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Bilder unserer Französisch-Polynesien-Reise
(Insel Tahiti - Gesellschaftsinseln: Teil 1)
 
 
Teil 2: Insel Tahiti
Teil 3: Insel Moorea
25-jähriges Reisejubiläum
in Tahiti
 
 
 
 
 
       
 
    Franz.-Polynesien                   Tahiti-Karte
            -Karte                      
 
 
                   
 
                          Pazifik-Karte
 
 
 
 
letzte Foto aufgenommen: 15.9.09
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01  Von den Cook-Inseln kommend,
landen wir am 11.8.09, 14.30 Uhr, mit
der Air Tahiti in Papeete. Im Vergleich
zum Preis war ihr Service eher mässig
 02  Vom 600m hoch gelegenen
Belvédère-Aussichtspunkt (Fare
Rau-Ape) geniessen wir den Blick
auf das Häusermeer von Papeete, der
Hauptstadt von Französisch Polynesien
03  Liliana und Emil posieren für ein
Foto vor dem Bassin der Königin
Tomare IV im „Abgeordneten-Park“
(Assemblée de la Polynésie française)
im Zentrum von Papeete
 
Wer bringt den Namen „Tahiti“ nicht mit Romantik in Verbindung? Bei wem weckt diese Insel nicht Sehnsüchte und Träume? Wer identifiziert sie nicht mit dem Paradies auf Erden? Als wir am 12. August 2009 ins Büro der „Swire Shipping Agencies“ in Papeete, eintreten und von Thierry, dem jungen Generaldirektor, sehr herzlich empfangen werden, sind wir voller Vorfreude. Er vertritt als Schifffahrtsagentur die „Greater Bali Hai“-Schifffahrtslinie – die seit Vanuatu unseren containerisierten LandCruiser quer durch den Pazifik transportierte (FidschiSamoa / Amerikanisch Samoa – Tahiti – und nachher weiter nach Tonga). Endlich wird nun unser lang gehegter Traum, das Herz Polynesiens mit unserem LandCruiser erkunden zu dürfen, Wirklichkeit. Wir haben ja vom Zoll die schriftliche Zusage in Händen, dass sie unser Carnet de Passage akzeptieren werden. Daher sind wir überzeugt: Nichts sollte mehr schief laufen. Tatsächlich ist der Zoll dann auch ein Kinderspiel, und als wir anschliessend noch „proformamässig“ zum Transport-Ministerium geschickt werden, erachten wir es als eine reine Routine-Angelegenheit.
 
 
 
 
 
 
04  Gewitterwolken ballen
sich hinter der katholischen
Kathedrale (Cathédrale
Notre-Dame de Papeete) im
Herzen von Papeete zusammen
 05  Ein Monument am „Point
Venus“ an der Mataval Bucht
bei Mahina im Norden
gedenkt der Meuterei
auf der „HMS Bounty“
06  Der Leuchtturm am „Point Venus”
wurde vom Vater des schottischen
Schriftstellers Robert Louis Stevenson
entworfen. RLS, der 1894 in Samoa
verstarb, arbeitete im Sommer 1866
in Papeete bei seinem Vater
 
Denkste! Thierry, der uns persönlich und selbstlos auf unserem Bürokratie-Gang begleitet, macht ebenfalls ein bedenkliches Gesicht, als wir der Bürochefin namens Cecile gegenüber sitzen und sie uns die Konditionen der Zulassung des Autos auseinandersetzt. Sich auf einen Fall aus dem Jahr 2002 stützend, wo ein chinesischer Konsul sein Auto für sechs Monate auf die Insel brachte, verlangt sie eine normale Registrierung, mit allem Drum und Dran, was auch eine Taxe von 2'000 CFP pro Tag (= fast €17) beinhaltet (bei drei Monaten Aufenthalt läppert sich das ganz schön zusammen). Löst sich unser Traumziel noch im allerletzten Moment in Luft auf? Denn eines ist uns klar: Diese Auflagen können wir unmöglich erfüllen. Wenn also kein Wunder geschieht, müssen wir unseren Container schweren Herzens mit dem nächsten Schiff der „Greater Bali Hai“ nach einer neuen Destination umleiten. Wohin, müssten wir uns dann erst noch ausdenken.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
07  Lebensfreude versprühend: Zwei
Tahitierinnen mit handgeflochtenem
traditionellen Blütenkranz
 08  “Tiki” im „Musée de Tahiti
et des Îles“. Tikis sind heilige
Skulpturen in der Kultur Polynesiens
09  Der Souvenirladen am „Point
Venus” bei Mahina ist in
traditioneller Bauart gebaut
 
