-
-
- Rodrigues-Karte
|
-
-
-
- Karte vom indischen Ozean
|
|
-
|
- letzte Foto: 2. Juli 2011
|
|
-
-
|
-
-
|
-
-
|
- 301
Das Riff mit dem tiefen Meer auf der
- einen und der stillen Lagune auf der andern
- Seite kreist die ganze 109km² kleine Insel
- Rodrigues ein. Sie gehört politisch zu
- Mauritius, ist jedoch ziemlich autonom
- und liegt 560km östlich der Hauptinsel
|
- 302
Am 25. Juni 2011 landen wir mit
- der Propeller-Maschine der Air Mauritius
- auf dem Sir Gaetan Duval Flugplatz im
- Westen der Insel, da der Frachter mit
- unserem LandCruiser eine Woche
- verspätet in Mauritius ankommt
|
- 303
Blick auf Port Mathurin, den
- Hauptort. Es gibt zwei kleine
- Supermärkte, vier Restaurants und
- eine Tankstelle, die einzige auf der Insel
|
-
- Es ist Samstag, der 25. Juni 2011. Erwartungsvoll blicken wir aus dem Flugzeug
einer zweimotorigen ATR72 auf den tiefblauen Indischen
Ozean. Tief unter uns bilden die Schaumkronen des Riffs eine klare Linie gegen eine
türkis schimmernde Lagune die Lagune, welche die Insel Rodrigues umgibt, die 560km
östlich der Hauptinsel Mauritius liegt. Kurze Zeit
später setzt die bis auf den letzten Platz besetzte Propeller-Maschine der Air Mauritius
ziemlich holprig auf dem kleinen Sir Gaetan Duval Flugplatz auf.
|
-
-
|
-
-
|
-
-
|
- 304
Die Dorfkirche von Grand Baie,
- 4km im Osten von Port Mathurin,
- mit ihrem ländlichen Charme
|
- 305
Die farbenprächtigen Bougainvilleas
- sind immer ein besonderer Blickfang
|
- 306
Eine spezielle Schau: Der
- Sonnenuntergang in Grand Baie
|
-
- Politisch gehört diese 109km² grosse Insel mit seinen rund 38000 Einwohnern wohl
zu Mauritius; in gewissen Sparten ist sie jedoch autonom. So müssen wir einen neuen
Einreisezettel ausfüllen, und die Zöllner zeigen mit ihrer Präsenz, dass auch sie etwas
zu sagen haben. Die Insel wurde nach dem portugiesischen Seefahrer Diego Rodrigues
benannt, der sie im Februar 1528 entdeckte.
|
-
-
|
-
-
|
-
-
|
- 307
Die Abendstimmung an der Grand
- Baie, wo wir ein kleines Studio gemietet
- haben, ist jeweils besonders schön
|
- 308
Wer fängt den ersten Fisch?
|
- 309
Nur mit viel Geduld
- kommt man zum Ziel!
|
-
- Wo sind wir eigentlich, fragen wir uns, als wir per Taxi vom Flugplatz nach Osten zu
unserem Gästehaus Le Benitier an der Grand Bay fahren. Die Landschaft, die an
uns vorbeizieht, ist teils trocken und steinig und mutet mit den weidenden Kühen eher wie
eine Szene in den Schweizer Alpen an als auf einer Tropeninsel. Die gepflegten Villen, die
auf den Hügeln thronen und die Pinienhaine, welche die Sandbuchten säumen, haben jedoch
unverkennbaren mediterranean Charakter.
|
-
-
|
-
-
|
-
-
|
- 310
Der kleine Tante Emmas Laden an
- der Bucht von Grand Baie widerspiegelt
- das gemächliche Inselleben .....
|
- 311
..... hier trifft man sich zu einem
- Bier und einem kleinen
- Schwatz mit Freunden .....
|
- 312
.. noch ist die idyllische Sitzecke
- leer. Was für ein einladender Ort!
|
-
- Die Bewohner wiederum sind unmissverständlich afrikanischen Ursprungs. Es sind
Nachfahren von Sklaven aus Mosambik und sie sprechen kreolisch und französisch, obwohl
Englisch ihre offizielle Landessprache ist. Das Klima hingegen ist wieder eher mit einem
europäischen Sommer vergleichbar. Ein bisschen kompliziert, nicht? Obschon die
Mauritius-Inseln geographisch Afrika zugeteilt sind, ist es
eben doch nicht richtiges Afrika. Das macht jedoch den speziellen Charme
dieser kleinen Insel mitten im Indischen Ozean
aus!
