Home

 

Aktuell

Überblick

Tagebuch

Statistik

in English

 

MAIL

Bilder unserer Sokotra-Reise im Jemen (Süden) - ohne unser Fahrzeug im Februar 2011
(Teil 2: Homhil - Aomak Beach - Wadi Daerhu - Dicksam Plateau)
 
Jemen-Autoreise (vom Oman nach Saudi Arabien) - mit unserem Fahrzeug vom 16. Mai bis 15. Juni 1996
Die folgenden ohne unser Fahrzeug im Februar 2011:
1. Teil: Sokotra-Reise im Jemen (Osten) Hadibo - Dihamri - Arher Beach
3. Teil: Sokotra-Reise im Jemen (Westen) Qalansiya - Shouab Beach - Qadama Beach - Momi Plateau - Wadi Ayhaft
4. Teil: Vereinigte Arabischen Emirate Sharjah - Dubai
 
 
 
Jemen-Karte
 
 
 
Karte vom Mittleren Osten
 

                                         

 
letzte Foto: 15. Februar 2011
  • klicken Sie auf ein Bild, um es grösser zu sehen

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
049  Kreuzen ist schwierig auf
der einspurigen steinigen Piste nach
Homhil im Nordosten. Es soll der
steilste befahrbare Auf- und
Abstieg auf Sokotra sein
050  Frei herumziehende Esel gucken
neugierig, als wir ihren Pfad kreuzen
051  Ein hoher Weihrauchbaum (Boswelia
essence) wächst in unberührter Natur
im „Homhil-Naturreservat“ auf einem
Plateau. Das Harz wird durch
Einschneiden der Rinde gewonnen
 
Fortsetzung des 3. Tages, 11. Februar 2011: (zurück bitte  hier  klicken)
 
Die Piste ist nicht nur sehr steinig und eng, sondern auch sehr steil. So steil, dass ich es nicht wage, Ahmed wie üblich zum Anhalten zu bitten, wenn ich mal wieder eine besondere Pflanze, einen skurrilen Baum oder eine fremdartige Blume entdecke. Es soll der steilste befahrbare Aufstieg auf Sokotra sein. Kreuzen ist nicht möglich. So wartet unser Fahrer an einer etwas breiteren Stelle, als er von weit oben das Fahrzeug sichtet, das uns entgegenkommt. Es ist und bleibt das einzige. Mehr und mehr kommen wir in ein Gebiet, wo das Leben in der Natur seit eh und je noch unberührt gedeiht. Erst tauchen hellbeige und goldbraune Flaschenbäume auf, auch Wüstenrosen genannt. Einige stehen in Blüte. Ihre leuchtenden rosa Blumen kontrastieren reizvoll zu den bräunlichen Wüstenfarben.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
052  Ein mächtiger, endemischer Drachen-
blutbaum (Dracena cinnibari) in Homhil.Das
rötliche Harz dieses Baumes wird für me-
dizinische und kosmetische Zwecke genutzt
053  Nirgendwo sonst auf der Welt gibt
es diese Drachenblutbäume mit ihren
kerzengeraden Stämmen und ihrer
pilzartigen stacheligen Blätterkrone
054  Emil lässt sich zwischen gigantischen
Drachenblutbäumen fotografieren
 
Dann treten die verknorpelten hohen Weihrauchbäume in Erscheinung. Es gibt sieben Arten auf Sokotra. Dessen Harz wird mit Einschneiden der Rinde gewonnen. Mit dem wohlriechenden Weihrauch werden hier zulande auch Wohnungen und Kleidungsstücke parfümiert. Weihrauchbäume gibt es auch bei Salalah im Oman, jedoch sind sie dort viel kleiner.
Und dann stehen sie plötzlich vor uns: Die mächtigen, endemischen Drachenblutbäume, ganze Wälder – was für ein unglaublicher Anblick, der uns Naturliebhaber in Euphorie versetzt. Nirgendwo sonst auf der Welt gibt es diese Art von Urbäumen mit ihren kerzengeraden Stämmen und ihrem dichten, pilzartigen Blätterhut. „Wie würdet Ihr Sokotra betiteln: Paradiesisch oder einmalig?“, hat uns Abdullah schon wiederholt gefragt. Heute sind wir uns beide einig: Sokotra ist EINMALIG!
 