Ja, und dann tritt einmal mehr einer der unwahrscheinlichen Zufälle ein, die uns auf unserer langen Reise schon so oft zu Hilfe kamen – wir können es kaum fassen: Bei unserem 9-tägigen Zwischenstop in Rarotonga auf den Cook-Inseln suchten wir mangels Campingplätzen auf Tahiti im Internet nach einer günstigen Unterkunft – kein einfaches Unterfangen in einem der teuersten Pflaster der Welt – und stiessen dabei auf Astrid’s Familie, die in Mahina, 10 km nördlich der Hauptstadt Papeete, einen Bungalow mit separatem Eingang vermietet. Der Preis von CFP 6'000 (= € 50) pro Tag ist zwar saftig, gilt aber hier als günstig, es sei denn, man ist bereit, irgendwo in einem Schlafsaal zu übernachten. Wir buchten mal für zwei Nächte und hofften, bis dann unser Auto aus dem Zoll ausgelöst zu haben.
 
 
 
 
 
 
10  Öffentlicher Strand aus
schwarzem Vulkansand am
„Point Venus“ bei Mahina
 11  Freizeitbeschäftigung am
„Point Venus“: Ein Spiel mit
Kugeln, genannt „Petanque“
12  Ein friedliches Bild: Beladener
Ausleger und Kanus am
„Point Venus“ bei Mahina
 
Unsere Wahl entpuppt sich als der grösste Glückstreffer überhaupt. Nicht nur, dass unsere Gastfamilie extrem nett ist und unser Bungalow mit eigenem WC/Bad liebevoll mit polynesischem Dekor eingerichtet ist, eine herrliche Sicht aufs offene Meer bietet und von leuchtenden tropischen Pflanzen umgeben ist, sondern auch, dass Astrid und ihr Mann Marc ein Mitglied des Parlaments kennen: Die Präsidentin der Kommission für Internationale Beziehungen, Mme. Catherine Tuiho-Buillard. Am Donnerstagabend, als unsere Autoauslösung ganz und gar nicht in unserem Sinn zu verlaufen scheint, setzen sie sich mit ihr in Verbindung. Am folgenden Morgen – wir sitzen gerade beim Frühstück – ruft uns Astrid freudestrahlend zu: „Das Problem ist gelöst, der Transportminister hat das OK gegeben; ich habe soeben ein Telefon von Catherine gekriegt“. Was für ein moralischer Auftrieb!
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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Die untergehende Sonne verleiht „Point Venus“ einen besonderen Charme
 
Es ist doch unglaublich, wie wir immer wieder im richtigen Moment auf die richtigen Menschen stossen, die sich dann auch noch spontan für uns einsetzen. "Die Engelchen scheinen höllisch auf uns aufzupassen". Ja, es gibt viele nette Menschen auf der Welt! Um eine bereits lange Geschichte kurz zu schalten: Astrid fährt uns schnurstracks zu Mme. Cecile im Strassenverkehrsamt (STT - Service de Transports Terrestres). Diese ist wie ein „umgekehrter Handschuh“ und erklärt uns, dass wir das Auto aus dem Hafen fahren dürfen und dann nächste Woche ein lokales Nummernschild lösen müssten – alles kostenlos. Dazu sollen wir dann die „graue Karte“ kriegen. Ihrer Aufforderung, unseren Schweizer Original-Fahrzeugausweis zu deponieren, kommen wir nicht nach, worauf sie dann auch nicht mehr weiter besteht. (Irgendwie verläuft die ganze Sache mit einem Tahiti-Nummernschild dann aber im Sande und wir behalten unsere CH-Autonummer!).
 