|
-
-
|
-
-
|
-
-
|
- 313
Was geht hier draussen vor?
|
- 314
Weidende Schafe tragen zum Bild
- dieser stressfreien Insel bei, wie sich
- Rodrigues gerne rühmt
|
- 315
Drei Truthahn-Männchen
- wetteifern um die Gunst der Weibchen
|
-
- Aber die Menschen um uns herum geben uns definitiv das Gefühl, wieder in Afrika
angekommen zu sein. Ihr offenes Wesen, ihr gewinnendes Lächeln und ihre gemächliche
Lebensart sind so typisch afrikanisch. Es ist noch genau so, wie wir den Schwarzen
Kontinent in Erinnerung haben, den wir von 1989 bis 1992 während vier Jahren von Nord
nach Süd durchquerten. Ihre endlose Geduld ist nach wie vor legendär. Niemand regt sich
auf, wenn der öffentliche Bus sich an keinen fixen Fahrtenplan hält und man oft 40
Minuten auf den nächsten warten muss. Man hält dann eben in der Zwischenzeit ein
Schwätzchen miteinander.
|
-
-
-
-
|
-
-
|
-
-
-
-
|
- Kinder brauchen hier keine anspruchsvollen Spielsachen
|
- 316
Ein kleiner Bub ist zufrieden,
- im Sand mit einer Sandale
- und einem Stecken zu spielen
|
- 317
Ein Mädchen geht
- auf eine Fahrradtour
|
- 318
Drei Mädchen üben sich
- am Strand im Handstand
|
-
- Genau das tun wir auch, während wir gleichzeitig die Menschen um uns herum studieren:
Die üppigen Mamas in ihren typischen bunten Röcken, die spindeldürren alten Männer in
breitkrempigen Strohhüten und die süssen Schulmädchen mit den dünn geflochtenen
Zöpfchen, farbigen Haarbändern und Schlapphütchen. Sie fahren mit dem öffentlichen Bus
zur Schule; Schulbusse scheint es keine zu geben. Wir werden aber auch beaugapfelt
woher kommt wohl dieser fremde Weisse?
|
-
-
-
-
|
-
-
|
-
-
-
-
|
- 319
Rodrigues hat keinen tropischen
- Charakter. Die hügelige Insel mutet uns eher
- nordisch an. Hier bei Grand Baie im Norden
|
- 320
Limonen wachsen im Überfluss
- Teppiche davon rotten
- am Boden vor sich hin
|
- 321
Eine eher ungewöhnliche
- Mischung: Palme und Kohlfeld
- gedeihen Seite an Seite
|
-
- In Grand Bay, wo wir ein kleines Studio für 25 die Nacht mieteten, fühlen wir
uns so ziemlich am Ende der Welt, oder wie man bei uns sagt: wo sich
Fuchs und Hase gute Nacht sagen. Immerhin finden wir einen kleinen Tante
Emma-Laden, wo wir wenigstens ein frisches Baguette und Bier kriegen. Zum Glück
vertraut uns die freundliche Mama, die mit ihrem Mann den nostalgisch bemalten kleinen
Laden an der mit Kasuarinen bestückten Bucht betreut und verkauft uns das Bier auch ohne
Leergut. Wenn sie nämlich die leere Flasche nicht zurück kriegt, hat sie ein Problem mit
dem Lieferanten, neue volle Flaschen zu erhalten: Flasche gegen Flasche!
|
-
-
|
-
-
|
-
-
|
- 322
Ein nostalgisch bemalter öffentlicher
- Bus mit Szenen von der Ankunft der
- Vorfahren, welche aus
- Mosambik stammen .....
|
- 323
.. Emil wartet mit andern Mit-
- fahrenden geduldig am Busterminal in
- Port Mathurin. Es gibt keinen
- eigentlichen Fahrplan .....
|
- 324
.. ein süsses kleines Mädchen
- setzt sich neben ihn. Schulkinder
- nehmen den öffentlichen Bus.
