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- Madagaskar-Karte
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- Karte vom indischen Ozean
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- letzte Foto: 10. Oktober 2011
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- Es ist der 13. September 2011. Die Propeller-Maschine ATR72 der Air Austral setzt nach
110 Minuten Flugzeit sanft auf der Landepiste des Flugplatzes von Tamatave (Toamasina),
der Hafenstadt an der Ostküste Madagaskars, auf. Wenig später informieren wir uns am
kleinen Tisch beim Eingang über das Visa on arrival-Prozedere. Ein
dreimonatiges, unverlängerbares Visum kostet 60, erfahren wir. Wir haben
keine Euros. Können wir auch in Dollars bezahlen fragen wir den dunkelhäutigen
Mann. Ungläubig guckt er uns an Vous navez pas des Euros? (Ihr
habt keine Euros?). Wir verneinen. Das kann er nun wirklich nicht verstehen. Der
Flug kommt ja aus Réunion einem Euro-Land. Erst
als wir ihm erklären, dass wir in Mauritius eingestiegen
sind und Réunion lediglich als Transit benutzten, konsultiert er seine
Umrechnungstabelle. Es kostet uns US$ 90 pro Person. Dann läuft alles wie am Schnürchen
und schon sind wir bei der Gepäckausgabe.
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- 001
13. September 2011: Liliana strahlt!
- Wir sind auf dem Flug mit einer Propeller-
- maschine ATR72 der Air Austral von
- Mauritius nach Tamatave in Madagaskar,
- der 4. grössten Insel der Welt, dem
- Land der Lemuren und Baobabs
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- 002
Das Zentrum der Hafenstadt
- Tamatave (Toamasina) an der
- Ostküste Madagaskars begrüsst
- uns mit einer schönen Palmenallee
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- 003
Wiedersehen mit unserem Land-
- Cruiser nach neun Tagen Auslöse-
- Bürokratie. Der Lastwagen mit unserem
- Container manövriert an eine Mauer
- die einzige Möglichkeit, das Auto ausser-
- halb des Hafens zu entladen (innerhalb
- des Hafens ist es ohnehin nicht gestattet)
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- Ein Rollband gibt es nicht. Jedes Gepäcksstück wird persönlich ausgehändigt, und nur
nach Vorzeigen des Coupons übergeben. Es gibt keinen grünen Kanal: Nichts zu
verzollen. Jedermann muss seine Koffern und Taschen vor einem der drei Zöllner
öffnen, die hinter einer langen Bank stehen. Als Tourist fällt bei uns die Kontrolle
eher rudimentär aus. Welch ein Hochgefühl, nun nach all dem zeitaufreibenden
bürokratischen Kampf für die Zulassung unseres LandCruisers diese spezielle Ecke der
Welt betreten und befahren zu dürfen. Seit 80 Millionen Jahren vom afrikanischen Festland
getrennt, hat diese Insel im Indischen Ozean ihre eigene Fauna und Flora entwickelt. Nach
Grönland, Papua Neuguinea und Borneo
ist es die viertgrösste Insel der Welt. Sie misst 1600km vom Nordosten bis zum
Süden und 570km in der Breite genügend gross, ums uns drei Monate lang auf Trab
zu halten.
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- 004
Kinder stellen sich für ein Foto
- vor eine einfache Hütte. Das Dach ist
- aus Blättern des Arbre de Voyageur
- (Ravenala madagascariensis) dem
- Baum des Reisenden, der in dieser
- Gegend in grossen Mengen wächst.
- Sein Ursprung ist in Madagaskar
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- 005
Ein kleines Mädchen stillt
- vor ihrem Hauseingang den Hunger
- mit einer Schüssel Reis dem Haupt-
- nahrungsmittel der Madagassen. Der
- Hunger stellt ein sehr ernstes Problem
- dar, liegt doch Madagaskar beim
- Welthunger-Index an 18. Stelle (22.5)
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- 006
Malen macht Spass. Nicht jedes
- Kind hat dieses Privileg. Viele lernen nie
- lesen und schreiben, weil die Eltern sich
- das jährliche Schulgeld von 20 pro
- Kind nicht leisten können. Die Alpha-
- betisierungsrate liegt in Madagaskar
- bei 70.7% (UNDP 2009)
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- Der Sohn von unserem gebuchten Familien-Gästehaus Evasion holt uns mit dem
Pickup ab. Es ist gleich um die Ecke des Flugplatzes eine nette Villa mit sieben
Zimmern hinter hohen Mauern, mit zwei madagassischen Strahlen-Schildkröten im Garten. Das
Zimmer ist OK, aber ohne Tisch und Stühle und ohne Kühlschrank. Kein Problem, das haben
wir ja alles dabei! Ohne Frühstück kostet es Aria 70000 = rund 25, das
Frühstück pro Person Aria 7500 = 2.70. Serge der Hausherr, der aus der
Nachbarinsel La Réunion eingewandert ist, bietet uns an,
am Nachmittag mit uns ins 5km entfernte Stadtzentrum zu fahren, um Geld zu beziehen, eine
Simkarte zu kaufen und unseren ersten Kontakt mit einem der vorgeschriebenen offiziellen
Agenten für die Auslösung unseres LandCruisers zu machen. Wir landen bei der staatlichen
Agentur Auximad, die gleichzeitig auch der Agent für die Schifffahrtslinie Coraline ist.
