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Viel Vergnügen mit einigen Reiseeindrücken aus Timor-Leste - Teil 2: Hauptland

Teil 1: Exklave von Oecussi

 
 
 
 
 
Timor-Leste-Karte
 
 
 
Karte von Südostasien
 
 
 
 
 
 
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40   Plakat für die zweiten Präsidentschafts-
wahlen vom 9. Mai 2007, der Stichwahl
zwischen José Ramos-Horta und Francisco
Guterres, alias Lu Olo, von der Fretilin-Partei
Feier des 5. Unabhängigkeitsjahres und gleichzeitig der Amtseinführung des neu gewählten
Präsidenten José Ramos-Horta am 20. Mai 2007 vor dem Regierungspalast in Dili
41   Die Ehrengarde steht stramm .....
42   ..... Präsident José Ramos-Horta
schreitet die Ehrengarde ab
 
Timor-Leste – "die östliche Grenze Asiens" "Hauptland mit Dili" (Teil 2)
 
Musik vom Schiffs-Lautsprecher weckt uns unsanft aus dem unruhigen Schlaf. Draussen ist es noch stockfinstere Nacht, nur die funkelnden Lichter des Hafens der Hauptstadt Dili leuchten in der Ferne. Eine Stunde später – es beginnt gerade langsam zu Dämmern – legen wir an. Von einer Minute zur andern wird es hektisch: Die Passagiere drängeln sich alle gleichzeitig zum Ausgang, voll beladen mit Sack und Pack. Emil setzt sich ans Steuer und wartet geduldig auf die Anweisungen des Schiffspersonals, die überraschend von allen Seiten mit viel verwirrendem Geschrei und „go!, go!, go!“-Rufen erfolgen, als ob plötzlich grosse Eile angesagt wäre. Vorsichtig fahren wir zur Rampe und sehen, dass infolge der Flut der Winkel zum Quai sehr steil ist. Noch aufmerksamer manövrieren wir über hingelegte Seile und Matten, geraten aber ins Stocken, geben Gas und hören in unserem unausgeschlafenen Zustand einen fürchterlichen Knall. Aufgeschlagen! – realisieren wir und sind gleichzeitig hellwach. Sofort stürzen wir aus dem Auto. Was wir sehen, ist alarmierend: Unser tief liegender, 230 Liter fassender Benzintank hat an der linken hinteren Ecke mit voller Wucht an einem hervorstehenden Haken der Rampe aufgeschlagen und leckt: ein dünner, aber stetiger Benzinstrahl läuft heraus. Hätten wir uns von diesem verwirrenden Gebrüll nur nicht hetzen lassen und im Schiffsbauch gewartet, bis die Ebbe das Rampengefälle mehr ausgeglichen hat! Panikartig greifen wir zum provisorischen Abdichten zum ersten, was uns in die Finger kommt – zu unseren Ohrenpfropfen aus Wachs. Natürlich nützt es nichts. Verzweifelt nimmt Emil den Hammer und versucht, mit Klopfen das Blech zurechtzubiegen. Und es gelingt ihm tatsächlich, den Fluss zum Stoppen zu bringen; nun tropft es nur noch leicht. Im Hafen können und wollen wir aber nicht bleiben. Deshalb fahren wir aus dem Tor und fragen uns beim ersten Frühjogger, der uns über den Weg läuft, zum Backpackers-Hostel durch. Es ist einfach, ausser dass es an der Zeltstadt der Flüchtlinge, der sogenannt „intern dislozierten Menschen“, vorbei führt, die immer wieder mal für Gewalttätigkeiten sorgen. Gottlob regt sich aber dort in diesen frühen Morgenstunden noch nichts.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
43   Fahnenaufzug an der
Unabhängigkeitsfeier und
Präsidenteneinsetzung vom
20. Mai 2007 in Dili
44   Am Vortag der Feierlichkeiten
wird noch für die Parade geübt
45   Das Militär paradiert am neu-
gewählten Präsidenten José Ramos-
Horta, der 1996 den Friedens-
Nobel-Preis erhielt, vorbei
 
Im Backpackers fühlen wir uns hinter den hohen, schützenden Mauern sicher und geborgen. Erst muss Rita, die Chefin, von ihrem Personal geweckt werden. Sie erscheint mit noch verschlafenem Gesicht und zeigt uns das einzige noch freie Zimmer. Es ist klimatisiert, hat eine kleine angegliederte Küche mit Gasherd und Kühlschrank und eine warme Dusche und WC. Verglichen mit Indonesien ist der Preis schockierend: Es kostet US$25 die Nacht, ist aber immer noch das billigste auf dem Platz. Allein schon für ein Bett in ihrem Schlafsaal muss man US$10 hinblättern. Wir waren schon vorgewarnt, dass Timor-Leste mit dem US-Dollar als offizielle Landeswährung ein teures Pflaster ist. Doch scheinen uns die Preise im Backpackers doch übertrieben, vor allem, weil wir noch den allabendlichen Lärm der Bar, die oft die Musik bis in die frühen Morgenstunden auf Volltouren aufdreht, in Kauf nehmen müssen. Nun, gezwungenermassen überlebten wir. Nachdem wir uns eingerichtet haben, macht sich Emil sofort wieder an die schwierige Aufgabe des weiteren Abdichtens des lädierten Benzintanks. Aus unserer „Wunderkiste“ kramen wir unsere Zweikomponenten-Kaltschweisspaste hervor, die aber leider nicht mehr brauchbar ist, weil die Tuben in der Zwischenzeit austrockneten. Der unglaubliche Glücksfall will es, dass Henry – Rita’s australischer Partner – in seinem kleinen Lager zwei grosse Büchsen eines benzinresistenten Kaltschweissmittels besitzt, das er uns freundlicherweise zur Verfügung stellt und das sich als wirksam erweist. Während mehreren Tagen tragen wir Lage um Lage auf, bis das Tropfen endgültig aufhört. Was bleibt, und was wir in Kauf nehmen müssen, ist eine feuchte Stelle. Zu Beginn fragen wir uns natürlich etwas besorgt, ob diese eigentlich provisorische Abdichtung den vielen wüsten Löcher- und Rüttelpisten, die in den nächsten Wochen auf uns warten, überhaupt standhalten wird. Doch mit der Zeit dürfen wir erlöst aufatmen – die Reparatur hält!
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
46   Das Regierungsgebäude in Dili ist
für die Unabhängigkeits- und Präsidenten-
einsetzungs-Feierlichkeiten festlich beflaggt
47   Dili’s Farol Leuchtturm
schmückt die lange
Stadtpromenade
48   Vor der Kathedrale „Cathedral
of the Immaculate Conception“ spielen
Kinder der Flüchtlingslager (genannt
IDP’s / = internally displaced people)
 
