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Bilder unserer Mauritius-Reise – Teil 1: Insel Rodrigues - ohne unser Fahrzeug im Juli 2011
 
Mauritius (Teil 2: Hauptinsel 1. Teil)
Mauritius (Teil 3: Hauptinsel 2. Teil)
 
 
Rodrigues-Karte
 
   
 
         Karte vom indischen Ozean

                                         

 
letzte Foto: 2. Juli 2011
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301  Das Riff mit dem tiefen Meer auf der
einen und der stillen Lagune auf der andern
Seite kreist die ganze 109km² kleine Insel
Rodrigues ein. Sie gehört politisch zu
Mauritius, ist jedoch ziemlich autonom
und liegt 560km östlich der Hauptinsel
302  Am 25. Juni 2011 landen wir mit
der Propeller-Maschine der Air Mauritius
auf dem Sir Gaetan Duval Flugplatz im
Westen der Insel, da der Frachter mit
unserem LandCruiser eine Woche
verspätet in Mauritius ankommt
303  Blick auf Port Mathurin, den
Hauptort. Es gibt zwei kleine
Supermärkte, vier Restaurants und
eine Tankstelle, die einzige auf der Insel
 
Es ist Samstag, der 25. Juni 2011. Erwartungsvoll blicken wir aus dem Flugzeug – einer zweimotorigen ATR72 – auf den tiefblauen Indischen Ozean. Tief unter uns bilden die Schaumkronen des Riffs eine klare Linie gegen eine türkis schimmernde Lagune – die Lagune, welche die Insel Rodrigues umgibt, die 560km östlich der Hauptinsel Mauritius liegt. Kurze Zeit später setzt die bis auf den letzten Platz besetzte Propeller-Maschine der Air Mauritius ziemlich holprig auf dem kleinen Sir Gaetan Duval Flugplatz auf.
 
 
 
 
 
 
304  Die Dorfkirche von Grand Baie,
4km im Osten von Port Mathurin,
mit ihrem ländlichen Charme
305  Die farbenprächtigen Bougainvilleas
sind immer ein besonderer Blickfang
306  Eine spezielle Schau: Der
Sonnenuntergang in Grand Baie
 
Politisch gehört diese 109km² grosse Insel mit seinen rund 38‘000 Einwohnern wohl zu Mauritius; in gewissen Sparten ist sie jedoch autonom. So müssen wir einen neuen Einreisezettel ausfüllen, und die Zöllner zeigen mit ihrer Präsenz, dass auch sie etwas zu sagen haben. Die Insel wurde nach dem portugiesischen Seefahrer Diego Rodrigues benannt, der sie im Februar 1528 entdeckte.
 
 
 
 
 
 
307  Die Abendstimmung an der Grand
Baie, wo wir ein kleines Studio gemietet
haben, ist jeweils besonders schön
308  Wer fängt den ersten Fisch?
309  Nur mit viel Geduld
kommt man zum Ziel!
 
Wo sind wir eigentlich, fragen wir uns, als wir per Taxi vom Flugplatz nach Osten zu unserem Gästehaus „Le Benitier“ an der Grand Bay fahren. Die Landschaft, die an uns vorbeizieht, ist teils trocken und steinig und mutet mit den weidenden Kühen eher wie eine Szene in den Schweizer Alpen an als auf einer Tropeninsel. Die gepflegten Villen, die auf den Hügeln thronen und die Pinienhaine, welche die Sandbuchten säumen, haben jedoch unverkennbaren mediterranean Charakter.
 
 
 
 
 
 
310  Der kleine „Tante Emma’s” Laden an
der Bucht von Grand Baie widerspiegelt
das gemächliche Inselleben .....
311  ..... hier trifft man sich zu einem
Bier und einem kleinen
Schwatz mit Freunden .....
312  ….. noch ist die idyllische Sitzecke
leer. Was für ein einladender Ort!
 
Die Bewohner wiederum sind unmissverständlich afrikanischen Ursprungs. Es sind Nachfahren von Sklaven aus Mosambik und sie sprechen kreolisch und französisch, obwohl Englisch ihre offizielle Landessprache ist. Das Klima hingegen ist wieder eher mit einem europäischen Sommer vergleichbar. Ein bisschen kompliziert, nicht? Obschon die Mauritius-Inseln geographisch Afrika zugeteilt sind, ist es eben doch nicht „richtiges“ Afrika. Das macht jedoch den speziellen Charme dieser kleinen Insel mitten im Indischen Ozean aus!
 
 
 
 
 
 
313  Was geht hier draussen vor?
314  Weidende Schafe tragen zum Bild
dieser „stressfreien Insel“ bei, wie sich
Rodrigues gerne rühmt
315  Drei Truthahn-Männchen
wetteifern um die Gunst der Weibchen
 
Aber die Menschen um uns herum geben uns definitiv das Gefühl, wieder in Afrika angekommen zu sein. Ihr offenes Wesen, ihr gewinnendes Lächeln und ihre gemächliche Lebensart sind so typisch afrikanisch. Es ist noch genau so, wie wir den Schwarzen Kontinent in Erinnerung haben, den wir von 1989 bis 1992 während vier Jahren von Nord nach Süd durchquerten. Ihre endlose Geduld ist nach wie vor legendär. Niemand regt sich auf, wenn der öffentliche Bus sich an keinen fixen Fahrtenplan hält und man oft 40 Minuten auf den nächsten warten muss. Man hält dann eben in der Zwischenzeit ein Schwätzchen miteinander.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Kinder brauchen hier keine anspruchsvollen Spielsachen
316  Ein kleiner Bub ist zufrieden,
im Sand mit einer Sandale
und einem Stecken zu spielen
317  Ein Mädchen geht
auf eine Fahrradtour
318  Drei Mädchen üben sich
am Strand im Handstand
 
Genau das tun wir auch, während wir gleichzeitig die Menschen um uns herum studieren: Die üppigen Mamas in ihren typischen bunten Röcken, die spindeldürren alten Männer in breitkrempigen Strohhüten und die süssen Schulmädchen mit den dünn geflochtenen Zöpfchen, farbigen Haarbändern und Schlapphütchen. Sie fahren mit dem öffentlichen Bus zur Schule; Schulbusse scheint es keine zu geben. Wir werden aber auch beaugapfelt – woher kommt wohl dieser fremde Weisse?
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
319  Rodrigues hat keinen tropischen
Charakter. Die hügelige Insel mutet uns eher
nordisch an. Hier bei Grand Baie im Norden
320  Limonen wachsen im Überfluss
– Teppiche davon rotten
am Boden vor sich hin
321  Eine eher ungewöhnliche
Mischung: Palme und Kohlfeld
gedeihen Seite an Seite
 
In Grand Bay, wo wir ein kleines Studio für € 25 die Nacht mieteten, fühlen wir uns so ziemlich „am Ende der Welt“, oder wie man bei uns sagt: „ wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen“. Immerhin finden wir einen kleinen „Tante Emma“-Laden, wo wir wenigstens ein frisches Baguette und Bier kriegen. Zum Glück vertraut uns die freundliche Mama, die mit ihrem Mann den nostalgisch bemalten kleinen Laden an der mit Kasuarinen bestückten Bucht betreut und verkauft uns das Bier auch ohne Leergut. Wenn sie nämlich die leere Flasche nicht zurück kriegt, hat sie ein Problem mit dem Lieferanten, neue volle Flaschen zu erhalten: Flasche gegen Flasche!
 
 
 
 
 
 
322  Ein nostalgisch bemalter öffentlicher
Bus mit Szenen von der Ankunft der
Vorfahren, welche aus
Mosambik stammen .....
323  ….. Emil wartet mit andern Mit-
fahrenden geduldig am Busterminal in
Port Mathurin. Es gibt keinen
eigentlichen Fahrplan .....
324  ….. ein süsses kleines Mädchen
setzt sich neben ihn. Schulkinder
nehmen den öffentlichen Bus.
Es gibt keine Schulbusse
 
Die zwei ramponierten Tische, die draussen stehen, bilden auch das „Restaurant“ von Grand Bay. Dort trifft man sich an Wochenenden zu einem Bier, einem Kartenspiel, einem Imbiss oder ganz einfach zu einem Schwatz mit Freunden. Andere Essecken gibt es keine. Für die Mahlzeiten der Touristen kümmern sich die „Maisons d’Hôtes“ – die privaten Gästehäuser – die den Gast bekochen und wo man mit dem Hausherrn oder der Familie gemeinsam am Tisch sitzt. Das Vermieten von Zimmern ist auf Rodrigues zu einem wichtigen Erwerbszweig geworden. Ansonsten lebt die Bevölkerung in erster Linie von Fischfang, landwirtschaftlichen Erzeugnissen und Kunsthandwerk.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
325  Friedliche Küstenstrasse von
Grand Baie nach Port Mathurin,
ideal für einen Bummel zu Fuss .....
326  ..... ganz selten kommt
uns mal ein Fahrzeug entgegen
327  Der gepflegte christliche Friedhof
von Anse aux Anglais östlich von Port
Mathurin liegt direkt an der Küstenstrasse
 
Was wir besonders geniessen, ist die Ruhe und die Abgeschiedenheit. Auf unseren Abendspaziergängen entlang der Küste begegnen wir meistens keiner Menschenseele, nur Ziegen, die sich an den dornigen Akazien zu schaffen machen. Das Rauschen des Windes und das Brechen der Wellen sind die einzigen Geräusche. Nur ein einziges Mal unterbricht ein Motorenlärm die wundersame Stille. Wir sind gerade am Fotografieren des bunten Farbenspiels der untergehenden Sonne, als ein Auto neben uns hält. Aus dem Fenster lacht uns ein dunkles freundliches Gesicht entgegen. Es ist ein Polizist. Er freut sich, dass wir die Abendstimmung geniessen und nimmt sich einen Moment Zeit für ein Schwätzchen. „Wenn Ihr weiter der Küste folgt, wird es noch schöner“, meint er strahlend, bevor er sich wieder in Bewegung setzt. Es sind diese spontanen Begegnungen, das sich Zeit nehmen, das auf Rodrigues noch so speziell ist. Rodrigues verdient den Namen „stressfreie Insel“, wie sie sich auch gerne selber darstellt.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
328  Der nostalgische Eckladen in
Port Mathurin weckt Erinnerungen
an Georgetown in Guyana
329  Ein Frisiersalon in Port Mathurin
erinnert an die „guten alten Zeiten“
330  Emil genehmigt sich eine kleine
Pause vom Port Mathurin Stadtbummel
 
Es ist Montagmorgen. Wir sind per Bus zum Hauptort Port Mathurin gefahren. Sogar hier in der „Hauptstadt“ widerspiegelt sich das gemächliche Inselleben. Es gibt keine Hektik, kein Gehupe, keine schreienden Händler, niemanden, der uns etwas aufschwatzen will. Wir schlendern durch die Strassen mit ihren stattlichen Bäumen und durch die schattigen Gässchen, durchstöbern den kleinen Markt und die vollgestopften Läden mit Artikeln jeglicher Art. Als wir den nostalgischen Eckladen sehen, den „Frisiersalon“ aus der guten alten Zeit, die Rastafarians, die an einer Marktecke Früchte verkaufen, drängt sich das Bild von Georgetown in Guyana unwillkürlich vor unsere Augen. Wie dort scheint auch hier die Zeit seit Jahrzehnten still zu stehen.
 
 
 
 
 
 
331  Wer fühlt sich von diesem phantasie-
vollen tropischen Restaurant Reklame-
Schild nicht angesprochen?
332  Das Angebot an frischem Obst
und Gemüse ist auf dem Markt in
Port Mathurin reichlich
333  Ein legendäres Duo verkauft
an einer Marktecke in Port Mathurin
Äpfel und Apfelsinen
 
In Port Mathurin gibt es zwei mittelgrosse Supermärkte, vier Restaurants, von denen zwei wegen Betriebsferien gerade geschlossen sind, und eine Tankstelle – die einzige auf der Insel. Emil‘s gutem Gespühr für Aussichtspunkte folgend, landen wir in der „Rue Mamselle Julie“, von deren Ende wir eine abgebrochene Steintreppe ausmachen, die hügelwärts führt. Rote, reife Granatäpfel leuchten uns von Gärtchen entgegen, welche die Häuser beidseits der Treppen zieren. Irgendwann endet der Aufgang bei einem Haus, wo uns ein angeketteter Hund zähnefletschend zeigt, dass es hier nicht mehr weiter geht. Wenigstens kommt schon das Panorama des Hafenstädtchens in Sicht, eingebettet zwischen viel Grün und dem Indischen Ozean.
 
 
 
 
 
 
334  Blick über die Baie Malgache
im Westen von Port Mathurin
335  Ein Fischerboot hat an der Baie du
Nord, Ausgangspunkt zur Cocos Insel, das
Segel gehisst. Die Landschaft gegen Westen
präsentiert sich eher braun und trocken
336  Die "zerfranste" Baie du Nord ist mit
jungen Mangrowen bestückt. Die Küsten-
strasse nach Osten endet hier; wir zweigen
mit unserem Mietauto ins Landesinnere ab
 
Am fünften Tag entschliessen wir uns, im Autovermietungsbüro in der Stadt für die nächsten zwei Tage ein Auto zu mieten. Wir wollen die schönen Ecken der Insel für uns entdecken. Am folgenden Morgen um 8 Uhr steht überraschend pünktlich ein roter Toyota Pick-up vor unserem Studio in Grand Bay. Emil will einsteigen, um zusammen mit dem Fahrer zum Stadtbüro zu fahren, um den Mietvertrag zu regeln. Dieser winkt jedoch lächelnd ab und drückt ihm einfach den Autoschlüssel in die Hand – hier gibt es (noch?) keine Verträge! Wo sonst auf der Welt gibt es noch dieses uneingeschränkte Vertrauen, dieses entspannte Leben?
 
 
 
 
337  Wir freuen uns beim
Anblick dieser weissen Pilze,
die aus dem grünen Grass wachsen
338  Vacoas Pflanzen, auch Schrauben-
bäume genannt (Pandanus vandermeerschii),
endemisch in Mauritius, gehören zu der
Pandanus Familie. Aus den Fasern werden
Körbe, Taschen und Hüte geflochten
339  Die Sträucher des rotgrünen
Granatapfel (Punica granatum) zieren
das Landschaftsbild. Die Frucht ist essbar
 
Die Strasse windet sich friedlich durch eine ländliche Szene, sei es im Westen, im Osten, im Süden oder im Norden. Und die türkis schimmernde Lagune, welche die ganze Insel einkreist, ist nie weit weg und leuchtet uns von jedem Hügel entgegen. Auf unserer stetigen Berg- und Talfahrt auf den vielen Stichstrassen staunen wir immer wieder über die liebliche Sanftheit dieser Insel. Verstreute kleine Weiler, friedlich weidende Kühe, Schafe und Ziegen prägen das Landschaftsbild.
 
 
 
 
 
 
340  Mangroven entlang
der Baie du Nord
341  Blick vom Montagne Tonnerre in
Richtung Südwesten. Im Vordergrund
links das Dorf La Ferme und rechts
hinten die Cocos Insel (Île aux Cocos)
342  Blick von Citron Donis auf das
Dorf Rivière Cocos an der Südküste
 
Auf einem Hausdach hängen chinesische Würste aus Schweinefleisch in „Draperien“ zum Trocknen. Zum Preis von Rp. 94 (€ 2.30) kaufen wir ein Pfund. Sie können uns jedoch nicht begeistern. Sie enthalten Honig und Zucker und schmecken daher süsslich. Auf einem andern Flachdach sind es gelbe Maiskolben, und auf einem einfachen Gestell aus Baumästen werden fünf Tintenfische luftgetrocknet – der ländliche Charme ist allgegenwärtig.
 
 
 
 
 
 
343  Die St. Gabriel Kathedrale steht
im Zentrum der Insel. Mit 2'000 Plätzen
ist sie die grösste Kirche im Indischen
Ozean. Dennoch war sie beim Besuch
1989 von Papst Johannes-Paul II in
Rodrigues zu klein, weshalb die
Messe auf dem Fussballplatz von
La Ferme abgehalten musste
344  Zwei lange Blumenstiele der
Agave Pflanzen neigen sich gegen
die türkis schimmernde Südküste.
Inseln: Links vorne die Île Hermitage,
rechts davon die Île aux Chats, etwas
dahinter die Île Plate und ganz rechts
aussen die Île Gombrani
345  Das einsame einfache Haus
auf den grasbedeckten Hügeln
oberhalb der Südküste unterstreicht
den nordischen Charakter
dieser Insel
 
Beim Erreichen der Ostküste sind wir dort, wo uns die weissen, langezogenen Sandbuchten entgegen leuchten, gesäumt von Kasuarinen oder auch mal von Pandanus. Von Anse Ally nach Saint François reiht sich eine an die andere. Noch sind alle menschenleer. Die Saison beginnt erst im November. Auch im Cotton Bay Resort im Nordosten treffen wir nur ein älteres Ehepaar beim Mittagessen an. Nur schon das Betreten des Hotels ist ein „AHA-Erlebnis“. Das Blau des Schwimmbads verschmelzt mit dem Blau des Meeres – einfach ein wunderschöner Anblick, allerdings nicht gratis: Ein Zimmer kostet € 125 pro Person/Nacht.
 
 
 
 
 
 
Die ländliche Szene ist unverkennbar
346  Tintenfische hängen zum
Trocknen an der Luft .....
347  ..... „Draperien“ chinesischer
Würste baumeln an Latten auf einem
Hausdach. Sie enthalten Honig und
Zucker, was ihnen den süsslichen
Geschmack gibt. Ein Pfund kostet
Rp. 94 = € 2.30 .....
348  ….. gelbe Maiskolben
hängen in luftiger Höhe
 
Bald darauf sind im „François Leguat Giant Tortoise & Cave Reserve in Anse Quitor“ an der Südwestküste. „Was für ein unglaublicher Anblick muss es vor 300 Jahren gewesen sein, als diese Insel noch unberührt und vollständig von Schildkröten bevölkert war“ geht es uns beim Rundgang durch den Kopf. 1691 war die Insel noch Heimat von Hunderttausenden. Während eines Jahrhunderts wurden sie dann sukzessive ausgebeutet, und durch die Zerstörung ihrer natürlichen Umgebung kontinuierlich dezimiert und dann komplett ausgerottet.
 
 
 
 
 
 
349  Pandanus-Bäume sind häufig
vertreten. Eine Gruppe steht
verlassen an der Ostküste
350  Dichter Kasuarinen-Bestand bietet
an den meisten Stränden wunderbaren
Schutz gegen die Sonne. Hier an der
Ostküste bei Anse Ally
351  An der Ostküste findet man die
schönsten Badestrände auf Rodrigues:
Hier von Anse Ally nach Saint François
 
Ihre Dezimierung begann mit dem Anlaufen der Schiffe, welche diese Insel, die mitten im Indischen Ozean liegt, aufsuchten, um dort Schutz vor Stürmen zu suchen und ihre Frischwasser- und Frischfleisch-Reserven aufzustocken. Dabei kamen ihnen die wehrlosen und anspruchslosen Schildkröten sehr gelegen. Auf dem Schiff konnten sie sie monatelang als lebende Fleischreserve transportieren.
 
 
 
 
 
 
352  Bei Saint François im Osten:
Eine Kliffküste unterbricht den Sand-
strand um später weiteren
Sandbuchten Platz zu machen
353  Der öffentliche Strand bei
Saint François im Osten
354  Das Betreten des Cotton Beach
Resorts im Nordosten ist ein „Aha“-
Erlebnis. Wer kann sich € 125 pro
Person/Nacht leisten. Wir nicht!
 
Später kamen die Wilddiebe mit ihrer Profitgier dazu. Man könnte wahnsinnig werden. Wir freuen uns täglich an jedem Lebewesen, an jeder Pflanze, an allem, was die Natur wunderbarerweise hervorzaubert. Dann kommen diese geldgierigen und verantwortungslosen Menschen und zerstören alles, was das Leben auf unserem Planeten lebenswert macht.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
François Leguat Riesenschildkröten- und Höhlen-Reservat im Südwesten
355  Bizarre Stalaktiten und Stalagmiten
zieren die “Grand Caverne” im François
Leguat Reservat im Südwesten. Mit einer
Länge von 500m ist es die grösste der
elf Höhlen des Reservats
356  Der Rodrigues Flughund
(Pteropus rodericensis) ist auf
der Insel endemisch. Im François
Leguat Reservat sehen wir einige
dieser goldbraunen Säugetiere
357  Riesen-Schildkröten grasen im
Tiyel Canyon des Reservats. Noch zu
Hunderttausenden in 1691, wurden
sie durch die menschliche Ausbeutung
in Rodrigues ausgerottet. Dank dem
Brutprogramm leben heute wieder
über 1’100 Aldabra- und Radiata-
Schildkröten im Reservat
 
Nun, dank dem seriösen Brutprogramm in diesem 19 Hektaren umfassenden Naturreservat leben heute hier wieder über 1’100 der riesigen Schildkröten der Arten Aldabra und Radiata, inklusive 150 Neugeborene. Sie werden gehegt und gepflegt. Es tut gut zu sehen, wie eine junge Frau gerade die aufgerissene Haut eines Tieres mit einem roten Desinfektionsmittel behandelt.
 
 
 
 
 
 
François Leguat Riesenschildkröten- und Höhlen-Reservat im Südwesten
358  Ja, auch Schildkröten können uns
ans Herz wachsen, besonders wenn
sie so zutraulich auf uns zu kriechen .....
359  ….. diese Aldabra-Riesenschild-
kröte mag es offensichtlich, von Liliana
am Hals gestreichelt zu werden .....
360  ….. wer sagt, dass ich
nicht niedlich ausschaue?
 
Wem schlägt das Herz nicht höher beim Anblick der grossen Ansammlung dieser liebenswerten Lebewesen, die im Tiyel Canyon zwischen den endemischen Büschen und Pflanzen, die einst die ganze Insel bedeckten, herum streifen? Es ist so herzerwärmend, wenn sie langsam auf uns zu kriechen und dann den Hals recken, um gestreichelt zu werden. Die älteste Aldabra Schildkröte wiegt 200kg und ist über Hundert Jahre alt. Die Begegnung mit solch einem „historischen“ Lebewesen ist einfach ehrfurchtgebietend.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
361  Der winzige vorgelagerte Felsen
an der Südküste ist die „Île Hermitage“
– die „Einsiedelei“
362  Wir finden dieses Monument
in Port Sud Est an der Südküste
attraktiv, finden aber nicht
heraus, wen es darstellt
363  Typisch für Rodrigues’ Küste
sind die vielen Landzungen mit den
verstreuten Häusern. Hier im Süden
der Meeresarm Anse Grande Var
 
Aber nicht nur Schildkröten, sondern auch Rodriguische Flughunde (Pteropus rodricensis) leben in einem freien Gehege im Reservat. Es sind die einzigen endemischen Säugetiere der Insel. Leider bekommen wir nur eine handvoll dieser kleinen goldbraunen Geschöpfe zu Gesicht, die kurz vor dem Aussterben waren. 1970 verblieben nur noch 70 dieser Art, und sie wurden zu den raresten Flughunden der Welt. Jetzt ist deren Zahl wieder auf einige Tausend angestiegen. Doch noch immer gelten sie als vom Aussterben bedroht.
 
