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Bilder unserer Sri Lanka-Reise
[Teil 2: Kandy - Anuradhapura - Polonnaruwa - Batticaloa - Arugam Bay - Ella]
 
1. Teil: Colombo - Negombo - Sigiriya - Dambulla - Colombo - Nuwara Eliya - Peradeniya (vor Kandy)
3. Teil: Ella - Haputale - Tissamaharama - Tangalle - Galle - Colombo
 
 
Sri Lanka-Karte
 
 
      Südasien-Karte

                                         

 
letzte Foto: 8. Mai 2011
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070  Der „Zahntempel“ in Kandy grüsst
uns vom Seeufer. Hier wird ein Zahn
Buddha’s aufbewahrt, einer der heiligsten
Relikte; der Tempelbezirk wurde von der
UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt
071  Der Bahiravakanda Buddha
wacht auf einem Hügel über das
Seengebiet von Kandy, der
zweitgrössten Stadt Sri Lanka’s
072  Pilger laufen entlang des
„Zahntempels“ zu dessen Eingang
 
Kandy – 74 km nördlich von Nuwara Eliya – ist nicht nur die zweitgrösste Stadt von Sri Lanka. Dort steht auch der „Zahntempel“, die wichtigste buddhistische Stätte Sri Lanka‘s. Dieser liegt pittoresk am Ufer des kleinen Sees im Stadtzentrum, mit einer Waldkulisse im Hintergrund. Hier wird ein Zahn Buddhas aufbewahrt, eines der heiligsten Relikte. Er zieht Gläubige der ganzen Insel an, aber auch von andern asiatischen Ländern kommen viele Besucher.
 
 
 
 
 
 
073  Opfergaben darzubringen gehört zu den
religiösen buddhistischen Ritualen. Eine Frau
auf dem Weg zum Tempel wählt ein Bouquet
aus Lotus-Blumen für Rp. 200 (= €1.23)
074  Ein Gläubiger betet vor einem
liegenden Buddha in einem kleinen
Tempel neben Kandy‘s „Zahntempel”
075  Seite bei Seite: Eine buddhistische
„Dagoba” und die christliche St. Paul’s Kirche
im Areal vom „Zahntempel“ in Kandy
 
Für uns ist es nicht wichtig, im Tempelinnern gewesen zu sein, denn anscheinend sollen nur wichtige Besucher den Zahn von Buddha zu sehen bekommen. „Normalsterbliche“ sehen nur den goldenen Behälter, wo er aufbewahrt wird. Rp. 1'000 (€6.20) Eintritt pro Person sind uns dann doch zu viel, um nur durchgeschleust zu werden – so viele Gläubige stehen an. Wir konzentrieren uns lieber auf das Leben ausserhalb, das gratis ist und sich wirklich lohnt.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
076  Einer der vier kleinen Hindu-
Schreine (Devales) neben
dem „Zahntempel” in Kandy
077  Der Elephant und die zwei Hähne
scheinen den tropischen Platzregen in Kandy‘s
„Zahntempel-Areal” zu geniessen .....
078  ….. und der Affenmutter mit
ihrem Jungen scheint die Abkühlung
auch willkommen zu sein
 
Wir mischen uns unter die Familien, die zum Beten gekommen sind und ihre Opfergaben aus prächtigen Lotus-Arrangements darbringen. Je nach Grösse kosten sie an Ständen zwischen 50 (€0.31) und 200 Rupies (€1.25). Ein Elephant, Horden von Affen und sogar zwei Gockel tummeln sich im Tempel-Areal, das sich dem Ufer des stillen Kandy-Sees, dem Mittelpunkt der Stadt, entlang zieht. Eine Atmosphäre der Ruhe umgibt uns.
 