 
 
 
 
 
16  Die Lage unseres Bungalows
auf einer Anhöhe in Mahina, umgeben
von tropischem Grün und mit
schöner Meersicht ist perfekt .....
 17  ..... Emil steht an dessen
Eingang und erfreut
sich der Weitsicht .....
18  ..... und wartet auf das Frühstück
mit verschiedenen Käsesorten
 
Eine Stunde später sind wir mit Hilfe von Thierry bereits am Hafen, um unseren „besten Reisekumpel“ von seinem 16. Container-Käfig zu befreien. Wie glücklich sind wir, als unser LandCruiser-Oldie bei der Öffnung des Container wohlbehalten vor uns steht. Diesmal waren wir uns nicht so sicher, denn böse Beschädigungen am Containers zeigen, dass er „stürmische Momente“ durchstehen musste. Als wir kurz darauf aus dem Hafengelände fahren, sind wir die glücklichsten Menschen: In unserem 25. Reisejahr erreichten wir endlich die Insel unserer Träume. Drei aufregende Monate in Französisch Polynesien warten nun auf uns!
 
 
 
 
 
 
19  Unter dem Dach der hellen,
luftigen Markthalle von Papeete wird
alles angeboten: Exotische Blumen,
frisches Fleisch, Gebäck und Gemüse .....
 20  ..... Papayas, Bananen,
Ananas .....
21  ..... handgeflochtene Strohhüte und
Taschen sowie traditionelles Kunsthand-
werk. An vielen Ständen fehlen allerdings
zurzeit die Abnehmer, d.h. die Touristen
 
Beim ersten Geldautomaten weicht unsere Euphorie einer kleinen Ernüchterung. Er spuckt nur 30'000 CFP (= € 250) aus, und jede Plastik-Karte bleibt dann für die kommenden sechs Tage gesperrt, zumindest für Bargeld. Wirklich seltsam! Weit kommt man hier mit diesem Betrag nämlich nicht, wenn der Hafen allein für unseren Container 60'000 CFP (= € 500) in Rechnung stellt, und natürlich nimmt unsere Gastfamilie keine Kreditkarten. Die Bargeld-Beschaffung wird zu einem echten Albtraum – offenbar wird hier angenommen, dass die reichen Touristen alles mit der Karte begleichen und demzufolge für Bargeld kein Bedarf sei. Nach langem Suchen gibt uns die Banque de Polynesie am Schalter mit der Visa-Karte 100'000 CFP (= € 840), wobei auch diese Karte wiederum für sechs Tage blockiert ist. Als wir dann nach Ablauf dieser Zeit denselben Betrag nochmals beziehen wollen, funktioniert es überhaupt nicht mehr. Man will uns nicht gerade freundlich weis machen, dass der „Knopf“ bei unserer Bank liege und kümmert sich weiter nicht mehr darum – "Service" schein ein Fremdwort zu sein. Das Touristenbüro, wo wir uns über den mangelnden Kundenservice und die Problematik des Geldbezugs beklagen, schickt uns dann zum Hauptsitz derselben Bank. Dort klappt es jedoch interessanterweise wieder. Wir ärgern uns echt über all die zeitraubenden Umtriebe und das Desinteresse, irgend etwas an diesem touristenunfreundlichen Bankenystem zu ändern, was bestimmt auch nicht gerade mithilft, den 30%-igen Tourismus-Rückgang zu beleben, unter dem Tahiti jetzt leidet (der Besuch wird während einer weltweiten Rezession einfach zu teuer).
 
