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- Madagaskar-Karte
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- Karte vom indischen Ozean
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- letzte Foto: 9. November 2011
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Antananarivo, die Hauptstadt
- Madagaskars, hat trotz ihrem
- chaotischen Treiben viele
- faszinierende Ecken
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Bereits am Rande der aus allen
- Nähten platzenden Hauptstadt
- Antananarivo dehnen sich Reisfelder
- aus nach der Hektik und dem Chaos
- der Stadt ein wohltuender Anblick
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Strassenküchen säumen die
- Strasse. Die Süsskartoffel ist eines
- der Gemüse, welches in den grossen
- Kochtöpfen auf Holzkohle gegart wird
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- Nachdem Emil wieder fit ist, fahren wir geradewegs zum privaten Lemuren
Park, 24km westlich von Antananarivo malerisch am Sisaony-Fluss gelegen. Wir freuen
uns auf die erneute Begegnung mit diesen possierlichen Gesellen, die wir richtig lieb
gewonnen haben. Bereits bei der Öffnung um 9 Uhr sind wir dort, bezahlen zu zweit Aria
30000 ( 11), inkl. Führer, und schliessen uns der ersten Tour mit einem
Franzosen und einem Belgier mit ihrem englisch sprechenden Führer an. Als erstes erleben
wir einen heftigen Streit zwischen zwei Breitschwanz-Ringelschildechsen. Eine verschlingt
gerade den immer noch zuckenden Schwanz der andern, den sie ihr soeben abgebissen hat.
Das Opfer wird überleben und der Schwanz wird nachwachsen beruhigt uns unser
Führer.
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Nach heftigen Regenfällen hat der
- Fluss Sisaony beim Lemurenpark, 25km
- an der RN1 im Westen der Hauptstadt
- Antananarivo, infolge der Erosionen die
- rotbraune Farbe der Erde angenommen
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Der Kronensifaka
- (Propithecus coronatus) späht
- neugierig durch das Blätterwerk
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Das Madagaskar Riesen-
- chamäleon (Furcifer oustaleti)
- gilt mit einer Länge bis zu 70cm
- als die grösste Chamäleonart
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- Nach und nach zeigen sich endlich auch unsere besonderen Lieblinge, einer nach dem
andern. Schwungvoll hangeln sie sich von Ast zu Ast. Es sind: Der Coquerel Sifaka, der
Kronensifaka, der Braune Maki, der Schwarzweisse Vari, der östliche Bambuslemur, der
Mohrenmaki und der Katta Lemur. Wer beaugapfelt eigentlich wen? fragen wir uns
oft, wenn sie uns von ihren Ausgucken keck verfolgen.
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Wir hören ein Raufen und sehen
- diese Breitschwanz-Ringelschildechse
- (Zonosaurus laticaudatus) beim
- Verschlingen des Schwanzes ihres
- Feindes. Unser Führer meint, dass
- das Opfer überleben und sein
- Schwanz nachwachsen wird
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Bin ich nicht ein putziges
- Kerlchen? Der Coquerel-Sifaka
- (Propithecus coquereli) besitzt
- ein sehr schönes dichtes Fell und
- ist meistens mit einer Gruppe
- von vier oder fünf zusammen
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Bin ich nicht beneidenswert?
- Der Schwarzweisse Vari (Varecia
- variegata) ist endemisch auf Mada-
- gaskar und gehört zu den bedrohten
- Lemuren-Arten. Er verbringt die meiste
- Zeit hoch oben in den Baumkronen
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- Es ist 10 Uhr, Fütterungszeit. Dieses Reservat ist zu klein als dass die Tiere von den
Blättern allein leben könnten. Sie kriegen etwas Zusatznahrung in Form von Gemüse und
Früchten. Bananen mögen sie am liebsten. Jedes Tier hat seinen eigenen grünen
Fressnapf. So gibt es keinen Futterneid. Wir beobachten sie ein Weilchen beim Knabbern und
gehen dann weiter zu zwei nachtaktiven Lemuren, die in Käfigen gehalten und mit Insekten
gefüttert werden: Zum Grossen Katzenmaki und zum Grauen Mausmaki. Der letztere ist
tatsächlich nicht grösser als eine Maus.