 
 
 
 
 
079  Die kleine künstliche Blumeninsel
und der Springbrunnen in Kandy’s See
tragen zum Charme des Stadtbilds bei
080  Ein weisser Reiher stochert
am seichten Ufer des Kandy Sees
081  Schwarze Kormorane reinigen
und trocknen ihr Gefieder auf einem
dürren Ast. Vom andern Seeufer
grüsst Kandy‘s „Zahntempel“
 
Erst als sich der Himmel plötzlich verdunkelt und ein heftiger Tropenregen nieder prasselt, ziehen wir weiter. In der Pizza-Hut am See kaufen wir uns eine mittelgrosse Käse-Zwiebel-Pizza für Rp. 630 (€3.90), und mit zwei Flaschen Lion Bier aus unserem Kühlschrank lassen wir uns unsere heutige Hauptmahlzeit an einer schönen Ecke am See schmecken.
 
 
 
 
 
 
 
 
082  Wir parkieren unseren Land
Cruiser auf der Südseite des Kandy
Sees beim Malwathu Mahu Viharaya
083  Lehrerin und Schüler in der
Stadt Matale, 26 km nördlich von
Kandy, lassen sich gerne fotografieren
084  Ein lieblicher Miniatur
Hindu-Tempel zwischen
Palmen in der Stadt Matale
 
Hauptthema unserer Diskussion ist die Nachricht des Todes von Osama Bin Laden am 2. Mai 2011 in Abottabad in Pakistan, die heute Morgen weltweit wie eine Bombe einschlug. Beim „9/11“-Terroranschlag zehn Jahre zuvor am 11. September 2001 waren wir übrigens in den USA und verkauften im Staate Indiana auf einem Flohmarkt Muscheln, um unsere Reisekasse aufzubessern.
 
 
 
 
 
 
 
 
085  Der Muthumariamman
Thevasthanam Tempel in der Stadt
Matale zwischen Kandy und Dambulla ist
der höchste Hindu Tempel Sri Lanka’s .....
086  ..... Opfergaben von
Früchten werden am Tempel-
Eingang verkauft .....
087  ….. eine der pachtvoll geschnitzten
zeremonielle Kutschen („Chariots“),
die am Matale Theru Festival von
Tausenden von Gläubigen mit Seilen
durch die Stadt gezogen werden
 
Über dem See leuchtet das Dach des Zahntempels golden in der Morgensonne, schwarze Kormorane reinigen ihr Gefieder auf einem dürren Ast und weisse Reiher stochern am seichten Ufer, als wir Kandy verlassen. Wir verschieben uns nach Anuradhapura, 130km weiter nördlich, welches zum sogenannten „kulturellen Dreieck“ gehört. Es geht von Kandy über Anuradhapura und Polonnaruwa und beinhaltet dabei auch Dambulla, Sirigiya und weitere kleinere Tempelanlagen, wie Mihintale, Aukana und dergleichen. Eigentlich gibt es für Anuradhapura, Polonnaruwa und Sirigiya ein sogenanntes „Kulturelles Dreieck Eingangs-Ticket“, welches Rp. 5'400 (€33.50) kostet. Mit dieser Eintrittskarte kriegt man „drei für zwei“ der zuvor genannten Stätten, aber alles andere ist zusätzlich separat vor Ort zu bezahlen – ziemlich konfus und sehr teuer, da die Lokalen nur 5% bis 10% bezahlen von dem was ein Tourist hinblättern muss!
 
 
 
 
 
 
 
 
088  Eingangstor zum Aluvihara Kloster,
gerade nördlich von Matale, wo ein
goldener Buddha an einem Berghang
auf einem grossen Felsbrocken thront .....
089  ….. Nahaufnahme des
goldenen Buddha
090  Ein Mönch in seiner
Safran Robe ist auf dem
Weg zu einem Tempel
 
In Matale, zwischen Kandy und Dambulla gelegen, kommen wir am ‚Muthumariamman Thevasthanam Tempel’, dem höchsten Hindu-Tempel Sri Lanka’s vorbei. Ein Wächter winkt uns in einen Schuppen nebenan. Dort hebt er für uns zwei Planen hoch. Prachtvoll geschnitzte zeremonielle „Chariots“ (Kutschen) kommen zum Vorschein. An Hindu-Festlichkeiten werden sie von Tausenden von Gläubigen mit Seilen durch die Stadt gezogen, je ein „Chariot“ für eine Gottheit. Wenig später sticht uns eine goldene Buddha-Figur des Aluvihara-Klosters ins Auge, die an einem Berghang auf einem grossen Felsen thront. Was für eine prächtige religiöse Vielfältigkeit!
 