- Es gibt keine Schulbusse
|
-
- Die zwei ramponierten Tische, die draussen stehen, bilden auch das
Restaurant von Grand Bay. Dort trifft man sich an Wochenenden zu einem Bier,
einem Kartenspiel, einem Imbiss oder ganz einfach zu einem Schwatz mit Freunden. Andere
Essecken gibt es keine. Für die Mahlzeiten der Touristen kümmern sich die Maisons
dHôtes die privaten Gästehäuser die den Gast bekochen und wo
man mit dem Hausherrn oder der Familie gemeinsam am Tisch sitzt. Das Vermieten von Zimmern
ist auf Rodrigues zu einem wichtigen Erwerbszweig geworden. Ansonsten lebt die
Bevölkerung in erster Linie von Fischfang, landwirtschaftlichen Erzeugnissen und
Kunsthandwerk.
|
-
-
-
-
|
-
-
|
-
-
-
-
|
- 325
Friedliche Küstenstrasse von
- Grand Baie nach Port Mathurin,
- ideal für einen Bummel zu Fuss .....
|
- 326
..... ganz selten kommt
- uns mal ein Fahrzeug entgegen
|
- 327
Der gepflegte christliche Friedhof
- von Anse aux Anglais östlich von Port
- Mathurin liegt direkt an der Küstenstrasse
|
-
- Was wir besonders geniessen, ist die Ruhe und die Abgeschiedenheit. Auf unseren
Abendspaziergängen entlang der Küste begegnen wir meistens keiner Menschenseele, nur
Ziegen, die sich an den dornigen Akazien zu schaffen machen. Das Rauschen des Windes und
das Brechen der Wellen sind die einzigen Geräusche. Nur ein einziges Mal unterbricht ein
Motorenlärm die wundersame Stille. Wir sind gerade am Fotografieren des bunten
Farbenspiels der untergehenden Sonne, als ein Auto neben uns hält. Aus dem Fenster lacht
uns ein dunkles freundliches Gesicht entgegen. Es ist ein Polizist. Er freut sich, dass
wir die Abendstimmung geniessen und nimmt sich einen Moment Zeit für ein Schwätzchen.
Wenn Ihr weiter der Küste folgt, wird es noch schöner, meint er strahlend,
bevor er sich wieder in Bewegung setzt. Es sind diese spontanen Begegnungen, das sich Zeit
nehmen, das auf Rodrigues noch so speziell ist. Rodrigues verdient den Namen
stressfreie Insel, wie sie sich auch gerne selber darstellt.
|
-
-
-
-
|
-
-
|
-
-
-
-
|
- 328
Der nostalgische Eckladen in
- Port Mathurin weckt Erinnerungen
- an Georgetown in Guyana
|
- 329
Ein Frisiersalon in Port Mathurin
- erinnert an die guten alten Zeiten
|
- 330
Emil genehmigt sich eine kleine
- Pause vom Port Mathurin Stadtbummel
|
-
- Es ist Montagmorgen. Wir sind per Bus zum Hauptort Port Mathurin gefahren. Sogar hier in
der Hauptstadt widerspiegelt sich das gemächliche Inselleben. Es gibt keine
Hektik, kein Gehupe, keine schreienden Händler, niemanden, der uns etwas aufschwatzen
will. Wir schlendern durch die Strassen mit ihren stattlichen Bäumen und durch die
schattigen Gässchen, durchstöbern den kleinen Markt und die vollgestopften Läden mit
Artikeln jeglicher Art. Als wir den nostalgischen Eckladen sehen, den
Frisiersalon aus der guten alten Zeit, die Rastafarians, die an einer
Marktecke Früchte verkaufen, drängt sich das Bild von Georgetown in Guyana unwillkürlich vor unsere Augen. Wie dort scheint
auch hier die Zeit seit Jahrzehnten still zu stehen.
|
-
-
|
-
-
|
-
-
|
- 331
Wer fühlt sich von diesem phantasie-
- vollen tropischen Restaurant Reklame-
- Schild nicht angesprochen?