 
 
 
 
 
22  Die Insel Moorea, das Juwel
Französisch Polynesiens, zeichnet
sich über dem Meer ab
 23  Eine Krone majestätischer Berg-
spitzen türmt sich im Landesinneren
von Tahiti: Mt. Te Tara O Maiao,
genannt Diadème (1’321m hoch)
24  Schmale Sandbuchten aus
schwarzem Vulkansand säumen
bei Pt. Tapahi die Nordküste
 
Die Anfangsschwierigkeiten sind jedoch bald vergessen und der Zauber Tahiti’s nimmt mehr und mehr von uns Besitz: Die bizarren Berge, der üppige Urwald, die exotischen Blumen und farbig blühenden Bäume, die Frauen, die sich eine frische Blüte hinters Ohr stecken oder gar einen Blumenkranz auf dem Kopf tragen, das geruhsame polynesische Leben. Man kann es den Männern der „Bounty“nicht verargen dass sie meuterten, als ihr Kapitän Bligh sie zum Verlassen der Insel aufforderte. Jeden Morgen, wenn wir die Tür unseres gemieteten Bungalows öffnen, erfreuen wir uns an den weissgelben Frangipani Blüten, blutroten und lila Bougainvilleas, raschelnden Palmblättern, dem freien Blick auf die Weite des offenen Ozeans und der niedlichen Braunbrust-Schilffinken, die sich in Schwärmen auf einem weit ausladenden Bougainvillea-Ast neben unserem Frühstückstisch niederlassen. Und in kaum fünf Autominuten Entfernung liegt „Point Venus“ an Mahina’s Matavai-Bucht, wo wir uns besonders abends gerne am schwarzen Vulkanstrand aufhalten, wenn sich die Sonne neben der messerscharfen Bergkulisse der Schwester-Insel Moorea mit einem glutroten Ball im Meer verabschiedet. „Venus Point“ ist nicht nur ein beliebter Ort, wo Einheimische baden, sich sonnen, surfen, picknicken, im Sand „Pétanque“ (Boggia) und Ball spielen, sich im Rudern üben und ihre Hunde spazieren führen. Es ist auch ein sehr geschichtsträchtiger Ort.
 
 
 
 
 
 
Luxuriöse Tropenvegetation und tief eingeschnittene satt grüne Täler, überragt von Bergspitzen,
sind das Bild, das Tahiti am meisten prägt und uns am meisten fasziniert
25  Tal von Papenoo
 26  Tahaute Tal in Mahaena
27  An der Ostküste, etwa
halbwegs zwischen Hitiaa und Faaone
 
Der Name dieser kleinen Landzunge stammt von Kapitän James Cook, der dort im Jahre 1769 ein Observatorium errichtete, um den Venus-Durchgang vor der Sonne zu beobachten, im Bestreben, die Distanz zwischen Sonne und Erde zu errechnen. Dort gingen am 4.3.1797 auch die ersten Mitglieder der „London Missionary Society“ an Land, und dort erinnert ein Denkmal an die legendäre „Meuterei auf der HMS Bounty“, die Setzlinge des Brotfruchtbaums von Tahiti nach Britisch-Westindien bringen sollte, als Nahrungsquelle für die auf den britischen Plantagen arbeitenden afrikanischen Sklaven. Der dort stehende weisse, immer noch funktionierende Leuchtturm – der einzige auf Tahiti – wurde von Thomas Stevenson, dem Vater des in Samoa gestorbenen, schottischen Schriftstellers Robert Louis Stevenson, entworfen, und trägt zum speziellen Charme dieser kleinen Halbinsel bei.
 
 
 
 
 
