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- Madagaskar-Karte
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- Karte vom indischen Ozean
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- letzte Foto: 17. Oktober 2011
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- 076
Wir nähern uns Morondava an der
- Westküste: Am Horizont zeichnen sich
- bereits die zylindrisch geformten Baobab-
- Bäume ab, auch Affenbrot- und Flaschen-
- bäume genannt (Adansonia grandidieri)
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- 077
Wie bedeutungslos sind doch die
- bald 30 Jahre unseres LandCruisers
- im Vergleich zu diesem majestätischen
- Baum. Ein Baobab kann bis zu
- 1200 Jahre alt werden
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- 078
Eine Landschaft wie aus dem
- Bilderbuch: Blühende Wasser-
- Hyazinthen und Baobabs. Auf
- madagassisch heisst der Baumriese
- Reniala (Mutter des Waldes)
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- Miandrivazo-Morondava = 257km; 6.3 Std.
Um 8.40 Uhr bahnen wir uns einen Weg durch die bereits mit Menschen überfüllte
Dorfstrasse zurück zur Hauptstrasse. Einige Zeit folgen wir dem Tsiribihina-Fluss mit
fruchtbaren Ufern. Jedoch nur wenige Hundert Meter vom Fluss entfernt erstarren die Hügel
in Trockenheit und wir fahren nun Dutzende von Kilometern durch eine ausgedörrte
Landschaft. Sie erinnert uns stark an die afrikanische Sahel-Zone. Hirten treiben Zebu-
und Ziegen-Herden der Strasse entlang oder durch ausgetrocknete Flussläufe. Oft bitten
sie uns, ihre Wasserflaschen aufzufüllen und bedanken sich dann mit einem strahlenden
Lachen dafür. Sie haben kein einfaches Leben.
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- Dorfleben in Morondava
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- 079
Zwei Frauen sind mit einem
- dicken Fisch auf dem Heimweg. Es
- gibt fast nichts, was nicht auf dem
- Kopf transportiert wird!
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- 080
Eine Frau hat ihr Gesicht mit
- einer Paste aus der Masonjoany
- Pflanze eingerieben. Diese Maske
- schützt nicht nur gegen die Sonne,
- sondern soll auch Unreinheiten entfernen
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- 081
Karten spielen ist ein beliebter
- Zeitvertreib für Jung und Alt
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- Morondava an der Westküste erreichen wir nach einer 13km langen Baustelle Mitte
Nachmittag und mieten uns für eine Nacht im Hotel Renala ein. Der Ort liegt an einem
puderfeinen breiten Sandstrand. Einfache Bretterhütten säumen das Ufer. Davor wird
gekocht, Karten gespielt oder ganz einfach geschwatzt. Morondava ist nun der Ausgangspunkt
zum Ort, auf den sich Emil am allermeisten freut: Die berühmte Baobab-Allee. Beiläufig
müssen wir mal erwähnen, dass man uns von allen Stellen (Private, Offizielle, Konsulat,
Touristenoffice, Polizei, etc.) dringendst abriet, irgendwo in der Wildnis im Auto zu
übernachten. Nachts soll das sonst tagsüber friedliche Madagaskar nicht mehr so harmlos
sein, speziell wenn man eine leichte Beute zu sein scheint.
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- 082
Bei der Reifen-Reparaturbude
- in Morondava: Der Schlauch kann
- nicht mehr repariert werden.
- Wir kaufen einen neuen für 10
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- 083
Handgezogene Rikschas sind in
- Madagaskar noch weit verbreitet (in
- der Hauptstadt Antananarivo sind alle
- Rikschas verboten). Oft staunen wir, wie
- die Rikscha-Zieher barfuss und im Lauf-
- schritt durch den Verkehr manövrieren
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- 084
Ein Kanu mit aufgeblähtem
- Segel gleitet bei Sonnenuntergang
- lautlos über das Wasser
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- Am nächsten Morgen sind wir auf dem Weg zu den Baobabs. 14km nordöstlich von Morondava
zweigen wir auf eine staubige Sand- und Erdpiste ab die RN8 die gegen Norden
zum Tsiribihina-Fluss durch typischen afrikanischen Busch
führt. Knarrende altertümliche Ochsenkarren, beladen mit Menschen, Gütern und Ziegen
kommen uns gemütlich entgegen. Frauen mit Taschen, Eimern und Körben auf dem Kopf sind
von irgendwo nach irgendwohin unterwegs. Ein einsamer Radfahrer und zwei ältere Männer,
die einen Handkarren vor sich hin stossen winken uns zu. Wir sind das einzige Auto. Es ist
eine Szene wie aus einer andern Welt.
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- 085
Kreuzen zweier antiker
- Transportmittel auf dem Weg zu
- Morondavas Baobab-Allee
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- 086
Baobabs bei Morondava (etwa
- 16km nördlich): Alles am Baobab ist
- verwertbar: Mit der Rinde deckt man
- Dächer, mit den Fasern dreht man
- Schnüre und die Frucht ist essbar
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- 087
In der Gegend von Morondava
- tauchen oft Dutzende dieser Baobab-
- Giganten am Horizont auf
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- Plötzlich schieben sich die ersten Gruppen der zylindrisch geformten Baobabs
(Affenbrotbäume) ins Blickfeld. Mal umrahmt sie das satte Grün frisch bepflanzter
Reisfelder, mal ein kompakter Teppich von blühenden lila Wasser-Hyazinthen immer
wieder ist es ein wunderschöner Anblick. Doch diese sind erst die Vorboten der berühmten
Baobab-Allee mit ihren bis zu 1200 Jahre alten Bäumen.
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- 088
Hinter einem neu bepflanzten
- Reisfeld zeichnet sich ein weiterer
- Baobab-Wald ab
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- 089
Auf Fischfang im Marschland?
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- 090
Ein Koloss von Baobab
- umgeben von Bananenstauden
- und Wasser-Hyazinthen
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- Als sie kurz darauf auftauchen, ist es wirklich ein AHA-Erlebnis. In der
madagassischen Sprache (Malagasy) heisst dieser riesige Baobab Renala
Mutter des Waldes. Die Seelen der Vorfahren leben in diesem Baum und beschützen
uns, sagen uns die Leute. Alles am Baobab ist brauchbar: Mit der Rinde deckt man
Dächer, mit den Fasern dreht man Schnüre, ihre Kerne liefern Öl und die Frucht ist
essbar. Auf einer etwa 260m langen Strecke stehen entlang der Piste rund 25 20-25m hohe
Bäume und in den angrenzenden Wiesen nochmals weitere 25; viele haben eine Umfang von
ungefähr 10m bzw. sind etwa 3m dick. Wie auch die Lemuren sind die Baobab-Bäume vom
Aussterben bedroht und auf der roten Liste der gefährdeten Arten
was leider in Madagaskar nicht viel bedeutet.
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- 091
Wir kommen dem Zentrum der
- Baobabs bei Morondava näher: Unser
- LandCruiser rollt an den ersten
- Riesen vorbei
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- 092
Die Zufahrt zur berühmten
- Baobab-Allee bei Morondava führt
- durch typisch afrikanischen Busch
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- 093
Diese Riesenbäume sind so
- beeindruckend, dass wir immer
- wieder zur Kamera greifen
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- Wunderbarerweise lassen uns die Einheimischen, die gleich daneben vor ihren primitiven
Hütten hocken und auf einer Feuerstelle ihre Mahlzeit kochen, auch hier in Ruhe. Sogar
als wir mangels Stativ unseren Campingtisch mitten auf der Piste aufstellen, um ein Bild
von unserem LandCruiser und uns mit dem Selbstauslöser zu schiessen, tauchen nicht einmal
Kinder auf. In dieser ruhigen Ecke ist es (noch) unverdorbenes Land. Im Süden hingegen,
auf dem Haupttouristenpfad, erleben wir es später nicht mehr ganz so friedlich. Bettelnde
Kinder, die nach Bonbons, Biskuits, T-Shirts und Geld fragen, sind nie weit weg.
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- 094
Es herrscht null Verkehr.
- Unsere Begegnungen auf der staubigen
- Buschpiste ist ein Ochsenkarren
- auf dem Weg ins Dorf
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- 095
.. ein Hirte mit seiner Frau,
- seinem Hund und seiner
- Ziegenherde
..
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- 096
.. und ein weiterer
- Ochsenkarren
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- Die berühmte Baobab Allee bei Morondava
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- Die Madagassen glauben, dass die Seelen ihrer Vorfahren in diesem Baum leben und sie
beschützen
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- 097
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- Um ein beglückendes Erlebnis reicher verlassen wir am nächsten Morgen um 9 Uhr
Morondava und fahren wieder ostwärts auf derselben Strecke, die wir gekommen sind,
mit denselben zwei anstrengenden Tagesetappen und mit derselben stickig heissen Nacht in
Miandrivazo und der nachfolgend bitterkalten in Antsirabe. Es gibt hier nur diese eine
befahrbare Ost-West-Verbindung; die direkte Strasse über Ambatofinandrahana nach
Ambositra ist seit langem unterbrochen. Es herrscht ohnehin nur sehr wenig Verkehr, so
wird diese der Bevölkerung genügen müssen. Beschenkt mit einem strahlendblauen Himmel
es ist ein Hochgefühl, durch dieses Hochland mit seinem goldig schimmerndem Gras und den
verstreuten Bergdörfern zu rollen und unterwegs bei den kleinen Dorfmärkten zu
schnuppern.
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- 100
Aus den ausgedörrten Büschen
- spriessen wunderbarerweise
- leuchtend gelbe Blüten
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Unser Dreierteam verewigt sich
- bei der berühmten Baobab-Allee bei
- Morondava
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Zwei Madagassische Krähen
- (Corvus albus) krächzen in
- völliger Eintracht
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Eine Familie sitzt vor ihrer Busch-
- hütte und schart sich um
- einen Radioapparat
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Der kleine Junge bietet uns
- scheu Bananen zum Kauf an.
- Wer kann da nein sagen?
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Zebus werden zu einem
- neuen Weideplatz getrieben
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- Dabei hoffen wir immer nur eines: Pannenfrei unser jeweiliges Ziel noch bei Tageslicht
zu erreichen, denn immer wieder werden wir von neuem von Einheimischen gewarnt, nachts zu
fahren. Wenigstens ist nun unser einziger Reservereifen wieder einsatzbereit. Der Schlauch
hatte einen grossen Riss abbekommen und war praktisch unreparierbar. In Morondava fanden
wir aber für 10 neue und kauften gleich deren zwei.
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In Miandrivazo, dem heissesten
- Ort Madagaskars, verabschiedet sich
- die Sonne mit einem glutroten Himmel
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Auf der RN 34 zwischen
- Miandrivazo und Antsirabe fahren wir
- durch ein welliges Hochland bedeckt
- mit goldig schimmerndem Gras
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Der Mond steigt glanzvoll hinter
- einem Baum auf, wo sich Vögel
- für die Nacht zur Ruhe gesetzt habe
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Ein Wohnhaus aus der französischen
- Kolonialzeit in Analaivo vor Morondava.
- Aus dieser Epoche sind auch noch die
- französische Sprache, die frischen
- Baguettes, die Käse-Schachteln La
- vache qui rit, das Ballspiel Pétanque
- und der Likör Pastis verblieben
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Die Menschen in den heissen
- Küstenregionen leben in einfachen
- luftigen Strohhütten. Die Küche ist
- immer draussen. Der grösste Teil des
- Lebens spielt sich ohnehin im Freien ab
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Eine katholische Kirche im
- modernen Baustil hier in Mahabo
- ist in Madgaskar eher selten. Die alte
- traditionelle Architektur dominiert
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- Antsirabe-Fianarantsoa = 232km; 7.4 Std.
Bei unserer Ankunft in Antsirabe schüttet es wie aus Kübeln. Wir checken in ein
einfaches Gästehaus ein und verlassen unser Zimmer wegen des anhaltenden Regens erst am
nächsten Morgen um 8 Uhr. Ab hier beginnt für uns nun wieder Neuland. Wir schwenken auf
die wichtige Nord-Südachse RN7 nach Süden ab und rollen nun durch das Hochland der
Betsileo, des drittgrössten Stammes des Landes mit ihren kunstvoll angelegten
Reisterrassen. Ihre Bepflanzungstechnik ermöglicht ihnen drei Ernten anstatt nur zwei pro
Jahr.
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Wir halten beim Dorfmarkt von
- Mahabo neben dem Parkplatz der
- Ochsenkarren, welche die Güter
- auf den Markt brachten
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Auf dem Marktplatz wird
- gehandelt und gefeilscht. Aber es ist
- auch ein Ort, um Bekannte zu
- treffen und Kontakte zu knüpfen
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Überall lachende Gesichter.
- Man wartet auf das Ende
- des Marktes in Mahabo
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Ein Aussichtspunkt zwischen
- Malaimbandy und Morondava ist
- ideal für unser Mittagspicknick
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Das ausgetrocknete Grasland im
- Westen ist mit dem leuchtenden Grün
- der Bismarckpalmen (Bismarckia
- nobili) durchbrochen
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Der Tsiribihina-Fluss bei Miandrivazo
- mit seinen grünen Inselchen wirkt in der
- herben Landschaft wie eine kleine Oase.
- Es gibt Kanu-Flusstouren von Miandrivazo
- bis nach Belo vor der Westküste
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- Trotzdem sich die Sonne hinter einer kompakten Wolkendecke versteckt, tut es der
Schönheit der Landschaft mit seinen typischen Bergdörfern keinen Abbruch. Die hohen
zweistöckigen Hütten aus roten Backsteinen stehen in Grüppchen und harmonieren
wunderbar mit den Braun- und Beigetönen der Erde. Als leuchtender Farbtupfer sticht das
leuchtende Grün einiger frisch bepflanzter Reisfelder hervor.
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Einsamkeit soweit der Blick reicht:
- Das schwarze Asphaltband der Strasse
- schlängelt sich zwischen Miandrivazo
- und Antsirabe durch die Berge des
- reizvollen zentralen Hochlands
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In den Senken des Hochlands
- bei Antsirabe sorgen Bäume für
- grüne Farbtupfer in der Landschaft.
- Unser LandCruiser ist aber der
- schönste Farbtupfer!
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Ein von Menschenhand
- geschaffenes Kunstwerk: Ein
- Spinnengewebe von Reis-
- parzellen im zentralen Hochland,
- umgeben von Grasland
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Man braucht offenbar keine
- Leine zum Wäsche trocknen
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Hier könnte ein Maler seine
- Staffelei aufstellen: Ein kleiner
- Weiler im zentralen Hochland
- zwischen Miandrivazo und Antsirabe
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Emsiges Treiben in Betafo,
- 22km östlich von Antsirabe an der
- fast 600km langen RN 34/35 über
- Miandrivazo nach Morondava liegend
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- Heute Sonntag hocken überall Menschen in Grüppchen zusammen Hirten mit ihren
typischen Hüten und wärmenden Ponchos und Frauen mit sorgfältig
geflochtenen schwarzen Zöpfen, weiten Faltenröcken und Strohhüten, ihre Kleinkinder an
den Rücken gebunden oder an der Hand haltend. Der Anblick weckt unweigerlich Erinnerungen
an das bolivianische Hochland.
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Eine ländliche Szene wie auf dem
- afrikanischen Kontinent: Eine Familie tritt
- vor ihre Strohhütte und bestaunt unseren
- LandCruiser während wir fotografieren
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Hirten haben ein hartes
- Leben im Hochland. Im
- Südwinter kann es recht
- kalt und feucht werden
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Das herzliche Lachen dieses
- Mädchens versinnbildlicht die Gemütsart
- dieses Volkes. Trotz grosser Armut
- strahlen die Menschen Lebensfreude aus
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Wer kann sich schon all diese
- komplizierten und langen Ortsnamen
- merken. Wie auf diesem abgenutzten
- alten Strassenschild auf der RN 7
- der einzigen Verkehrsachse nach
- Süden beginnt die Mehrheit mit
- dem Buchstaben A
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Löcher im Asphalt werden auf
- altherkömmliche Weise in Handarbeit
- ausgebessert. Vielfach sind es auch
- Frauen, die sich damit
- etwas Geld verdienen
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Dorfdurchfahrten sind immer
- exotisch und voll mit Menschen. Viele
- kommen von weit her, um Früchte
- und Gemüse zu verkaufen und Dinge
- des täglichen Gebrauchs einzukaufen
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- Weiter südlich bietet sich uns für viele Kilometer ein düstereres Bild: Abgebrannte
Wälder, rauchende Ziegelbrennereien, zum Abtransport bereite Holzkohle-Säcke an jeder
Ecke und Menschen, die auf ihren selbstgebastelten Karren schwere Holzladungen vor sich
her schieben. Wie lange wird es noch dauern, bis der letzte Baum gefällt ist? Anscheinend
sollen täglich zwei Hektaren Wald verschwinden, nur um die Backsteinöfen zu heizen,
nicht zu reden vom Brennholz zum Heizen und Kochen oder demjenigen für die Luxusmöbel
der ausländischen Kunden.
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Der lang ersehnte Regen hat
- eingesetzt. Die Reissetzlinge werden
- gepflanzt, jeder einzelne von Hand
- eine anstrengende Arbeit
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Goldig schimmernde Weizen-
- felder werden von Reisfeldern in
- verschiedenen Wachstumsstadien
- umrahmt
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Wir fahren durch das pittoreske
- Hochland der Betsileo, des dritt-
- grössten Stamms des Landes. Ihre
- Bepflanzungstechnik ermöglicht drei
- Ernten pro Jahr anstatt nur deren zwei
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- Wird Madagaskar innert 20 Jahren nur noch aus Wüste bestehen? Es ist ein Dilemma. Wovon
sonst sollen diese ohnehin bitterarmen und kinderreichen Familien leben? Viele können
sich nicht einmal das jährliche Schulgeld von 20 pro Kind leisten. Ihre Kinder
werden deshalb nie lesen und schreiben lernen. Die Analphabeten-Rate soll rund 23%
betragen.
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Es ist ein Sonntag: Familien
- sind vom Kirchgang auf
- dem Weg nach Hause
..
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.. viele kommen uns entgegen,
- andere wiederum laufen in unsere Richtung,
- oft für lange Strecken. Füsse sind für die
- meisten das einzige Fortbewegungsmittel
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Ein Grüppchen gönnt sich eine
- kleine Pause bei einem Strassenkiosk,
- wo auch grosse Flaschen Three
- Horses Bier (THB) verkauft werden.
- Es ist ja schliesslich ein Sonntag!
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- Fianarantsoa-Ranohira (Isalo NP) = 271km, 7.1 Std.
In Fianarantsoa, der zweitgrössten Stadt des Landes, schalten wir im griechischen Hotel
Cotsoyannis einen Nachtstopp ein und setzen am nächsten Morgen unsere Fahrt nach Westen
zum Isalo Nationalpark fort. Soweit kommen wir allerdings nicht. Nach 50km, in Ambalavao,
beschliessen wir spontan, das 13km weiter südlich gelegene kleine Anja Lemuren-Reservat
ein Gemeindeprojekt zu besuchen. Es setzt sich für die Erhaltung der
possierlichen Katta-Lemuren ein, die es ausserhalb Madagaskars sonst nirgendwo auf der
Welt gibt. Es wird kaum mehr lange dauern, bis diese Primaten auch auf der roten Gefährdeten-Liste
stehen.
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- Einige Dörfer entlang der RN7 zwischen Ambositra und Fianarantsoa
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Der Umgebung angepasst
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Eingebettet zwischen
- Granitfelsen und Reisfeldern
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Zweistöckiger charakteristischer
- Backstein-Baustil des Betsileo-Stammes
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- Zufällig ist es der 18. Oktober 2011, unser 27. Jahrestag auf Weltreise. Gibt es ein schöneres Jubiläumsgeschenk
als unsere erste Begegnung mit diesen süssen Katta-Lemuren mit den buschigen
weiss-schwarz geringelten Schwänzen, die zwei Drittel ihrer Körpergrösse ausmachen?
Mein Herz macht Bocksprünge! Wir sehen Dutzende auf Bäumen, auf
Steinen, auf dem Boden hockend; Erwachsene, Jugendliche, eine Mutter mit ihrem Baby im
Huckepack, vier Einmonatige bei ihren ersten Kletterversuchen.
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Ambalavao, auf einem Hoch-
- plateau zwischen Fianarantsoa und
- Tuléar (Toliara) gelegen, ist mit
- seinen Holzbalkons eines der
- attraktivsten Hochlanddörfer
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Eine Familie schiebt in Ambalavao
- ihre vollen gelben Kanister von der
- lokalen Wasserstelle durch die Dorf-
- strasse. Die kleine Tochter sitzt stolz
- oben darf. Diese Szene treffen wir
- häufig an, da es ausserhalb der Städte
- keine private Wasserversorgung gibt
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Die aus roten Backsteinen gebaute
- Kathedrale in Ambalavao ist der Blick-
- punkt des Hochlanddorfes und zurzeit
- der rundherum blühenden Jacaranda-
- Bäume eine besondere Augenweide
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- Unser Führer informiert uns, dass dieses Reservat zurzeit der Lebensraum von rund 300
dieser Primaten ist, unterteilt in 15 Familien, die in verschiedenen Territorien leben.
Wir entdecken auch einen gut getarnten jungen Madagaskar Riesen-Chamäleon, winzige rosa
Schmetterlinge, die wie Blüten an Ästen hängen, und einen fliederähnlichen
Paternosterbaum mit zarten weissrosa Blüten.
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Im kleinen Anja-Reservat, 13km
- westlich von Ambalavao, entdecken
- wir diese Echse, ein junges Mada-
- gaskar-Riesenchamäleon (Furcifer
- oustaleti), das in seiner Tarnfarbe
- schwer auszumachen ist
..
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- 143
.. auch dieser fliederähnliche
- Paternosterbaum (auch Syringa
- genannt) (Melia azedarach)
- wächst dort
..
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.. und dann sehen wir sie,
- hoch oben auf den Bäumen die
- Katta-Lemuren (Lemur catta)
- mit ihren schwarzweiss geringelten
- buschigen Schwänzen, die 2/3
- ihrer Körpergrösse ausmachen
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- Im sympathischen kleinen Restaurant im Reservat mit Blick auf die riesigen grauen
Granitfelsen lassen wir uns mit einem feinen einheimischen Nudelgericht verwöhnen und
stossen mit Three Horses Beer auf unser 27. Reisejubiläum an. Einige Tage
später lesen wir, dass seit unserer Abreise im 1984 die Weltbevölkerung um 2.2
Milliarden (!) oder 45.8% zugenommen hat; Afrika ist dabei führend. Auch auf unserer
langen Reise fällt uns die Bevölkerungsexplosion auf. Jetzt sind auch viel mehr Menschen
auf Reisen, sei es durch die politischen Öffnungen oder weil Teile der Menschheit mehr
Geld zur Verfügung haben.
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- Das kleine Anja-Reservat 13km südlich von Ambalavao, ist ein Gemeindeprojekt, das sich
um die Erhaltung
- dieser possierlichen Lemuren einsetzt, die es ausserhalb Madagaskars nirgendwo sonst auf
der Welt gibt
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Was für ein faszinierender
- Anblick! Forsch kommen die
- ersten zwei Primaten um die Ecke
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Was gibt es so Spannendes
- weiter oben? Eine Mutter mit
- ihren zwei Jungen
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Der Kleine hat es sich auf
- einer Astgabelung bequem gemacht
- und guckt, was unten vor sich geht
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- Am nächsten Morgen rollen wir durch die endlose Prärie des Horombe-Plateaus mit seinen
goldgelb schimmernden Grasbüscheln dem Isalo Nationalpark entgegen. Auch heute kommen uns
wieder mehrere Hirten entgegen. Sie treiben ihre grossen Zebu-Herden mitten auf der
Strasse, oft bis zum Schlachthof in der Hauptstadt Antananarivo. Diese
madagassischen Kühe sind eines der erkennbarsten Symbole Madagaskars. Sie
gehören dem Stamm der Bara an. Der Reichtum der Bara wird am Viehbestand gemessen. Das
Zebu symbolisiert für sie Schönheit, Stärke, Stolz, Ruhm, Prestige, Gesundheit, Glück
und Sicherheit. Und oft wird es mehr geschätzt als die eigene Frau.
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- Unterteilt in 15 Lemuren-Familien, die in veschiedenen Territorien leben, beherbergt das
Anja-Reservat 300 dieser Primaten. Unser
- Besuchfällt zufällig auf den 18. Oktober 2011 den Tag unseres 27. Jubiläums auf Weltreise. Gibt es einen schöneren Ort um zu feiern?
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Ich lass mich nicht stören!
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Im Huckepack ist doch viel bequemer
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Oh Mann, jetzt kommen
- schon wieder zwei Touristen
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Weitere
Webseiten aus Madagaskar:
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