Am Nachmittag sind wir bereits auf den lebhaften Strassen Dili’s unterwegs. Erst zum Internet, wo eine Stunde saftige $6 kostet, dann zur Timor-Telecom, wo wir für $20 eine teure SIM-Karte für unser Handy kaufen. Und dann geniessen wir es, in den Regalen der drei gut aufgestockten Stadtsupermärkte herumzustöbern. Der grösste Teil des Sortiments stammt aus Australien – auch Foster Bier fehlt nicht. Aber alles ist teuer. Wie schon zuvor in Afrika und anderen Drittwelt-Entwicklungsgebieten sieht man, dass die hier arbeitenden Expats nicht auf ihren zuhause gewohnten Lebensstandard verzichten wollen. Im Landmark entdecken wir aber auch einige günstigere Angebote, die gleich in unserem Einkaufswagen landen: Ein gefrorenes Schweinsfilet für $4, ein ganzes Huhn für $3.70, ¼ Liter Vollrahm für 80 Cents und ½ Kilo Teigwaren für $1.20. Und schon ist das Menü für den nächsten Tag geboren. In „unserer“ kleinen Küche im Backpackers bereiten wir Schweinsfilet mit Champignonrahmsauce zu. Dazu gibt es Spiralen und Salat – ein richtiges Festtagsmahl zu einem speziellen Anlass: Zur Feier des Unabhängigkeitstages von Timor-Leste.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
49   Auch auf dem Gelände der „Cathedral
of the Immaculate Conception“ in Dili
haben die von ihren Häusern
Vertriebenen Zuflucht gefunden
50   Die Jesus-Krippe bei der
Motael Kirche in Dili zieht den
Blick auf sich. Diese Kirche
besitzt ebenfalls ein IDP-Camp
51   Ein Dorfchef posiert in seinem
traditionellen Aufzug für ein Foto
 
Die Reihen der Zuschauer, die sich für die Zeremonien des 5. Unabhängigkeitstages und gleichzeitige Amtseinführung des neugewählten Präsidenten am 20. Mai um den festlich beflaggten Regierungspalast versammelt haben, sind schon recht dicht, als wir nach 11 Uhr morgens eintreffen. Doch bereitwillig rücken sie noch etwas enger zusammen, um auch uns Ausländern noch einen Platz an vorderster Front am Ende der bereits ausgerichteten Ehrengarde zu ermöglichen. Wir sind keine Minute zu früh, denn kurz nach unserer Ankunft fährt Expräsident Xanana Gusmão mit seiner Familie vor. Wenig später beginnen auch schon die Feierlichkeiten, und der neu gewählte Präsident José Ramos-Horta, der 1996 den Friedens-Nobel-Preis erhielt, schreitet in der unangenehmen Mittagshitze die Garde ab. Für einen kurzen Moment stehen wir kaum drei Meter von ihm entfernt. Wir wundern uns, dass für seine Sicherheit überhaupt keine Vorkehrungen getroffen wurden, zumindest keine für uns sicht- oder spürbaren. Ausser der allgegenwärtigen, unverwechselbaren Fahrzeuge der UNO, die überall parkiert sind, ist alles normal. Angeblich sind UN-Beobachter bzw. -Berater und Truppen aus 46 Nationen vertreten, die versuchen, Timor’s steinigen Weg zur Demokratie zu ebnen. Es ist auch erstaunlich und gleichzeitig auch ein bisschen deprimierend, wie emotionslos und zurückhaltend sich die Menschen verhalten. Es wird auch kaum geklatscht, als José Ramos-Horta vor seinem in zwei Lager geteilten Volk seine bestimmt vielversprechende Amtsantrittsrede hält. In knapp einer Stunde ist der ganze Zauber auch schon wieder vorbei. Es gab keine Zwischenfälle, alles verlief sehr ruhig. Später erfahren wir allerdings, dass an einem der neuralgischen Punkte doch noch schwere Krawalle zwischen den sich rivalisierenden politischen Gruppen stattgefunden haben mit dem traurigen Resultat: 1 Toter und 7 abgebrannte Häuser.
 
 
 
 
 
 
 
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In der Hauptstadt ist die Präsenz der UN-Fahrzeuge allgegenwärtig. Es sollen Beobachter und Truppen aus 46 Nationen zugegen sein.
Ausser der Vielfalt von UNO- sieht man auch jede Menge von NGO-Vehikeln (Non Government Organizations)
 
Schon am nächsten Morgen ist unser erster Gang zum indonesischen Konsulat, um ein neues, zweimonatiges Visum zu beantragen. Denn gemäss einstimmiger Informationen aus verschiedensten Quellen soll die Bearbeitungszeit sieben Tage dauern. Mehr als freudig überrascht lesen wir daher auf dem Informationsschild im Warteraum, dass es jetzt – zwar ein bisschen teurer als früher – schon in drei Tagen fertig ist, und noch überraschter sind wir, als es uns die freundliche Dame am Schalter bereits für übermorgen in Aussicht stellt. Bis es soweit ist, besuchen wir u.a. auch die Arte Moris Galerie, geleitet von unserem Landsmann Luca Gansser und seiner deutschen Frau Gaby. Luca ist gerade auf dem Absprung in die Schweiz zu einem Interview mit dem Tessiner-Fernsehen, das über sein Werk berichten will. Trotzdem nimmt er sich Zeit für uns. Er erzählt, dass er diese „Free Art School“ vor fünf Jahren gegründet hat, als er auf einer Reise hier hängen blieb. Zurzeit beherbergt er 30 begabte junge Menschen, die mit ihm zusammenarbeiten und die er weiterbildet. Nach den blutigen Unruhen im Mai 2006 bot er in einem Teil seines Gebäudes aber auch 500 Flüchtlingen, – "intern dislozierten Menschen" – Unterkunft und Essen. Heute leben immer noch rund 200 dort, obschon sie in ihre Dörfer zurückkehren könnten. Er zeigt uns auch seinen Betrieb: Die zwei originellen, im traditionellen Stil gebauten Häuser aus Stroh auf seinem flachen Hausdach, die den Künstlern als Arbeitsplatz dienen, ihre Bibliothek, ihre Aufenthaltsräume und ihre selbst bestellten Gemüse-Gärtchen, denn die Gruppe ist Selbstversorger. Der Rundgang endet im Ausstellungsraum, wo wir in aller Ruhe die Verschiedenartigkeit der Kunstwerke bestaunen. Es beeindruckt uns immer wieder, Menschen zu treffen, die sich in einem fernen Land mit viel Initiative und Willenskraft unter wenig verheissungsvollen Umständen für weniger Privilegierte einsetzen. Luca und Gaby sind ein bewundernswertes Beispiel.
 