 
28  An der Ostküste Tahiti’s ist die
Natur noch weitgehend unberührt:
Papeiha Fluss bei Pk 45 (Km-Stein)
 29  Eine winzige Insel mit Kokos-
palmen und einem weissen Sandstrand.
Wer träumt nicht schon davon? (Motu
Nono in der Bucht von Taravao)
30  Wir erklimmen das Aussichts-
plateau von Taravao auf „Tahiti Iti“
(Klein-Tahiti) - der kleineren Halbinsel
im Südosten. Sicht auf den Haupt-
inselteil Tahiti Nui (Gross-Tahiti)
Unter einem wolkenlosen Himmel starten wir von unserem friedlichen Standort in Mahina an der Nordküste gemütlich in südöstlicher Richtung zu unserer ersten Umrundung der Hauptinsel „Tahiti Nui“. Mit ihrer rund 120 km langen Ringstrasse gehört sie zu den Inseln über dem Wind. Nach den zum Teil arg durchlöcherten Strassen auf einigen der letzten Destinationen (speziell in Vanuatu, Fidschi und auch Samoa) haben wir fast vergessen, wie angenehm es ist, auf glattem Asphalt zu rollen, was auch Emil als ständigem Fahrer erlaubt, sich zwischendurch mal am vorbeiziehenden faszinierenden Tahiti-eigenen Panorama und der luxuriösen Tropenvegetation zu erfreuen. Tief eingeschnittene satt grüne Täler, überragt von steilaufragenden Bergspitzen, sind das Bild, das Tahiti am meisten prägt und uns am meisten fasziniert.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
31  Blick vom Aussichtsplateau auf
„Tahiti Iti“ auf den Isthmus von
Taravao und die Bergkulisse
der Hauptinsel „Tahiti Nui“ .....
 32   ..... und das türkisfarbig
schillernde Meer im
Süden mit dem Riff
33   Auf dem Weg zum Taravao
Aussichtsplateau auf 600m Höhe
begegnen wir einem atypischen
Bild Tahitis: Einer Weide
mit wohlgenährten Kühen
Ab und zu treten hübsche Dörfer, die zwischen Brotfrucht- und Mango-Bäumen und in der vielfältig leuchtenden Pflanzenfülle fast verschwinden, in Erscheinung. Jogger, Velofahrer oder Familien zu Fuss begegnen uns. Die Menschen sind freundlich, aber zurückhaltend. Wir vermissen das strahlende Lächeln, das uns auf vielen der ärmeren Pazifik-Inseln fast ständig begleitete. Die Strasse verläuft vorwiegend entlang der Küste, mit schmalen schwarzen Sandbuchten, wo es interessant ist, dem regen Treiben der vielen Surfer zuzuschauen. Surfen gehört seit eh und je zu den beliebten Sportarten Polynesiens. Im Gegensatz zu den vorhergehenden Südseeinseln, wo jeglicher Meter Land Privatbesitz ist, können wir uns hier mit dem Auto wieder überall hinstellen, ohne dass jemand kassieren will. Alle Strände sind öffentlich. Zum Teil bieten sie Dusche und WC, manchmal sogar Picknick-Tische – seit Neuseeland eine sehr willkommene Annehmlichkeit.
 
 
 
 
 
 
34  „Tiare Tahiti” ist die
Nationalblume Tahiti’s
 35  Die Flora Tahiti’s überrascht
uns immer wieder mit neuen „Exoten“
36  Frangipani ist die Blüte, die
wir auch automatisch mit der Südsee
in Verbindung bringen. Sie trägt auch
die Namen Plumeria respektive Tiare
 
Tahiti ist eigentlich eine Doppelinsel, misst 1'045 km², ist 2'441 m hoch, hat eine Bevölkerung von 178'000 Einwohnern und besteht aus zwei Teilen: Tahiti Nui (Gross Tahiti) und Tahiti Iti (Klein Tahiti). Als wir in Taravao im Südosten von Tahiti Nui ankommen, zweigen wir gleich nach Tahiti Iti, verbunden durch einen Isthmus, ab. Das herrliche Wetter verleitet uns spontan, noch heute den Abstecher zum Taravao Aussichtsplateau zu unternehmen, obschon wir uns die „Halbinsel“, wie sie auch genannt wird, auf einen andern Tag aufgehoben hatten. Wer weiss, wann die Sicht wieder so klar sein wird (das Wetter spielt zurzeit ziemlich launisch).Wir kurven auf schmaler, gut asphaltierter Strasse bis auf 600m Höhe. Plötzlich taucht ganz unerwartet ein familiäres Bild auf: Eine grüne Weide, wo braune, gut genährte Kühe mit ihren Kälbern friedlich grasen. Wo sind wir gelandet – auf einer Schweizer Alp?
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
37  An der Landwirtschafts-Ausstellung
in Faaa erscheinen die Frauen mit ihrem
traditionellen Kopfschmuck .....
 38  ..... beim Gemüse
stechen die riesigen
Yam-Wurzeln ins Auge .....
39  ..... und bei den Blumen die zarte
Blüte des Tahiti Vanille-Strauches
 