 
 
 
 
 
055  Zwei Flaschenbäume (Adenium
obesium), auch Wüstenrosen genannt,
streben himmelwärts. Auf Sokotra
wachsen sie zahlreich …..
056  ….. ihre zarten rosa Blüten
zaubern einen frischen Farbtupfer
in die braunen Wüstenfarben .....
057  ….. sie sind genügsam –
sie wachsen sogar auf Steinen
 
Der Homhil Camping liegt am Rande einer Schlucht und wird von den Bewohnern des naheliegenden Dorfes betreut. Es gibt eine saubere Toilette mit einer kalten Dusche. Die Zeltplätze sind kleine, ebene Steinterrassen. Heute sind wir nur zwei Partien. Ausser uns ein Ungar mit einem Zweimonatsvisum. Sein Hobby ist Fotografieren. Er bringt uns echt zum Staunen, als er eine kleine Solarzelle zum Aufladen der Batterien aufrollt. Wir wussten gar nicht, dass es so etwas gibt.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
058  Emil erkundet den
„Homhil-Canyon“ .....
059  ….. und ist besonders fasziniert
von diesem Drachenblutbaum, der
zuvorderst auf der Klippe wächst
060  Eine Quelle im „Homhil-
Canyon“ hat im weichen Gestein
verschiedene Bahnen gebildet
 
Während er sich nach dem Mittagessen mit einem Führer auf Chamäleon-Suche aufmacht, streifen wir mit Erlaubnis unserer Crew ohne Begleitung durch den wilden Canyon. Stille und Vogelgezwitscher wechseln sich ab. Wir entdecken neuartige Blumen, geschützt und halb versteckt in kleinen Nischen, blühende Kakteen, rote Libellen bei den kleinen Pools und immer wieder neue Formen der faszinierenden Flaschen- und Drachenblut-Bäume.
 
 
 
 
 
 
061  Ein natürlicher Teich im „Homhil-
Canyon“. Wo Wasser ist, ist Leben, und hier
scheint die Welt noch in Ordnung zu sein .....
062  ..... eine rote Libelle macht auf
einem Grashalm eine kleine Pause .....
063  ..... ein Käfer labt sich an einer Blüte
 
Drachenblutbäume produzieren an den Stämmen unter der Rinde ein Granulat, das von den Einheimischen herausgeschlagen, gesammelt und verkauft wird. Es soll sowohl medizinische wie auch kosmetische Eigenschaften haben. Abgepackt in kleine Plastiktüten, versuchen die herbeieilenden Kinder hartnäckig, es den Touristen aufzudrängen.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
064  Dieses in Sokotra endemische
Dickblattgewächs (Kalanchoe farinacea)
gehört zu den Sukkulenten und wirkt
zwischen den Steinen besonders attraktiv.
Es wird bis zu 30cm hoch
065
066
Auf dem trockenen, steinigen Boden des „Homhil- Canyon“ blühen zarte Blumen
 
Als wir in guter Laune von unserem Entdeckungs-Spaziergang zurückkehren, ist der Ungar noch nicht zurück, der aufmerksame Campingbetreuer macht sich gerade auf den Weg zu seinem Dorf für die Nacht und unsere beiden Betreuer sind am Kat – der Volksdroge – kauen, das sie übrigens jeden Nachmittag tun. Obschon man sagt, dass Kat nur beflügelt, finden wir, dass die beiden uns jeweils mit etwas glasigen Augen angucken und etwas „weit“ entrückt sind. Um 17 Uhr verschwindet die Sonne bereits hinter dem fernen Bergmassiv und die Silhouetten der stattlichen Drachenblutbäume im Abendglühen sind wunderschön anzusehen. Es wird kühl, Elektrisch gibt es nicht; so liegen wir um 20 Uhr bereits in unserem kleinen Zelt.
 