 
 
 
 
 
091  Gläubige beten bei der über 2'100 Jahre
alten Mirisavatiya Dagoba in Anuradhapura,
der ehemaligen Hauptstadt Sri Lankas .....
092  ….. die Mirisavatiya Dagoba
ist eine der acht heiligen Plätze
in Anuradhapura .....
093  ….. zwei junge Menschen
meditieren in einer stillen Ecke
 
Anuradhapura, die Hauptstadt des grössten ehemaligen Reichs Sri Lankas, übertrifft unsere Erwartungen bei weitem. In ihrer Blütezeit soll sie die grösste Klosterstadt der Antike gewesen sein mit Dutzenden von Klöstern und Zehntausenden von Mönchen. Uns faszinieren vor allem die historischen, monumentalen Dagobas, auch Stupas und Pagoden genannt.
 
 
 
 
 
 
094  Die Jetavanarama Dagoba (122 m)
in Anuradhapura war die grösste Dagoba,
die je gebaut wurde. Sie bestand aus
93.3 Millionen roten Ziegelsteinen
095  Scheinheilige Affen warten
auf einen unbewachten Moment,
um auf das Dach unseres
LandCruisers zu steigen
096  Die Thuparama Dagoba in Anuradhapura
wird als die erste in Sri Lanka erbaute Dagoba
erachtet (250-210 v.Chr.). Sie wurde allerdings
1862 infolge Zerstörung wieder neu aufgebaut
 
Sie wurden gebaut, um die heiligsten Relikte des Buddhismus zu schützen. In einem blendenden Weiss ragen sie gegen den Himmel. Laut einem Reiseführer sollen von den architektonischen Werken verflossener Zivilisationen nur noch die Pyramiden von Gizeh in Ägypten grösser sein als die drei Hauptdome in Anuradhapura. Allein durch ihre Grandiosität flössen sie uns Ehrfurcht ein.
 
 
 
 
 
 
097  Hier an der nördlichen Schutzmauer
der Ruvanvelisaya Dagoba (war einmal
103m hoch, 113m Umfang) in Anuradha-
pura stehen Hunderte von Elefanten
Schulter an Schulter Wache .....
098  ..... die blendend weisse
Dagoba ist eines der
Meisterstücke Sri Lanka’s .....
099  ….. der westliche Teil der Schutzmauer
im Norden ist das Ebenbild des östlichen
Teils – Hunderte von wachsamen
Elefanten. In der ganzen Dagoba
sollen insgesamt 1'900 Figuren sein
 
In dieser Stadt steht auch der meist verehrte Baum der Welt, der heilige „Sri Maha Bodhi“ (eine Art Feigenbaum). Er stammt von einem Schössling des Originalbaums von Bodhgaya in Indien, unter welchem Buddha Erleuchtung fand und von wo er seine Lehre weiter verbreitete. Der älteste Ast wird sorgfältig mit goldenen Krücken gestützt, und der Baum selbst – er ist einer der ältesten Bäume der Welt - mit einer Umzäunung geschützt. Er wirkt eher unscheinbar, und beinahe wären wir an ihm vorbei gelaufen. Zutritt ist durch ein „Häuschen“, wo man die Schuhe ausziehen muss und kontrolliert wird. Überhaupt sind die Polizei-Kontrollen bei diesen heiligen Stätten recht gross, wurde doch auch Anuradhapura am 6.10.2008 von einer Selbstmörderbombe der Tamil Tigers betroffen.
 
