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Bilder unserer Samoa-Reise
(Teil 3: Apia/Upolu: 47. Unabhängigkeitstag 1.6.09)
Teil 1: Insel Upolu: Teil 1
Teil 2: Insel Upolu: Teil 2
Teil 4: Insel Savaii
 
 
     
 
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letzte Foto: 2.6.09
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103  Tautala, Liliana und Inise auf der
Treppe des „Mt. Vaea Gebetshauses“
in Apia, wo am 31. Mai ein Dankgottes-
dienst die 47. Unabhängigkeits-Feierlich-
keiten von Samoa einläutet .....
 104  ..... die geladenen Gäste
beginnen die Kirchenbänke zu füllen .....
105  ..... und ein Polizist
reguliert draussen die Parkplätze
 
Das frühere Western Samoa war die erste Pazifik-Insel-Kolonie, welche die Unabhängigkeit erreichte. Das war am 1. Juni 1962. Nun haben wir die Chance, an ihrem 47. Geburtstag dabei zu sein. Schon lange freuen wir uns auf diese Festlichkeiten. Als uns dann Nora, die Sekretärin des stellvertretenden Ministerpräsidenten, drei Tage zuvor gar noch eine persönliche Einladung zu allen offiziellen Anlässen überreicht, fühlen wir uns sehr glücklich und privilegiert. Offiziell eingeladen zu sein, heisst aber auch, die vorgeschriebene Kleiderordnung zu befolgen.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
106  Persönliche Einladung vom Staats-
oberhaupt zur offiziellen Festtagseröffnung
des 47. Unabhängigkeitstages des
„Unabhängigen Staates von Samoa“ (nicht
zu verwechseln mit Amerikanisch Samoa)
 107  Die „Königliche Polizei-Musik
von Samoa” betritt das temporäre
Stadium beim Parlamentsgebäude
in Mulinuu/Apia
108  Die schwarze Limousine mit
dem Staatsoberhaupt – Seinen
Hoheiten Tui Atua Tupua Tamasese
Efi and Masiofo Filifilia Tamasese –
erscheint, angeführt durch eine kleine
motorisierte Polizeieskorte
 
Wo nehmen wir Anzug und Krawatte her, wo ein Abendkleid? Glücklicherweise hat Samoa aber auch ihren eigenen Bekleidungsstil und der heisst „Elei“. „Elei“ ist ein Samoa-Hemd, das Männer über die Hose tragen, und das ebenbürtig zu Anzug und Krawatte ist. Mit dem Kauf eines weissen festlichen „Elei“ für Emil, ist damit auch die Vorschrift „weiss“ für den Dankesgottesdienst am 31. Mai erfüllt. Ich entschliesse mich ganz einfach für meine weisse Hose und weisse Bluse. Denn es wird erwartet, dass man nur ganz in Weiss das Gotteshaus betritt.
 
 
 
 
 
 
 
 
109  Seine Hoheit, Tui Atua
Tupua Tamasese Efi,
inspiziert die Ehrengarde
 110  „Salelesi“, der engste
traditionelle Diener, bekundet dem
Staatsoberhaut seine Reverenz
111  Das Polizei-Bataillon macht
seine Aufwartung
 
„Wenn Ihr nicht in den Stau geraten wollt, solltet Ihr bereits um 5Uhr in der Frühe losfahren“, rät uns unser schweizer Honorar-Generalkonsul Marco zwei Tage vor der Eröffnungsfeier, als wir bei ihm und seiner chilenischen Frau Maria Ines zu einem traditionellen samoanischen Mittagessen auf seiner speziellen „Farm“ in wunderschöner Waldlage eingeladen sind. Deshalb stellen wir am 1. Juni den Wecker bereits auf 4 Uhr. Bei Dunkelheit fahren wir auf noch ruhigen Strassen zum Malae Tiafau Mulinuu, dem Festzelt beim Parlamentsgebäude. Fussgänger sind auch schon in grosser Anzahl unterwegs.
 