 
 
 
 
 
067  Ein imposanter Weihrauchbaum
(Boswelia essence) in Homhil. Es gibt sieben
Arten auf Sokotra. Mit dem wohlriechenden
Weihrauch werden auch Wohnungen und
Kleidungsstücke parfümiert
068  Im „Homhil-Naturreservat“
wachsen auch Euphorbien
(Euphorbia arbuscula)
069  Liliana steht vor einem
Flaschenbaum bzw. einer Wüstenrose
 
4. Tag: 12. Februar 2011:
 
Alles tropft von der enormen Feuchtigkeit, als wir mit der Sonne aufstehen. Schon um 6.30 Uhr ist der Campingbetreuer von seinem Dorf zurück, mit frischem, noch warmem Fladenbrot. Es gibt Frühstück! Gleich darnach brechen wir nach Hadibo auf, denn heute müssen wir einen administrativen „Stadttag“ einschalten und einiges im Zusammenhang mit unserer jetzigen Autoverschiffung von den Philippinen nach Sri Lanka erledigen, aber auch die Computer-, Handy- und Fotoapparate-Batterien aufladen. Unsere beiden Kameras laufen nämlich seit Ankunft auf Hochtouren. Allein in den ersten zwei Tagen haben wir 600 Bilder geknipst! Erneut beziehen wir ein Zimmer im Taj Socotra Hotel – diesmal etwas ruhiger gelegen – und verbringen den restlichen Tag mit Emails schreiben, Fotos sichten und Wäsche waschen.
 
 
 
 
 
 
070  Ein Wald von Drachenblutbäumen
leuchtet im Abendlicht in Homhil. Diese
einzigartigen Bäume konnten auf Sokotra
seit eh und je unberührt gedeihen
071  Sonnenuntergang in Homhil .....
072  Die Silhouette eines einheimischen
Drachenblutbaums, dem Wahrzeichen
Sokotra’s, in der untergehenden
Sonne in Homhil
 
5. Tag: 13. Februar 2011:
 
Unsere sympathische Imbissstube öffnet bereits um 05.00 Uhr – ideal für uns Frühaufsteher. Unser Führer ist einverstanden, dass wir dort in aller Frühe alleine frühstücken. Das passt uns, denn so haben wir die Gelegenheit, anschliessend „ohne Aufsicht“ durch die Stadt zu flanieren. Nach 6 Uhr sind wir bereits unterwegs. Wie immer suchen Ziegen, Hühner und die allgegenwärtigen Geier in den vielen Abfallhaufen nach Fressbarem. Aus den engen Gassen tauchen tief verschleierte Frauen auf. Die meisten sind auf dem Weg zum Souk (Markt). Dort findet man alles: Frisches Ziegenfleisch – der lebende Nachschub meckert daneben – dann Gemüse, Früchte, Datteln, Nüsse, Gewürze, Haushaltartikel, Textilien, Autozubehöre – alles eben, was man so zum Leben braucht bzw. was man im Westen in einem Supermarkt sucht.
 
 
 
 
 
 
073  Er ist vom Aussterben bedroht:
Ein Gurkenbaum in Homhill
(Dendrosicyos socotranum)
074  Einer der eigenartigen Flaschenbäume.
Er kann in seinem „Bauch“ grosse
Mengen von Flüssigkeit speichern
075  Junger Drachenblutbaum (???)
 