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- 007
An Wochenenden ist der breite
- Sandstrand von Tamatave (Toamasina) ein
- bevorzugter Aufenthaltsort der Familien
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- 008
Eine Strassenverkäuferin läuft dem
- Strand von Tamatave entlang, um Abnehmer
- für ihre hausgemachten Speisen zu suchen
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- 009
Tamataves weisser Sandstrand
- zieht sich der ganzen Bucht entlang
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- Und schon geht es los! Man benötige das Original, nicht die Kopie unserer tax- und
kautionsfreien temporären Autozulassung, ausgestellt vom Hauptzoll in der rund 350km
entfernten Hauptstadt Antananarivo, die uns per Email nach Mauritius
zugestellt wurde. Was nun? Schon bald finden wir raus: Hier im Hafen von Tamatave kann uns
nur einer helfen: Der allmächtige Receveur mehr oder weniger der Chef
auf dem hiesigen Zollplatz. Unser Schicksal liegt in seinen Händen. Er kann zu unseren
Gunsten oder dagegen entscheiden. Geduldig warten wir vor seinem Büro, bis wir an der
Reihe sind. Ein paar Minuten später scheint das Problem schon gelöst zu sein. Mit seinem
Stempel und seiner Unterschrift verwandelt er die Kopie zu einem Original. Das war mal
einfach! Offenbar hat er verstanden, dass die Autobewilligung auf Minister-Ebene
sanktioniert wurde.
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- 010
Ein Kunsthandwerker schnitzt
- aus einer Wurzel der Würgefeige ein
- kunstvolles, dekoratives Gebilde
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- 011
Die Kunsthandwerkerin arbeitet
- an einem Körbchen aus pflanzlichen
- Produkten der Gegend. Der Boden ist
- aus Blättern des Arbre des Voyageurs,
- dem Baums des Reisenden, die Seiten-
- wände sind aus der Raffia-Palme
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- 012
Von Hand angefertigte dekorative
- Sandalen und Körbe im
- Kunsthandwerkzentrum entlang
- der Strasse nördlich von Tamatave
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- Dachten wir, dass nun alles im Butter sei, täuschten wir uns gewaltig. Es tut sich
nichts mehr. Tag für Tag vergeht und wir kommen nicht vom Fleck. Irgend jemand stellt
sich irgendwo irgendwie quer. Vermutlich will man uns butterweich kriegen, damit wir
endlich zu Schmiergeld bereit sind. Erst ein Anruf unserer Botschaft am 22. September
bringt die Sache wieder ins Rollen. So kommt es, dass wir am Freitag, 23. September
nach 9 (!) Tagen ab 11 Uhr morgens für Stunden auf dem Areal von Alain
an der staubigen Hafenstrasse auf den auf heute morgen versprochenen Camion mit unserem
Container warten. Es ist eine Art Rampe, an der ein LKW rückwärts heranfahren kann um
seine Fracht abzuladen. Doch nichts passiert. Jedesmal, wenn wir bei der Auximad
nachfragen, heisst es: In einer halben Stunde.
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- 013
Die madagassische Strahlen-Schild-
- kröte (Astrochelys radiata) mit ihrer
- speziellen Zeichnung zieht Hybiskus-
- Blüten dem Salat vor. Sie wiegt bis zu
- 15kg, und sie ist als kritisch gefährdet
- eingestuft (CITES - critically endangered)
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- 014
Ein typisches Haus der Küsten-
- region von Tamatave. Das Dach ist
- mit Blättern des Arbre des Voyageurs,
- dem Baums des Reisenden, gedeckt
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- 015
Eine einfache Strassen-Imbissecke
- in Tamataves Hafengebiet. Es gibt
- heissen Kaffee, Erdnüsse, Biskuits
- und Selbst-Gebrutzeltes
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- Als dann der Zuständige um 16 Uhr das Telefon auch noch auf Voicemail
schaltet und wir ihn somit nicht mehr erreichen können, platzt uns der Kragen und wir
holen uns bei Alain Rat. Als dieser die ganze Verzögerungsgeschichte hört, flippt er
aus. So geht man mit ausländischen Kunden nicht um, wiederholt er mehrfach.
Er packt uns in sein Auto und fährt uns schnurstracks zum Agenten. Als unser
dortiger Mann sieht, mit wem wir antraben (bis dahin wussten wir nicht, dass er der
Präsident des nationalen Schwerverkehrs ist), nimmt er sofort den Hörer in die Hand und
spricht aufgeregt ins Telefon. Der Container ist jetzt unterwegs,
sagt er überraschend . Gleichzeitig drückt er uns noch unsere Zoll- und Hafenpapiere in
die Hände.
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- 016
Unterwegs in südlicher Richtung.
- Wir kommen an einem Strohhüttendorf
- mit kaum aussprechbarem Namen
- vorbei. Wie dieses, beginnt ein
- Grossteil mit dem Buchstaben A
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- 017
Ein Teich, umgeben von
- leuchtend tropischer Vegetation,
- erfreut unser Auge auf unserer
- Fahrt ins Hochland von Andasibe
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- 018
Ein im Osten weitverbreiteter fächer-
- artiger Baum des Reisenden (Arbre de
- Voyageur, Ravenala madagascariensis).