 
 
 
 
 
364  Kasuarinen und kleine
Sandbuchten prägen den Küsten-
streifen bei Anse Mourouk im Süden
365  Die Polizei patroulliert auch
in den abgelegendsten Winkeln
der Insel, wie hier an der Südküste
366  Phänomenal sind die Dutzenden
von Spinnen, die überall in riesigen
Netzen zwischen Masten hängen. Es
handelt sich um eine Seidenspinne
(Nephila inaurata)
 
Allzu schnell sind wir beim zweiten Teil der Führung angelangt, bei der Höhle. Das ist mit ein Grund, weshalb vor allem Emil nicht sehr angetan von geführten Gruppen ist – man kann seinen Rhytmus nicht selber bestimmen! Obschon der Rundgang durch die 500m lange „Grande Caverne“ – die grösste von 11 Höhlen – mit den bizarren Stalagmiten und Stalagtiten durchaus interessant und sehenswert ist, hätten wir viel lieber mehr Zeit mit den Schildkröten verbacht. Wir lieben Tiere und solche Begegnungen sind jedesmal wieder erfüllend.
 
 
 
 
 
 
367  Man trifft sich auf dieser kleinen
Insel automatisch immer wieder! Emil
und Rene, einem Deutschen, der schon
seit acht Monaten in Rodrigues lebt
368  Feine Handwerksachen werden
am Samstagsmarkt in Port Mathurin
angeboten
369  Eine Familie sitzt am Samstagsmarkt
in Port Mathurin vor ihrem Stand mit
Taschen und Hüten, die aus trockenen
„Vacoa“ (Pandanus)-Blättern
geflochten sind
 
Unser Abflugtag, der Samstag, 2. Juli 2011, kommt unwiderruflich. Unsere entspannte Woche auf der Insel geht dem Ende entgegen. Aber wir haben am Morgen noch ausreichend Zeit für den Besuch des wöchentlichen Samstagmarktes in Port Mathurin. Während Emil sich mit Rene, einem Deutschen unterhält, den wir wiederholt trafen und der schon seit acht Monaten auf Rodrigues lebt, aber immer noch von den Seychellen, seinem letzten temporären Wohnort, träumt, streife ich durch die Marktstände. Sie sind prallvoll mit Obst und Gemüse, aber auch mit feinem Kunsthandwerk – mit Taschen und Hüten, die aus trockenen „Vacoa“ (Pandanus)-Blättern geflochten sind. Von überall lächeln mir schwarze Gesichter entgegen.
 
 
 
 
 
 
370
371
372
Gesichter am Samstagsmarkt in Port Mathurin, die dem Ort den speziellen Charme verleihen
 
Drei Stunden später sitzen wir bereits im Flugzeug nach Mauritius. Rodrigues war für uns ein interessanter Einstieg in unser zweites Afrika-Abenteuer, dessen Kontinent wir in Kapstadt vor bald zwanzig Jahren (2.11.1992) nach vier Jahren Nord-Süd-Durchquerung mit nassen Augen in Richtung Australien verliessen. Es gibt uns Lust auf mehr! Dazu fehlt uns nur noch unser treuer „Wegbegleiter“. Nach 30 Tagen Seefahrt ist er nun von Sri Lanka kommend am 1.7.2011 im Hafen von Port Louis auf Mauritius‘ Hauptinsel angelandet, wobei er auf der Fahrt in Malaysia und Réunion umgeladen werden musste.
 
 
 
 
 
 
373  Ein Mädchen verkauft
getrockneten Tintenfisch am
Samstagsmarkt in Port Mathurin
374  Zwei Schulkinder sind in
Grand Baie auf dem Heimweg
und lachen in die Kamera
375  Eine Mama verkauft Gläser mit
verschiedenem Eingemachten wie
Lemonen, Chili, Honig und Pickles
 
Weitere Webseiten aus Mauritius:
 
Zeitungsartikel über uns in Mauritius:
Artikel"Le tour du monde en LandCruiser", Tageszeitung "Le Mauricien" - 9. Juli 2011
Artikel"Globe lovers", Wochenzeitung "Le Dimanche" - 10. Juli 2011
Artikel"Emil et Liliana Schmid sur les routes à Maurice", Tageszeitung "Le Matinal" - 12. Juli 2011