 
 
 
 
 
100  Die Hinduracke (Coracias
benghalensis), macht ihre
Aufwartung an der Stupa
101  Die Lankarama “Vatadage” in
Anuradhapura – ein Relikthaus bestehend
aus einer zentralen Dagoba, flankiert mit
Buddha-Bildnissen und eingekreist mit Säulen
102  Anuradhapura: Eine Prozession von
Gläubigen und Mönchen begibt sich zum
meist verehrten Baum der Welt – zum heiligen
„Sri Maha Bodhi“ (eine Art Feigenbaum)
 
Nach zwei Tagen sind wir wieder unterwegs - in südöstlicher Richtung zur zweiten der alten Ruinenstädte Sri Lankas: Polonnaruwa – einst ein florierendes Handels- und Religionszentrum. Irgendwie sind wir heute nicht in derselben Stimmung für Ruinen und Steine eines verflossenen Imperiums wie wir es Ende 2005 in Kambodscha waren, zumindest nicht zum Touristen-Tagespreis von €20 pro Person. Daher begnügen wir uns mit einem Besuch des südlichen, eintrittsfreien Teils beim Polonnaruwa Rest House, wo 1954 Königin Elizabeth II logierte. Languren-Affen tummeln sich hier zwischen steinernen Zeugen, Säulen und einem imposanten steinernen Löwen. Sie bringen etwas Leben in das Durcheinander von Steinen.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
103  Ein Mönch betet mit den Gläubigen
beim „Sri Maha Bodhi“ Baum in Anuradha-
pura. Er stammt von einem Schössling des
Originalbaums von Bodhgaya in Indien, unter
welchem Buddha Erleuchtung fand .....
104  ….. die Gläubigen verlassen
nach dem Gebet die heilige Stätte
des „Sri Maha Bodhi“ Baums .....
105  ..... der älteste Ast wird sorgfältig mit
goldenen „Krücken“ gestützt, und der Baum
selbst mit einer goldenen Umzäunung geschützt.
Er soll 288 B.C. oder 246 v.Chr. gepflanzt
worden sein, ist somit über 2'250 Jahre alt
und der älteste lebende Baum
 
Mitte Vormittag am folgenden Tag verlassen wir Polonnaruwa auf der sehr guten A11-Haupstrasse Richtung Osten. Die Dörfer hören auf, der Verkehr wird spärlicher und wir begegnen zum ersten Mal Militärposten, einem nach dem andern. Entweder sind sie in den primitiven Militär-Unterständen stationiert, welche die Strasse säumen, oder sie stehen mit geschultertem Gewehr direkt an der Strasse Wache.
 
 
 
 
 
 
 
 
106  Die Säule mit Löwenköpfen ist
ein tragendes Element des domartigen
Tempels gegenüber dem Universitäts-Park in
Mihintale, 14km östlich von Anuradhapura .....
107  ..... die riesige Struktur des
domartigen Tempels zeigt herrliche
Reliefs auf Zierplatten in jeder
der vier Himmelsrichtungen .....
108  ..... detail einer der Zierplatten
 
Sind sie ein Überbleibsel des bis 2009 stattgefundenen Krieges zwischen den hinduistischen Tamilen und den buddhistischen Singhalesen? Oder ist es ganz einfach eine Arbeitsbeschaffung? Oder gar beides? Die Tamilen, im Norden beheimatet, rückten im über zwei Jahrzehnte langen Kriegsgeschehen auf der Ostseite der Insel bis zum Yala-Nationalpark im Süden vor.
 