|
- 332
Das Angebot an frischem Obst
- und Gemüse ist auf dem Markt in
- Port Mathurin reichlich
|
- 333
Ein legendäres Duo verkauft
- an einer Marktecke in Port Mathurin
- Äpfel und Apfelsinen
|
-
- In Port Mathurin gibt es zwei mittelgrosse Supermärkte, vier Restaurants, von denen
zwei wegen Betriebsferien gerade geschlossen sind, und eine Tankstelle die einzige
auf der Insel. Emils gutem Gespühr für Aussichtspunkte folgend, landen wir in der
Rue Mamselle Julie, von deren Ende wir eine abgebrochene Steintreppe
ausmachen, die hügelwärts führt. Rote, reife Granatäpfel leuchten uns von Gärtchen
entgegen, welche die Häuser beidseits der Treppen zieren. Irgendwann endet der Aufgang
bei einem Haus, wo uns ein angeketteter Hund zähnefletschend zeigt, dass es hier nicht
mehr weiter geht. Wenigstens kommt schon das Panorama des Hafenstädtchens in Sicht,
eingebettet zwischen viel Grün und dem Indischen
Ozean.
|
-
-
|
-
-
|
-
-
|
- 334
Blick über die Baie Malgache
- im Westen von Port Mathurin
|
- 335
Ein Fischerboot hat an der Baie du
- Nord, Ausgangspunkt zur Cocos Insel, das
- Segel gehisst. Die Landschaft gegen Westen
- präsentiert sich eher braun und trocken
|
- 336
Die "zerfranste" Baie du Nord ist mit
- jungen Mangrowen bestückt. Die Küsten-
- strasse nach Osten endet hier; wir zweigen
- mit unserem Mietauto ins Landesinnere ab
|
-
- Am fünften Tag entschliessen wir uns, im Autovermietungsbüro in der Stadt für die
nächsten zwei Tage ein Auto zu mieten. Wir wollen die schönen Ecken der Insel für uns
entdecken. Am folgenden Morgen um 8 Uhr steht überraschend pünktlich ein roter Toyota
Pick-up vor unserem Studio in Grand Bay. Emil will einsteigen, um zusammen mit dem Fahrer
zum Stadtbüro zu fahren, um den Mietvertrag zu regeln. Dieser winkt jedoch lächelnd ab
und drückt ihm einfach den Autoschlüssel in die Hand hier gibt es (noch?) keine
Verträge! Wo sonst auf der Welt gibt es noch dieses uneingeschränkte Vertrauen, dieses
entspannte Leben?
|
-
-
|
|
-
-
|
- 337
Wir freuen uns beim
- Anblick dieser weissen Pilze,
- die aus dem grünen Grass wachsen
|
- 338
Vacoas Pflanzen, auch Schrauben-
- bäume genannt (Pandanus vandermeerschii),
- endemisch in Mauritius, gehören zu der
- Pandanus Familie. Aus den Fasern werden
- Körbe, Taschen und Hüte geflochten
|
- 339
Die Sträucher des rotgrünen
- Granatapfel (Punica granatum) zieren
- das Landschaftsbild. Die Frucht ist essbar
|
-
- Die Strasse windet sich friedlich durch eine ländliche Szene, sei es im Westen, im
Osten, im Süden oder im Norden. Und die türkis schimmernde Lagune, welche die ganze
Insel einkreist, ist nie weit weg und leuchtet uns von jedem Hügel entgegen. Auf unserer
stetigen Berg- und Talfahrt auf den vielen Stichstrassen staunen wir immer wieder über
die liebliche Sanftheit dieser Insel. Verstreute kleine Weiler, friedlich weidende Kühe,
Schafe und Ziegen prägen das Landschaftsbild.
|
-
-
|
-
-
|
-
-
|
- 340
Mangroven entlang
- der Baie du Nord
|
- 341
Blick vom Montagne Tonnerre in
- Richtung Südwesten. Im Vordergrund
- links das Dorf La Ferme und rechts
- hinten die Cocos Insel (Île aux Cocos)
|
- 342
Blick von Citron Donis auf das
- Dorf Rivière Cocos an der Südküste
|
-
- Auf einem Hausdach hängen chinesische Würste aus Schweinefleisch in
Draperien zum Trocknen. Zum Preis von Rp. 94 ( 2.30) kaufen wir ein
Pfund. Sie können uns jedoch nicht begeistern. Sie enthalten Honig und Zucker und
schmecken daher süsslich. Auf einem andern Flachdach sind es gelbe Maiskolben, und auf
einem einfachen Gestell aus Baumästen werden fünf Tintenfische luftgetrocknet der
ländliche Charme ist allgegenwärtig.
|
-
-
|
-
-
|
-
-
|
- 343
Die St. Gabriel Kathedrale steht
- im Zentrum der Insel. Mit 2'000 Plätzen
- ist sie die grösste Kirche im Indischen
- Ozean. Dennoch war sie beim Besuch
- 1989 von Papst Johannes-Paul II in
- Rodrigues zu klein, weshalb die
- Messe auf dem Fussballplatz von
- La Ferme abgehalten musste
|
- 344
Zwei lange Blumenstiele der
- Agave Pflanzen neigen sich gegen
- die türkis schimmernde Südküste.
