. Hier jedoch sind wir zuversichtlich,
dass es einfach und normal ablaufen wird, da Trinidad zu jenen Ländern
gehört, welche das Carnet de Passage, das spezielle Autozolldokument,
anerkennen. Aber was nützt ein Abkommen, wenn ein überheblicher Zollchef sich nicht
darum kümmert, was eine Regierung vor ihm 1954 unterschrieben hat? Er besteht stur
darauf, dass jetzt eben andere Bestimmungen herrschten und eine Garantie hinterlegt werden
müsse, die er nach komplizierten Berechnungen auf US$ 5000 festlegt. Wir sind total
vor den Kopf gestossen, umsomehr, als wir mit Hilfe der Toyota Trinidad alle
erforderlichen Bewilligungen für die Autoeinfuhr rechtzeitig eingeholt hatten. Auch der
Trinidad-Automobilclub, bei dem wir auf Unterstützung hoffen, kann uns nicht helfen. Die
ältere Dame verspricht uns lediglich, eine Beschwerde einzureichen und bietet uns
gleichzeitig einen Gratisabschleppdienst an, sollten wir ihn je benötigen falls
wir die Zollhürden je schaffen! Glücklicherweise springt dann die Toyota Trinidad für
diese saftige Garantie-Hinterlegung ein und stellt uns zugleich auch ihren Agenten für
all die komplizierten Behördengänge zur Auslösung unseres LandCruisers zur Verfügung,
eine ungeheuerliche Erleichterung für uns! Bis dann der ganze Papierkrieg erledigt ist,
dauert es drei volle Tage. Einen Tag allein benötigen wir für das Strassenverkehrsamt.
Denn wie zuvor in Ägypten und Libyen brauchen wir auch hier ein lokales Nummernschild.
Wir kriegen V 419 zugewiesen und müssen das Schild rote Zahl auf weissem Grund
selber bei einem Hersteller in Auftrag geben.
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- Durch den Blumengarten des
- Asa Wright Nature Centers
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- Wo der Marianne River bei
- Blanchisseuse ins Meer mündet
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- An dieser Hängebrücke in Blanchisseuse endet die Autostrasse gegen Osten
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Der Empfang bei Toyota Trinidad
ist herzlich und voller Überraschungen. Donna, unsere hilfsbereite Ansprechpartnerin
verrät uns gleich, dass wir auf Firmakosten für sieben Nächte in ein kleines,
sympathisches Gästehaus, dem Simple Escape, einziehen dürfen. Gleichzeitig
bestätigt sie, dass die Werkstatt sich um unser Getriebe kümmern will, das schon seit
Brasilien komische Geräusche von sich gibt. Die Arbeit ist gratis, die Ersatzteile gehen
zu unseren Lasten. Schwierig ist nun vor allem deren Beschaffung, denn die Möglichkeiten
für unser Altertum sind inzwischen ziemlich geschrumpft. Sollten wir nicht auch unsere
eigenen Kontakte spielen lassen, fragen wir uns. Gesagt, getan. Und siehe, ein Email an
Suresh Rampersad, dem General Manager der Toyota in Georgetown/Guyana reicht schon, um
unsere Sorgen zu verscheuchen. Er hat tatsächlich alle erforderlichen Ersatzteile an
Lager. Erstaunlicherweise scheint dieser kleine Staat im Nordostzipfel Südamerikas ein
unerschöpfliches Lager für unseren Typ zu haben! Jetzt heisst es nur noch warten, bis
sie den Weg nach Trinidad finden.