 
 
 
 
 
112  Zuschauer haben es sich unter
einem schattenspendenden Mango-
Baum bequem gemacht
113  Auch beim alten Parlaments-
gebäude hat sich eine grosse
Menschenmenge eingefunden
114  Teilnehmergruppen beginnen
sich aufzustellen
 
Wir sind aber viel zu früh. Noch nicht einmal die einweisende Polizei ist vorgefahren. Auch auf der Haupttribüne sind immer noch Vorbereitungen im Gange: Girlanden aus frischen tropischen Blumen werden noch über die bequemen Polstersessel der Parlamentsmitglieder und der Diplomaten arrangiert, die ihnen dann bei Ankunft umgehängt werden; Stühle werden zurechtgerückt und Programme auf die Sitze verteilt. Erst stehen wir etwas verloren da, doch als wir unsere Einladung zeigen, werden wir sofort plaziert. Ja, und dann kriege ich sogar eine der wunderschönen Blumengirlanden aus gelben „Spinnenorchideen“ und rosa Blüten – meine erste übrigens im Südpazifik!
 
 
 
 
 
 
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Verschiedene Institutionen und eine Frauengruppe nehmen am Vorbeimarsch teil
 
Tausende von Samoanern haben sich inzwischen unter einem sonnigen Himmel eingefunden, um diesen historischen Tag zu feiern. Pünktlich nach Programm, um 07.12 Uhr, erscheint die schwarze Limousine mit dem Staatsoberhaupt, angeführt durch eine kleine motorisierte Polizeieskorte. Seine Hoheit, Tuiatua Tupua Tamasese Efi, inspiziert die Ehrengarde und setzt sich dann mit seiner Frau auf das blumenbekränzte Podest. Nach der eindrücklichen Einführungsrede des Präsidenten der Methodistenkirche Samoa’s folgt die offizielle Unabhängigkeits-Botschaft durch seine Hoheit, dem Staatsoberhaupt. Als anschliessend die Flagge gehisst wird und die Nationalhymne ertönt, gefolgt von 21 Salutschüssen, teilen wir die Emotionen und Gefühle des samoanischen Volkes.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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Farbenfrohe Darbietungen von Schulen
 
Um 9.30 Uhr beginnt dann der unterhaltsame Teil, mit Auftritten von Schulen und Paraden. Es gibt wohl kaum eine Schulklasse oder eine Institution, die nicht an den Märschen teilnimmt. Alles ist vertreten: Von verschiedenen Ministerien, NGO’s, vielen Religionsgemeinschaften bzw. Kirchen, Telefon-Gesellschaften, Schifffahrtslinien, Rotkreuz, Frauengruppen bis hin zu Soldaten und Matrosen aus Neuseeland, um nur einige zu nennen. Es ist ein farbenfroher Anblick. Zwischendurch wird auch für das leibliche Wohl gesorgt: Orangensäfte und Mineralwasser wird serviert, ein Teller mit Papaya, Bananenchips, Orangenschnitzen und Kokosnuss-Fleisch als Zwischenmahlzeit, und Fisch, Lammfleisch, Kürbis und gebackene Kartoffeln zum Mittagessen.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
121  Studenten bieten traditionelle
Gesänge dar
 122  Ein „Matai“ (Dorfchef) mit
traditionell tätowiertem Unterleib
richtet sich an das Publikum
123  Teilnehmer warten
auf ihren Auftritt
 
Pünktlich um 12 Uhr erheben sich alle: Seine Hoheit verabschiedet sich und steigt in seine Limousine, Zeit für uns, zur Spitze der Mulinuu Halbinsel zu wechseln, um dem Endspurt der „Fautasi“ Regatta – des traditionellen Ruderboot-Rennens – beizuwohnen. Es ist uns vertraut. In den letzten Tagen haben wir diese Rennboote oft vor „unserer“ Haustüre üben gesehen, und sind frühmorgens manchmal von deren rhythmischen Trommelschlägen geweckt worden. Die 45 Mann in einem Team sind ein eindrucksvoller Anblick.
 