 
 
 
 
 
 
 
109  Die Maha Dagoba des
Tempel Komplexes in Mihintale,
15km östlich von Anuradhapura,
grüsst von der Hügelspitze
110  Etwa 15km westlich der Hauptstrasse
Dambulla – Anuradhapura steht der 12m hohe,
aus einem einzigen Felsbrocken gemeisselte
Aukana-Buddha. Er wurde im 5. Jahrhundert
erstellt. Nachdem die Taliban im März 2001
den damals grössten Buddha der Welt in
Bamiyan/Afghanistan zerstörte, ist nun dieser
Nummer 1
111  An der Strasse nach Polonnaruwa
grüsst ein weiterer riesiger, jedoch neu
gebauter Buddha bei Minneriya am
Minneriya-Staubecken
 
Die Militaristen lassen uns ausnahmslos passieren, im Gegensatz zu den braun uniformierten Polizisten, die uns nun je länger je mehr zum Anhalten zwingen. Langsam aber sicher gehen sie uns auf den Keks. „Warum haltet Ihr uns immer auf? Was haben wir falsch gemacht? – beginnt Emil in einem entnervten Ton zu fragen. Das bringt sie jeweils ganz aus der Fassung und mit einem breiten Grinsen geben sie uns das Zeichen zum weiterfahren. Nur ein einziger hochrangiger Offizier wurde etwas bissig und verlangte Emil‘s internationalen Führerausweis, wie wenn wir ohne ihn eine Fahrerlaubnis für unser Auto in Sri Lanka erhalten hätten.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
112  Frisch angepflanzte Reisfelder
in Polonnnaruwa
113  Ein ungewohntes Strassenbild: Zwei
hoch mit Holz beladene Fahrräder. Das
Brennholz muss von weither geholt werden
114  Schwärme von Kuhreihern sind
ein häufiger Anblick auf den Feldern
 
Wir fahren auf dem Weg zur Ostküste durch „Niemandsland“, durch eine flache Steppenlandschaft mit leuchtend gelbem Gras, gespickt mit günen Bäumen. Unwillkürlich wandern unsere Gedanken zur afrikanischen Savanne zurück. Lang, lang ist es her! Was für ein herrliches Gefühl der Weite und Freiheit! Sobald wir jedoch die Küste erreichen, beginnt auch die Bevölkerungsdichte wieder.
 
 
 
 
 
 
115  Ein fein gemeisselter Löwe inmitten
von Steinsäulen in der südlichen Ruinenstadt
von Polonnaruwa. Die historische Stadt
von Polonnaruwa ist auch auf der Liste
des UNESCO Kulturerbes .....
116  ..... Hanuman-Languren-Affen
hausen auf den Bäumen
zwischen den Ruinen .....
117  ..... Emil steht am Rand der
historischen Schleuse der
„Königlichen Bäder“
 
Hier betreten wir auch das Gebiet, wo am 26. Dezember 2004 der Tsunami wütete, der über 35‘000 Menschenleben kostete – nach Indonesien die meisten Todesopfer. Man merkt, dass die Menschen hier ärmer sind als im Westen. Es gibt wieder viele Fahrräder – im Westen sahen wir kaum noch welche – und auch die Motorräder haben zugenommen. Dafür gibt es weniger Autos. Doch die neuen LandCruiser der UN zirkulieren immer noch!
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
118  Einer der farbenfrohen Hindu Tempel an
der östlichen Küstenstrasse bei Chenkaladi .....
119  ….. Details der Götterfiguren
120  Ein weiterer kleiner Hindu-Tempel
 
Hindu-Tempel lösen nun die buddhistischen Tempel des Westens ab und auch die christlichen Kirchen nehmen etwas zu. Abgemagerte Kühe laufen frei herum. Die Menschen sind neugieriger. „What is your name?“, „Where are you from?“, „How many babies do you have?“ – es ist Indien pur. Am frühen Nachmittag sind wir bereits in Batticaloa und überqueren die einspurige Brücke nach Kallady. Dort hat der Tsunami ebenfalls stark gewütet. Ein Teil der alten Küstenstrasse wurde weggeschwemmt, die neue Verbindung besteht immer noch aus einer Erdstrasse. Dort, direkt am weissen Sandstrand, finden wir einen schönen Mittagsplatz.
 