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- Mittagsrast unter gekrümmten
- Palmen am Blanchisseuse Strand
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- Eine Glaubensgemeinschaft mit ihren
- Täuflingen an der Cangrejos Bucht
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- Eine delikate Tropenblume
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In der Zwischenzeit haben wir
genügend Zeit, um durch das 350'000 Einwohner zählende Port-of-Spain zu streifen. Diese
kosmopolitische Stadt am Golf von Paria, eingebettet in tropische Hügel, gewinnt auf
Anhieb unsere Sympathie. Ein unglaublich vielfältiges Völkergemisch drängt sich durch
die von Leben überschäumenden Strassen. Viel karibisches Flair verbreiten die vielen
Rastafarians mit ihrer eigenwilligen Haartracht und Kopfbedeckung, die bedauerlicherweise
aber auch die Mehrheit an Bettlern, Drogenabhängigen und Obdachlosen stellen. Ausser
einigen Chinesen und Europäern setzen sich die ethnischen Gruppen der 1.3 Mio. zählenden
Einwohner von Trinidad & Tobago folgendermassen zusammen: Afrikaner 40%, Inder 40%,
und Mischlinge 18%, alles Nachkommen von eingeführten Sklaven zur Bestellung der
Zuckerrohrplantagen. Die Kriminalität ist sehr hoch, meistens drogenbedingt. Viele
Gebiete sind ganz zu meiden, wie es auch in Guyana und Jamaika der Fall ist. Um diese
missliche Situation mehr unter Kontrolle zu bringen, hat die Regierung von Trinidad
kürzlich der Polizei erlaubt shoot to kill anzuwenden, d.h. Kriminelle, die
zu flüchten versuchen oder Widerstand leisten, können an Ort und Stelle erschossen
werden. Trotz allem fühlen wir uns in dieser Stadt in keiner Weise unwohl oder bedrängt.
Die Bevölkerung begegnet uns offen, interessiert und freundlich. Speziell, nachdem
Fernsehen und Zeitungen über uns berichtet haben, können wir uns vor Aufmerksamkeiten
kaum mehr wehren: Es ist ein ständiges Hupen, Winken, Rufen, Händeschütteln und uns
willkommen heissen. Besonderen Gefallen finden wir am Gebiet rund um den Queens Park
Savannah dem Central Park von Port-of-Spain. Zurzeit stehen dort alle
Flamboyant Bäume in voller Blüte und leuchten in ihrem tiefen Rot um die Wette. Gleich
gegenüber, an der Maraval Strasse, können wir die sich konkurrenzierenden
Magnificent Seven bestaunen, die sieben herrlichen Herrschaftshäuser mit
ihrer aparten, einzigartig nostalgischen Architektur.
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- Goldgelb leuchten die blühenden Poui-Bäume aus dem üppigen
- Grün des Tropenwaldes
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- Die Maracas Bay, eingebettet
- zwischen Regenwald und Meer
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- Römisch-katholische
- Kathedrale im geschäftigen
- Stadtzentrum von Port-of-Spain
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Die Arbeit an unserem Getriebe
geht nur sehr harzig voran. Aus einer Woche werden zwei, dann vier, dann sechs - genau
solange dauert es nämlich, bis unser aufgebockter LandCruiser wieder auf eigenen Rädern
steht. Bei der Reparatur stellte sich leider heraus, dass der eigentliche Hauptlärm nicht
nur vom Getriebe selbst, sondern auch vom Differential stammt. Die beiden Lager zur
Kardanwelle sind total ausgeleiert, und die kleinen Zahnräder haben schon fast keine
Zähne mehr Kunststück nach 582000 km (anscheinend fallen dem Differential
im Alter auch die Zähne raus!). So müssen weitere Ersatzteile gesucht und eingeflogen
werden, was natürlich die Sache immer wieder weiter verzögert. Das Verrückte an der
Sache ist, dass uns die Toyota während all dieser Zeit das Hotelzimmer weiterhin bezahlt
total für 47 Tage was wir zu Beginn so richtig geniessen. Doch mit der Zeit
fällt uns doch langsam das Dach auf den Kopf, denn ohne Auto können wir
nicht viel unternehmen. Tagsüber ist es zum herumlaufen zu heiss, und in den kühleren
Abendstunden zu gefährlich.
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- Der Waterloo Hindu Tempel
- wurde von einem Sadhi gebaut
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- Indisches Hochzeitspaar im Park
- des Waterloo Hindu Tempels
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- Farbige Gebetsflaggen der Hindus
- wehen auf Bambusstangen im Wind
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Was machten wir in all den vielen
autolosen Tagen? Viel Zeit, etwa 80%, haben wir in die Logistik für unsere geplante
Kreuzfahrt durch die Karibik-Inseln investiert. Es war ein ständiges Auf und
Ab. Oft standen wir mit all unseren umfassenden Abklärungen vor einer undurchdringlichen
Wand, wenn Touristenministerien und Schifffahrtslinien, die wir anschrieben, weder auf
Emails noch auf Fax reagierten und wir einfach keine Fortschritte erzielten. Zwar gab es
zwischendurch wieder mal kleine Durchbrüche; doch dann tauchten wieder neue Probleme auf
und das ganze Projekt hing erneut in der Luft. Es war frustrierend. Erschwerend und
umständlich war auch, immer auf öffentliche Telefonkabinen angewiesen zu sein, denn
schlussendlich läuft ohne telefonieren gar nichts. Und die Telefonkabinen liegen entweder
an verkehrsreichen, lärmigen Strassen, wo man kaum etwas versteht, oder sind defekt. Doch
nach hartnäckigem Kampf, viel Geduld, Ausdauer und Initiative nimmt nun unsere
Cruise mit dem LandCruiser durch die Karibik doch noch Form an: Die
Touristenministerien von Grenada, St. Vincent, Barbados, St. Lucia, Dominica, St. Kitts
und Jamaika wollen uns nun die temporäre Einfuhr des Autos erleichtern und auf die
Hinterlegung einer sonst unumgänglichen Garantie verzichten. Denn jede noch so kleine
Karibikinsel verlangt einen Bond, um sicherzustellen, dass das Auto die Insel
auch wieder verlässt. Auch mit einigen Fähren und kleinen Bananen-Frachtern sind wir
für gewisse Teilabschnitte ein Stück weiter gekommen. Noch fehlt uns die Verbindung von
St. Lucia nach Martinique. Doch wir sind zuversichtlich, dass wir an Ort und Stelle auch
dafür noch eine passable Lösung finden werden. Es zeigte sich immer wieder, dass sich
vor Ort meistens neue Möglichkeiten öffnen.
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- Die berühmte Bilderbuch-Bucht
- von Pigeon Point in Tobago
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- Wenn die Sonnenkugel am Pigeon
- Point in Tobago im Meer versinkt
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- Einsam unter Palmen an
- der Ostküste in Trinidad
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Nach der wochenlangen
Immobilität können wir es kaum erwarten, unseren aufgestauten Tatendrang ausleben zu
können. Unsere erste Rundreise nach der Reparatur unseres LandCruisers führt nach
Nordwesten, wo sich entlang des ganzen Küstenabschnittes von Maracas bis Blanchisseuse
der Urwald bis zu den tropischen Sandbuchten hinzieht. Schon die Passfahrt alleine von
Port-of-Spain durch die urwaldbedeckte Küstenkette nach Maracas ist sehr eindrucksvoll,
aber von Arima nach Blanchisseuse weiter nördlich ist es noch viel schöner. Bereits als
wir in die Berge abzweigen, stechen überall die goldgelb leuchtenden
Poui-Bäume aus dem tiefen grün hervor. Eine enge, einspurige Asphaltstrasse
führt uns dann in vielen steilen Kurven in die Höhe und durch das Asa Wright Nature
Center, einer atemberaubend schönen Tropenwelt mit Bambuswäldern. Baumgiganten,
Schlingpflanzen, Moosen, Lobelien und einer Vielfalt an farbenprächtigen Pflanzen und
Blumen, wie wir sie in solch einer Fülle und Konzentration selten gesehen haben. Und
immer umgibt uns ein nie endendes exotischesVogelgezwitscher weit ausgeprägter als
im dichten Feucht-Regenwald der drei Guyanas. Für die 35 km bis zur Küste nach
Blanchisseuse brauchen wir volle vier Stunden, weil wir immer wieder anhalten, um die
prachtvolle Blumenwelt zu bestaunen. Blanchisseuse mit dem idyllischen Marianne River und
dem schönen Strand mit vom Wind gekrümmten Palmen ist die nördlichste per Auto
erreichbare Bucht und für uns auch die schönste und ruhigste. Hier endet die
Strasse gegen Osten (bis Matelot) abrupt. Doch gerade diese wilde Nordostküste gilt als
sehr ursprünglich.
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- Rastafarians sind für das Auge
- immer ein exotischer Anblick
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- Ein typisches Stelzenhaus im
- tiefen Grün in Basse Terre
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- Schulmädchen wartet auf den Bus
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Deshalb entschliessen wir uns anderntags, sie
von Nordosten her in Angriff zu nehmen. Und wir bedauern es nicht. Es ist wirklich eine
einsame Gegend mit unberührten Ufern. Wir geniessen es, alleine auf dem Fels beim weissen
Leuchtturm von Galera Point in Toco zu sitzen und dem ewigen Brechen der Wellen
zuzuhören. Und wir geniessen es auch, der verlassenen schmalen Inselstrasse bis Matelot
entlang zu fahren. Manchmal folgt sie der Küste, dann verläuft sie wieder landeinwärts
durch dichten Regenwald, wo einige wenig vertrauenserweckenden Brücken zu überqueren
sind. Ab und zu sichten wir im tiefen Unterholz ein einfaches Stelzenhaus mit einigen
dekorativen Blumentöpfen davor. Sonst ist nichts als undurchdringlicher Urwald, soweit
das Auge reicht. Grand Riviere, eine kleine Küstensiedlung, ist der Ort, wo die
Leatherback Riesenschildkröten regelmässig an Land kommen. Wir sehen einige
frisch ausgebuddelte tiefe Löcher im Sand und überall verstreut zerbrochene Eierschalen
- das Werk von wilden Hunden? Da wir vor kurzem schon in Französisch
Guyana diese Schildkröten beobachten durften, die aus den dunklen atlantischen Wellen
am Strand auftauchten und sich mühsam durch den Sand vom Meer weg hievten, um ihre Eier
zu legen, verzichten wir darauf, die Nacht allein in dieser Einsamkeit zu verbringen und
ziehen weiter, bis die Strasse an einem breiten Fluss endet. Dort fühlen wir uns wirklich
am Ende der Welt und hätten nie erwartet, ausgerechnet hier einen Landsmann
aus Basel zu treffen. Er erzählt uns, dass er seit 10 Jahren mit einer Trinidaderin
verheiratet ist und ganz in der Nähe zwei Ferienhäuser vermietet. Bei einem kalten Bier
schwatzen wir solange, bis uns dunkle Wolken am Himmel zur Rückkehr mahnen. Und es dauert
nicht lange, da beginnt es wie aus Kübeln zu regnen und das Wasser kommt in Sturzbächen
daher. Wir sind dann sehr froh, als wir auf dem grossen Parkplatz einer bewachten
Dorfschule auf stabilem Boden einen sicheren Nachtplatz finden und sogar noch die Duschen
benützen dürfen.
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- Perlweisser Sandstrand und
- Palmenhaine an der Ostküste
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- Junge Schönheit am
- Emancipation Day
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- Sphingid-Raupe
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Von ganz anderen Erlebnissen geprägt ist die
Westküste. Dort fühlen wir uns oft nach Indien versetzt, denn überall wehen farbige
Gebetsflaggen der Hindus im Wind vor Häusern und gruppenweise auf Bambusstöcken
dem Meeresufer entlang. Einzigartig ist der Anblick des Waterloo Hindu Tempel, dessen zwei
weissen Zwiebeltürme uns schon von weitem ins Auge stechen. Ins Wasser gebaut und von
einem gepflegten Park umgeben, ist es eine wunderschöne Gebetsstätte. Auf dem Vorplatz
steht das Monument des Erbauers, eines Sadhi, eingeweiht im Jahre 1995 aus
Anlass des 150-jaehrigen Jubiläums der indischen Einwanderer. Eine Hochzeitsgesellschaft
auf dem Weg zum Haupttempel verleiht diesem religiösen Ort noch einen speziellen Glanz.
Weiter südlich, an der Cangrejos Bay, wo wir uns für die Mittagspause niederlassen,
werden wir dann plötzlich nach Afrika entführt. Erst sehen wir nur eine Gruppe von
Menschen in traditionellen afrikanischen Kostümen. Erst später beobachten wir, dass sie
hierher gekommen sind, um einige Glaubensbrüder im Meer zu taufen. Dieses religiöse
Zeremoniell erleben wir übrigens später auch an andern Karibik-Stränden immer wieder.
Trinidad selbst ist sonst keine eigentliche Touristendestination. Man lebt vom Öl und vom
Asphalt, und beides ist im Süden und Südwesten zu finden. Das Phänomen, welches die
Trinis zu den sieben Weltwundern zählen, heisst Pitch Lake. Er
ist 41 Meter tief und liefert ununterbrochen schwarzen Asphalt. Viele Strassen wurden und
werden immer noch von dieser nie versiegenden Quelle gebaut. Für das Auge ist er eine
totale Enttäuschung. Der Teich ist nicht grösser als ein mittlerer Fussballplatz und
jetzt, in der Regenzeit, wo er mit Wasser bedeckt ist, weist gar nichts auf diese
Besonderheit hin. Dass Trinidad keine Touristendestination ist, reflektiert sich auch in
vielen unsauberen Stränden. Überall liegen Berge von Müll herum, als wir Richtung
Manzanilla der schönen Ostküste entlang fahren und uns kilometerlange Sandstrände und
Palmenhaine begleiten. Es ist so schade, dass damit die ganze Idylle und Romantik
verdorben wird. Wie sich Menschen in solch einer Umgebung überhaupt wohl fühlen können,
wird für uns immer ein grosses Fragezeichen bleiben.
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- Kostümierte Gruppe
- am Emancipation Day
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- Afrikanische Schönheit
- am Emancipation Day
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- Schwingende Röcke
- am Emancipation Day
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Dafür stimmt im Ferienparadies Tobago, der
Robinson Crusoe-Insel und Geburtsort von Harry Belafonte alles. Ganz anders als in
Trinidad, spielt sich das Leben auf dieser 300 km2 kleinen Insel viel ruhiger,
entspannter, sauberer und vor allem auch sicherer ab. Vom ersten Moment an, wo wir mit der
MV Beauport eine der zwei täglich verkehrenden Autofähren - im Hafen
von Scarborough anlanden, wissen wir, dass wir es hier viel länger als nur wie geplant
ein paar Tage aushalten könnten. Der Legende nach soll die Schweizer Familie Robinson
nach einem Schiffbruch hier gestrandet sein. An welcher der vielen Bilderbuch-Buchten
wohl, fragen wir uns, als wir der pittoresken Atlantik Küste entlangfahren. Sie sind alle
schön und meistens einsam. Einen Volltreffer, wo wir mit dem Auto direkt zum Strand
fahren können, landen wir bei den abgelegenen King Peters und Culloden Buchten. Nur
kreischende Möwen teilen den Sandstrand mit uns fast wie zu Robinsons Zeiten! Sehr
schön ist auch die Englishmans Bucht, die sich wie eine perlweisse Sichel zwischen
Dschungel und Meer schmiegt. Dort werden wir allerdings schon von Souvenir-Händlern
begrüsst etwas, was wir nicht so schätzen. Tobago ist glücklicherweise vom
Massentourismus noch nicht überrannt worden, was uns eigentlich überrascht. Die grossen
Hotelresorts konzentrieren sich um den Südwestzipfel bei Crown Point, neben dem
berühmten Strand am Pigeon Point, welchem wir den Spitznamen Weisses Ghetto
geben, weil er mehrheitlich von Weissen besucht wird, denen es nichts ausmacht, für
Strände Eintritt zu bezahlen. Es gibt aber auch persönliche kleine Hotels über die
ganze hügelige Tropenlandschaft verstreut. Wir selber verbringen unsere Nächte im Areal
der Toyota-Vertretung in Scarborough in grüner Umgebung, wo jeden Abend wie auf Kommando
ein ohrenbetäubendes Froschkonzert los geht und bis zum Morgengrauen dauert.
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- Karibikidylle bei Mayaro
- an der Ostküste Trinidads
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- Ankunft mit der Autofähre in
- Scarborough auf Tobago
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- Die ruhige Pirates Bay in
- Charlotteville auf Tobago
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Wir sind gerade wieder rechtzeitig in Trinidad
zurück - diesmal mit der MV Panorama -, um am 1. August den
Emancipation Day zu erleben, der uns gleich ins tiefste Afrika entführt. An
diesem Datum des Jahres 1834 hat das Britische Parlament die Sklaverei abgeschafft. Dieser
historische Moment wird nun jedes Jahr von den Nachfahren afrikanischer Sklaven mit einem
traditionellen Umzug durch den Independence Square gefeiert. Zu Tausenden strömen sie von
jeder Ecke der Insel in die Hauptstadt. Nicht einmal auf dem schwarzen Kontinent selber
haben wir eine so grosse Vielfalt an farbenprächtigen und traditionellen Kostümen
gesehen, als die tanzende und singende Menge den magischen Trommelschlägen der Pan-Bands
dem Inbegriff der Karibik - folgt. Eine Steelband besteht übrigens aus rund 100
Trommlern. Jeder spielt auf bis zu 6 Ölfässern (Pans). Dieses unvergessliche Erlebnis
entschädigt uns ein bisschen für den nur um ein Haar verpassten Trinidader Karneval,
neben Rio de Janeiro der wichtigste der Welt. Am selben Tag - später am Abend - sind wir
bei unserer Honorarkonsulin zu Gast, denn die Schweiz feiert heute ihren Nationalfeiertag.
Im blumenreichen Garten ihrer Villa vereinigen sich an die 70 Landsleute, meistens
Mischehen. Der interessanteste Gast für uns ist ein Walliser Erzbischof, welcher den
Papst John Paul II auf 45 seiner vielen Reisen begleitete und zuletzt einige Jahre im
afrikanischen Burundi verbrachte. Wir haben endlosen Gesprächsstoff, um uns über Gott
und die Welt zu unterhalten. Der herzlichste ist Trudi, eine Schweizerin von Barbados, die
uns spontan einlädt, sollten wir es je zu ihrer Insel schaffen (wir schafften es und
verbrachten viele glückliche Stunden in ihrer Gesellschaft). Der wichtigste ist der
trinidadische Immigrationschef, der uns spontan offeriert, unsere Aufenthaltsbewilligung
zu verlängern. Nein, elf Wochen reichen uns nun wirklich, obschon wir uns unter diesen
gastfreundlichen und liebenswürdigen Menschen durchwegs wohl fühlen. Als dann unsere
Nationalhymne ertönt und die 1. August-Rede von Bundespräsident Couchepin übertragen
wird, tritt auf einen Schlag Stille ein. Wir können nicht leugnen, dass auch wir als
Weltbürger in unseren Herzen immer noch ein bisschen Patriotismus spüren...
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Strandidylle an der
Culloden Bay |
Blick auf Maracas Bay |
Einsamkeit an der King Peter's
Bucht |
Acht Tage später borden wir die komfortable
Autofähre MV Panorama erneut, die diesmal nicht nach Tobago, sondern nach
Grenada fährt, dank Patrick Arnold, Chef der Pan-Trinbago Fastnachtsorganisation. Spontan
hat er eingewilligt, unseren LandCruiser und uns auf der gecharterten
Partyfähre am 9. August zum Karneval in Grenada mitzunehmen. Wir sind alle
drei in bester Gesellschaft, als wir Port-of-Spain - die Stadt, die niemals schläft -
verlassen: Unser LandCruiser unter den Ölfässern der Steelbands, und wir unter den 600
frohgelaunten, immer karnevalverrückten Trinis. Die Flagge auf Fort George,
wo wir so manches Frühstück und die schöne Stadtaussicht genossen haben, weht heute
besonders kräftig im Wind, als wollte sie uns Good-bye zuwinken. |
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- Möwen beim Morgenputz an
- einem einsamen Strand in Tobago
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- Die perlweisse Sichel der Englishmans
- Bay zwischen Urwald und Meer
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- Port-of-Spain bei Sonnenuntergang
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- Zeitungsartikel über uns in Trinidad:
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