 
 
 
 
 
124  Wie wir, wartet auch dieses junge
Mädchen am Nachmittag an der Spitze
der Mulinuu-Halbinsel auf den Endspurt
der „Fautasi“-Regatta – des traditionellen
Ruderboot-Rennens .....
125  ..... das erste 45-Mann-Team
„La o Samoa I” aus Lepea bei Apia
flitzt vorbei .....
126  ..... zwei weitere von insgesamt
sieben Booten folgen dicht beieinander
 
Wiederum sind wir die ersten, die am Abend zur Unabhängigkeits-Gartenparty auf dem Areal des Louis Stevenson Museums eintrudeln. Das Organisationskomitee scheint schon realisiert zu haben, dass wir dazu gehören – wir brauchen die Einladung gar nicht erst zu zeigen. Die einheimischen Frauen tragen alle lange Abendkleider. Oft ist das „Elei“ – das Samoa Shirt – des Gatten aus demselben Stoff geschneidert. Massschneidern ist hier üblich und ist rasch und günstig, manchmal günstiger als von der Stange zu kaufen.
 
 
 
 
 
 
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Seine Hoheit, Staatschef Tui Atua Tupua
Tamasese Efi und Seine Exzellenz, Premier-
minister Tuilaepa Aiono Sailele Malielegaoi
verfolgen am Abend die Tanzaufführungen an
der Unabhängigkeits-Gartenparty im Robert
Louis Stevenson Museum in Vailima
Polynesische Tänzer und Tänzerinnen erfreuen das geladene Publikum
 
Da wir niemanden kennen, setzen wir uns an einen der langen Tische im Gartenzelt. Plötzlich sichten wir unseren Honorarkonsul Marco und seine Frau Maria Ines. Sie sitzen an einem runden Tisch eine Stufe höher. Ob wir uns wohl zu ihnen setzen dürfen? Emil schaut vorbei. Doch Marco hat offensichtlich anders disponiert. Schon bald bekommen wir aber gute Gesellschaft von Colin vom Samoanischen Fussball-Verband und einem Neuseeländer, der schon viele Jahre in Samoa lebt und ein Hotel führt.
 
 
 
 
 
 
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Verschiedene polynesische Inseln nehmen mit ihren traditionellen Darbietungen an den Tänzen teil
 
Das Gespräch ist angeregt, nur sitzen wir am falschen Ort (schade, dass uns vorher niemand darauf aufmerksam machte!) und bekommen vom Abendprogramm zunächst nichts mit, zumindest, bis wir eine Stufe höher einen leeren Tisch entdecken und wechseln. Die Darbietungen sind hervorragend: Wir bekommen den traditionellen Samoa-Feuertanz und Tänze aus Tuvalu, den Cook Inseln, Amerikanisch Samoa, Tahiti und Hawaii zu sehen.
 
 
 
 
 
 
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Eine Band, die ihr Programm an der
Unabhängigkeits-Gartenparty bestreitet
Der traditionelle Samoanische Feuertanz ist einer der Höhepunkte des Abends
 
Für Speis und Trank wird auch wieder ausgiebig gesorgt. Wir geniessen Rotwein und Lachs als Vorspeise. Doch beim üppigen Hauptgang müssen wir leider passen. Unsere Mägen vertragen allzu viel des Guten nicht mehr, da wir diese Mahlzeit seit langem auslassen. Als die Show vorbei ist, verabschieden sich seine Hoheit und der amtierende Ministerpräsident. Langsam löst sich die Gartenparty auf. Auch wir machen uns auf den Heimweg.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
136  Am zweiten Tag tritt das Dorf Safotu
aus Savaii mit der Samoa-Flagge auf .....
 137  ..... und der Führer des
Tanzes ist mit Leib und Seele dabei
138  Das Dorf Tafua der Insel Savaii
nimmt auch am Unterhaltungsprogramm teil
 
Die offizielle Abschlusszeremonie beginnt am nächsten Morgen eine Stunde später als am Vortag, was für uns immer noch heisst, um 5h aufzustehen. Der Wettergott meint es heute gar nicht gut. Schon vor Beginn der Festlichkeiten beginnt es stark zu regnen, und Organisatoren und Polizei haben alle Hände voll zu tun, um das angesammelte Wasser auf den Zeltdächern abzuleiten, exponierte Stühle zu verschieben und abzutrocknen. Wir fragen uns, ob die vier eingeladenen Dörfer – Tafua, Poutasi, Vaimoso und Safotu – bei dem Wetter überhaupt auftreten werden.
 
 
 
 
 
 
139  Drei Dorfprinzessinnen (Taupou),
gekleidet in dekoriertem Rindentuch (Siapa)
140  Eine Dorfprinzessin bringt
dem Staatsoberhaupt eine
Kokosnuss als Geschenk .....
141  ..... gefolgt von jungen Männern
mit einer Palette Fleisch und Frauen
(hinten links) mit feingewobener
Matte (Toga)
 
Es ist erstaunlich: Sie treten auf! Der Regen bringt es nicht fertig, weder ihre Festtagsstimmung, noch diejenige der Zuschauer, die wieder zu Tausenden erscheinen, zu dämpfen. Sehr beeindruckend sind Vielfältigkeit und Präzision der Darbietungen, aber auch die Hingabe jedes einzelnen . Neuartig und faszinierend ist für uns ist die traditionelle Geschenkübergabe-Zeremonie – ein Brauch, der in den Dörfern bei Anlässen wie z.B. Beerdigungen und Heiraten immer noch stattfindet, sowie manchmal – wenn auch vermindert – von besuchenden Touristen erwartet wird. Heute werden u.a. drei riesige Schweine auf Bambuspaletten zum Staatsoberhaupt getragen, dann mindestens ein Dutzend aus Pandanuss-Blättern feingeflochtene Matten in sich überbietenden Grössen – die Geschenkbringer nehmen kein Ende.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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Die Tänzer aus Vaimoso bei Apia
präsentieren eine gut eingeübte
Darbietung mit viel Bewegung
Die Teilnehmer des Dorfes von Poutasi an der Südküste
von Upolu sind sehr farbenprächtig kostümiert
 
Damit naht das Ende der zweitägigen Unabhängigkeits-Feierlichkeiten. Als Abschluss macht die stramme Royal Police Force, in makellosem Weiss gekleidet, nochmals ihren Auftritt und spielt die Nationalhymne während des Fahneneinzugs. Schon immer wirkten Nationalhymen emotionell auf mich, und Samoa ist keine Ausnahme! Für uns beide war es ein unglaubliches Erlebnis, am 47. Geburtstag als geladene Gäste mit dabei sein zu dürfen – ein Anlass, der sich tief in unser Gedächtnis eingeprägt hat und uns die „Treasure Island“ viel näher brachte.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
145  Die Polizei marschiert für die
Abschlusszeremonie ins Stadium
 146  Die Flagge wird
eingezogen während die
Nationalhymne gespielt wird
147  Die „Königliche Polizei-Musik
von Samoa” spielt zum letzten Mal auf
und markiert damit das Ende der
47. Unabhängigkeits-Feierlichkeiten
des „Unabhängigen Staates von Samoa“
 
 
Weitere Webseiten aus Samoa:
 
 
Zeitungsartikel über uns in Samoa:
Artikel: "Switzerland couple have travelled to 163 countries", Tageszeitung "Samoa Observer" -  5. April 2009
Artikel: "World travellers take fond memories", Tageszeitung "Samoa Observer" - 1. Juli 2009