- Er verdankt seinen Namen seiner Wasser-
- speicherkapazität, womit der Reisende
- seinen Durst löschen könnte
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- Alain, unser Retter, fährt mit uns sofort zum Hafen, wo sich für ihn die
geschlossene Barriere automatisch öffnet. Was für Wunder doch eine einzige Person
bewirken kann, wenn sie die richtige ist! Denn der LKW mit unserem Container kommt uns
bereits entgegen und trifft wenig später bei Alain ein. Sofort sind wir von
helfenden Händen umringt, die es alle besser wissen wollen, wie unser
LandCruiser vom Container auf dem Camion auf die Mauer gefahren werden soll. Nein,
so geht es nicht, rufen wir entsetzt aus, als der Camion viel zu weit von der Mauer
entfernt parkiert und unser schwerer LandCruiser nun auf zwei klapprigen Brettern mehr als
einen Meter auf sicheren Grund gelotst werden sollte. Die würden einfach durchbrechen.
Alles von vorne: Diesmal schafft es der Chauffeur, ziemlich satt zur Mauer zu fahren und
unser LandCruiser steht kurz darauf auf Neuland. Alle sind glücklich und natürlich
erwartet nun jeder der Herumstehenden ein Trinkgeld.
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- 019
Emil geniesst das Frühstück im
- idyllisch gelegenen Hotel Feonny Ala
- in Andasibe. Es grenzt an den
- Mantadia Nationalpark
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- 020
.. Besuch beim Frühstück:
- Eine farbenprächtige Eidechse macht
- sich an unserer Konfitüre zu schaffen.
- Die Lust nach Marmelade ist grösser
- als die Angst!
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- 021
Die Dorfkirche FJKM Church of
- Jesus Christ von Andasibe ist ein
- monumentales Werk im Vergleich zum
- einfachen Dorf. Diese Kongregation ist
- in Madagaskar weitverbreitet
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- Der Himmel glüht schon rötlich, als wir mit unserem LandCruiser durch die Strassen der
Hafenstadt die fünf Kilometer nach Norden zu unserem Gästehaus rollen. Was für ein
anderes Leben als in Mauritius, unserer letzten
Destination. Hier beherrschen die hochradigen Fahrradrikschas und die von Menschen
gezogenen das bunte Strassenbild. Frauen balancieren Töpfe, Körbe, Säcke, Taschen etc.
auf dem Kopf; alles hat einen unverkennbaren afrikanischen Charakter, obschon sich die
Madagassen offenbar nicht als Afrikaner, sondern als Insulaner sehen. Tamatave mit seinen
verlöcherten Strassen und verblassenden Kolonialbauten ist keine Augenweide. Die Stadt
besitzt aber eine grosszügige palmengesäumte Avenue und irgendwie haben wir das Gefühl,
hier freier atmen zu können als in vielen andern Grossstädten. Die Enge der Häuser, die
einengenden Menschenmassen fehlen.
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- Unsere erste Begegnung mit halbzahmen Lemuren im Vakona Forest Lodge Sanctuary bei
Andasibe
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- 022
Der Schwarzweisse Vari (Varecia
- variegata) gehört zu den kritisch
- bedrohten
Arten. Charakteristisch
- ist seine hundeähnliche Schnauze
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- 023
Ohne Vorwarnung springt
- dieser Braune Maki (Eulemur fulvus)
- auf Lilianas Schulter.
- Er ist tag- und nachtaktiv
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- 024
Ein süsses Baby des Östlichen
- Bambus-Lemur (Hapalemur griseus)
- späht etwas ungeholfen durch
- das Blätterwerk
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- Kaum bei unserer Unterkunft angekommen, fühle ich mich elend. Zwei Stunden später
zeigt das Fieberthermometer schon 39.1° an. Weil mich ausser dem Schüttelfrost keine
Schmerzen plagen, tippen wir auf Malaria. Auf dieselbe Art und Weise erwischte es mich ja
auch 2010 in Papua Neuguinea kurz nach Ankunft. Ein
sofortiger Test beim Medical Service in der Stadt bringt ein negatives Resultat.
Für einen Nachweis ist es möglicherweise noch zu früh, meint die Ärztin
Judith und so warten wir noch einen Tag zu. Die Nacht verläuft schrecklich; nur die
vielen Panadol-
- Tabletten halten das Fieber unter der 40°-Grenze. Zwei Tage später erhalten wir ein
zweites Negativergebnis. Und dann macht sich auch gleich ein altbekanntes Zeichen
bemerkbar: Beim Atmen ein Stechen in der Brust. Aha, einmal mehr Lungenentzündung
übrigens meine 8.! seit 2008. Herrliche Aussichten für meinen am nächsten Tag
anstehenden 70. Geburtstag, wo ich mir wünschte, meine ersten Lemuren zu sehen. Daraus
wird natürlich nichts.
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- Die leichtfüssigen Diadem-Sifaka (Propithecus diadema) sind wahre
Balletttänzer (und gehören zu den gefährdeten Arten).
- Sie bewegen sich grazil wie Tänzer, wenn sie sich seitlich auf den Hinterbeinen
hüpfend fortbewegen:
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- 025
Diese beiden Touristen scheinen
- mich richtig zu mögen?
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- 026
.. für ein kleines Stück Banane
- bin ich auch für ein Foto zu haben!
..
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- 027
.. Passt auf: Ich gebe
- Euch eine kleine Vorstellung!