 
 
 
 
 
 
121  Die islamische Schule ist aus in
Maruthamunai bei Kalmunai an der Ost-
küste – die Mädchen machen sich auf
den Heimweg. An der Ostküste leben
vorwiegend Moslems und Hindus, einige
Christen und nur wenige Buddhisten
122  Ein kleiner Kleiderladen
in Batticaloa
123  Die imposante blaue Kirche
„Our Lady of Sorrows” (oder
„Our Lady of Presentation”) in
Batticaloa ist achteckig gebaut
 
Während wir Brot und eine Büchse Tunafisch verzehren, schauen wir aufs Meer hinaus, das heute ruhig ist. Es ist ein eigenartiges Gefühl sich vorzustellen, dass es sich urplötzlich in eine brodelnde Hölle verwandeln kann, die alles auslöscht, was ihr im Wege steht. Aber das Leben geht weiter: Zwei Fischer schaukeln mit ihrem Kanu auf den Wellen und warten auf einen günstigen Moment, um ihr Netz auszuwerfen. Am Strand sind vier Frauen damit beschäftigt, Äste von noch jungen, nach dem Tsunami angepflanzten Kasuarina-Bäumen abzubrechen. Sie bündeln sie, um sie als Brennholz abzutransportieren.
 
 
 
 
 
 
124  Ein Fischer wirft in Kallady bei
Batticaloa an der Ostküste sein Netz aus
125  Wir rollen durch die fruchtbare
Ebene von Batticaloa ins
südlicher gelegene Arugam Bay
126  Eine ländliche Szene an der
Ostküste nach heftigen Regenfällen
 
Südlich von Batticaloa ändert sich das Bild dramatisch. Dort machen die kunstvollen Hindutempel mit ihren vielen Götterfiguren den nüchternen grün gestrichenen Moscheen platz – grün ist die Farbe des Islam. Gleich zu Hunderten strömen Mädchen und Studentinnen in „arabischer“ Verhüllung bei Schulschluss auf die Strasse. 80 km weiter, im Surfer- und Hängerort von Arugam Bay unterbricht um fünf Uhr morgens die Stimme des Muezzin, der zum Gebet ruft, die Nachtruhe – seit Sokotra im Jemen das erste Mal. Ja, wir sind zweifellos in einer moslemischen Ecke Sri Lanka’s. Muselmanen machen 7.5% der Bevölkerung aus. 70% sind Buddhisten und 15% Hindus und 7.5% Christen.
 
 
 
 
 
 
127  Einige wenige Hausruinen entlang
der Ostküste sind stumme Zeugen des
Tsunamis vom 26. Dezember 2004
128  Notunterkünfte in Pottuvil für die vom
Tsunami heimgesuchten Menschen an der
Ostküste. Obwohl die Ostküste am schlimmsten
betroffen wurde, wurde Sri Lanka ringsum
schwer betroffen: 35'000 Tote und Vermisste
129  Die historischen Ruinen von Mudu Maha
Vihara in Pottuvil im Osten. Sie beinhalten einen
3m-hohen Buddha und zwei kleinere Statuen
 
Arugam Bay ist ein Surfer-Paradies. Vor dem 2004 Tsunami war dieses Küstenort aber zeitweise auch so etwas wie ein „ceylonesisches Hippie-Zentrum“, nach unserem Eindruck teilweise auch heute wieder. Es ist nicht „unser“ Ort. So sind wir anderntags bereits wieder unterwegs. Wir fahren nach Potuvil zurück und wenden uns auf der Strasse A4 dem Inland und somit dem Westen zu. Teiche mit Teppichen von blühenden weissen Seerosen tauchen immer mal wieder auf.
 
