Home

 

Aktuell

Überblick

Tagebuch

Statistik

in English

 

MAIL

Bilder unserer Sokotra-Reise im Jemen (Westen) - ohne unser Fahrzeug im Februar 2011
(Teil 3: Qalansiya - Shouab Beach - Qadama Beach - Momi Plateau - Wadi Ayhaft)
 
Jemen-Autoreise (vom Oman nach Saudi Arabien) - mit unserem Fahrzeug vom 16. Mai bis 15. Juni 1996
Die folgenden ohne unser Fahrzeug im Februar 2011:
1. Teil: Sokotra-Reise im Jemen (Osten) Hadibo - Dihamri - Arher Beach
2. Teil: Sokotra-Reise im Jemen (Süden) Homhil - Aomak Beach - Wadi Daerhu - Dicksam Plateau
4. Teil: Vereinigte Arabischen Emirate Sharjah - Dubai
 
 
 
Jemen-Karte
 
 
 
Karte vom Mittleren Osten
 

                                         

 
letzte Foto: 19. Februar 2011
  • klicken Sie auf ein Bild, um es grösser zu sehen

 
 
 
 
 
 
121  Blick von einem Übergang auf das
ausgetrocknete Tal gegen Qadama und den
Qadama Strand im Nordwesten der Insel
122  In Qalansiya, in der nordwestlichen
Ecke, befindet sich die Detwah Lagune in
ihren Türkis- und Jadegrün-Schattierungen
123  Eine silberne Stimmung
liegt über der Detwah Lagune
 
Fortsetzung des 7. Tages, 15. Februar 2011: (zurück bitte  hier  klicken)
 
Am Nachmittag setzen wir mit unserem neuen Führer unsere Tour programmgemäss zur Detwah-Lagune beim Dorf Qalansiya im Nordwesten fort. Die Hinreise ist wenig spektakulär. Beim Anblick der Lagune jedoch, die uns in allen Blau- und Grünschattierungen entgegen leuchtet, sind wir einmal mehr von den Naturschönheiten hingerissen, die diese Insel um jede Ecke rum auf Lager hat.
 
 
 
 
 
 
124  Der kleine, abgeschiedene
Fischerhafen von Qalansiya
125  Unser Camping an der Detwah
Lagune bei Qalansiya. Die orangen Zelte
gehören einer Japaner-Reisegruppe
126  Im Fischerhafen von Qalansiya, dem
Ausgangspunkt unserer Bootsfahrt entlang
der westlichen Steilküste nach Shouab
 
Auf der andern Seite trifft uns fast der Schlag, als wir uns gegen Abend dem Camping nähern. Er ist übersät von roten Zelten einer JapanerTourgruppe, die dann später glücklicherweise noch zusammenpackt. Wir bitten, unser Zelt abseits vom Hauptgeschehen aufzustellen und verbringen bei sehr starkem Wind eine kühle, aber ruhige Nacht.
 
 
 
 
 
 
127  Blick vom Meer auf die kleine Siedlung
von Qeysoh bei Qalansiya. Im Vordergrund
sind noch verrostete sowietische Tanks in
Stellung aus der Südjemen-Zeit vor 1990
128  Eine Schule von Delphinen,
mindestens 50 an der Zahl, erfreut
uns mit ihrem Spiel um
unser kleines Boot herum
129  Eine Gruppe von Möven
versammelt sich auf einem
Felsplateau entlang der Steilküste
 
8. Tag: 16. Februar 2011:
 
Klaus, den wir hier zum dritten Mal treffen, war bereits gestern auf der Bootstour entlang der westlichen Steilküste nach Shouab. Er empfiehlt uns, möglichst früh loszufahren, da das Meer im Laufe des Morgens zunehmend unruhiger wird. Heute ist es schon um 8 Uhr bewegt, als wir unser kleines Boot besteigen. Wie nicht anders zu erwarten, gibt es hier kein Rettungsmaterial – die Fahrt muss einfach klappen!
 
 
 
 
 
 
130  Der kilometerlange
„Bilderbuch“-Sandstrand an der
türkis schimmernden Shouab Lagune
131  Eine Krabbe hinterlässt im
unberührten Sand des Shouab
Strandes ihre Spuren
132  Möwen landen am
verlassenen Shouab Sandstrand
 
Wir sind noch nicht lange am Schaukeln, so sind wir von einer Schule von Delphinen umringt, mindestens 50 an der Zahl. Für einen kostbaren Moment haben wir die Chance, uns an ihrem akrobatischen Spiel zu erfreuen. Dann folgen nistende Kormorane an den senkrechten Felswänden und sich sonnende Grüppchen von Möwen auf Felsplatten. Zwischendurch gibt es immer wieder kleine, reizvolle Sandbuchten
 
 
 
 
 
 
133  Sieht der kleine Felsvorsprung
entlang der westlichen Steilküste
nicht wie ein Seepferdchen aus?
134  Eine Kolonie von Sokotra Kormoranen
(Phalacrocorax nigrogularis) schaukelt
auf den Wellen vor an Qalansiya;
möglicherweise fischen sie zusammen
135  Ende unserer Bootsfahrt. Unser Boot
fährt zum Hafen von Qalansiya zurück
 
Nach 90 Minuten sind wir am Wendepunkt angelangt – am kilometerlangen puderfeinen Bilderbuch-Strand von Shouab mit seiner türkisfarbenen Lagune. Das Meer ist glatt wie ein Spiegel und wunderbar zum Schwimmen. Nach nur 40 Minuten holt uns der Kahn jedoch schon wieder ab. Die 60 Minuten die folgen, werden mir wohl noch lange in Erinnerung bleiben. Denn sobald wir von der ruhigen Westküste nach Nordosten schwenken, kommen wir in eine aufgewühlte See und mindestens zwei Meter hohe Wellen kommen auf uns zu, eine nach der andern. Unser kleines Boot schlägt bei jeder Talfahrt dermassen hart auf, dass ich jedesmal befürchte, es breche mir das Rückgrat.
 
 
 
 
 
 
136  Blick von einem Übergang auf die
ausgetrocknete Ebene mit dem Qadama
Strand gegen den Osten der Insel
137  Natürliche Steine sind das Baumaterial
für viele Behausungen, auch für diese
Rundhütten am Qadama Strand
138  Die Morgensonne steigt hinter
den Haggier (oder auch Haggeher
genannt) -Bergen auf
 
Verzweifelt stütze ich mich mit flachen Händen auf der Bank ab, so gut es eben geht, und versuche, die Schläge einigermassen halbstehend abzudämpfen. Wie lange hält das Boot diese enorme Belastung noch aus, bevor es auseinanderbricht? Wieviel braucht es noch bis wir kentern? Die Fahrt wird für mich zu einem wahren Alptraum und ich habe nur noch einen Wunsch: Heil an Land zu kommen. Denn eines ist sicher: Stellt der Motor ab, so werden wir gnadenlos mit voller Wucht gegen die Felsen geschleudert.
 
 
 
 
 
 
139  Salzpfanne bei Qoba
(Ghoba/Ghubbah/Qubba – je nach
Schreibweise) – zwischen Hadibo
und Qalansiya gelegen
140  Das Salzwasserbecken im Qoba
Dorf ist der Spielplatz der Kinder
141  Alte, vor sich hin rostende
sowietische Tanks aus der Zeit vor
1990 (Volksdemokratische Republik
Jemen) sind an der Nordküste
positioniert und aufs Meer gerichtet
 
Als schon Land in Sicht ist, sehen wir plötzlich einen dunklen schwimmenden Teppich vor uns. Was kann das sein? Beim Näherkommen erkennen wir es. Es ist ein riesiger Schwarm schwarzer Kormorane beim Fischen – ein schöner Abschluss unserer abenteuerlichen Bootsfahrt. Dann ist es nicht mehr weit bis zum Ufer, wo Ahmed mit dem LandCruiser auf uns wartet und uns zum Camping an der Detwah-Lagune zurück chauffiert. Als erstes duschen wir uns dort das Salz vom Leibe. Dann ist Teestunde: Ich bin schon fast süchtig nach dem stark gesüssten Tee; weniger hingegen nach dem Reis mit Sauce, das anschliessend zum Mittagessen serviert wird!
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
142  Eine gute Asphaltstrasse
windet sich im Osten zwischen
braunen kargen Hügeln von
Deleisha zum Momi Plateau hoch .....
143  ..... Eindrückliche Flaschenbäume
(adenium obesium), auch Wüstenrosen
genannt, tauchen kurz vor der Abzweigung
zur „Antenne“ beim Momi Dorf auf .....
144  ..... ganze Wälder erfreuen unser Auge
 
Um 14.30 Uhr brechen wir zu unserem nächsten Nachtplatz auf: Zur Qadama Beach an der Nordküste, einem mehrere Kilometer langen verlassenen Sandstrand, wo unser Zelt mutterseelenalleine steht. Auf dem langen Strandspaziergang folgen uns vier Buben den ganzen Weg; sie helfen mir, schöne Muscheln zu finden. Am Abend, als wir uns im kleinen Zelt einrichten wollen, fehlt eine unserer zwei wärmenden Decken – Ahmed hat sie offenbar auf dem Camping der Detwah-Lagune zurückgelassen. Das beschert uns eine kleine halsbrecherische Nachtfahrt auf einer menschenleeren Strasse. Später in der Nacht meldet sich unsere Eskorte bei uns ab: Der Führer will per Autostopp nach Hadibo, und Ahmed mit dem LandCruiser ins nächste Dorf. Hier haben sie keine Gleichgesinnten zum Quatschen.
 
 
 
 
 
 
145  Die steinige Piste führt uns durch das
karge Hochland des Momi-Plateau .....
146  ….. Gruppen von bizarren weiss
erodierten Felsen tauchen auf …..
147  ….. dann die weidenden Schafe
und die Bergspitzen in der Ferne
 
9. Tag: 17. Februar 2011:
 
Frühstück ohne Kaffee – er ist ausgegangen. Das Mittagessen wird zum zweiten Mal von unserer Crew an der einsamen Deleisha-Beach selbst zubereitet, die wir uns mit einem einzigen Reiher teilen. In Ufernähe spielen zwei Delphine. Es ist geplant, dass hier mal ein grosses Hotel entstehen soll. Nach dem Essen fahren wir los zum Momi Plateau im Osten, einer vielversprechenden neuen Landschaft entgegen. Die Strasse windet sich zwischen kargen braunen Hügeln bergwärts, unterbrochen von leuchtend grünen Palmenoasen.
 
 
 
 
 
 
148  Auch im steinigen Gelände bei der
Antenne beim Momi Plateau wachsen
Drachenblutbäume (Dracaena cinnabari) .....
149  ….. und zwischen den Felsbrocken
in Nischen spriessen zarte Blumen
150  Eine einsame Ziege
beobachtet uns Fremde
 
Wir kommen an einem „Wüstenrosen-Wald“ mit besonders reizvoll blühenden Exemplaren vorbei, und dann an verstreuten bizarren weissen Felsformationen. Kurz vor am Dorf Momi biegen wir links auf eine schlechte Piste zum Hochplateau ab, die uns schliesslich zur Antenne führen soll. Auf der alpinen Landschaft weiden Ziegen, Schafe und sogar Kühe. Esel mit ihren Jungen, noch unsicher auf ihren Beinen stehend, beobachten uns vom Pistenrand aus bockstill und neugierig. Ab und zu begegnen wir einem einsamen Hirten.
 
 
 
 
 
 
151  Herrlicher Sonnenuntergang hinter
den hohen Bergspitzen bei der
Antenne auf dem Momi Plateau

152         Ein neuer stimmungsvoller Tag erwacht        153

 

 
Bald wird die Piste immer steiler, steiniger und ausgewaschener; ein sehr schwierig zu befahrenes Gelände beginnt und oft denken wir, es geht nicht mehr weiter und Ahmed habe sich verfahren – nirgendwo ist etwas von einer Antenne zu sehen. Doch als wir um den letzten Hügel holpern, sehen wir sie unweit vor uns! Die Rundsicht auf die Bergwelt, die Täler mit den verstreuten Dörfern und die ferne Küste ist wunderbar. Wir stägern zwischen den Korallenfelsen herum, wo wir in geschützten kleinen Nischen immer wieder neue zarte Blumen entdecken – blaue, gelbe und weisse.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
154  Unser Team errichtet unser Zelt an
einem geschützten Ort bei der Antenne .....
155  ….. es ist beinahe Vollmond
156  ..... ein stärkendes Frühstück
nach einer erholsamen und kühlen Nacht
 
Rufe durchdringen plötzlich die Stille – ein Hirte sucht seine Ziegen und treibt sie in den Kral. Dann verschwindet der Feuerball der Sonne hinter den hohen Bergspitzen. Es ist unser letzter Sonnenuntergang in der freien Natur Sokotra’s. Der Mond leuchtet hell vom Himmel – es ist beinahe Vollmond – und der Sternenhimmel glitzert über uns, als wir vom kalten Wind Schutz suchend ins kleine Zelt kriechen. Wir sind zufrieden, und in der wunderbaren Ruhe schlafen wir schon bald ein.
 
 
 
 
 
 
157  Die Antenne, wo wir einen
unvergesslichen Tag in der Natur und
die kälteste Nacht im Zelt verbrachten
158  Blick nach Westen zu den Haggier
(Haggeher) -Bergen von der Antenna aus
159  Von der Antenne aus, fotografiert
Emil die Berge bei Homhil im Norden
 
10. Tag: 18. Februar 2011:
 
Die letzte Nacht war unsere kälteste auf Sokotra. Sonnenstrahlen erwärmen uns am nächsten Morgen beim Frückstück. Allein schon der Gedanke, das unsere 10-tägige Tour morgen zu Ende sein wird, stimmt uns traurig. Aber es ist immer noch heute und am Nachmittag gibt es noch eine kleine „Zugabe“ – eine sogenannte „Abschiedstour“ ins enge Ayhaft-Tal in der Nähe von Hadibo.
 
 
 
 
 
 
160
161
162
Von der Antenne aus haben wir einen herrlichen Blick auf das westliche Tal mit den verstreuten Weilern
 
Ahmed lenkt den LandCruiser auf einer Piste über Stock und Stein, die mehr einem Bachbett als einem Fahrweg gleicht und uns nochmals so richtig durchschüttelt. An den Hängen ragen eigenartige, fremdländische Bäume gegen den blauen Himmel – einmal mehr Natur pur. Als wir dann am Ende des malerischen Tals ankommen, das total von einer hohen Bergkulisse eingekesselt ist, ist das Erlebnis einmal mehr grossartig.
 
 
 
 
 
 
163  Ein Hirtenverschlag aus Natursteinen
gebaut und weidende Schafe im
Hochland des Momi Plateau
164  Vegetationslose Hochebene
beim Momi Plateau
165  Nomaden kommen mit ihren
Eseln galoppiert, um Hallo zu sagen
 
Um 16 Uhr sind wir zurück im Taj Socotra Hotel in Hadibo. Wir duschen, packen, sichten Photos und informieren uns im Netz über die neueste Entwicklung der Jemen-Unruhen, die sich bisher hauptsächlich auf Sana’a und Aden beschränkten. Unsere grösste Sorge ist, dass die Flughäfen plötzlich schliessen könnten.
 
 
 
 
 
 
166  Friedliche Landschaft mit der imposan-
ten gezackten Bergkulisse an der nördichen Küstenstrasse, etwas östlich von Hadibo
167  Westlich von Hadibo – beim Flugplatz
– beginnt das enge Ayhaft Tal,
umgeben von hoch aufragenden Bergen
168  Blätterlose Bäume ragen
wie Skelette gegen den Himmel
 
11. Tag: 19. Februar 2011: – Abflugtag
 
Es ist 6 Uhr morgens. Wir sind reisefertig und warten auf Ahmed, der uns zum Flugplatz von Hadibo bringen soll. Wo bleibt er? Eine halbe Stunde später taucht der LandCruiser auf und kurze Zeit später sind wir auch schon am kleinen Flugplatz, wo wir vor 10 Tagen voller Erwartungen landeten. War es die € 850 wert, die wir jetzt am Ende unserer Reise Ahmed in die Hände drücken? Sie waren es definitiv wert! Wir verabschieden uns mit einem kräftigen Händedruck von unserem Fahrer – der Führer musste ausschlafen; der Chef des Unternehmens, Meetaq, war schon wieder mit einer neuen Gruppe in Qalansiya unterwegs. Zehn Tage waren wir zusammen – es war eine unvergessliche Zeit. Zwar hat nicht immer alles ganz geklappt, aber er war immer derjenige, der sich bemühte, uns zufrieden zu stellen.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
169  Auf der steinigen Piste ins
Ayhaft Tal wurden wir so richtig
durchgeschüttelt
170  Verschiedene Baumarten
und Sträucher wachsen an den
steinigen Hängen des Ayhaft Tals
171  Das winzige Dorf Ayhaft ist
von einer bizarren
Berglandschaft eingekesselt
 
Als das Flugzeug der Felix Airways abhebt und der Küste entlang fliegt, meldet sich die Stimme des Kapitäns. Er weist auf die Sehenswürdigkeiten hin, die wir gerade überfliegen. Kaum haben wir sie verlassen, träumen wir schon wieder davon – von der Detwah Lagune, dem Shouab Sandstrand und von all den anderen wunderbaren Ecken dieser einzigartigen Insel – eines der letzten Naturjuwele dieser Erde? Wie lange wohl noch?
 
 
 
 
 
 
172  Beim Verlassen von Sokotra sehen
wir tief unter uns die friedliche Detwah
Lagune. Am oberen Ende liegt der
Camping und dahinter Qalansiya
173  Die westliche Steilküste und
der darüber liegende Sandstrand
von Shouab sind gut sichtbar
174  Ein letzter Blick auf das
wunderschöne Jemen bei unserer
Zwischenlandung in Mukhalla
 
 
Weitere Webseiten aus dem Jemen, wo wir im Februar 2011 die Insel Sokotra besuchten: (ohne unser Fahrzeug)
  • Jemen-Autoreise (vom Oman nach Saudi Arabien) - mit unserem Fahrzeug vom 16. Mai bis 15. Juni 1996
  • 1. Teil: Sokotra-Reise im Jemen (Osten) Hadibo - Dihamri - Arher Beach
  • 2. Teil: Sokotra-Reise im Jemen (Süden) Homhil - Aomak Beach - Wadi Daerhu - Dicksam Plateau
  • 4. Teil: Vereinigte Arabischen Emirate Sharjah - Dubai