Am meisten angetan haben es uns die kleinen exotischen Läden, wo Artikel, die zum Verkauf angeboten werden, liebevoll an die Aussenwände oder Innentore gemalt sind. Sehr zweckdienlich, denn nicht jeder kann hier lesen, so orientiert man sich eben durch die Bilder. Oft wollen wir nur einen davon fotografieren und schon ruft von irgend woher eine aufgebrachte Männer- oder auch mal eine Knabenstimme „No, no“!, weil von irgendwoher eine Frau im Anmarsch ist, die wir noch gar nicht sehen. Denn auf Sokotra ist es strikte verboten, Frauen, ja sogar Mädchen zu fotografieren. Nach unserer Ansicht herrscht in dieser Beziehung eine richtige Paranoia.
 
 
 
 
 
 
076  Die Landschaft bei Homhil ist einzig-
artig mit den Drachenblutbäumen geprägt
077  Die aufgehende Sonne strahlt den
Wald der Drachenblutbäume in „Homhil” an
078  „Unser” LandCruiser nimmt den
Abstieg von Homhil ins Tal in Angriff
 
Um 8 Uhr sind wir zurück im Hotel und zwanzig Minuten später fährt unser verstaubter LandCruiser vor. Unsere Entdeckungstour geht weiter: Zuerst wieder etwas in Richtung Osten und dann nach Aomak, zu den Sanddünen an der Südküste. Wir überqueren die Berge. Ab und zu taucht eine malerische Bergoase auf. Ihre Behausungen sind aus flachen Natursteinen gebaut. Und immer wieder leuchten uns an den Hängen blühende Wüstenrosen-Bäume entgegen. Später folgt die Piste einem Bachlauf mit teils noch recht tiefen Wasserstellen.
 
 
 
 
 
 
079  Ein endemischer Sokotra Sperling
(Passer insularis) zwitschert auf einem Ast
080  Eine Wüstenrose (Flaschenbaum)
zeigt sich in ihrer blühenden Pracht
081  Eine Blüte die ins Auge sticht
(Jatropha unicostata)
 
Vom Moment an, wo wir die Südküste erreichen, übermannt uns ein intensives Wüstengefühl: Ein endloses Band schneeweisser Sanddünen mit frei herumtreibenden Kamelen breitet sich vor uns aus. Unser Camping in Aomak befindet sich am puderfeinen Sandstrand am türkisfarbenen Meer – ein traumhaft schönes Plätzchen. Nach dem Mittagessen – dem schon zur Tradition gewordenen Reis mit Kartoffelsauce – besuchen wir die nahe Dogub-Höhle. Stalagmiten und Stalagtiten umrahmen pittoresk ihren Eingang. Sie gefällt uns.
 
 
 
 
 
 
082  Von Deleisha im Norden nach
Mahferhin im Süden schlängelt sich die
Piste anfangs durch eine kahle Bergwelt .....
083  ..... wir fahren an einem
pittoresken Bergdorf vorbei .....
084  ….. wo Frauen ihre Wäsche
zum Trocknen aufhängen
 
Inzwischen sind auf dem Camping weitere Gruppen eingetroffen: Ein junges Italiener-Paar, drei Chinesen, eine Österreicher-Gruppe und Klaus, ein Deutscher – tätig in der Archäologie. Er ist unser Nachbar; sein Zelt ist durch eine Palmenwand von unserem getrennt. Wir schlafen schon, als wir von einem Palaver nebenan geweckt werden. Emil schaut nach. Es sind die Fahrer und Führer aller Gruppen, die sich lautstark unterhalten. Wie hält das Klaus aus? Bald realisieren dann, dass er sich mit seinem Schlafsack bereits in die Dünen abgesetzt hat. Nachdem Emil energisch durchgegriffen hat, tritt Ruhe ein.
 
 
 
 
 
 
085  Später führt die Piste schluchtenartig
einem Bach entlang, den man öfters überquert
086  Das erste Kamel – genau
genommen ein Dromedar – taucht auf
087  Ein blätterloser knorriger Baum
in der trockenen Wüstenlandschaft
 
Wir verstehen die Welt nicht mehr ganz: Da weiss doch unsere (durch den Kat aufgeputschte) Begleitcrew seit Beginn, wie empfindlich wir nachts auf Lärm reagieren. Und ausgerechnet sie sucht sich für ihre immer lärmiger werdende Unterhaltung den Platz unmittelbar neben uns aus. Irgend etwas stimmt nicht, kommentiert Emil: Um seine Ruhe zu haben, muss der nicht wenig zahlende Tourist in die Dünen flüchten, während die Einheimischen es sich auf Matten und Kissen bequem machen. Er setzt sich darüber mit unserem Führer Abdullah ernsthaft auseinander. Damit pflanzen wir auch schon den ersten Kaktus in unserer Beziehung, aber nicht den letzten!
 
 
 
 
 
 
088  Im Süden leuchten uns weisse
Sanddünen entgegen .....
089  ….. Ziegen drängen sich an
den Schatten des einzigen Baums …..
090  ..... ein Kamel (Dromedar)
durchstreift die Gegend
 
6. Tag: 14. Februar 2011:
 
Noch regt sich rundherum nichts, als kurz vor 6 Uhr die Sonne aus dem Meer steigt und langsam die weissen Dünen erfasst. „Schau da!“, ruft Emil plötzlich. Eine Kameldame taucht mit ihrem Jungen zwischen zwei Sanddünen auf; beide trotten dann gemächlich der Meeresküste entlang, genau dem aufgehenden Sonnenball entgegen. Mein Herz setzt einen Schlag aus, wie es bei solch kostbaren Momenten immer geschieht. Für uns beide ist es schwer nachvollziebar, warum alle andern immer noch im Bett liegen und solch wunderbare Augenblicke verpassen!
 
 
 
 
 
 
091  Camp hinter den Sanddünen
in Aomak an der Südküste
092  Die Sonne verabschiedet sich
hinter den Palmen beim Aomak-Camp
093  Ein junges Dromedar und seine
Mutter laufen im Aomak-Camp
der aufgehenden Sonne entgegen
 
Später unterhalten wir uns mit den Österreichern, die an einem Tisch sitzen und gerade frühstücken. (Nicht etwa, dass wir sie um Tisch und Stühle beneiden!). Sie haben durch Dieterle-Reisen in Deutschland gebucht; ihr Führer spricht gut deutsch. Von ihm erfahren wir, dass das Panorama von der Antenne beim Momi-Plateau wunderschön, die Piste aber sehr ruppig sei. Als wir am 3. Tag von Homhil kommend an der Momi-Kreuzung vorbei kamen und Emil dahin abzweigen wollte, wollte Abdullah nichts davon wissen – die Gegend habe ohnehin nichts zu bieten. Das führt zu einer weiteren Auseinandersetztung mit unserem Führer. Erst als Emil droht, die ganze Tour abzubrechen, willigt er ein, diesen Abstecher noch nachzuholen. Er entschuldigt sich auch wegen gestern Abend. Schwamm darüber: Mit einem Händedruck schliessen wir Frieden.
 
 
 
 
 
 
094  Einsamkeit, soweit das Auge reicht:
Die türkisblaue Lagune und die
weissen Sanddünen bei Aomak
095  Das weisse Band der Meeres-
Sanddünen zwischen der roten Wüste
und dem blauen Meer in Aomak
096  Eingang der Dogub-Höhle bei Aomak
 
Es ist diesig, als wir anderntags am Vormittag auf der einzigen asphaltierten Süd-Nord-Durchquerung durch ein ödes Hochland zum Dicksam Plateau hoch fahren, wo der grösste Wald der Drachenblutbäume steht. Wiederum entdecken wir wunderschöne Exemplare, und um den Ort noch spezieller zu machen, piekt auch gleich noch die Sonne durch die Wolken – einfach wunderschön.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
097  Blick durch die Öffnung der Dogub-
Höhle auf die Wüste und das Meer
098  Die Wassertropfen haben
wunderbare Stalaktiten geformt
099  Stalagmiten und Stalaktiten umrahmen
pittoresk den Eingang der Höhle
 
Gleich nebenan ist der Shebahon Aussichtspunkt mit einem spektakulären Blick auf den zerklüfteten Daerhu-Canyon. So richtig geniessen können wir es allerdings nicht. Sofort eilen Dorfkinder herbei, die äusserst hartnäckig die Granulate der Drachenblutbäume verkaufen wollen. Ein Mädchen mit verfilzten Haaren und Rotznase heftet sich Emil auf die Fersen.
 