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- Mit Email-Unterstützung und -Rat unseres Hausarztes in Kuala Lumpur in Malaysia beginnen wir gleich mit der
Antibiotika-Selbstbehandlung. Die ärztliche Versorgung in Madagaskar ist eh nicht zum
besten gestellt. Expats und jene, die es sich leisten können, fliegen im Ernstfall auf
die Nachbarinsel Réunion aus. Seit Tonga, wo ich wegen unsachgemässer Spitalbehandlung eines
Hundebisses fast mein Bein verlor, haben wir in Drittweltländern kein grosses Vertrauen
mehr in Spitäler und Ärzte. Emil sucht einige Apotheken auf und frägt was sie an
Antibiotika führen. Das Resultat übermitteln wir gleich dem Arzt, welcher zwei
empfiehlt. Die Behandlung mit diesen zwei verschiedenen Mitteln hilft und eine Woche
später sind wir mit aufgestauten Erwartungen endlich wieder on the road.
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- 028
Liebevoll umsorgt von seinen Eltern,
- guckt dieses winzige Braune Maki
- Lemuren-Baby (Eulemur fulvus)
- vertrauensvoll aus dem Bauchpelz
- seiner Mutter (dort ist kein Beutel)
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- 029
Ein junger Östlicher Bambus-
- lemur (Hapalemur griseus) blickt
- neugierig von seinem Ausguck
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- 030
Der Schwarzweisse Vari
- (Varecia variegata) will uns
- zeigen, wie geschickt er ist
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- Tamatave-Andasibe = 212km; 5.7 Std.
Es ist ein beglückendes Gefühl, wieder unterwegs zu sein. Durch das Gewühl von
Fahrradrikschas und Strassenmärkten verlassen wir die Hafenstadt in südlicher Richtung.
Lange begleiten uns noch die einfachen Strohhütten mit den aus den Blättern des
Arbre du Voyageur dem Baum des Reisenden geflochtenen Dächern,
eine Eigenheit dieser Region. Es folgen Eukalyptus-Wälder. Dann rollen wir durch kahle,
abgeholzte, zum Teil frisch abgebrannte braune Hügel und einfache Dörfer dem Hochland
entgegen. Kurz vor dem Eindunkeln erreichen wir das Dorf Andasibe und sind froh, noch den
letzten freien Bungalow im Hotel Feonny Ala in der lieblichen Bungalow-Anlage am
Rande des Mantadia-Nationalparks zu ergattern. Wir sind glücklich. Heute an unserem
ersten Fahrtag haben wir in 5.7 Stunden 212 Kilometer zurückgelegt, wurden von vier
Polizei- und Militär-Kontrollen aufgehalten, die allesamt freundlich und korrekt waren.
Unsere Nervosität über korrupte Kontrollposten lässt langsam nach und unsere
Befürchtungen verschwinden.
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- 031
Wie soll man da noch fotografieren
- können? Zwei kecke Braune Lemuren
- (Eulemur fulvus) landen ruck-zuck
- auf Emils Kopf und Schulter und
- machen es sich dort bequem
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- 032
Indri-Indri Indri der König
- der Lemuren ist nur noch im Andasibe-
- Mantadia Nationalpark zu finden. Mit
- einer Grösse von bis zu 90cm ist er
- der grösste der (noch) lebenden Lemuren.
- Sein territorium-verteidigender Ruf
- hallt bis zu 3km durch den Wald
..
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- 033
.. er kann sich mühelos bis zu
- 10m von einem Baum zum andern
- schwingen. Seine Ernährung besteht
- aus Blättern er frisst mindestens 2kg
- pro Tag und ruht dann für viele Stunden
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- Andasibe ist der Ort, den wir uns für die Nachfeier meines runden Geburtstags
ausgesucht haben. Die schöne Vakona-Lodge mit eigenem kleinen See scheint dafür der
richtige Rahmen zu sein man wird ja nur einmal 70! Aber es kommt nicht dazu! Nicht
etwa des Preises von 75 die Nacht wegen das würden wir uns ausnahmsweise
mal leisten nein, mir gefällt ganz einfach die Atmosphäre nicht. Der Glaspalast
ist mir zu steril. Ich fühle mich fehl am Platz. Schickimicki im Urwald ist
nun mal nicht nach meinem Geschmack runder Geburtstag hin oder her.
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- Im Zoo des Vakona Forest Reservats bei Andasibe
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- 034
Ein prächtiger Purpurreiher
- (Ardea purpurea) steht regungslos
- in seinem Territoriums
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.. ein Krokodil gleitet
- lautlos durch das Wasser
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- 036
.. eine Witwenpfeifgans
- (Dendrocygna viduata) teilt sich das
- Territorium mit dem Purpurreiher
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- Trotzdem wird es für mich ein unvergesslicher Tag. Am Morgen begegne ich meinen
allerersten Lemuren, fünf Arten, halbzahm zwar, dafür hautnah (sie werden von den
Wächtern mit Bananen gefüttert, damit sie immer wieder da sind!). Sie hausen im kleinen
offenen Park, der zur Vakona Lodge gehört (Eintritt Aria 12500 pro Person =
4.50). Es ist einfach herzerwärmend, wie sie sofort auf uns zu hopsen. Für Unterhaltung
sorgt der leichtfüssige Diademsifaka, der sich seitlich auf den Hinterbeinen hüpfend
fortbewegt, grazil wie ein Ballet-Tänzer. Aber auch die halbwüchsigen braunen Maki haben
eine Schau auf Lager. Einer landet ohne Warnung keck auf meiner Schulter und zwei haben
sich Emil als Baum ausgesucht. Einer hopst auf seinen Kopf und krallt sich
dort fest, und der andere macht es sich auf seiner Schulter bequem. Aus dem Blätterwerk
schauen noch tollpatschige Jungen dem Geschehen zu; ein winziges einmonatiges Baby
klammert sich fest an den Bauchpelz der Mutter Bilder, die für immer in unserer
Erinnerung bleiben werden.
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- 037
Die Frettkatze (Cryptoprocta ferox)
- ist eine auf Madagskar endemische Raubtier-
- art. Sie ernährt sich hauptsächlich von
- Lemuren, ist eine gute Kletterin und dafür
- bekannt, dass sie Lemuren-Familien für
- Tage folgt und sie dann nachts auf
- den Bäumen im Schlaf überrascht
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- 038
Eine Madagaskar-Hundskopfboa
- (Boa manditra) im kleinen Zoo der
- Vakona Forest Lodge bei Andasibe.
- Sie wird bis zu zwei Meter lang und
- kommt auf der ganzen Insel vor, vor
- allem aber im Regenwald. Es gibt
- keine giftigen Schlangen in Madagaskar
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- 039
Genau wie wir es lieben: Ein
- friedliches Picknick am schönen
- Vohitra-Urwaldfluss bei Andasibe
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- Am Mittag finden wir ein idyllisches Picknick-Plätzchen an einem braunen, träge
dahinfliessenden Urwaldflüsschen genau so, wie wir es mögen. Und am Abend
als krönende Abschlussfeier meines 70. Geburtstags zeigt sich uns noch eine
Indri-Sifaka-Lemuren-Familie hoch oben in den Baumkronen am Rande des Mantadia
Nationalparks. Die Indris sind die grössten noch lebenden Lemuren in
Madagaskar, sind stark gefährdet und kommen nur noch in diesem Nationalpark und im
angeschlossenen Analamazaotra Reservat vor. In unserem Bungalow im Hotel Feonny Ala,
das am Parkrand liegt, hören wir dann den melancholischen
territorium-markierenden Ruf dieser Primaten, der bis zu drei Kilometer durch den Wald
hallt. Was für ein herrliches Erlebnis!
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- 040
Wo das Leben noch seinen
- friedlichen Gang nimmt: Das kleine
- Dörfchen von Andasibe auf 900m
- Höhe gelegen etwa auf halbem Weg
- zwischen dem Hafen von Tamatave
- und der Hauptstadt Antananarivo
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- 041
Der Michelin-Zug (La Micheline) ist
- der seltenste Zug auf der Welt. Der einzige
- verkehrt noch in Madagaskar und führt
- Touristen durch das Hochlands (hier in
- der Station Andasibe). Er wurde in den
- Dreissigerjahren von Michelin gebaut,
- ist mit Gummireifen
statt Eisenbahnräder
- ausgestattet und wird deshalb Michelin-
- Zug genannt. Schaut unser antiker Land-
- Cruiser daneben nicht auch niedlich aus?
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- 042
Im Bungalow (6. von links) des
- Hotels Feonny Ala in Andasibe, am
- Rande des Mantadia Nationalparks
- gelegen, weckt uns jeden Morgen
- der melancholische Ruf des Indri,
- des noch grössten lebenden Lemurs.
- Selten haben wir uns so nahe an
- der Natur gefühlt, da tagsüber alle
- Touristen ausgeflogen waren
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- Andasibe-Antananarivo = 133km; 4.9 Std.
Nach zwei Nächten geht es weiter. Von der Hauptstadt Antananarivo, kurz Tana
genannt, hören wir nicht viel Gutes. Die meisten Touristen meiden sie soweit als
möglich. Es soll eine unsichere, verschmutzte, stinkige Stadt mit viel zu vielen Autos,
Menschen und Bettlern sein. Kein Wunder, dass wir uns an diesem Mittwochnachmittag mit
gemischten Gefühlen zur Höhle des Löwen aufmachen. Beschilderungen gibt es
keine, unsere Strassenkarte ist ungenau, und GPS verwenden wir immer noch nicht, so dass
wir uns im Autogewühl immer mal wieder bei Passanten oder auch mal bei einem Polizisten
durchfragen müssen. Gibst Du mir nun etwas, fragt einer der Ordnungshüter
Emil treuherzig, nachdem er uns den Weg erklärte. Nachdem wir wissen, dass ein
Verkehrspolizist nur Aria 200000, rd. 71, im Monat verdient, drücken wir ihm
weil er schon so nett frägt ausnahmsweise etwas Kleingeld in die Hand.
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- Verborgene Schätze im Mantadia Nationalpark
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- 043
Die zarte, hängende
- Bulbophyllum occlusum-Orchidee
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- 044
Der Blaue Seidenkuckuck
- (Coua caerulea)
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- 045
Früchte und Samen in ihren
- leuchtenden orangen Farben
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- Es geht gegen Abend. Auf unserer Anfahrt ins Stadtzentrum leuchtet das kompakte bunte
Häusermeer zwischen den Hügeln im milden Licht ein schöner Empfang. Wir haben
ein Zimmer im Palm-Hotel gebucht. Ausschlaggebend war der angebotene bewachte Parkplatz.