- Inseln: Links vorne die Île Hermitage,
- rechts davon die Île aux Chats, etwas
- dahinter die Île Plate und ganz rechts
- aussen die Île Gombrani
|
- 345
Das einsame einfache Haus
- auf den grasbedeckten Hügeln
- oberhalb der Südküste unterstreicht
- den nordischen Charakter
- dieser Insel
|
-
- Beim Erreichen der Ostküste sind wir dort, wo uns die weissen, langezogenen Sandbuchten
entgegen leuchten, gesäumt von Kasuarinen oder auch mal von Pandanus. Von Anse Ally nach
Saint François reiht sich eine an die andere. Noch sind alle menschenleer. Die Saison
beginnt erst im November. Auch im Cotton Bay Resort im Nordosten treffen wir nur ein
älteres Ehepaar beim Mittagessen an. Nur schon das Betreten des Hotels ist ein
AHA-Erlebnis. Das Blau des Schwimmbads verschmelzt mit dem Blau des Meeres
einfach ein wunderschöner Anblick, allerdings nicht gratis: Ein Zimmer kostet
125 pro Person/Nacht.
|
-
-
|
-
-
|
-
-
|
- Die ländliche Szene ist unverkennbar
|
- 346
Tintenfische hängen zum
- Trocknen an der Luft .....
|
- 347
..... Draperien chinesischer
- Würste baumeln an Latten auf einem
- Hausdach. Sie enthalten Honig und
- Zucker, was ihnen den süsslichen
- Geschmack gibt. Ein Pfund kostet
- Rp. 94 = 2.30 .....
|
- 348
.. gelbe Maiskolben
- hängen in luftiger Höhe
|
-
- Bald darauf sind im François Leguat Giant Tortoise & Cave Reserve in Anse
Quitor an der Südwestküste. Was für ein unglaublicher Anblick muss es vor
300 Jahren gewesen sein, als diese Insel noch unberührt und vollständig von
Schildkröten bevölkert war geht es uns beim Rundgang durch den Kopf. 1691 war die
Insel noch Heimat von Hunderttausenden. Während eines Jahrhunderts wurden sie dann
sukzessive ausgebeutet, und durch die Zerstörung ihrer natürlichen Umgebung
kontinuierlich dezimiert und dann komplett ausgerottet.
|
-
-
|
-
-
|
-
-
|
- 349
Pandanus-Bäume sind häufig
- vertreten. Eine Gruppe steht
- verlassen an der Ostküste
|
- 350
Dichter Kasuarinen-Bestand bietet
- an den meisten Stränden wunderbaren
- Schutz gegen die Sonne. Hier an der
- Ostküste bei Anse Ally
|
- 351
An der Ostküste findet man die
- schönsten Badestrände auf Rodrigues:
- Hier von Anse Ally nach Saint François
|
-
- Ihre Dezimierung begann mit dem Anlaufen der Schiffe, welche diese Insel, die mitten im Indischen Ozean liegt, aufsuchten, um dort Schutz vor
Stürmen zu suchen und ihre Frischwasser- und Frischfleisch-Reserven aufzustocken. Dabei
kamen ihnen die wehrlosen und anspruchslosen Schildkröten sehr gelegen. Auf dem Schiff
konnten sie sie monatelang als lebende Fleischreserve transportieren.
|
-
-
|
-
-
|
-
-
|
- 352
Bei Saint François im Osten:
- Eine Kliffküste unterbricht den Sand-
- strand um später weiteren
- Sandbuchten Platz zu machen
|
- 353
Der öffentliche Strand bei
- Saint François im Osten
|
- 354
Das Betreten des Cotton Beach
- Resorts im Nordosten ist ein Aha-
- Erlebnis. Wer kann sich 125 pro
- Person/Nacht leisten. Wir nicht!
|
-
- Später kamen die Wilddiebe mit ihrer Profitgier dazu. Man könnte wahnsinnig werden.