 
 
 
 
 
130  Kanus der Fischer reihen sich auf einer
Sandbank an der Arugam Bay aneinander.
Es wird gesagt, dass infolge der Tsunami-
Hilfe so viele Boote geschenkt wurden, dass
einige Fischer eine kleine Flotte besassen
131  Die pittoreske Bucht der Arugam Bay
mit seinen farbenfrohen Fischerboten.
Arugam Bay ist auch als Surfer-Paradies
berühmt. Dieser Strandort war vor
dem 2004-Tsunami zeitweise ein etwas
„ceylonesisches Hippie-Zentrum“ (wenn
es die politischen Verhältnisse zuliessen)
132  Kein Strassenlärm – nur Strand,
Meer und Sonne an der Arugam Bay
 
Wir sehen unseren ersten wilden Elefanten, der sich ein Bad gönnt, zwei wilde Pfauen-Paare und immer wieder Schwärme von Wasservögeln. Es ist so friedlich, aber die Hitze ist beinahe unerträglich. Es soll das heisseste Gebiet Sri Lankas sein. Trotzdem machen wir bei Wellawaya noch einen kleinen Abstecher nach Buduruwagala, um die sieben Buddha Figuren zu bestaunen, die in eine senkrechte Felswand gehauen sind. Die grösste Statue ist 16m hoch. Wirklich imposant!
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
133  In der Nähe des kleinen östlich
gelegenen Lahugala Kitulana Nationalparks
sehen wir unseren ersten wilden Elefanten
134  Die Strasse Nr. 4 gegen Westen
führt uns durch eine reizvolle Landschaft
mit manchen Seerosenteichen
135  Die „Mimosa pudica“ ist ein
sensible Blüte. Ihre Blätter klappen
zusammen, wenn man sie berührt
 
Dann ruft die kühle Höhenluft der Berge. Eine gute Asphaltstrasse führt uns nach Ellla, einem beliebten Ferienort auf 1’041m Höhe gelegen. Kurz vor dem Ziel kommen wir am Rawana Ella Wasserfall vorbei, der von hoch oben über eine Felswand 25m in die Tiefe rauscht. Wie an den meisten Touristenorten, sind Affen auch hier blitzschnell zur Stelle und wehe dem, der die Autoscheiben und -türen nicht sofort schliesst!
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
136  Die in eine Welswand gehauenen
Buduruwagala Buddha Statuen bei
Wellawaya (5km Süd auf der A2 und 4km
West auf einer schmalen Nebenstrasse)
137  Der Ravana Ella Wasserfall
zwischen Wellawaya und Ella
rauscht durch eine steinige
Schlucht 25m in die Tiefe
138  Der vielgepriesene Ella-Gap,
wo man bei klarer Sicht bis an
die Küste sehen soll
 
Einige Kilometer später, nach einem kurzen aber verlöcherten Teilstück, empfangen uns die gemütlichen Strassenbeizlein des kleinen Höhenorts. Kaum sind wir am Ortseingang, so sind wir auch schon wieder am Ortsausgang. Ausser dem Bergpanorama mit dem vielgepriesenen Ellla Gap und einer Bahnstation gibt es jedoch nicht viel zu bewundern. Aber die kühle Höhenluft ist zurzeit alles, was wir wollen, bevor wir wieder in die Ebenen von Süd-Sri Lanka begeben. So quartieren wir uns in einem einladenden Erkerzimmer im Hotel Country Comfort ein.
 
 
 
 
 
 
 
 
139  Eine kleine Zwischenverpflegung
lockt am Strassenrand beim
Ravana Ella Wasserfall
140  Ein frisch vermähltes Paar
geniesst die Sicht über den Ella Gap
141  Wo die Touristen sind, da sind auch die
Affen (es gibt was zu futtern). Hier beim Ravana
Ella Wasserfall einige ‚Ceylon-Hutaffen’
 
Weitere Webseiten aus Sri Lanka:
  • 1. Teil: Colombo - Negombo - Sigiriya - Dambulla - Colombo - Nuwara Eliya - Peradeniya (vor Kandy)
  • 3. Teil: Ella - Haputale - Tissamaharama - Tangalle - Galle - Colombo
 
Zeitungsartikel über uns in Sri Lanka:
Artikel"Record breaking cruise", Tageszeitung "Daily News" - 22. April 2011
Artikel"Around the world on a steady truck", Wochenzeitung "Sunday Observer" - 24. April 2011