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Der Madagaskar Baumleguan
- (Oplurus cuvieri) ist auf der Insel
- weitverbreitet. Sein besonderes
- Merkmal ist das schwarze Halsband
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Ist er nicht niedlich, dieser
- kleine Östliche Bambuslemur
- (Hapalemur griseus griseus)?
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Schaut wie der Teufel in Person
- aus! Dieser männliche Mohrenmaki
- (Eulemur macaco) lebt in Madagaskars
- nordwestlichen Regenwäldern
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- Am Ende unseres zweistündigen Rundgangs kommen wir noch am Gehege der vom Aussterben
bedrohten Strahlen-Schildkröten vorbei, die gerade in einer Reproduktionsphase sind.
Automatisch werden wir wieder an den immer noch nicht verdauten Artikel in der Zeitung
"LExpress" vom 7.9.2011 erinnert. Dem Bericht zufolge wurden
in Dörfern im südlichen Madagaskar von der Polizei 8.2 Tonnen (!) gewilderte und
geräucherte Schildkröten dieser Gattung beschlagnahmt!
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Nein, ich bin keine Maus, sondern
- ein Lemur! Der Graue Mausmaki
- (Microcebus murinus) ist nachtaktiv.
- Er wiegt zwischen 58 und 67 Gramm
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Ein reizvoller Anblick: Die Kirche
- eines Dorfes westlich von Moramanga
- an der RN2 ist eingekeilt zwischen einem
- Bergrücken und bebauten Reisfeldern
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Ein blühender gelber Poui-Baum
- sticht aus dem grünen Blätterwerk des
- Mangoro-Flussufers hervor
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- Am Abend sind wir zurück in Tana, wo sich uns die Frage stellt: Wie geht es
weiter? Sollen wir noch die 1000km (Einweg) bis zum nördlichsten Punkt unter
die Räder nehmen oder uns auf den Osten konzentrieren. Am folgenden Tag, am 8. November,
erleichtert uns eine Zeitungsmeldung die Entscheidung: Sie besagt, dass im Norden gerade
die Regenzeit begonnen hat und dort auch schon einige Gebiete unter Wasser stehen.
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Unser LandCruiser fährt durch
- die Kopfsteinpflaster-Hauptstrasse
- von Andasibe, einem friedlichen
- kleinen Dorf im östlichen Hochland,
- 26km östlich von Moramanga
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Emil versucht in Andasibe
- krampfhaft, eine Internet-
- Verbindung übers
- Mobilnetz zu kriegen
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Viel tropisches Grün umrahmt
- eine Kirche östlich von Andasibe
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- Jetzt fehlen uns die drei Wochen, die uns bei der Ankunft wegen der schleppenden
Auslösung des Autos und meiner darauffolgenden Lungenentzündung verloren gingen.
Zusätzlich tut sich mit unserem Schiffsagenten Auximad in Tamatave trotz der vielen
Emails und Telefonate betreffend Verschiffungsvorbereitungen absolut nichts. So ist es
schnell beschlossen: Wir müssen leider den Norden fallen lassen und fahren folglich
gemütlich gegen Osten, dem Verschiffungshafen Tamatave entgegen.
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Wir fahren durch dichte
- Vegetation zum Mantadia
- Nationalpark bei Andasibe
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Frauen kommen vom Markt und
- laufen mit ihren Waren auf dem Kopf
- zu ihrem abgelegenen Dorf zurück
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Kein Grund zur Beunruhigung:
- Das zu überquerende Flüsschen ist
- in der Trockenzeit ein Kinderspiel
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- Zwei Tage später weckt uns zum zweiten Mal der melancholische Ruf des Indri
in unserem Bungalow des Hotels Feonny Ala in Antsirabe, wo wir erneut einen
Zwischenstopp einschalten. Die ganze Lemuren-Familie stimmt in den Chor ein. Damit
kommunizieren sie miteinander und mit andern Gruppen und verteidigen auch ihr Territorium.