Wir freuen uns täglich an jedem Lebewesen, an jeder Pflanze, an allem, was die Natur
wunderbarerweise hervorzaubert. Dann kommen diese geldgierigen und verantwortungslosen
Menschen und zerstören alles, was das Leben auf unserem Planeten lebenswert macht.
|
-
-
-
-
|
-
-
|
-
-
-
-
|
- François Leguat Riesenschildkröten- und Höhlen-Reservat im Südwesten
|
- 355
Bizarre Stalaktiten und Stalagmiten
- zieren die Grand Caverne im François
- Leguat Reservat im Südwesten. Mit einer
- Länge von 500m ist es die grösste der
- elf Höhlen des Reservats
|
- 356
Der Rodrigues Flughund
- (Pteropus rodericensis) ist auf
- der Insel endemisch. Im François
- Leguat Reservat sehen wir einige
- dieser goldbraunen Säugetiere
|
- 357
Riesen-Schildkröten grasen im
- Tiyel Canyon des Reservats. Noch zu
- Hunderttausenden in 1691, wurden
- sie durch die menschliche Ausbeutung
- in Rodrigues ausgerottet. Dank dem
- Brutprogramm leben heute wieder
- über 1100 Aldabra- und Radiata-
- Schildkröten im Reservat
|
-
- Nun, dank dem seriösen Brutprogramm in diesem 19 Hektaren umfassenden Naturreservat
leben heute hier wieder über 1100 der riesigen Schildkröten der Arten Aldabra und
Radiata, inklusive 150 Neugeborene. Sie werden gehegt und gepflegt. Es tut gut zu sehen,
wie eine junge Frau gerade die aufgerissene Haut eines Tieres mit einem roten
Desinfektionsmittel behandelt.
|
-
-
|
-
-
|
-
-
|
- François Leguat Riesenschildkröten- und Höhlen-Reservat im Südwesten
|
- 358
Ja, auch Schildkröten können uns
- ans Herz wachsen, besonders wenn
- sie so zutraulich auf uns zu kriechen .....
|
- 359
.. diese Aldabra-Riesenschild-
- kröte mag es offensichtlich, von Liliana
- am Hals gestreichelt zu werden .....
|
- 360
.. wer sagt, dass ich
- nicht niedlich ausschaue?
|
-
- Wem schlägt das Herz nicht höher beim Anblick der grossen Ansammlung dieser
liebenswerten Lebewesen, die im Tiyel Canyon zwischen den endemischen Büschen und
Pflanzen, die einst die ganze Insel bedeckten, herum streifen? Es ist so herzerwärmend,
wenn sie langsam auf uns zu kriechen und dann den Hals recken, um gestreichelt zu werden.
Die älteste Aldabra Schildkröte wiegt 200kg und ist über Hundert Jahre alt. Die
Begegnung mit solch einem historischen Lebewesen ist einfach
ehrfurchtgebietend.
|
-
-
-
-
|
-
-
|
-
-
-
-
|
- 361
Der winzige vorgelagerte Felsen
- an der Südküste ist die Île Hermitage
- die Einsiedelei
|
- 362
Wir finden dieses Monument
- in Port Sud Est an der Südküste
- attraktiv, finden aber nicht
- heraus, wen es darstellt
|
- 363
Typisch für Rodrigues Küste
- sind die vielen Landzungen mit den
- verstreuten Häusern. Hier im Süden
- der Meeresarm Anse Grande Var
|
-
- Aber nicht nur Schildkröten, sondern auch Rodriguische Flughunde (Pteropus
rodricensis) leben in einem freien Gehege im Reservat. Es sind die einzigen
endemischen Säugetiere der Insel. Leider bekommen wir nur eine handvoll dieser kleinen
goldbraunen Geschöpfe zu Gesicht, die kurz vor dem Aussterben waren. 1970 verblieben nur
noch 70 dieser Art, und sie wurden zu den raresten Flughunden der Welt. Jetzt ist deren
Zahl wieder auf einige Tausend angestiegen. Doch noch immer gelten sie als vom Aussterben
bedroht.