Leider müssen wir aber lernen, dass bewachter Parkplatz hier heisst: Das Auto
steht auf der Strasse neben dem Hotel und sollte von einem Wachmann rund um die Uhr
bewacht werden. Wers glaubt! Auf den Campingplätzen in Afrika
scherzte man unter Reisenden immer: Wenn Du nachts aufs WC musst und Du stolperst
über etwas, dann ist es der schlafende Wächter! Hier wird es auch nicht viel
besser sein. Was nun? Fast beugen wir uns schon dem Unvermeidlichen, als Emil
bereits im Dunkeln auf der Brotsuche auf die ehemalige SICAM-Halle stösst
ein überdachtes und bewachtes Parkareal. Sie ist nur einige Minuten vom Palm-Hotel
entfernt. Warum hat uns niemand darauf aufmerksam gemacht? Die Nacht kostet Aria
5000 ( 1.80) ; der Tag Aria 6000. Es ist genau so eine Art geschlossene
Parkhalle, wie wir sie auch schon in Hanoi in Vietnam
benutzten.
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- 046
Nach dem Aufstieg durch die
- Mandraka-Range zwischen Andasibe
- und Antananarivo empfängt uns auf
- rund 1'500m das typische madagas-
- sische Hochland mit seinen verstreuten
- Hütten aus roten Backsteinen
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- 047
Jede Ecke, jeder Meter wird
- zum Reisanbau genutzt. Reis ist das
- Hauptnahrungsmittel der Madagassen
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- 048
Die fein säuberlich angelegten
- Reisfelder sind die Frucht harter Arbeit
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- Als Emil von der Parkhalle wieder zurück zum Hotel läuft, wird er prompt als
Neuling von Jugendlichen ins Visier genommen. Erst kam einer mit einem
Hut auf die linke Seite und bettelte. Da dachte ich mir noch nichts. Dann tauchte ein
zweiter auf der rechten Seite auf. Da läuteten sofort die Alarmglocken. Ich holte mit
ausgestrecktem Arm aus und drehte mich blitzartig um und erwischte dabei den dritten
hinter mir, der zu Boden fiel. Die beiden andern stoben davon. Ja, die vier Jahre
Afrika-Erfahrung haben doch noch die Spuren der Wachsamkeit hinterlassen! Solche
jugendlichen Mini-Banden gibt es leider überall zur Genüge speziell dort wo man
am meisten Touristen findet und man muss schon sehr aufmerksam durch die Strassen
gehen, besonders nachts.
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- 049
Die auf 1275m Höhe gelegene
- Hauptstadt Antananarivo kurz Tana
- genannt offenbart sich uns bei Ankunft
- im schönsten Abendlicht: Majestätisch
- thront die Eglise de Faravohitra auf
- einem der zwölf (andere reden
- sogar von 18) Hügel der Stadt
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- 050
Auf dem höchsten Hügel der Stadt
- thront das wichtigste Gebäude, der Rova,
- der königliche Palast. Das Innere ist für
- das Publikum noch nicht zugänglich, doch
- die Aussicht ist spektakulär. 1995 brannte
- das Gebäude aus. Der riesige Schriftzug
- Antananarivo ähnelt etwas an Hollywood
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- 051
Die Sicht, speziell auf den Lac
- Anosy mit seinem baumgesäumten
- Ufer, eingebettet in das dichte
- Häusermeer von Tana, ist einmalig
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- Mit dem Auto wohlbehütet untergebracht und einem schönen Studio im Park-Hotel fühlen
wir uns entspannter. Nachdem wir uns am ersten Tag beim Touristenministerium und unserer
Botschaft für die Schützenhilfe bei der temporären Einführung unseres LandCruisers
bedankten, machen wir uns auf Stadtbesichtigung. Und siehe da, die zwischen Hügeln
eingebettete chaotische Stadt gefällt uns aller Voraussagen zum trotz gut: Die schönen
historischen Kolonialbauten, die auf Hügeln thronenden Kirchen, das unübertreffliche
chaotische Gewusel auf der steilen Markttreppe, wo neben Fisch, Bananen, Sonnenbrillen
uralte Schreib- und Nähmaschinen und noch viele andere Antiquitäten und Kuriositäten
angeboten werden.
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- 052
Faszinierend und einmalig: Blick
- nordöstlich auf den Markt von Zoma. Auf
- der immer steiler ansteigenden Treppe,
- eingekeilt in das nahtlose Häuser-
- meer der Stadt, wird alles Vorstell-
- bare und Unvorstellbare angeboten
..
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- 053
.. alte, nostalgische Schreib-
- maschinen stehen neben alten Näh-
- maschinen und frischen Bananen
..
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- 054
.. Blick in südwestlicher Richtung.
- Die ganze Innenstadt-Markt-Region ist
- ganz und gar nicht autofrei hier führen
- die Hauptverkehrsachsen durch
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- Wir nehmen uns ein Taxi zum Rova, dem königlichen Palast (das Innere ist
dem Publikum nicht zugänglich), der den höchsten Hügel krönt, von wo sich uns ein
reizvolles Stadtpanorama öffnet. Der unter uns liegende Lac Anosy ist jetzt im Oktober
mit blühenden Jacaranda-Bäumen gesäumt, den wir anderntags bei strahlend blauem Himmel
umrunden und die Sicht auf den Rova von unten geniessen. Wir sind uns einig:
Schliesst man die Augen vor dem vielen Unrat, so ist Antananarivo eine attraktive,
interessante und sehenswerte Stadt. Wir bleiben vier Tage und geniessen die Zeit.