Man schätzt, dass Indri 25 bis 40 Jahre alt werden. Selten haben wir uns der Natur so nah
gefühlt wie hier, so dass wir unsere Abreise Tag um Tag verschieben. Denn wir wissen mit
Sicherheit: Nirgendwo auf unserem Planeten wird sich dieses Erlebnis wiederholen, weil
diese Wesen nur auf der Insel Madagaskar vorkommen.
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- Im Orchideen-Park in Andasibe entdecken wir:
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Eine weisse Angrecum
- Lemförde Orchidee
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Eine Grammangis elisii
- (Grammatophyllum ellisii) Orchidee .....
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und ein prächtiges Geweihfarn
- (Platycerium bifurcatum)
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- Mit etwas Wehmut im Herzen heisst es dann nach fünf glücklichen Tagen dennoch Abschied
nehmen von den Königen der Lemuren. Es gilt, im Hafen von Tamatave unsere
nächste Verschiffung einzuleiten, da Auximad immer noch nichts unternommen hat. Nach rund
100km taucht nach Brickaville ein Wegweiser nach Manombato am Lac Rasobe auf. Der Name
Chez Luigi beim Schild daneben kommt uns irgendwie bekannt vor. Haben
wir nicht irgendwo gelesen, dass dies ein paradiesischer Ort ist?
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- Im Blumengarten des Hotels Feonny Ala in Andasibe bewundern wir:
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Die Fackel-Ingwer
- (Etlingera elatior): Eine Blume
- von vollendeter Schönheit
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Eine Shell Ginger
- (Alpinia zerumbet)
- mit ihren hängenden Blüten
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Ein Goldkelchwein (Cup of Gold)
- (Solandra maxima) blüht zwischen dem
- Blätterdach eines tropischen Baums
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- Spontan zweigen wir auf die holprige Piste ab. Sie entpuppt sich als wahre Schaukel- und
Balancierfahrt durch sich aneinanderreihende tiefe Löcher und durch steinige Passagen.
Glücklicherweise ist die Flussdurchfahrt vor der Regenzeit noch ein Kinderspiel, denn die
morsche Brücke aus Holzlatten daneben sieht wenig vertrauenswürdig aus. Ein paar
Strohhütten, Wälder von Flaschenputzer-Sträuchern und Bäumen, voll behangen mit reifen
roten Litschis, säumen den Weg. Madagaskar ist mit rund 20000 Tonnen jährlich der
Hauptlieferant dieser tropischen Frucht nach Europa.
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Ein Teich mit kleinen Pflanzeninseln
- erfreut unser Auge etwas südlich von
- Brickaville an der RN2
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Wie vertrauenswürdig ist diese
- morsche hölzerne Brücke auf der
- abenteuerlichen Piste nach Manombato
- am Lac Rasobe nördlich von Brickaville?
- (Abzweigung = PK286 der RN2)
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Die Mutter lächelt uns zu, als wir
- auf der steinigen Piste nach Manombato
- an ihrer einfachen Hütte vorbei kommen
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- Nach sieben Kilometern liegt der Lac Rasobe in Manombato spiegelglatt vor uns, umsäumt
von einem weissen, langen Sandstrand, der in der Sonne leuchtet. Wir landen dann doch
nicht bei Chez Luigi, sondern im Acacia Hotel, 500m weiter, wo wir noch einen
freien Strandbungalow finden und uns am Mittag im Restaurant gleich mit einem
butterweichen Zebu-Steak verwöhnen lassen. Wie friedlich doch hier das Leben ist.
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Beim Rasobe-See, der zum
- Pangalanes-Kanal gehört, finden
- wir einen schönen und langen,
- weissen Sandstrand
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Eine Gruppe zieht mit ihrem
- Fischernetz dem Strand des
- Rasobe-Sees entlang
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Die Fischer-Gruppe kehrt von
- ihrem Fischfang zurück, immer noch
- den Blätterwedel haltend, mit welchem
- sie auf das Wasser schlugen, um
- kleine Fische ins Netz zu treiben
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- Fischer ziehen mit ihren Netzen vorbei, Kanus dümpeln am Ufer, Frauen spülen ihr
Abendgeschirr und schruppen ihre verrusten Pfannen mit Sand, bevor die Sonne untergeht.