 
 
 
 
 
 
55   Der Areia Branca Strand in der
Nähe der Christo Rei-Statue bei Dili
ist der Sonntags-Vergnügungsort
der UN’s und NGO’s
56   Christo Rei-Statue am Kap Fatucama
– eine Nachahmung derjenigen in Rio de
Janeiro. Sie wurde während der
indonesischen Besetzung erstellt, ist 27m
hoch und symbolisiert die 27 Provinzen
Indonesiens (damals inkl. Ost-Timor)
57   Kinder und Erwachsene
geniessen den Sonnenuntergang
am Areia Branca Strand
 
Bewundernswert finden wir aber auch immer wieder jene Optimisten, die in solch unstabilen Orten wie Timor-Leste ihr hart verdientes Geld investieren, den Einheimischen damit Arbeit bieten und dort auch noch ausharren, wenn andere kalte Füsse kriegen und ausfliegen. Dazu gehören Ann und Wayne, die wir am Abend in der Backpackers-Bar rein zufällig bei einem Bier treffen, nachdem wir sie erfolglos in ihrem Tauchshop, „The Freeflow Diving Center“, aufgesucht hatten. Wir wollten uns für ihre wertvollen Hinweise und Tipps bedanken, die sie uns per Email über die momentane Sicherheitslage in Timor-Leste übermittelten. Denn damit haben sie massgeblich dazu beigetragen, dass wir es überhaupt in dieses schöne Land wagten. Auch heute sind sie uns wieder eine besondere Stütze. Ganz spontan nimmt Wayne die Nummer unseres kürzlich von der Telkomsel Indonesien gesponserten Handy’s in das UNO-Warnnetz-System auf. Und bereits eine Stunde später kriegen wir schon ein SMS, welche Stadtteile gemieden werden sollten. Obschon die Krawalle meistens erst nach dem Eindunkeln stattfinden und wir normalerweise zu dieser Zeit nicht mehr unterwegs sind, ist es doch ein gutes Gefühl, informiert zu werden. Während unseres dreiwöchigen Aufenthaltes in Timor-Leste sind wir noch oft und gerne auf ein Bier mit Ann und Wayne zusammen. Ihr umfassendes Wissen und ihre enthusiastischen Schilderungen ihrer jetzigen Wahlheimat, von der wir so gut wie nichts wissen, verstärken unser Verlangen, möglichst viel davon kennen zu lernen. Und als sie uns noch den wunderschönen Bildband „Timor-Leste, Land of Discovery“ von Daniel J. Groshong, zeigen und ihn uns ausleihen, können wir es kaum noch erwarten, los zu ziehen.

 
 
 
 
58   Die Arte Moris Gallerie ist das
Werk des Schweizers Luca Gansser
und seiner deutschen Frau Gaby. Sie
beherbergt zurzeit 30 freie Künstler,
vielfach aus den IDP-Camps kommend
59   Eines der vielen
ausdrucksvollen Werke
im Ausstellungssaal .....
60   ..... Künstler arbeiten
an neuen Bildern
 
Am selben Tag, als wir unser neues Indonesien-Visum in Händen halten, ist es endlich soweit. Wir füllen unseren Benzintank mit indonesischem Benzin auf, das für 88 Cent pro Liter erhältlich ist im Gegensatz zu $1.07 für das australische, ergänzen unsere Bier- und Lebensmittelvorräte, checken unsere Emails und machen uns dann bei strahlend blauem Himmel und voller Vorfreude auf Neuland auf unsere Tour in Richtung Osten. Vom Moment an, wo wir vom „Areia Branca“-Strand auf die kurvenreiche Küstenstrasse schwenken, erfreuen wir uns auf Schritt und Tritt an einer bezaubernden Landschaft. Einige Zeit rollt ein Lastwagenkonvoi mit Versorgungsgütern für das Hinterland im Polizeischutz der UNO vor uns her, dann verlieren wir ihn aus den Augen. Die enge Strasse windet sich durch ein unbebautes, ursprüngliches Gebiet direkt dem Meer entlang, mal mit menschenleeren weissen Sandstränden, mal mit Mangroven-Sümpfen, mal durch rollende, mit gelbem langen Gras bewachsene Hügel. Immer wieder halten wir an, um zu fotografieren. Die „Bob’s Rock“-Tauchstelle bei km 45 – eine der Tauchgründe in Timor-Leste, wo die Unterwasserwelt noch mehrheitlich intakt sein soll (leider tauchen wir nicht, haben aber davon wunderschöne Fotos gesehen!) – und wo Wayne heute Sonntag eine Tauchergruppe leitet, erreichen wir deshalb erst am frühen Nachmittag. Doch wir kommen gerade zur rechten Zeit zu ihrem Picknick. Schnell haben auch wir im Schatten eines Baumes Tisch und Stühle aufgestellt und geniessen in dieser netten Gesellschaft schöne Momente. Gestärkt mit einem ansehnlichen Stück köstlicher Geburtstagstorte, die Ann für eine Taucherin zu Hause gebacken hat, brechen zwei Stunden später alle auf: Die Tauchergruppe zurück nach Dili, und wir in gegengesetzter Richtung neuen Zielen entgegen.
 
 
 
 
 
 
 
 
61   Die schön geschwungene Bucht mit
dem Areia Branca Strand bei Dili liegt
unter der Woche verlassen da
62   Wir haben Dili verlassen und fahren
nach Osten, wo sich uns eine wunderbar
abwechslungsreiche Küste offenbart
63   Ein von der UN begleiteter
IMO-Konvoi fährt ebenfalls ostwärts
 
Je weiter wir uns ostwärts bewegen, desto spärlicher wird der Verkehr. Immer wieder zweigen kleine Sandpisten durch die Büsche zum Strand ab. Die Sonne steht schon tief. Deshalb folgen wir zwischen Manatuto und Laleia einer dieser vagen Spuren auf der Suche nach einem Nachtcamp und landen einen Volltreffer auf einem offenen, übersichtlichen Platz mit einem hohen Baum direkt am Meer. Die uns umgebenden Hügel, mit gelbem und rötlichem Gras bewachsenen und gespickt mit verzettelten dornigen Akazien und grünen Eukalyptus-Bäumen, werden vom warmen Abendlicht gerade überflutet und leuchten wie pures Gold. Oben am Himmel bilden sich die bizarrsten, weissen Wolkenpilze. Sie beginnen sich zu verfärben, erst zaghaft und dann immer intensiver – von rosa zu gelb, von gelb zu orange und dann zu glutrot – , und weit draussen auf dem Ozean bildet ein niederprasselndes Gewitter eine pechschwarze Wand. Es ist eine einzigartige Stimmung. Wir bleiben lange auf unseren Stühlen in der milden Tropennacht sitzen. Noch ist es warm im aufgeheizten Auto, als wir uns zum Schlafen legen. Mücken haben uns bisher keine belästigt. Optimistisch lassen wir deshalb auch die Hecktüre offen, für die wir kein Moskitonetz besitzen, die wir aber normalerweise schliessen. Schon bald bereuen wir diesen voreiligen Entschluss aufs tiefste. Denn mit dem Abflauen der Meeresbrise kommen diese Plagegeister doch noch – nicht etwa einzeln, sondern in Heerscharen und vermiesen uns den zweiten Teil unserer so idyllisch begonnenen ersten Campingnacht in Timor-Leste. Dem starken Wellenschlag so nah am Wasser hätten wir auch mehr Bedeutung beimessen müssen – sein Lärm wurde langsam störend. Aber eben, wir haben einfach unsere Sinne ausgeschaltet und uns vom traumhaften Plätzchen hinreissen lassen!
 
 
 
 
 
 
 
 
64   Ein Ziegenhirte bewacht
seine grasende Herde
65   Zwei Mandarinen-Verkäufer
unterhalten sich in Dili.
8 Mandarinen kosten 1US$
66   Das Tragen von schweren
Gütern auf dem Kopf ist kein
ungewohnter Anblick in Timor-Leste
 
„Gecko, gecko, gecko .....“ Ganz begeistert hören wir bei Tagesanbruch diesen lang vermissten und liebgewonnenen Ruf des Gecko – einer rund 10 cm grossen, unscheinbaren Echse – von einem knorrigen Baum direkt neben unserem Camp. Im dichten Blätterwerk können wir ihn aber nicht ausmachen. Seit unserer Zeit in der „Villa Bruno“ in Sanur auf Bali, wo er im Dachgebälk „unseres“ Hauses wohnte, freuen wir uns jedes Mal riesig, wenn wir seinen unverkennbaren Ruf vernehmen – heute neunmal hintereinander, was ein gutes Zeichen zu sein scheint. Laut Volksmund soll die Häufigkeit das Mass des zu erwartenden Glücks bestimmen (in Bali brachte er es sogar auf elfmal). Doch unser Glück hält sich in Grenzen – zumindest wettermässig –, als wir weiterziehen. Schon im nächsten Ort Laleia mit der zweitürmigen portugiesischen Kirche, die auf einem Hügel über dem Fluss thront und in ihrem zarten pastell-rosa hervorsticht, verfinstert sich der Himmel zusehends. Noch zeigt sich aber ab und zu ein Sonnenstrahl, als wir dem Flusstal mit den sich beidseits der Strasse ausbreitenden Reisfeldern folgen. Doch in Vemasse, bestehend aus einer Ansammlung ärmlicher Hütten, einer portugiesische Ruine und einer verblichenen Kirche, beginnt es zu regnen.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
67   Ziegenherden auf der Strasse
gehören auch zum alltäglichen
Anblick auf dem Land
68   Eine exotische Blüte
entfaltet ihre Pracht
69   Die Piste hört auf, aber der Platz
eignet sich nicht zum Campen. Er ist
von der Strasse aus einsichtbar
 
Von dort steigen wir in vielen Kurven nach Baucau hoch, der zweitgrössten Stadt Timor-Leste’s, vorbei an einfachen Strohhütten Siedlungen, oft zwischen leuchtende Bougainvillas eingebettet. Holzbündel werden am Strassenrand zum Verkauf angeboten – wie wenn nicht schon genügend abgeholzt worden wäre. Aber jedermann versucht zum Überleben irgendwie etwas Geld zu verdienen. Als wir Baucau auf 300 m Höhe erreichen, giesst es wie aus Kübeln. Der Marktplatz im neuen Stadtteil, der gleichzeitig auch als Busbahnhof dient, sieht mit all dem verstreuten Müll und den vielen dreckigen Pfützen chaotisch aus. Der alte, tiefer liegende Stadtteil hingegen, wo nostalgische, aber langsam verfallende Kolonialbauten aus der portugiesischen Herrschaft die Strasse säumen, strahlt vollkommene Ruhe aus. Das absolute Glanzstück dort ist die stillgelegte, renovationsbedürftige Markthalle, der „Mercado Municipal“, der auch mit seinem verblichenen Charme noch ein reizvolles Bild bietet. Kurze Zeit später hat uns die Ebene mit den Reisfeldern wieder. Wir durchqueren Dörfer mit den Namen Laga und Lautem, die uns nicht besonders sympathisch sind. Jugendliche schreien uns ziemlich aggressiv nach, je mehr wir nach Osten in die Hochburg der Fretilin kommen. So sind wir froh, als es Richtung Com – dem östlichen Ende der Strasse – einsamer wird. Drei Kilometer vor dem „Ende der Insel Timor“ entdecken wir eine Wiese am Meeresufer, mit verfallenen Pavillons, einem weissen Sandstrand, schattenspendenden Akazienbäumen und keine Menschenseele weit und breit. Spontan beschliessen wir, hier unser zweites Nachtcamp, unsichtbar von der Strasse, aufzuschlagen. Wir zählen dann noch drei Autos, die vorbeifahren, dann ist Totenstille.
 
 
 
 
 
 
 
 
Einsame Strände ohne Ende:
70   Die Dollar Beach .....
71   ..... die Black Rock Beach .....
72   ..... und weitere unberührte Strände
 
Com empfinden wir als uninteressant. Das Dorf besteht lediglich aus einer Reihe von Wellblechhütten, dem teuren „Com Beach Resort“ mit klimatisierten Container-Zimmern und zwei einfachen Bungalow-Unterkünften, alles der Strasse entlang ineinander verschachtelt. Trotzdem lohnte sich die Fahrt wegen der schönen Landschaft. Zudem sehen wir am Eingang von Com unser erstes traditionelles heiliges Haus im Fataluku-Stil, mit auf Stelzen erhobenem Boden und spitz zulaufendem, hohen Dach, dekoriert mit einer grossen Nautilus- und Strängen von kleinen Kaori-Muscheln. Trotz aller Warnungen, dass die Piste in einem extrem schlechten Zustand sei, lässt sich Emil dazu verleiten, von hier aus die Abkürzung über die Berge ins südliche Hinterland nach Los Palos zu nehmen. Das Strässchen erweist sich erst als recht gut, bis es sich bei einem langgezogenen Dorf aus Strohhütten, wo uns die Kinder nicht gerade freundlich begegnen, drastisch verschlechtert. Kurz darauf kommen wir auf ein liebliches Plateau mit saftig grünem Gras, übersät mit Vulkangestein und gelb-roten Blumenkerzen. Wir sind ganz allein auf weiter Flur und geniessen die Ruhe und Stille. Wenig später hört jedoch die bis anhin immer noch "asphaltierte", wenn auch total zerlöcherte Strasse abrupt auf und geht in eine arg ausgewaschene, steinige und mit vielen Schräglagen durchbrochene Piste über. Wegen unseres dachlastigen Autos machten uns extreme Schräglagen schon immer zu schaffen. Was nun? Es sind zwar bis Los Palos nur noch rund 15 km – doch die könnten sehr lange werden. Wollen wir es riskieren? Doch die Vernunft siegt. Durch unsere schwere Dachlast könnten wir umkippen, abgesehen davon, dass diese Strapaze für unseren betagten Oldtimer zuviel sein könnte. Deshalb wenden wir. Beim Dorfbrunnen füllen wir unter den staunenden Augen der uns beobachtenden Bewohner noch unseren Duschkanister auf, bevor es zurück auf die Küstenstrasse geht. Als wir sie erreichen, ist unser gestriger Meeresplatz nur noch ein Katzensprung entfernt. Warum dort nicht unsere Mittagsrast halten? So ganz romantisch, wie wir es uns vorgestellt haben, wird es allerdings nicht. Ein starker Tropenerguss nach dem andern verkürzt nicht nur unser Essen. Auch das Kontrollieren der Bremsen, das Emil unbedingt durchführen will, kommt nur mit etlichen nassen Unterbrüchen zustande. Da es noch früh am Nachmittag ist, beschliessen wir, noch bis Los Palos weiter zu fahren, diesmal auf der Hauptstrasse, die beim uns unbeliebten Dorf Lantem abzweigt.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
73   Zwei Wasserbüffel nehmen
ihr Junges in die Mitte
74   Auf dem mit Vulkangestein
übersäten Plateau nach Los Palos
entdecken wir diese
eigenartige Blumenkerze
75   Ein Zicklein nagt an einem
kahlen Stengel, obwohl es so kurz
nach der Regenzeit noch überall grünt
 
Wie Baucau, empfängt uns auch Los Palos bei strömendem Regen. Die revolutionären Wandbemalungen, die Che Guevara T-Shirts der Jugendlichen und die Fretilin-Flaggen , die von den starken Windböen hin- und hergerissen werden und sich leicht von der offiziellen Timor-Leste Flagge unterscheiden, zeigen, dass wir uns auf einer Hochburg der oppositionellen Fretilin-Partei befinden, die im Osten am stärksten Fuss gefasst hat. Unsere Absicht, von hier aus zum extremen Ostzipfel nach Tutuala weiterzufahren, geben wir bald wieder auf, als wir die Piste inspizieren. Sie ist ebenfalls dermassen schlecht, dass es uns keinen Spass mehr bereitet. Somit gibt es für uns im Osten kein Neuland mehr, und unsere Rückfahrt nach Dili ist vorprogrammiert: Sie wird auf derselben und einzigen Strasse stattfinden, die wir gekommen sind, denn die Verbindung entlang der Nordküste ist die einzige Möglichkeit – die südliche Piste ist durch fehlende Brücken und häufige Verschüttungen mit einem Auto unpassierbar. Immerhin erfreuen wir uns am Wendepunkt noch an einem doppelten Fataluku-Haus entlang der Strasse, wo eine Gruppe fröhliche Kleinkinder aus der Nachbarschaft sofort zur Stelle ist und sich vor der traditionellen Kulisse mit viel Kapriolen fotografieren lässt – ein liebenswertes Andenken!
 
 
 
 
 
 
 
76   Zwischen Manatuto und Laleia
finden wir an diesem einsamen
Strand ein Traum Campingplätzchen
77   Wir geniessen die Umgebung
im warmen Licht der Abendsonne .....
78   ..... und die sich immer wieder
ändernde, zauberhafte Abendstimmung
 
Mittlerweile ist es Mitte Nachmittag geworden und wir sind zuversichtlich, an der Küste wiederum mit Leichtigkeit einen guten Übernachtungsplatz zu finden. Doch diesmal irren wir uns mächtig. So kommt es, dass wir eine Unterkunft in der nächsten, uns bereits bekannten Stadt Baucau ins Auge fassen müssen, was auch Fahren bei Dunkelheit heisst – nicht unbedingt, was wir suchen. Denn je später der Abend, desto unsicherer und kritischer wird die Durchquerung der Dörfer. Dann sind überall grosse Ansammlungen Jugendlicher auf der Strasse, die manchmal nur nach Ärger Ausschau halten. Auf einer schmalen Brücke ausserhalb Laga ist es dann soweit: Wir kommen mitten in hitzige Streitigkeiten zwischen zwei sich rivalisierenden Gruppen. Aber wir müssen da durch – wir haben keine andere Wahl. Besorgt, dass Steine auf uns geworfen werden könnten, zwängen wir uns so schnell wie möglich durch und sind mehr als erleichtert, als wir das andere Ende des Disputs heil erreichen. Normalerweise sind die Streithähne nicht hinter Touristen her, aber wenn zufälligerweise einer dazwischen gerät, wird kaum spezielle Rücksicht genommen. Als wir dann den steilen Aufstieg nach Baucau in Angriff nehmen, ist es bereits finster. Es ist ein Glück, dass wir zwei Tage zuvor an einer kleinen Seitenstrasse zufällig das Schild des Gästehauses „Casa Coures“ entdeckten' und dass es Emil dank seines ausgezeichneten Orientierungssinnes auch nachts wieder findet, denn das einzige Stadthotel, die „Pousada de Baucau“, ist für unser Budget ausser Reichweite. Unsere Bleibe wird dann allerdings sehr spartanisch: Ein winziger Raum mit zwei Kajütenbetten, eine Wand, die nicht bis zur Decke reicht, ein zentraler Waschraum, wo es nicht genügend Wasser gibt ..... Trotzdem: Wir sind froh, überhaupt ein Dach über dem Kopf zu haben und unseren LandCruiser auf dem Parkplatz in Sicherheit zu wissen.
 
 
 
 
 
 
 
79 80
81   ..... und der Sonnenaufgang
präsentiert sich nicht minder schön
Der Sonnenuntergang ist heute besonders dramatisch .....
 
Am nächsten Morgen geht es endgültig die 123 km zurück Richtung Dili. Erneut bestaunen wir die Naturschönheiten, die Timor-Leste bietet, und geniessen unvermindert zum zweiten Mal den besonderen Reiz dieser abwechslungsreichen Küste. Gerade zur Halbzeit, als unsere hungrigen Mägen zu knurren beginnen, nähern wir uns Manatuto – in der tropischen Mittagshitze ein verschlafener Küstenort. Auf einem Hügel mitten in der Stadt entdecken wir einen Pavillon. Ohne zu zögern erklimmen wir ihn auf dem schmalen und kurvigen Strässchen und landen nochmals einen Volltreffer. Der Rundblick in alle Himmelsrichtungen ist einfach umwerfend: Im Westen auf die zerklüftete Küste, im Osten auf die leuchtenden Reisfelder und im Süden auf die verstreuten Hügel. Im Schatten des Pavillons, der eine Heiligenstatue beherbergt, geniessen wir ein einfaches Picknick und ein kühles Bier aus unserem 12-Volt-Kühlschrank. Die Ziegen, deren Häufchen überall haufenweise herumliegen – am meisten auf den kühlen Stufen zur Heiligenstatue – sind nirgends zu sehen. Dili liegt nun kaum mehr zwei Fahrstunden von hier entfernt. Wir haben aber absolut keine Lust, bereits heute Nacht wieder im teuren und lärmigen Backpackers zu schlafen. Deshalb beaugapfeln wir jede Campingmöglichkeit entlang des Weges. Beim Blackrock-Strand, 37km von der Hauptstadt entfernt, gefällt es uns zwar, doch es kommen immer wieder Fischer des Weges, so dass wir aus reiner Vorsichtsmassnahme doch weiterziehen. Erst 12 km vor der berüchtigten Hauptstadt fühlen wir uns sicher, und unter Akazien, ausser Sichtweite der wenig befahrenen Strasse, richten wir uns am mit Kaori-Muscheln übersäten Sandstrand für die Nacht ein. Es ist Ebbe, und draussen auf dem freigelegten Riff stochern immer noch ein paar Frauen nach Krabben und anderem essbaren Meeresgetier, doch mit der untergehenden Sonne verschwinden auch sie.
 
 
 
 
 
 
 
82   Die koloniale Häuserfassade im
alten Stadtteil von Baucau, der zweit-
grössten Stadt von Timor-Leste, ist noch
Zeuge der portugiesischen Herrschaft
83   Im neuen Stadtteil von Bacau
findet der Markt zwischen
Regenpfützen statt
84   Der „Mercado Municipal“ in Baucau
ist ausser Betrieb und ist am verfallen. In
seinem verblichenen Charme sieht die
Fassade dennoch sehr reizvoll aus
 
Dann hat uns Dili wieder. Gleich nach unserer Ankunft Mitte Vormittag melden wir uns im „Free Flow Diving Center“ bei Ann und Wayne, um ihnen über die vielfältigen Erlebnisse unserer viertägigen Entdeckungstour nach Osten zu berichten. Ann arbeitet auch als freiwillige Beraterin beim Touristenministerium und ist dadurch natürlich besonders an unseren Geschichten interessiert. „Ich habe heute Morgen bei einer Sitzung bereits mit dem Direktor über Euch gesprochen. Er möchte Euch gerne treffen. Wann passt es Euch? Sie greift zum Telefon, um einen Termin zu vereinbaren. „Ist es für Euch heute Nachmittag um 16 Uhr OK?“, fragt sie uns. Wir willigen ein, denn morgen möchten wir eigentlich wieder losfahren, diesmal in die Berge. Senhor Miguel Lobato und sein Assistent, der gut Englisch spricht, empfangen uns äusserst freundlich; zwei Journalisten sind auch aufgeboten worden. Aufmerksam folgt man unseren ausführlichen Schilderungen, will man wissen, was wir von ihrer jungen Nation halten und horcht auf, als wir von den Strassenstreitigkeiten in Laga berichten! Vor allem aber freut man sich, dass wir so begeistert von Timor-Leste sprechen. „Was macht es denn so speziell für Euch?“ fragt Senhor Lobato. Diese Frage können wir aus vollster Überzeugung beantworten: Es ist die Begegnung mit einem bescheidenen, unverdorbenen Volk. Es ist die Ursprünglichkeit, die noch vorwiegend unbebaute, unverfälschte Natur. Es sind die menschenleeren Strände, wo man an vorderster Front noch in der Natur campen kann. Zum Schluss gibt es noch ein spezielles Erinnerungsfoto vor unserem LandCruiser vor dem Touristenministerium, und als wir uns verabschieden, erhalten wir zu unserer grossen Überraschung den wunderschönen, uns nicht mehr fremden Bildband, „Timor-Leste, Land of Discovery“ von Daniel J. Groshong. Was für eine liebenswürdige Geste; wir freuen uns unheimlich über das wunderschöne Geschenk eines wunderschönen Landes.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
85   Nur drei Kilometer vor Com
– dem östlichen Ende der Strasse –
schlagen wir an diesem einsamen
Strand ein weiteres Nachtlager auf
86   Diese schöne Kopie eines
traditionellen Fataluku-Hauses mit
dem mit Nautilus-Muscheln verzierten
Strohdach steht kurz vor Com
einsam entlang der Strasse
87   Los Palos ist eine Hochburg
der Fretelin-Partei. Entsprechend findet
man revolutionäre Bemalungen von Häuser-
wänden. Che Guevara scheint ohnehin
an vielen Orten hoch im Kurs zu stehen
 
Bevor wir am nächsten Tag zu unserer geplanten 'Bergtour' aufbrechen, haben wir noch bereitwillig zugesagt, morgens um 8 Uhr bei der „Quality School International“ aufzukreuzen. Sie ist überraschend klein, unterrichtet gerade 18 Kinder aus allen Altersklassen, bunt gemischt aus aller Welt: Aus Amerika, Australien, Dänemark, Kambodscha, Nigeria, Österreich, den Philippinen und Timor-Leste. Cindy, die sympathische amerikanische Lehrerin und Jürgen, der Österreicher, den wir bei der „Bob’s Rock“-Tauchstelle trafen, empfangen uns herzlich. Die Kinder strahlen, als wir eintreten. Sie haben schon ein bisschen auf unserer Webseite geschnuppert und sind ganz aufgeregt, uns persönlich kennen zu lernen. Wir stellen uns vor und geben einen kurzen Rückblick unserer Reise. Dann prasseln auch schon die vielen Fragen auf uns ein. Es ist immer erstaunlich und auch interessant, wie weitgefächert sie sind. Die geplante Stunde ist schnell vorbei, wird sogar noch ein bisschen überzogen. Dann reihen sich die Kinder diszipliniert für ein Autogramm auf. Zu diesem Zweck durften sie die erste Seite unserer Webseite ausdrucken. Wie froh sind wir nun, dass die Schulklasse so klein ist. Man stelle sich vor, sie wäre wie in Indien, wo Hunderte von Schülern in derselben Klasse sitzen! Ein gemeinsames Erinnerungsfoto vor unserem LandCruiser besiegelt dann unseren Besuch bei diesen aufgeweckten Schülern. Dann verabschieden wir uns.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
88   Bei der Abzweigung von Lautem
nach Los Palos und Tutuala sichten
wir bei Raça ein doppeltes Haus im
Fataluku Stil, wo davor eine fröhliche
Kinderschar gerne für ein Foto posiert
89   Dieser kleine Wasserfall
in tropischer Umgebung
überrascht uns am
Ausgang von Los Palos
90   Einfache Kirchen im
portugiesischen Kolonialstil
finden wir immer wieder,
wie hier zwischen
Baucau und Vemasse
 
Es ist bereits nach 10 Uhr, als wir uns auf den Weg in die Berge aufmachen – zum 70 km südlich von Dili gelegene Bergdorf Maubisse auf 1'400 m Höhe. In vielen Kehren schlängelt sich die Strasse in die Hügel und offenbart uns zu Beginn ein eindrückliches Panorama zurück auf die Stadt, die Küste mit der „Christo Rei“-Statue und die vorgelagerte Insel Ataúro. Rundhütten mit konischen Dächern treten in Erscheinung. Sie sind typisch für das Mambai-Volk und erinnern uns an den Busch Afrikas. Erst geht es durch viele Kaffeeplantagen, die von einem mächtigen Blätterdach riesiger Bäume geschützt werden. Es spendet ihnen den lebensnotwendigen Schatten. Je höher wir jedoch steigen, desto „vertraut heimatlich“ wird es: Mit Föhren bewachsene Hügel; Bergspitzen, die im Nebel versteckt sind, Nieselregen und feuchtnasser Kälte, die uns schon bald zu unseren dicken Pullovern greifen lässt, und Maubisse selbst, das uns eingenebelt und bei strömendem Regen empfängt. Welch herbe Enttäuschung! Wer denkt da schon an Campen? Wir fahren zum alten portugiesischen Gästehaus „Pousada Maubisse“ hoch, wunderbar auf dem Hügel direkt über der Stadt gelegen, und fragen nach einem Zimmer. Glücklicherweise müssen wir uns über den saftigen Preis nicht lange aufregen, da es ohnehin schon von UNO’s und NGO’s belegt ist, die über das Wochenende der lähmenden Hitze der Hauptstadt entfliehen wollen [von Freitag bis Sonntag kostet ein Zimmer $50 (und heute ist Freitag!) jedoch an den andern Wochentagen nur $16]. Aber am Fusse des Hügels gibt es noch die kleine Pension "Bensa An Ama", wo wir für US$10 die Nacht unterkommen. Das Zimmer ist hell und es gibt sogar einen kleinen Aufenthaltsraum – eine wahre Wohltat in diesem unwirtlichen Klima. Es stört uns nicht, dass der Strom nur für ein paar Stunden funktioniert und die Bettdecke zu dünn für eine warme Nacht ist. Unsere eigenen Wolldecken sind ja immer verfügbar. Als wir am nächsten Morgen die Gardinen zurückziehen und erwartungsvoll aus dem Fenster blicken, sehen wir wiederum nichts als Nebel, Nebel und nochmals Nebel. Eile ist deshalb nicht geboten. Gerade, als wir am Zubereiten unseres eigenen Frühstücks sind, klopft es an die Zimmertür. Frische, knusprige Brötchen, Butter, Käsescheiben, Marmelade und Kaffee werden serviert. Leider hat der Kaffee einen solch penetranten Geschmack, dass wir es vorziehen, mit unserem eigenen Wasser nochmals frischen zu brauen. Dann schmeckt es uns.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
91   Einfache Strohhütten-Ansammlungen
prägen das Landschaftsbild im Innern von
Timor-Leste, so zwischen Baucau
und Vemasse
92   Die zweitürmige portugiesische
Kirche in Laleia thront auf einem
Hügel über dem Fluss
93   In Laleia tragen diese Totenköpfe
das Relief von Timor-Leste. Das
Monument zeugt vom blutigen
Kampf für die Unabhängigkeit
 
Nach dem Morgenessen schlendern wir zum Marktplatz. Auf dem ganzen Weg begrüsst uns jeder – ob jung oder alt – mit einem freundlichen „Bom Dia“ (portugiesisch „Guten Tag“). Es ist nicht viel los. Ein paar ältere Frauen, eingehüllt in warme Tücher, kauern in der penetrant feuchten Kälte am Boden und kauen die stimulierende Betel-Nuss, die ihnen hilft, besser den Tag über die Runden zu bringen. Vor ihnen auf dem blanken Boden ausgelegt ist das wenige ausgebreitet, das sie verkaufen: Einige Orangen, Bananen, Karotten, Salat und Süsskartoffeln. Zwei Pferde – ein immer noch wichtiges Transportmittel dieses Bergvolkes, dessen hartes, entbehrungsreiche Leben ihnen im Gesicht geschrieben steht – sind an einem Pfosten angebunden. Geduldig warten sie auf die Rückkehr ihrer Besitzer. Drei Kleinkinder mit roten Backen und zerrissenen, unsauberen Kleidchen trippeln barfuss neben ihrer jungen Mutter, die ein weiteres Kind auf den Armen trägt und deren Bauch schon wieder neue Rundungen zeigt. Was für eine Zukunft erwartet sie? Für Frauen beträgt die Lebenserwartung 54 und für Männer 52 Jahre. Plötzlich hebt sich der Nebel doch noch vom Boden und zaghaft blinzeln die ersten, wärmenden Sonnenstrahlen durch die Wolkendecke – Grund genug, um unsere Pläne wieder über den Haufen zu werfen und noch eine weitere Nacht in dieser friedlichen Berggegend anzuhängen. Eigentlich reizt es uns schon, noch etwas weiter nach Süden vorzudringen, obwohl wir uns gestern bei den vielen üblen Passagen das Gegenteil schworen, weil wir nie wussten, wie und wo wir sie packen und wie wir über die sehr tiefen Löcher und kantigen Asphaltabbrüche balancieren sollen.
 
 
 
 
 
 
 
Vom Pavillon mit der Maria-Statue in Manatuto öffnet sich ein herrlicher Rundblick in alle Himmelsrichtungen:
94   Östlich auf die Reisfelder .....
95   ..... westlich auf die Küste .....
96   ..... südlich in die Hügel
 
Aber wie schon oft zuvor, siegt jedoch unsere ungebrochene Entdeckungslust einmal mehr, und gegen Mittag fahren wir los. Schon bald kommt der erste tief durchlöcherte Durchgang, dann der zweite, der schon etwas länger und schlimmer ist, und kurz darnach der dritte und kritischste. Es nervt uns. Wir halten am Strassenrand und beraten, ob wir weiter- oder zurückfahren sollen. In diesem Moment hält ein Pickup der deutschen GTZ – „Gemeinschaft für technische Zusammenarbeit“ – neben uns. So lernen wir Anette und ihren Kollegen Georg kennen, beides Deutsche und beide für dieselbe Hilfsorganisation tätig. Auf unsere Frage, wie der Strassenzustand weiter südlich aussieht, bestätigen sie uns, dass es nicht besser, sondern weit schlimmer wird. Oft sei sogar ihr leerer Pickup bis zum Anschlag gefordert worden. „Dürfen wir Euch in Maubisse zum Lunch einladen?“, fragen sie uns spontan. Wir brauchen nicht zweimal darüber nachzudenken. Wir haben gerade entschieden: Wir kehren um. Bei einer einfachen Nudel-Huhn-Mahlzeit im Lena-Restaurant unterhalten wir uns mit den beiden selbst Weitgereisten angeregt. Sie befinden sich erst seit ein paar Monaten in Timor-Leste. Anette war bislang auch schon in 71 Ländern, die letzten acht Jahre verbrachte sie auf den Philippinen. Und Georg’s letzter Einsatz war in Kambodscha. Es gibt soviel interessanten Gesprächsstoff, dass die Zeit zu knapp wird und wir uns gleich für übermorgen Sonntag nochmals verabreden: Zu einem „Sundowner“ am „Areia Branca“-Strand bei Dili. Als sie sich verabschieden, fahren wir nochmals zum nahen Aussichtspunkt hoch, in der Hoffnung, doch noch etwas vom vielgerühmten Bergpanorama zu erhaschen. Doch der dichte Nebel hat uns bereits eingeholt und raubt uns jegliche Sicht. Als dann auch noch starker Nieselregen einsetzt, suchen wir wieder frustriert Zuflucht in unsere Pension, obwohl es erst Mitte Nachmittag ist.
 
 
 
 
 
 
 
97   Inmitten eines Reisfeldes spendet
ein Baum- und Palmen-Grüppchen
einer Strohhütten-Behausung
willkommenen Schatten
98   Die alte Strasse entlang der
schroffen Felsküste östlich der Christo
Rei-Statue war noch abenteuerlich, bis sie
teilweise vom Meer weggespült wurde
99   Timor-Leste’s kleine, der
Hauptstadt Dili vorgelagerte
Insel Ataúro zeichnet sich
an der Nordküste ab
 
Am nächsten Morgen hat sich nichts an der Wetterlage geändert: Nebel, Regen und erneut Regen und Nebel. Das junge norwegische Paar, das gestern Nacht noch zu später Stunde eingecheckt hat und für heute die Besteigung des Mt. Ramelau, den mit 2'963 m höchsten Berg Timors, geplant hatte, resigniert und fährt nach Dili zurück. Kaum sind sie losgezogen, lichtet sich der Himmel plötzlich. Wir beeilen uns, auf den steilen Hügel zur Pousada hochzukraxeln, wo uns ein wunderbarer Rundblick über die zerklüftete Berglandschaft mit seinen vorbeisegelnden Nebelschwaden erwartet, auf das Dorf Maubisse unter uns und auf die liebliche, weisse Kirche auf dem Hügel gegenüber, die uns gleich an den Schwarzwald in Deutschland erinnert. In diesem Moment kommt der dort wohnende Dominik, der in Timor-Leste für die „Robert Bosch Stiftung“ arbeitet, aber in Kürze nach Nepal transferiert wird. Er ist so beeindruckt, ein Auto mit Schweizer Kennzeichen in dieser vergessenen Ecke der Welt zu sehen, dass er die einzige Gelegenheit zum Fotografieren verpasst, als das Sonnenlicht die Berglandschaft in ein farbenprächtiges Licht taucht. Ihm ist es, wie er sagt, wichtiger, sich mit uns zu unterhalten. Wir sind froh, als wir anschliessend diesem kalten und feuchten Ort endgültig entfliehen können. Wir sehnen uns zurück an die Küste, an die Wärme und an die Sonne.
 
 
 
 
 
 
 
100   Auf dem Weg in die Berge
nach Maubisse öffnet sich der
Blick auf das ausgedehnte
Dili und die Insel Ataúr
101   Rundhütten mit konischen
Dächern gehören zum Mambai Volk
und sind charakteristisch für die
Gegend um Maubisse. Sie ziehen sich
von den Bergen bis zur Südküste
102   Nebelschwaden ziehen durch
die zerklüftete Bergwelt um Maubisse –
ein Klima wie manchmal in der Schweiz!
Der Blick geht gegen Süden – hinter
den Wolken ist das Timor-Meer
 
Und einmal mehr ziehen wir uns in die vertrauten Mauern des Backpackers zurück, aber nicht für lange. Das schöne Wetter in Meeresnähe lockt. Mitte Nachmittag fahren wir der langgezogenen, rund vier Kilometer langen Bucht bis zum Kap Fatucama entlang, wo am östlichen Ende auf der Bergspitze des Kaps die „Christo Rei“-Statue thront – eine Kopie derjenigen von Rio de Janeiro. Sie wurde während der indonesischen Besetzung gebaut, ist 27 m hoch und symbolisiert die 27 Provinzen Indonesiens (damals inkl. Ost-Timor). 1988 wurde sie offiziell vom indonesischen Präsidenten Suharto enthüllt, und 1989 von Papst Johannes II gesegnet. Aber unser Ziel ist vor allem der nahegelegene „Areia Branca“-Strand, der heute Sonntag voll mit Expats und auch lokalen Familien ist, die zusammen mit Freunden picknicken, grillieren, baden und sich amüsieren. Unsere neuen GTZ-Bekannten sind noch nicht erschienen, trotzdem bleiben wir nicht lange allein. „Gehört der blaue LandCruiser Euch?“, fragt uns ein Norweger, der gleich mit zwei Dosen Bier für uns angerückt kommt. Als wir bejahen, folgt auch schon eine Einladung zu seiner Strandparty. Aber gerade in diesem Moment trudeln Anette und Georg ein. Heute ist es übrigens schon das dritte Mal, dass uns das abenteuerliche Aussehen unseres Autos einen neuen Freundeskreis öffnet. Auch Anette und Georg hätten wir sonst kaum kennengelernt. In der mehr silbrigen als glutroten Sonnenuntergangsstimmung sitzen wir am Meer und sprechen über unsere Erlebnisse und Erfahrungen in fernen Ländern. Mit mehr als einem „Sundowner“ lassen wir diesen netten Abend ausklingen, unseren letzten auf Timor-Leste, denn Morgen wollen wir nach dreiwöchigem Aufenthalt nach Indonesien zurückfahren. Es ist bereits 21.30 Uhr, als wir uns verabschieden und allen guten Vorsätze zum Crotz doch noch durch die einsamen und spärlich beleuchteten nächtlichen Strassen der Stadt zum Backpackers zurückfahren müssen. (Die Norweger sind nun im Rahmen der Entwicklungshilfe am Wiederherstellen der Strassenbeleuchtung). Ein vorbeifahrender Personenwagen hornt wiederholt und winkt wie verrückt aus dem Fenster. Wir winken zurück, denn zum Anhalten ist es uns eindeutig zu „heiss“ – immerhin sind wir im immer noch im von Unruhen geplagten Dili!
 
 
 
 
 
 
 
103   Hat die Kirche von
Maubisse nicht ein bisschen
Schwarzwald-Charakter?
104   Blick vom Hotel „Pousada
de Maubisse“ auf den Dorfkern
und die Kirche von Maubisse
105   Beim Abstieg nach Dili steigt
der Nebel immer höher und
verschlingt die ganze Umgebung
 
Abschied nehmen ist nicht unbedingt unsere Stärke. Es gibt immer jemanden oder etwas, was wir schweren Herzens zurücklassen. Hier in Timor-Leste sind es Ann und Wayne, in deren Gesellschaft wir manch interessante und entspannte Stunde verbringen durften. Sie waren für uns auch DIE hilfreichen Menschen, die sich jeder Reisende in einem fremden Land wünscht. Im Backpackers ist es der lustige Kanarienvogel, der immer aufgeregt rief und herumhüpfte, wenn wir bei seinem Käfig vorbei kamen oder wenn wir ihm Bananen, Käse oder Papaya futterten. Aber auch „Bonchi“, der anhängliche Hund, der uns am frühen Morgen immer als erster freudig begrüsste. Es ist bereits Mitte Vormittag, als wir bei klarem, blauen Himmel endlich gegen Westen aufbrechen, dem indonesischen Grenzübergang entgegen. Nochmals saugen wir all die wundervollen Eindrücke der menschenleeren Küsten und Strände in uns auf, wohlwissend, dass uns in Indonesien wieder das Gegenteil, das altbekannte Chaos der Überbevölkerung, erwartet. Obschon wir beide recht positiv eingestellt sind, dass wir es mit der schon sieben Monate alten Autobewilligung – ausgestellt damals im genau entgegengesetzten Kuching/Ost-Malaysia – nochmals zurück nach Indonesien schaffen werden, liegen uns die bevorstehenden Grenzformalitäten doch etwas auf dem Magen. Doch nach 120 km und zweieinhalb Stunden ununterbrochener Fahrt können wir erleichtert aufatmen: Unkompliziert entlässt uns das für uns sehr spezielle Timor-Leste, und problemlos empfängt uns auf der anderen Seite das bekannte West Timor in Indonesien wieder!
 
 
 
 
 
 
 
106   Haben alle noch Platz?
Busfahren ist immer ein Abenteuer
in Timor-Leste. Überladung und
Pannen sind an der Tagesordnung
107   Wir besuchten die „Quality
School International“ in Dili. Die
Kinder aus verschiedenen Nationen
waren begeisterte Fragesteller. Es
hat uns allen viel Spass gemacht!
108   Höflichkeitsbesuch beim Touristen-
direktorium von Dili. Der Touristen-Direktor,
Senhor Miguel Lobato (neben Emil), empfängt
uns herzlich und schenkt uns zum Abschied
den wunderschönen Bildband „Timor-Leste –
Land of Discovery“ von Daniel J. Groshong
Zeitungsartikel über uns in Timor-Leste:
Artikel: "Naran Hoaktividade", Suara Timor Lorosae - 31. Mai 2007
Artikel: "Prejensa Turista Suica iha TL",   Timor-Post - 31. Mai 2007
Internet Blog: "Mad Swiss - Part 2", Xanana Republic Gazette - 31. Mai 2007