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- 055
Blick gegen Nordwesten der Stadt
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Die alte ehrwürdige Eglise
- dAmboninampamarinana nahe
- des Rova schmückt einen der
- vielen Hügel der Stadt
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- 057
Wer sagt, dass Antananarivo
- keine attraktive Stadt ist?
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- Antananarivo-Antsirabe = 157km; 4.3 Std.
Am fünften Tag sind wir nach zehn Uhr wieder on the road nach Süden. Es ist
ein Sonntag, der Verkehr hält sich in Grenzen und Emil erwischt auf Anhieb die richtige
Ausfahrtsstrasse. Die grossen Supermärkte "Leader-Price" und
"Jumbo-Score" liegen nur einige Kilometer ausserhalb Tana ideal, um
unsere Käse- und Wurstvorräte, Bier und Tonic (für unseren Gin-Tonic) wieder
aufzustocken. Ab hier wird es endlich ruhiger und ländlicher. Wir kurven braunen
rollenden Hügeln entlang und schon bald tauchen die ersten kleinen verstreuten Siedlungen
mit den roten zweistöckigen Backstein-Häusern des Betsileo-Stammes auf, harmonisch in
die Farben des Hochplateaus eingebettet. Der Himmel ist heute tiefblau und die Sicht
stechend klar. Es wird eine wunderschöne Fahrt.
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Stadtbild im warmem Abendlicht
- einmal mehr mit der Kirche
- Eglise de Faravohitra
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Die zwei schmucken Gebäude
- in der Grünfläche unterhalb des Hotel
- Colbert bilden den Staatsgerichtshof
- (Haute Cour constitutionnelle)
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- 060
Wo immer wir hinblicken, erheben
- sich Kirchen über den Dächern der Stadt.
- Es soll 1'000 Kirchtürme geben
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- Nach 4.3 Std. haben wir unser Tagesziel, die Stadt Antsirabe erreicht. Mit dem Zimmer im
Hotel Lavilla (Aria 46000/ 16) machen wir für einmal einen schlechten Griff.
Durch grosse Spälte in der Eingangs- und Terrassentür weht ein eiskalter Wind quer durch
das Zimmer, so dass ich in voller Montur ins Bett krieche und trotz unseren
Zusatz-Wolldecken schlottere. Wir sind auf 1200m Höhe. Emil hat ein anderes
Problem: Ihn plagen Bettwanzen. So sind wir beide froh, als es tagt. Nachdem wir beim ATM
noch Geld bezogen haben, sind wir auch schon wieder unterwegs, diesmal nach Westen zu den
Baobabs in Morondava an der Westküste Madagaskars.
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- 061
Blick vom Lac Anosy auf den
- Rova, den königlichen Palast auf
- der Hügelkrete. Im Vordergrund (im
- See), die Gedenksäule der gefallenen
- Madagassen in den zwei Weltkriegen
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- 062
Bis 1975 war der Palais
- dAndafiavaratra der Sitz der
- ehemaligen Ministerpräsidenten.
- Dann brannte er nieder
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- 063
Reiher bevölkern einen
- blühenden Jakaranda Baum
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- Antsirabe-Miandrivazo = 2l5 km; 5.3 Std.
Wir fahren durch eine Landschaft wie aus dem Bilderbuch. Die Häuser, die Bäume, die Erde
sind eine Sinfonie von warmem braun, grün und gelb. Hier könnte ein Maler überall seine
Staffelei aufstellen. Dann wird es trockener und öder mit vielen kahlen Hügeln. Das
einzig attraktive sind hier die Weite bis zum Horizont und die grosse Einsamkeit. Die
meisten Reisfelder liegen noch brach. Nur vereinzelte, wo ein Fluss oder ein Bächlein
vorbeifliesst, stechen mit ihrem satten Grün vom Braun der Umgebung ab.
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Kinder unterhalten sich am Ufer
- des Lac Anosy mit Seilspringen
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- 065
Das kostet es bei den sanitären
- Anlagen am Lac Anosy, wenn man
- mal muss oder sich duschen will
- (Dusche 7 Cents)
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- 066
Oktober: Die Jakaranda Bäume
- am Lac Anosy sind in voller Blüte
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- Das schwarze Band der vorwiegend guten Asphaltstrasse windet sich weiterhin in nie
endenden Kurven durch die Berge des Zentralen Hochlands. Ab und zu kommen wir an einem
Dorf mit Lehmhütten und Strohdächern vorbei. Meistens beginnen ihre Namen mit dem
Buchstaben A, sind sehr lang und kompliziert auszusprechen, wie z.B.
Ampasimadinika. Lebhaftes buntes Marktleben findet im grossen oder kleinen
Rahmen überall statt. Menschen waschen wo immer es eine Wasserpfütze gibt. Andere hocken
auf dem Gehsteig und verkaufen ihr Gemüse. Einmal denke ich, die Frauen stampfen Hirse.
Nein, sie klopfen Erde zu feinem Staub. Unser Lächeln wird immer und überall herzhaft
erwidert, überall winkt man uns zu. Trotz bitterer Armut sind die Madagassen frohgemut
und zeigen Lebensfreude. Man ist nicht aufdringlich. Picknicken wir in Strassennähe, so
laufen die Menschen vorbei. Es ist ein entspanntes Reisen in Madagaskar, zumindest im
eigenen Auto. Die "Taxi-Brousse" (Buschtaxi) sind hingegen hoffnungslos
überfüllt, sodass für Westerners nur ein gemietetes Fahrzeug mit Fahrer
übrig bleibt, denn Selbstfahr-Mietwagen gibt es fast nicht.