 
 
 
 
 
100  Auf dem Dicksam-Plateau
stehen wir erneut vor einem Wald
der endemischen Drachenblutbäume
101  ….. diese Urbäume sehen
von jedem Blickwinkel einfach
überwältigend aus
102  Vom Shebahon Aussichtspunkt auf
dem Dicksam-Plateau geniesst man einen
wunderbaren Blick auf den Daerhu-Canyon
 
Bis anhin hielt uns jeder Tag ein wunderschönes Naturerlebnis bereit. Auch heute ist es nicht anders. Auf steiniger Piste geht es steil hinunter in die tiefe Schlucht mit seinen Palmen, seinen natürlichen Felswasserbecken und die blühenden Wüstenrosen, die sich an die steilen Felswände klammern. Unter einem schattenspendenden Baum unten im Wadi bereitet uns unsere Crew das Mittagessen zu: Reis mit Kartoffel- und Kichererbsensauce, was sonst!
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
103  Eine steinige, gewundene Piste
führt vom Dicksam-Plateau in den
tiefen Daerhu-Canyon hinunter .....
104  ….. auf der andern
Canyonseite führt ein Pfad
weiterhin quer durch die Berge
105  ..... Emil geht im Canyon des
Wadi Daerhu auf Entdeckungstour
 
Am frühen Nachmittag packen die andern Tourgruppen zusammen und wir sitzen allein auf den weissen Steinen, die den natürlichen, grün schimmernden Pool umgeben. Wir waschen uns den Staub vom Leib, schwimmen und geniessen die herrliche Stille dieses paradiesischen Fleckchens bis es Zeit wird, wieder aufs Plateau hoch zu fahren. Denn Campen ist in der Schlucht nicht erlaubt.
 
 
 
 
 
 
 
 
106  Ein Blick auf das Flussbett des
Canyon durch zerklüftete Felsen .....
107  ….. und auf das glasklare
Wasserbecken, das
zum Schwimmen einlädt
108  In den kleinen natürlichen Wasser-
becken des palmengesäumten Wadi
wimmelt es von kleinen Fischen
 
Auf dem Plateau, auf 700m Höhe gelegen, treffen wir Klaus wieder. Zusammen campieren wir am Rand des Canyon. Nach dem Eindunkeln sitzen wir unter einem funkelndem Sternenhimmel auf der Matte am Boden, trinken heissen und süssen Tee und kosten ein Stück der jungen Ziege, die Klaus unterwegs kaufte und von seinen Betreuern zubereitet wurde. Wir unterhalten uns über Jemen und Äthiopien, die derzeitigen archäologischen Wirkungskreise von Klaus, bis die Kälte bis zu unseren Knochen vordringt und uns ins geschützte Zelt treibt.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
109  Der Fluss tief unten im Canyon
nimmt zwischen den steilen
Felswände seinen Lauf
110  Blühende Flaschenbäume
klammern sich an die trockenen
Canyon-Wände
111  Ein leuchtender Farbtupfer zwischen
grauen Steinen: Die sternförmige Blume
Caralluma socotrana“, ist eine Aasblume,
die nur auf Sokotra vorkommt – hier
auf dem Dicksam-Plateau
 
7. Tag: 15. Februar 2011:
 
Die Nacht war kalt und feucht. Es ist 13°C, als die Sonne über dem Canyon aufgeht. Hiobsbotschaft: Unser Führer Abdullah musste in der Nacht Hals über Kopf wegen Familienproblemen nach Hadibo zurückkehren. Das eröffnet uns der englisch sprechende Führer von Klaus. Ahmed, unser Fahrer spricht nur arabisch. Man hat nun beschlossen, dass wir uns der Equipe von Klaus anschliessen und ohne eigenen Führer zu unserer nächsten Destination nach Qalansyia im Nordwesten fahren.
 
 
 
 
 
 
112
113
114
Die Sonne verabschiedet sich auf dem Dicksam-Plateau, wo wir auf 700m Höhe
am Rande des Daerhu-Canyons die Nacht im Zelt verbringen
 
Wir stehen dem Ganzen irgendwie skeptisch gegenüber und beharren darauf, erst in Hadibo einen zweistündigen Internet-Halt einzuschalten, bevor wir nach Westen aufbrechen. Wie sagt man so schön: „Lügen haben kurze Beine“. Wer kommt gerade aus dem Taj Socotra Hotel, als ich im Begriff bin, dort aufs WC zu gehen?: Unser Führer Abdullah mit einer neuen Gruppe (sein Familienproblem der vorangegangenen Nacht!!). Sein Schreck, mich zu sehen, steht im förmlich im Gesicht geschrieben. Meine Überraschung ist nicht allzugross, haben Emil und ich bereits auf so etwas getippt. Trotzdem: Uns stört die Lüge und vor allem auch die Art, wie unser Reiseveranstalter Meetaq einen Führer einsparen wollte!
 
 
 
 
 
 
115  Unsere Crew trinkt Tee auf
dem Dicksam-Plateau: Rechts Abdullah
der Führer, links Ahmed der Fahrer
116  Die Morgensonne beleuchtet den
kleinen Weiler auf dem Dicksam-Plateau,
wo die Strasse ins Wadi Daerhu abzweigt
117  Dorfkinder besuchen uns
bei unserem Bush-Camp
auf dem Dicksam-Plateau
 
„Es tut mir so leid!“, sind dann auch die ersten Worte von Meetaq, der sofort Bescheid weiss und persönlich im Büro der Felix Airways erscheint, wo wir vom Wifi (Internet) profitieren dürfen. Er teilt uns einen neuen Führer zu. Es stellt sich dann bald heraus, dass dieser wenig taugt und uns mehr als Übersetzer dient. Macht nichts! Das hindert uns nicht daran, uns weiterin am Entdecken dieser Naturinsel zu freuen. Zu Mittag essen wir einmal mehr auf dem Soq Camping, wo im Standard-Menu sogar Gemüse dabei ist. Das ist allerdings auch das einzig attraktive an diesem sonst unattraktiven Ort.
 
 
 
 
 
 
 
 
118  Sokotra-Stare machen eine
kurze Rast auf einem Zweig
auf dem Dicksam-Plateau
119  Blick über den imposanten
Canyon vom Dicksam-Plateau aus
120  Ein einsamer Drachenblutbaum
erhebt sich majestätisch auf einem
Felsen im Daerhu-Canyon
 
Für die Fortsetzung des 7. Tages, 15. Februar 2011, in Qalansiya - bitte  hier  klicken
 
Weitere Webseiten aus dem Jemen, wo wir im Februar 2011 die Insel Sokotra besuchten: (ohne unser Fahrzeug)
  • Jemen-Autoreise (vom Oman nach Saudi Arabien) - mit unserem Fahrzeug vom 16. Mai bis 15. Juni 1996
  • 1. Teil: Sokotra-Reise im Jemen (Osten) Hadibo - Dihamri - Arher Beach
  • 3. Teil: Sokotra-Reise im Jemen (Westen) Qalansiya - Shouab Beach - Qadama Beach - Momi Plateau - Wadi Ayhaft
  • 4. Teil: Vereinigte Arabischen Emirate Sharjah - Dubai