Elektrisch gibt es nicht (auch unser Hotel liefert mit dem eigenen Generator nur von 18
bis 22 Uhr Strom). Bei Einbruch der Nacht sieht man nur ganz verstreut mal ein Licht in
der Ferne flackern, was den leuchtenden Sternenhimmel über uns noch schöner und
intensiver erscheinen lässt.
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Die Sonne verabschiedet
- sich am Lac Rasobe
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Ein Mädchen spült im Rasobe-See
- ihr Abendgeschirr und schruppt ihre ver-
- russten Pfannen mit Sand bevor die Sonne
- untergeht. Ohne eigenen Generator gibt
- es in Manombato kein elektrisches Licht
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Die Sonne steigt am Horizont
- auf und zaubert einen rötlichen
- Schimmer auf die fast regungslose
- Wasserfläche des Rasobe-Sees
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- Um 5 Uhr tagt es bereits. Es weht kein Windchen. Der See liegt spiegelglatt vor uns und
vermittelt einen tiefen Frieden. Dann steigt die Sonne am Horizont auf und zaubert einen
zarten rosa Schimmer auf die regungslose Oberfläche. Der Wunsch, hier einige Tage zu
verweilen, wird immer grösser. Nur das ständige Schwert des jederzeit einsetzenden
Regens im Nacken, der die Flussdurchquerung problematisch, wenn nicht gar unpassierbar
machen könnte, sowie die absolute Untätigkeit des Schiffsagenten Auximad bewegt uns dann
am nächsten Tag doch zum Aufbruch.
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Die Ananas gehört auch
- zu den Südfrüchten, die auf
- Madagaskar wachsen
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Ein Leben ohne Hektik: Ein
- Fischer stakt sein Kanu dem Ufer
- des Rasobe-Sees entlang
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- 261
Reife Litschis hängen an einem
- Ast. Madagaskar ist mit rund 20000
- Tonnen jährlich der Hauptlieferant
- dieser tropischen Frucht nach Europa
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- Wäre unser Rückweg auf die Hauptstrasse mal abgeschnitten, so steckten wir hier in der
Klemme. Denn die dreimonatigen Aufenthalts-
- bewilligungen, sowohl für das Auto wie auch für uns, neigen sich unverlängerbar dem
Ende entgegen. Zudem macht uns das von Emil notfallmässig reparierte Hauptfederblatt
Sorgen. Es ging gestern auf der abenteuerlichen Löcherpiste, die uns nochmals bevorsteht,
in die Brüche. Doch wir haben wieder einmal Glück: Es hält und am Mittag erreichen wir
bereits unseren Verschiffungsort Tamatave und sitzen in unserem geliebten
Stammlokal am Meer: Dem Ocean 501. (Anm.: Es hielt während des
ganzen Aufenthaltes auf Réunion, hält immer noch in Miri/Sarawak/Malaysia, und muss infolge
Unerhältlichkeit auch noch länger halten.)
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Eine Dorfdurchfahrt an einem Markt-
- tag ist immer ein aufregendes Erlebnis.
- Hier diejenige von Ampasimadinika
- südlich von Tamatave (Toamasina)
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Egal, wo und wie bequem man
- sitzt die Hauptsache ist, man kann
- mitfahren. Taxi-Brousse sind
- immer übervoll
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Eine kleine Verschnaufpause:
- Einen schwer beladenen Karren von
- Hand zu stossen ist harte Arbeit für
- viele aber die einzige Möglichkeit,
- ihre Ware zu transportieren
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- Die Schweinswurst, die wir mit solchem Genuss assen, bekommt uns leider gar nicht. Emil
ist dabei der Hauptleidtragende. In Mexiko würde man sagen, Montezumas
Rache hat ihn erwischt. Während 12 Std. hockt er am ersten Tag über 20 mal mit
Dünnpfiff auf dem Klo, am zweiten Tag ist es auch nicht viel besser. Das Hotel
Flamboyant, wo wir nur eine Nacht absteigen wollten, schickt einen Jungen in
die Apotheke, um Ercéfuryl-Tabletten zu besorgen, die langsam wirken.