Knorrige Bäume, dicht behangen mit Bartflechten, wachsen verstreut in diesem kühleren Höhenklima, das auch Gemüse-Anpflanzungen begünstigt. Wir sehen sorgfältig bestellte Felder mit jungen Salatsprösslingen, ausgewachsenem Taro (Wurzelgemüse) und Mais. Und zwischendrin thronen meist einfache, aber auch einige schmucke Farmhäuser. Vom Höhenpavillon aus ist die Sicht echt beeindruckend: Unter uns breitet sich der Isthmus von Taravao aus, mit dem türkis schillernden Wasser des Pazifischen Ozeans und den weissen Schaumkronen des Riffs im Süden sowie dem tiefblauen offenen Meer im Osten. Und vor uns türmt sich die imposante Bergkulisse des grösseren Inselteils „Tahiti Nui“, umsegelt von weissen, bauschigen Wolken. Ein wildes Huhn weicht nicht von unserer Seite. Wir wissen, worauf es wartet und holen die frische Baguette, die wir noch in Taravao für unser Picknick gekauft hatten und verfuttern ihm einen Teil davon. Wilde Hähne und Hühner, oft mit niedlichen Küken, treiben sich überall herum. Sie sind offenbar „wildes“ Allgemeingut, doch leicht fangen lassen sie sich nicht.
 
 
 
 
 
 
40  Überwasser-Restaurants sind am
Wochenende ein beliebtes Ausflugsziel
in Punaauia an der Westküste
 41  Die Überwasser-Bungalows des
Intercontinental (Beachcomber) Hotels in
Papeete gehören zur oberen Preisklasse
42  Badefreuden bei den Quellen von
Vaima in Mataiea an der Südküste
 
Sobald wir uns auf der Südwestseite von Tahiti Nui befinden, zeigt sich, dass diese Küste mehr besiedelt ist als der Nordosten. Da heute ein Sonntag ist, geniessen auch zahlreiche Familien ihre Freizeit, und von den fixen und fahrbaren Garküchen, genannt „Roulottes“, riecht es einladend nach Gegrilltem und Gekochtem. Erst halten wir bei den Quellen von Vaima in Mataiea, wo ausschliesslich Einheimische baden. Sie scheinen nichts dagegen zu haben, dass zwei metergrosse Aale ihren erfrischenden Sonntagsspass teilen. Im Gegenteil, sie füttern sie mit Brotkrümeln. Paul Gauguin, der französische Maler, lebte von l891-1893 mit seiner polynesischen Frau Teha’amana in Mataiea, in der Hoffnung, eine Welt fern der Zivilisation zu finden. Während nur eineinhalb Jahren malte er 66 Bilder. Wir lieben seine Werke. Sie bringen den exotischen Charme Tahiti’s wie keine andern zum Ausdruck.
 
 
 
 
 
 
43  Tiki beim Arahurahu Marae im
Dorf Paea im Südwesten .....
 44  ..... einer Kultstätte des alten
Polynesiens, bestehend aus einer
eingezäunten Plattform aus groben
schwarzen Vulkansteinen
und einem Steinaltar
45  Die Vaipoiri-Grotte in Maraa
südlich von Paea im Südwesten:
Überhängende Farne, roter und rosa
Ginger und saftiges Grün verleihen
ihr ein märchenhaftes Aussehen
 