|
-
-
|
-
-
|
-
-
|
- 364
Kasuarinen und kleine
- Sandbuchten prägen den Küsten-
- streifen bei Anse Mourouk im Süden
|
- 365
Die Polizei patroulliert auch
- in den abgelegendsten Winkeln
- der Insel, wie hier an der Südküste
|
- 366
Phänomenal sind die Dutzenden
- von Spinnen, die überall in riesigen
- Netzen zwischen Masten hängen. Es
- handelt sich um eine Seidenspinne
- (Nephila inaurata)
|
-
- Allzu schnell sind wir beim zweiten Teil der Führung angelangt, bei der Höhle. Das ist
mit ein Grund, weshalb vor allem Emil nicht sehr angetan von geführten Gruppen ist
man kann seinen Rhytmus nicht selber bestimmen! Obschon der Rundgang durch die 500m lange
Grande Caverne die grösste von 11 Höhlen mit den bizarren
Stalagmiten und Stalagtiten durchaus interessant und sehenswert ist, hätten wir viel
lieber mehr Zeit mit den Schildkröten verbacht. Wir lieben Tiere und solche Begegnungen
sind jedesmal wieder erfüllend.
|
-
-
|
-
-
|
-
-
|
- 367
Man trifft sich auf dieser kleinen
- Insel automatisch immer wieder! Emil
- und Rene, einem Deutschen, der schon
- seit acht Monaten in Rodrigues lebt
|
- 368
Feine Handwerksachen werden
- am Samstagsmarkt in Port Mathurin
- angeboten
|
- 369
Eine Familie sitzt am Samstagsmarkt
- in Port Mathurin vor ihrem Stand mit
- Taschen und Hüten, die aus trockenen
- Vacoa (Pandanus)-Blättern
- geflochten sind
|
-
- Unser Abflugtag, der Samstag, 2. Juli 2011, kommt unwiderruflich. Unsere entspannte
Woche auf der Insel geht dem Ende entgegen. Aber wir haben am Morgen noch ausreichend Zeit
für den Besuch des wöchentlichen Samstagmarktes in Port Mathurin. Während Emil sich mit
Rene, einem Deutschen unterhält, den wir wiederholt trafen und der schon seit acht
Monaten auf Rodrigues lebt, aber immer noch von den Seychellen, seinem letzten temporären
Wohnort, träumt, streife ich durch die Marktstände. Sie sind prallvoll mit Obst und
Gemüse, aber auch mit feinem Kunsthandwerk mit Taschen und Hüten, die aus
trockenen Vacoa (Pandanus)-Blättern geflochten sind. Von überall lächeln
mir schwarze Gesichter entgegen.
|
-
-
|
-
-
|
-
-
|
- 370
|
- 371
|
- 372
|
- Gesichter am Samstagsmarkt in Port Mathurin, die dem Ort den speziellen Charme verleihen
|
-
- Drei Stunden später sitzen wir bereits im Flugzeug nach Mauritius.
Rodrigues war für uns ein interessanter Einstieg in unser zweites Afrika-Abenteuer,
dessen Kontinent wir in Kapstadt vor bald zwanzig Jahren (2.11.1992) nach vier Jahren
Nord-Süd-Durchquerung mit nassen Augen in Richtung Australien
verliessen. Es gibt uns Lust auf mehr! Dazu fehlt uns nur noch unser treuer
Wegbegleiter. Nach 30 Tagen Seefahrt ist er nun von Sri
Lanka kommend am 1.7.2011 im Hafen von Port Louis auf Mauritius Hauptinsel
angelandet, wobei er auf der Fahrt in Malaysia und Réunion umgeladen werden musste.
|
-
-
|
-
-
|
-
-
|
- 373
Ein Mädchen verkauft
- getrockneten Tintenfisch am
- Samstagsmarkt in Port Mathurin
|
- 374
Zwei Schulkinder sind in
- Grand Baie auf dem Heimweg
- und lachen in die Kamera
|
- 375
Eine Mama verkauft Gläser mit
- verschiedenem Eingemachten wie
- Lemonen, Chili, Honig und Pickles
|
-
|
Weitere
Webseiten aus Mauritius:
|
-
- Zeitungsartikel über uns in Mauritius:
- Artikel: "Le tour du monde en LandCruiser",
Tageszeitung "Le Mauricien" - 9. Juli 2011
- Artikel: "Globe lovers",
Wochenzeitung "Le Dimanche" - 10. Juli 2011
- Artikel: "Emil
et Liliana Schmid sur les routes à Maurice", Tageszeitung "Le
Matinal" - 12. Juli 2011
|