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Ein Fischer kennt keine Furcht.
- Auch eine brechende Welle mit
- hohen Schaumkronen bringt
- sein Blut nicht in Wallung
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Zwischen Tamatave (Toamasina)
- und Foulpointe (Mahavelona) an der
- Ostküste beschert uns ein Küsten-
- abschnitt reizvolle Ausblicke, mal
- mit traditionellen Strohhütten
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- 267
.. mal mit blauen Lagunen
- und einem schneeweissen Sandstrand
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- Dann erwischt es auch mich, und die dritte Nacht geben wir uns ununterbrochen die
WC-Klinke in die Hand. Am 4. Tag sind wir beide wieder auf den Beinen. Nachdem wir dem
Agenten bei der Auximad den Laufpass gegeben und die Verschiffung nach La Réunion im Dezember mit einem neuen Broker, der SDV
Madagascar, in die Wege geleitet haben, hält uns in dieser heissen und drückenden
Hafenstadt nichts mehr. Wir ziehen entlang der Ostküste nordwärts.
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Ein endloser einsamer Sandstrand
- empfängt uns an der Ostküste zwischen
- Tamatave (Toamasina) und Foulpointe
- (Mahavelona). Hier blicken wird
- nach Norden von
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- 269
.. unserem herrlichen
- Picknick-Plätzchen
- bei Vohitsara
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- 270
.. und hier blicken wir nach Süden
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- Unser Ziel ist die vielgepriesene Lodge La Pirogue in Mahango. Dort wollen
wir uns einige Tage Ferien am Meer gönnen. Und einmal mehr kommt es anders,
als wir denken. Wenn man für einen Bungalow mit Kajütenbetten im Backpacker-Stil Aria
136000 verlangt ( 48), und für einen etwas komfortabler eingerichteten über
Aria 200000 ( 71) und zudem das Elektrisch nur einige Stunden am Tag
funktioniert, dann sind wir am falschen Ort. Wir finden dann unser Plätzchen
ein bisschen weiter südlich in Foulpointe, im Manda Beach Hotel: Einen schönen Bungalow
direkt am Meer mit Veranda, Kühlschrank und Satelliten-TV. So sind wir bereit,
ausnahmsweise etwas tiefer als üblich in die Tasche zu greifen. Wir bezahlen Aria
99000 ( 35 die Nacht) und lassen es uns drei Tage lang gut gehen.
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Der Strand bei der La Pirogue-
- Lodge in Mahambo an der Ostküste
- weckt alte Erinnerungen an die Karibik
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Weisse Sandstrände säumen die
- verlassene Ostküste bei Mahambo
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Ein Kokosnussverkäufter läuft
- dem Strand entlang und sucht
- durstige Kundschaft
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- 6. Dezember letzter Ferientag am Meer. Es dämmert. Wir sitzen auf
unserer Veranda und blicken aufs Meer hinaus, auf die dunklen Wolken, die sich am Horizont
aufbauschen und warten auf die Sonne, die zaghaft mit einem gelben Ball aufsteigt. Die
Strahlen zaubern in kurzer Zeit ein silbernes Licht auf die Lagune. Kanu-Fahrer staken
lautlos durch die fast regungslose Oberfläche. Weit draussen beim Riff spritzen die
weissen Schaumkronen hoch gegen den blauen Himmel ein magischer Moment. Als wir
unsere Siebensachen ins Auto packen, um die 50km zum Verschiffungshafen von Tamatave
zurückzufahren, belebt sich der Strand langsam mit Joggern, Souvenirverkäufern und
Sonnenhungrigen. Die Liegestühle unter den bunten Sonnenschirmen beginnen sich zu
füllen.
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Bunt bemalte traditionelle Fischer-
- boote säumen den nördlichen Teil des
- weissen Badestrandes beim Manda-
- Beach Hotel in Foulpointe
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.. in der Mitte liegt der
- ansprechende Hotel-
- Swimmingpool
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- 276
.. und im südlichen Teil
- räkeln sich die Touristen auf
- Liegestühlen in der Sonne
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- Einen Tag später, am 7. Dezember um 14.30 Uhr, heisst es einmal mehr Abschied nehmen
von unserem treuen LandCruiser. Ihn in den Container zu fahren und zu verzurren, ist für
Emil schon längst zur Routine geworden. Heute ist es das 24. Mal. Unser Begleiter muss
allerdings noch bis zum 14. Dezember auf dem Areal unseres Agenten SDV
Madagascar in der brütenden Hitze ausharren, bis ihn die nur einmal monatlich
verkehrende Passagierfähre "Trochetia" aus Mauritius
kommend zur Nachbarinsel La Réunion im Container mitnehmen
wird. Unser dreimonatiges Visum läuft leider bereits am 11. Dezember ab drei Tage
zu früh, um auf der Fähre mitfahren zu können.
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Das Morgenrot kündigt in
- Foulpointe einen neuen Tag an
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Foulepointe: Ein Familienvater
- gleitet frühmorgens mit seinem Kanu
- und seinen drei Kindern lautlos
- durch die fast spiegelglatte Lagune
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Ein kleiner Junge vergnügt sich
- mit seinen Spielzeugen am
- Foulpointe-Strand
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- Noch bleiben uns bis zu unserem Abflug mit der Air Austral nach Réunion drei Tage
drei Tage mit Kopfzerbrechen, weil das Container-Scannen im Hafen wegen
Überlastung nicht mehr vor unserer Abreise stattfinden kann, was heisst: Wir müssen die
Autoschlüssel aushändigen. Auch der oberste Chef der SDV-Agentur besteht darauf. Er
erklärt uns klipp und klar, dass die Möglichkeit zum Öffnen des Autos bestehen muss,
falls bei der Durchleuchtung etwas Suspektes gesehen wird. Und wenn wir uns
weigern, fragen wir genervt.. Ganz einfach: Dann wird der Container nicht
transportiert, ist seine endgültige klare Antwort. Ja, was bleibt uns am Ende
übrig? Nachdem uns der Chef verspricht, dass seine Leute das Ganze überwachen werden und
wir ihnen trauen können, geben wir schlussendlich klein bei. Wir tricksen aber noch ein
wenig, indem wir nur den Schlüssel für die Heckklappentür hinterlassen und die
Seitentüre mit einem Vorlegeschloss verriegeln.
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Kartenspielen ist ein belieber
- Zeitvertreib, auch bei einer
- Strandbude in Foulpointe
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Eine Mutter flechtet mit Fasern der
- Raffia-Palme einen Korb. Ihre beiden
- Kinder beobachten sie bei der Arbeit
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Beim Ivoloina-Fluss, 12km im
- Norden von Tamatave, tauchen die
- Männer mit Körben auf dem Fluss-
- bett nach Sand, das als
- Baumaterial verwendet wird
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- Am letzten Tag lassen wir uns nochmals von unserem betagten
Pousse-pousse-Fahrer der Fahrradrikscha durch die Strassen
dieser Hafenstadt radeln, atmen den würziges Duft der Nelken ein, die auf den Gehsteigen
auf Tüchern zum Trocknen ausgelegt sind, beobachten zum letzten Mal das vertraute bunte
Leben und Treiben der Händler, die Frauen mit ihren Babies im Rückentuch, die
Kokosnuss-Verkäufer hinter ihren hoch beladenen Holzkarren, die improvisierten Essecken
einfach das typische afrikanische Leben. Sogar die verlöcherten, staubigen
Strassen dieser Hafenstadt, zurzeit in der Blütenpracht der roten Flamboyant,
(Feuerbäume), empfinden wir nicht mehr so schlimm.
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Ist es nicht eine wunderbare
- Vorsehung, dass wir ausgerechnet am
- 6. Dezember auf unserer Rückfahrt
- von Foulpointe nach Tamatave am
- Weihnachtsmann vorbei fahren?
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An einer Seitenstrasse in der Hafen-
- stadt Tamatave breiten drei Frauen
- haufenweise Nelken auf einem Tuch
- zum Trocknen an der Sonne aus
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Der markante Gewürzduft von
- Nelken dringt uns schon von
- weitem in die Nase
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- Als wir vor dem Hotel Flamboyant unser Reisegepäck in das wartende Taxi tragen, winken
uns die Pousse-Pousse-Fahrer, die dort immer in Reih und Glied stationiert sind und auf
Gäste warten, mit einem herzlichen Lachen zu. Es ist der 10. Dezember 2011, 13 Uhr.
Wehmut macht sich breit, als wir zum Flugplatz fahren. Madagaskar die spezielle
Insel im Indischen Ozean wird in einigen
Stunden der Vergangenheit angehören. Wer weiss, wie sie aussehen wird, sollten wir
auch ohne Auto in der Zukunft nochmals auftauchen.
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Es sind vorwiegend Kinder, die
- am Strand von Tamatave baden und
- sich im verunreinigten Wasser tummeln
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Zwei Fischer verweilen mit
- ihrem Kanu am Strand in Tamatave
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Liliana fährt in Tamatave mit einer
- Fahrrad-Rikscha (Pousse-pousse) zum
- Supermarkt während Emil mit
- Durchfall im Bett liegt
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- 4344 km haben wir in 148 Fahrstunden zurückgelegt. Trotz der grenzenlosen Armut
lernten wir ein Volk kennen, das Lebensfreude ausstrahlt. Die possierlichen Lemuren, die
Bilderbuchdörfer im Hochland, die Baobabs im Westen, die aus allen Nähten platzenden
bunten Märkte und die kunstvoll angelegten Reisterassen haben uns auf unserer Reise kreuz
und quer durch das Land tagtäglich erfreut.
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An Tamataves Hafenfront werden
- Berge von jungen Kokosnüssen angeboten.
- Passanten lieben es, ihren Durst mit dem
- vitaminreichen Saft zu stillen
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An einer Strassenecke hütet ein
- Mädchen mit ihrer kleinen Schwester
- den Bananenstand
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In einem Quartier in Tamatave
- beschäftigen sich Schulkinder mit
- dem Herstellen von Hüten aus den
- Blättern des Baums des Reisenden
- (Ravenala madagascariensis)
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- Was wir lieber nicht gesehen hätten sind die vielen Waldfeuer, die überall lodern. 80%
des madagassischen
Waldes sind bereits unwiderruflich verloren. Damit wird der Lebensraum
der Lemuren von Tag zu Tag kleiner. Was wir lieber nicht gelesen hätten, sind die
bedrückenden kürzlichen Zeitungsberichte: Dass für Buschfleisch 233 Indri die grössten noch lebenden
Lemuren getötet wurden, und dass 8.5 Tonnen geräucherte Strahlen-Schildkröten beides vom Aussterben betrohte Tierarten in Dörfern im Süden
beschlagnahmt wurden. Wenn dem nicht demnächst Einhalt geboten wird, wird Madagaskar
schon bald nicht mehr die spezielle Insel im Indischen Ozean sein, wie wir sie noch
bereisen durften und die in mancher Beziehung in unseren Erinnerungen weiterleben wird.
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Die Flammenbäume (Delonix regia)
- in Tamatave sind in voller Blüte, als wir
- nach drei Monaten auf Madagaskar die
- Vorbereitungen für die Verschiffung
- unseres LandCruisers treffen
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Einmal mehr verabschieden wir
- uns von unserem treuen LandCruiser.
- Emil fährt ihn in Tamatave in seinen
- 24. Container mit Ziel: La Réunion
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Eines von Lilianas Lieblingsfotos:
- Was denkt wohl das süsse kleine
- Mädchen aus Tamatave mit ihrem
- selbstgebastelten Hut aus den Blättern
- des Baums des Reisenden?
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Weitere
Webseiten aus Madagaskar:
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