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- 067
Werden sie alle in das taxi brousse
- das Buschtaxi passen? Wahrscheinlich
- schon! Wir sind sehr glücklich, unser
- eigenes Transportmittel zu haben!
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- 068
In einem Dorf sind Kirchgänger
- von ihrer Sonntagsmesse auf dem Heim-
- weg. Die Bevölkerung Madagaskars
- beträgt 20 Millionen, 45% davon sind
- Christen; 50% praktizieren ihren
- traditionellen Glauben
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- 069
Die zweistöckigen roten Hochland-
- häuser zwischen Antananarivo und dem
- 150km südlicher gelegenen Antsirabe
- passen sich wunderbar der Landschaft an
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- Nach einem schlechten Teilstück mit tiefen Löchern hören wir plötzlich ein
familiäres Geräusch: Es zischt und rumpelt; wir haben einen Plattfuss eingefangen
der erste seit wir im Juli 2010 in Jakarta in Indonesien
einen Satz neue Reifen der chinesischen Marke Boto montierten. Es ist der 167.
auf unserer Weltreise. Wenigstens sind wir in guter
Gesellschaft, denn alle paar Kilometer liegen Fahrer von LKWs oder überfüllten
Buschtaxis unter dem Auto, um etwas zu reparieren. Übrigens kommen in Städten die
meisten Mechaniker direkt zum Wohnhaus. Sie haben weder eine Werkstatt noch einen
verfügbaren freien Platz, nur ein paar wenige Werkzeuge. Nur schon wegen all der
Werkzeuge, die Ihr mitführt, würde man Euch umbringen, warnte uns vor vielen,
vielen Jahren einmal ein Schweizer Mechaniker in Kolumbien; Madagaskar ist hingegen nicht
so schlimm, zumindest tagsüber. Bei jedem Reifenwechsel kommt uns eine lustige Episode
aus Indien in den Sinn. Es passierte gleich ausserhalb eines kleinen Dorfes. Jemand
sichtete uns und in kürzester Zeit kam der halbe Ort angelaufen, um zuzuschauen. Autos
und Busse hielten und am Ende kam der ganze Verkehr zum Stillstand, weil es etwas zu sehen
gab: Einen Weissen beim Rad wechseln! Nicht so hier einige Autos halten an und
fragen, ob sie uns helfen könnten.
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- 070
Man wartet immer noch auf die
- Regenzeit, um die Reisfelder zu bestellen.
- Unterdessen suchen Zebu-Herden auf
- den brachen Feldern noch nach etwas
- Grünzeug. Normalerweise setzt die
- Regenzeit Mitte November ein
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- 071
Was stampfen diese Menschen?
- Nach genauerem Hinschauen sehen wir,
- dass es nicht Hirse ist, sondern Steine,
- die sie zu Sand verfeinern
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- 072
Die Dörfer, welche das Hochland
- zieren, haben alle ihren speziellen Baustil
- je nach Volksgruppe, wie hier im
- zentralen Hochland die Merina
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- Kurz darnach treffen wir in Miandrivazo ein und sind froh, im chez la Reine
Rasalimo, auf einem ruhigen Hügel am Dorfende gelegen, dem Strassengewimmel
entfliehen zu können. Wir sind die einzigen, die bei einem kalten Bier im
Gartenrestaurant sitzen und den Sonnenuntergang betrachten, der sich mit einem glühenden
Rot verabschiedet. Doch die Nacht ist leider wenig erholsam. Der Ventilator in unserem
Bunglow funktioniert nur halbwegs und die Hitze ist erstickend. Wir befinden uns hier am
heissesten Ort in Madagaskars so die Statistik. Mit viel Mühe bringen wir mittels
unserem 3G-USB-Stick einige Emails rein und raus, eigentlich nicht schlecht, wenn man
bedenkt, wo man sich befindet.
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- 073
Ein Hirte verlässt mit seiner getränkten
- Zebu-Herde die Wasserstelle. Eine Frau
- wäscht ihre Wäsche. In den Dörfern gibt
- es kein fliessendes Wasser. Es muss von
- einer öffentlichen Wasserversorgung die
- oft nur zu bestimmten Zeiten funktioniert
- in Kanistern herangeschleppt werden
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- 074
Es ist eine Freude, auf der
- tadellosen Asphaltstrasse durch das
- hügelige und beinahe verkehrslose
- Hochland der Westküste bei
- Morondava entgegen zu fahren
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- 075
Kurz vor Miandrivazo zischt es
- ein Plattfuss, unser 168. auf unserer
- Weltreise und der erste seit wir vor
- 15 Monaten in Jakarta in Indonesien
- neue Reifen und Schläuche kauften
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Weitere
Webseiten aus Madagaskar:
- Madagaskar Teil 2: Miandrivazo-Morondava (Baobabs)-Antsirabe-Fianarantsoa-Ambalavao
(Lemuren)
- Madagaskar Teil 3: Ambalavao-Isalo
N.P.-Tuléar-Ranomafana (Lemuren)-R.N.7-Antananarivo
- Madagaskar Teil 4: Antananarivo-Ankadibe
(Lemuren)-Andasibe-Manambato-Foulpointe-Tamatave
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