Wenig später erreichen wir die drei Maraa Grotten: Überhängende Farne, roter und rosa Ginger und Pflanzen in allen Grünschattierungen verleihen ihnen ein märchenhaftes Aussehen. In einem Dorf weiter nördlich, in Paea, stossen wir dann in einer Landschneise auf eine restaurierte und gut erhaltene Kultstätte des alten Polynesiens: dem Arahurau Marae. Es besteht aus einer Plattform aus groben schwarzen Vulkansteinen und einem Steinaltar, die durch eine niedrige Steinmauer eingezäunt ist. Diese offenen heiligen Stätten waren früher über die ganze Insel verstreut. Heute sind die meisten verschwunden. Entweder wurden sie zerstört oder sind vom Dschungel zurück erobert worden. Je mehr wir uns dann der Hauptstadt Papeete nähern, desto häufiger kleben unattraktive Siedlungsgeschwüre an den steilen Hängen. Es ist die bevorzugte Wohnlage der Reichen. Wir sind froh, als wir die zwar nicht unattraktive, aber ewig verstopfte Stadt mit dem Parkierungsproblem hinter uns lassen und wieder zurück in unserer kleinen „Oase“ auf dem Hügel bei Mahina sind.
 
 
 
 
 
 
46  Ein Blick in die Berge (links
hinten Mt. Tahiti) des Orofero-
Tals bei Paea im Westen
 47  Emil, der glückliche Weltreisende
48  Tropenvegetation und Berge sind
Hauptmerkmale Tahiti’s. Hier der Blick
gegen Norden an der Südküste bei Papara
 
Auf unserer Rundreise ist uns aufgefallen, dass die Polizeipräsenz sehr stark ist, und Verkehrskontrollen häufig durchgeführt werden – übrigens ein sehr krasser Unterschied zu andern Pazifik-Inseln, vor allem Samoa, wo die „Herrscher der Ordnung“ nur in der Hauptstadt Apia zu finden sind. „Ist es hier notwendig?“, fragen wir uns. Unseren LandCruiser-Exoten lässt man jeweils ungeschoren passieren. Papeete pulsiert. Die Zeiten, wo es ein verträumtes Südsee-Städtchen war, sind wohl schon längst vorbei. Vor allem um die Mittagszeit sind alle Gartenrestaurants bis auf den letzten Platz besetzt. Wenn wir auf die Preise der Menükarten blicken, stehen uns die Haare zu Berge. Sind es europäische Preise, von denen wir keine Ahnung mehr haben?
 
 
 
 
 
 
49  Das Hotel de Ville (Mairie),
das Rathaus von Papeete, wurde
im Baustil des Palastes der
Königin Pomare IV errichtet
 50  Radfahrer machen auf ihrer
Inselumrundung eine Pause
51  An der „Place de l’Autonomie“
– am „autonomen Platz“ – wehen
zwei Flaggen: Die Tahiti und
die französische Trikolore
 
Ein Teller Spaghetti Bolognaise kostet z.B.1'500 CFP (€ 13), Toast mit Pate 1'950 CFP (€ 16), ein Salat 900 CFP (€ 8). Zum Glück dürfen wir die Küche unserer Gastfamilie benutzen und selber kochen. Kauft man nämlich im Supermarkt Carrefour oder Champion ein und hält Ausschau nach Spezialangeboten, so halten sich die Kosten einigermassen in Grenzen. Nachdem uns Astrid infolge unseres Langzeit-Aufenthalts auch mit dem Bungalow-Preis entgegenkommt (anstatt Euro 50 bezahlen wir nun Euro 32 pro Tag), wird es für uns akzeptabel und wir bleiben. Es ist familiär und doch persönlich, nett und ruhig – ausser den nachts mit einer unglaublichen Ausdauer bellenden Hunden! Dass wir zufällig auch noch Wireless empfangen, ist für uns ein hilfreicher Bonus zur Erledigung der notwendigen Bürokratie und Organisation unseres ständigen Pazifik-Inselhüpfens.
 
 
 
 
 
 
52  Beim Markt in Papeete lockt
ein Gitarren-Verkäufer mit seinem
Gesang Kundschaft an .....
 53  ..... und eine Frau bindet aus
frischen Blumen neue Blumenkränze
54  Eine Tahitierin schaut mit
ihrem Sohn aufs offene Meer hinaus
 
 
Fortsetzungen in Tahiti: