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- Bilder des ersten Teils unserer Taiwan-Reise
(Kaohsiung Kenting
Taitung)
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- Teil 2: Taitung Southern
Cross-Island Highway Siraya National Scenic Area (Zengwun Reservoir)
- Alishan NSA Sun Moon Lake NSA Taroko National Park Suao-Hualien
Highway Taipei
- Teil 3: Taipei
Northeast Taiwan Northern Cross-Island Hwy. Taroko East Coast
Taitung Kaohsiung
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- Taiwan-Karte
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- Karte aus Fernost
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letzte
Foto: 27.10.07
- klicken Sie auf ein Bild, um es grösser zu sehen
- die farbigen Bildnummern korrespondieren mit der Karte des
obenstehenden gleichfarbigen Links
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- 5. Oktober 2007: Wir warten in Kaohsiung auf die heutige Ankunft unseres
LandCruisers, der aber kaum vor Dienstag, 9.10.07, freigegeben werden dürfte. In der
Zwischenzeit erwarten wir "Krosa" den Kategorie 4 Super-Taifun
z.Zt. im Anmarsch auf Taiwan.
- 6. Oktober 2007: Soeben ist "Krosa" im Norden der Insel 'eingefallen'.
Hier im Süden nimmt der Taifun-Wind zu und es wird immer grauer und dunkler. Wir haben
inzwischen "Schützenhilfe" für die Autoauslösung erhalten und werden am
Montag auf dem hiesigen Zoll vorsprechen.
- 8. Oktober 2007: Leider stellt sich vorerst der Zoll quer; sie wollen als erstes
die Gültigkeit des "Carnet de Passages" durch ihre taiwanesische Vertretung
in Bern oder Genf abklären lassen. Inzwischen steht der Container im Regen im Hafen
von Kaohsiung der Taifun ist nun in China.
- 10. Oktober 2007: Die gute Nachricht ist, dass die Zollbehörden nun unser
Zollpapier akzeptiert haben. Unser LandCruiser konnte von seinem Gefängnis, dem
Container, befreit werden. Da heute National-Tag ist, hoffen wir, ihn am Donnerstag frei
zu kriegen.
- 11. Oktober 2007: Erfreulicherweise schafften wir es in unser 157. Land Taiwan,
wenn auch mit ziemlich hohen Einreisekosten verbunden (etwa doppelt so hoch wie üblich).
Von nun an sprechen wieder unsere untenstehenden Bilder.
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- 01
Am 28.9.07 schickten wir unseren
- LandCruiser mit der Evergreen Line von
- Bintulu in Sarawak/Ost-Malaysia
(Borneo)
- auf seine Seereise nach Kaohsiung in Taiwan
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- 02
Taiwans Taipeh-101-Turm
- galt mit 508 m als das höchste
- Gebäude der Welt, bis es vom Burj
- Dubai (Dubai-Turm)-Gebäude
- (>555 m) in den Vereinigten
- Arabischen Emiraten überholt wurde
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- 03
Ein faszinierender Kontrast von
- alt und neu an der Zhongshan Süd-
- Strasse in Taipeh
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- Taiwan (2.10.07
28.11.07)
Es gibt endgültig kein Zurück mehr! Alles ist fest gebucht, alles ist schon bezahlt. Die
Mitteilung des Schweizer Handelsbüros in Taipeh, dass wir womöglich mit unserem eigenen
Auto nicht auf Taiwans Strassen werden zirkulieren dürfen, kommt nun etwas zu spät. Zwei
Tage später nähern wir uns nämlich bereits mit der JetStarAsia unserem 157. Reiseland.
Es ist der 2. Oktober 2007, 17.30 Uhr. Durch die weissen Wolkentürme erhaschen wir einen
ersten Blick der subtropischen Insel, die wir zwei Monate lang zu erkunden hoffen
auf das dunkle Bergmassiv, intensiv bebaute Felder, verstreute Ententeiche, unterbrochen
durch viele dichte Gruppierungen von uniformen Hochhaus-Siedlungen. Jede Minute erwarten
wir die vom Kapitän angekündigten schweren Turbulenzen der Vorläufer des Taifuns
Lekima, der geradewegs auf Taiwan zusteuert; doch es bleibt gottlob bis
zuletzt ruhig. Eine angenehme Brise weht, als wir aus dem Flugzeug steigen und zum
modernen Flughafengebäude spurten. Die Luft scheint hier viel weniger mit der drückenden
Feuchtigkeit geschwängert zu sein, wie wir es zuvor in ganz Südostasien erlebten.
Endlich können wir wieder einmal tief durchatmen. Doch so richtig entspannt werden wir
erst sein, wenn wir den geschäftigen Immigrationsschalter hinter uns gelassen haben
die relativ grosse Wahrscheinlichkeit der Frage eines Weiterflug-Billets lastet
doch auf unseren Gemütern. In Singapur konnten wir uns nämlich beim Einchecken nur noch
knapp mit der Begründung retten, dass wir von Taiwan aus mit der Fähre nach der
japanischen Insel Okinawa übersetzen werden, obwohl wir es nie vor hatten. Ja, und dann
kommen endlich wir an die Reihe, zuerst Emil. Als er zwei Minuten später den Schalter
bereits beschwingt verlässt, fällt mir ein Riesenstein vom Herzen: Wir haben es
geschafft!
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- 04
Die Chiang Kai-shek Memorial Hall
- thront hinter einem traditionellen chinesischen
- Torbogen inmitten eines gepflegten Parks
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- 05
Inmitten der Wolkenkratzer
- Taipehs ist der Peace Park mit
- seinen verspielten Pavillons und seinem
- fischreichen Teich eine erholsame Oase
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- 06
Kleine taiwanesische Tempel sind
- vielfach zwischen Stadtgebäuden eingekeilt.
- An der Shaoxing Süd-Strasse in Taipeh
- zieht uns dieser Seitenaltar an
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- Wenig später sitzen wir im modernen Stadtbus und fahren erwartungsvoll in die
fortschreitende Nacht hinein. Auf dem kleinen Fernseh-Bildschirm vor uns flimmert ein
alter James Bond Film mit Sean Connery, während draussen der Lichterglanz der
Millionenstadt an uns vorbei zieht. Endziel unserer Buslinie ist der Hauptbahnhof; die
kurze Strecke bis zu unserem gebuchten Taiwanmex Hostel schaffen wir dann noch leicht zu
Fuss. Obwohl sich unser einfaches Zimmer als sehr klein entpuppt, fühlen wir uns auf
Anhieb wohl: Das Hostel wirkt sympathisch und sauber, und kurze Zeit später sind wir auch
schon eingeschlafen. Ganz anders als die meisten asiatischen Grossstädte, die wir bis
anhin kreuz und quer durchstreift haben, präsentiert sich uns Taipeh: Irgendwie wirkt die
Hauptstadt grosszügiger gebaut, entspannter, ohne die allgegenwärtige Hektik, das Chaos
und das oft erdrückende Gefühl der Überbevölkerung, obschon Taiwan nach Bangladesh als
das zweitdichtest besiedelte Land der Welt gilt. Die nicht wenigen luxuriösen
Einkaufszentren, wo wohl jede der teuren Weltmarken vertreten ist, weisen einen
unverkennbar westlichen Charakter auf. Trotzdem ist der fernöstliche Charme noch um jede
Ecke spürbar: Mal ist es ein traditioneller chinesischer Torbogen, mal ein kleiner Tempel
mit brennenden Räucherstäbchen und frischen Opfergaben, eingekeilt in ein Labyrinth von
Hochhäusern, mal ein exotischer Pavillon mit angrenzendem Fischteich in einem Stadtpark.
Vor allem aber sind es auch die chinesischen Schriftzeichen der Mandarin Sprache
des Hochchinesisch , die das Fremdländische besonders hervorheben und
für uns sinnesverwirrend und faszinierend sind: Es gibt keinen Zweifel mehr wir
befinden uns in einem chinesischen Teil Asiens und sind darüber sehr glücklich.
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- 07
Ein echtes Erlebnis: Taiwan's
- Hochgeschwindigkeitszug führt uns mit
- 300 km/h von der Hauptstadt Taipeh
- nach der südlichen Hafenstadt Kaohsiung.
- Zeit für die 335 km Fahrt: 1 Std. 36 Min.
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- 08
Die chinesischen Zeichen sind
- für uns so sinnesverwirrend wie
- faszinierend. Hier die Cheng
- Gong Strasse in Kaohsiung
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- 09
Emil geniesst sein chinesisches
- Lieblingsgericht "Sweet & Sour Pork"
- und eine Schale Nudeln
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- Zu unserem kompletten Glück fehlt uns allerdings noch unser drittes Reisemitglied:
Unser LandCruiser, der in zwei Tagen in der südlichen Hafenstadt Kaohsiung mit der
Uni Phoenix der taiwanesischen Evergreen Schifffahrtslinie von Bintulu im
malaysischen Sarawak auf Borneo her kommend eintreffen sollte. Bereits am nächsten
Morgen schieben wir deshalb unseren praktischen Gepäck-Trolley wieder zum nahen
Hauptbahnhof zurück und steigen in den pieksauberen und bequemen Hochgeschwindigkeitszug
ein, der uns mit 300km/h wie auf einem Luftkissen in 1.36 Stunden zur 335km entfernten
Hafenstadt flitzt. Als wir ankommen, ist es Mittag. Ein sättigender Hamburger im
McDonalds, dann melden wir uns mit etwas gemischten Gefühlen bei Evergreen. Wir werden
von Lisa, einer gepflegten jungen Dame, und Mr. Lee, einem kleinen, quirligen Chinesen
empfangen, der sich als der aufgebotene Broker entpuppt. Vom Moment an, wo wir im
Konferenzzimmer Platz nehmen und uns bitterer Tee serviert wird, ahnen wir irgendwie, dass
nicht alles so reibungslos ablaufen wird, wie wir es uns erhofft haben: Und schon bald
haben wir die Bestätigung: Es wird, wenn überhaupt möglich, nur von einer befristeten
Zirkulationsbewilligung gesprochen, erst von nur fünf Tagen, dann von dreimal fünf Tagen
maximum, und von einer Bargeld-Hinterlegung im Betrage von rund US$4'000. Trotz dieser
Hiobsmeldung bleiben wir vorerst noch optimistisch und stützen uns erst einmal auf das
Schreiben des taiwanesischen Touristenbüros, das besagt, dass der Import eines Autos
gestattet ist, sofern sein Wert US$20'000 nicht übersteigt. Sollten alle Stricke reissen,
bleibt uns als Notlösung allerdings nur noch, unseren Container zu seiner nächsten
Destination Hong Kong umzuleiten. Das ist jedoch das allerletzte, was wir
uns wünschen.
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- 10
Unser LandCruiser schaffte es
- nach Taiwan mit der grossen Hilfe von
- Legislatorin Frau Dr. Kuan Bi-Ling und
- Prof. Weihwang Lin in Kaohsiung
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- 11
Süsse Kinder in Prof. Lin's
- Kindergarten in Kaohsiung. Mr. Lin
- half uns selbstlos mit all den Zollhürden
- bei der Auslösung unseres Autos
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- 12
Können wir in Kaohsiung geeigneter
- parkieren als vor dem Wahlplakat von
- Legislatorin Frau Dr. Kuan Bi-Ling, die uns
- bei der Auto-Auslösung massiv unterstützte?
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- Am Abend sitzen wir auf einer Holzbank an der gepflegten Uferpromenade des Love
River und betrachten die faden Sonnenstrahlen, die hinter dem dichten Häusermeer
jenseits des Flusses untergehen. Die Luft ist erfüllt vom Duft aromatischen Kaffees und
von Musik. Trotzdem herrscht Ruhe vor dem Sturm im wortwörtlichsten Sinn: Jetzt
ist es Taifun Krosa, der sich Taiwan mit einer Geschwindigkeit von 300km/h
nähert. Erinnerungen werden wach an Guadeloupe, wo uns
damals der Hurrikan Jeanne an unserem
einsamen Campingplatz am friedlichen Goyave Fluss mitten in der Nacht überraschte. Innert
kürzester Zeit schwoll der Fluss zu einem Monster an, so dass er uns mit seinen neu
gebildeten Armen komplett von der Aussenwelt abschnitt. Unser Leben verdankten wir damals
nur dem glücklichen Umstand, dass der Wasserspiegel genau im kritischsten Moment wieder
zu sinken begann. Zu jener Zeit noch ohne Telefon, hätten wir niemanden um Hilfe rufen
können. Heute ist die Situation anders: Inzwischen besitzen wir auch ein Handy
gesponsert von der Telecom Indonesien und die
nächsten Nächte schlafen wir hinter schützenden Mauern im 2. Stock des 202-Backpackers,
das von einem Kanadier betreut wird und wo auch junge Expats, vorwiegend Englischlehrer,
vorübergehend hausen, bis sie eine definitive Bleibe gefunden haben. Das Zimmer ist zwar
geräumig und hell, aber trotz zwei Ventilatoren immer noch drückend heiss, und mit der
Sauberkeit steht es auch nicht allzu gut. Aber es ist ja nur für einige Tage, trösten
wir uns, denn alle andern Zimmer, die wir in dieser Hafenstadt besichtigt haben, kosten
zumindest das Doppelte.
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- 13
Der Wan Shin Kong Tempel
- in Kaohsiung ist 300 Jahre alt.
- Er wurde vor 30 Jahren restauriert
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- 14
Der Turm in Kaohsiung war
- der höchste Taiwan's, bevor der
- Taipeh 101-Tower übernahm
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- 15
Der Blick von der Aussichtsplattform
- des Kaohsiung-Turms über das Häuser-
- und Wolkenkratzermeer der Stadt ist be-
- eindruckend, speziell in nördlicher Richtung
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- Am nächsten Morgen machen sich die Vorboten des nahenden Sturmes bereits bemerkbar:
Draussen ist alles in Grau gehüllt; das andere Ufer des Love Rivers kann man nicht einmal
mehr erahnen. Die dekorativen Draperien eines soeben auf dem grossen Parkplatz gegenüber
errichteten Festzeltes werden von starken Windböen erfasst und erbarmungslos
durchgeschüttelt. Die riesigen Kochtöpfe der nur mit einer provisorischen Plane
geschützten Tagesküche klappern und klirren. Und inzwischen hat es auch schon zu regnen
begonnen. Wir ziehen uns in unser trockenes Zimmer zurück und lassen uns von den
fernöstlichen Klängen, die vom Festzelt her zu uns dringen, von unseren Sorgen etwas
ablenken, die uns der heutige Besuch vom Broker, Mr. Lee, verursacht hat: Er ist mit
leeren Händen gekommen. Nichts ist positiv, alles nur negativ: Der Zoll besteht auf einer
Kaution von US$4000, das Transportministerium will uns kein temporäres Nummernschild
erteilen und offensichtlich ist man übrigens wie in Japan
vom Gesetz her gezwungen, ein lokales Kennzeichen anzubringen.
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- 16
Das frühere Britische Konsulat in
- Takao - heute Kaohsiung - war das erste
- Gebäude im westlichen Stil in Taiwan. Auf
- einem Hügel am Meer thronend, bietet es
- eine herrliche Aussicht auf die Hafeneinfahrt
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- 17
Der Love River mit seiner
- einladenden Promenade gehört zu
- den Hauptattraktionen von Kaohsiung.
- Das Lichtermeer der Nacht zaubert
- eine romantische Note hervor
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Nun sind wir sogar auf
- einem kleinen Hai verewigt
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- Am nächsten Tag hat sich Krosa zu einem Kategorie 5 Taifun entwickelt.
Glücklicherweise für uns liegt sein Zentrum im Nordosten der Insel.
Fenster rütteln, das Gebälk kracht, der Wind heult und pfeift durch die leergefegten
Strassen. Ein verstörtes Spätzchen sucht vor unserem Fenster eine windgeschützte Ecke.
Vom Fenster aus sehen wir Baumkronen und Palmblätter, die sich tief im Winde krümmen.
Wir hören das harte Aufschlagen von umgeworfenen Gegenständen Topfpflanzen,
Fahrräder, Tische, Stühle, Reklametafeln und Fahnenstangen , die praktisch vor
jedem Hauseingang aufgestapelt sind. Gegen die starken Windböen ankämpfend, suchen wir
uns eines der wenigen Taxi und lassen uns zu der von Lisa der Evergreen Linie angegebenen
Adresse fahren. Man will uns helfen, ist alles, was sie uns an diesem
Samstagmorgen bei ihrem überraschenden Anruf gesagt hat. Erst nach und nach realisieren
wir, dass wir im Parteibüro der DPP der Demokratischen Progressiven Partei
gelandet sind, und dass die sympathische Lady, der wir vorgestellt werden, die
Legislatorin Frau Dr. Kuan Bi-Ling ist und der Mann, der sich von Anfang an um uns
kümmert, der pensionierte Prof. Weihwang Lin. Er soll uns am Montag zum Hauptzoll
begleiten und dort mit dem Chef prüfen, was gemacht werden kann, so wird entschieden. Als
uns Lisa zum Backpackers zurück chauffiert, intensiviert sich der Sturm, und im Hostel
angelangt, wütet er bereits. Oft befürchten wir, dass unsere Fensterscheiben
eingedrückt werden. Trotzdem läuft Emil noch zum nahen Family Markt, um
genügend Mineralwasser zu besorgen, denn man spricht bereits von einem Meter Regen und
der Unterbrechung der Wasser- und Stromversorgung. Gottseidank bewahrheitet sich dann
beides nicht. Hingegen werden Erdrutsche, Strassen unter Wasser und Hunderte von
entwurzelten Bäumen aus Taipeh und der am stärksten betroffenen Nordostküste gemeldet.
Glücklicherweise verzieht sich nun Krosa aber bereits Richtung Festland
China.
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- 19
Um den Lotus-See in Kaohsiung
- ist der Charme des Fernen Ostens
- um jede Ecke spürbar
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Chinesische Laternen sind
- überall eine Augenweide
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- 21
Der Konfuzius-Tempel beim Lotus-
- See in Kaohsiung ist in seinem leuchtenden
- rot und gold ein architektonischer Schatz
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- Wie vereinbart, holt uns am Montagmorgen um 8 Uhr Professor Lin ab. Gemeinsam fahren wir
zum Hauptzoll. Dass er eine einflussreiche Persönlichkeit ist, merken wir schon daran,
dass wir gleich zur Direktionsabteilung im 6. Stock vordringen dürfen. Das gibt uns
Zuversicht. Der Sekretär hört sich Mr. Lins Erklärungen höflich an und
verschwindet daraufhin mit unseren Papieren. Nach einer knappen Viertelstunde kommt er
wieder zurück, und nach einem kurzen Wortwechsel zwischen den beiden natürlich
auf Chinesisch werden wir ins Parterre geleitet und dort einer jungen Dame an einem
der vielen Schalter zugewiesen. Dank der vielen Aktivitäten verstärkt sich unsere
Zuversicht. Schon bald lässt aber ihr ständiges Kopfschütteln, ihre verneinenden
Handbewegungen, nichts Gutes ahnen. Doch unser Professor bleibt hartnäckig.
Nach zwei Stunden zähen Verhandelns ihrer- und Wartens unsererseits verbleibt man dann
so, dass man das Autozolldokument Carnet de Passage, eventuell doch
akzeptiert, es jedoch erst durch die taiwanesische Vertretung in der Schweiz auf seine
Echtheit prüfen lassen will. Und da die Schweiz zurzeit noch schläft, bleibt uns nichts
anderes übrig, als uns auf den nächsten Morgen vertrösten zu lassen. Hoffnung und
Resignation wechseln sich ständig ab.
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- 22
Eine der vielen exotischen
- Pagoden rund um den Lotus-See
- etwas nördlich von Kaohsiung
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Der Kriegsgott ziert den
- Frühlings- und Herbstpavillon
- des Lotus-Sees bei Kaohsiung
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Blick über geschwungene Dächer
- des weitläufigen Buddhisten-Klosters
- Fo Guan Shan, ca. 32 km nordöstlich
- von Kaohsiung gelegen. Es ist das
- Zentrum buddhistischer Lehre in Taiwan
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- Mit der Rückkehr der Sonne am folgenden Tag, glätten sich auch unsere Sorgenfalten
allmählich wieder. Über Nacht ist die Verifizierung unseres Carnets durch alle Instanzen
hindurch tatsächlich erfolgt Internet machts möglich. Um 13.30 Uhr werden
wir von der Evergreen Schifffahrtslinie zu ihrem Lagerraum chauffiert, und kurz darauf
fährt Emil unseren LandCruiser auch schon aus dem Container. Der Zollinspektor ist auch
schon vor Ort. Und als sich Emil hartnäckig weigert, ihm den Autoschlüssel für eine
spätere Inspektion zu überlassen, findet die Kontrolle sofort statt und entpuppt sich
nur noch als reine Proforma-Sache. Doch damit haben wir immer noch keinen Freipass, auf
Taiwans Strassen zirkulieren zu dürfen. Das Transportdepartment muss auch noch zustimmen,
und dann gilt es auch noch, eine Versicherung abzuschliessen. Da aber morgen, am 10.
Oktober, Nationaltag, der Double Ten National Day, gefeiert wird, müssen wir
uns noch weiterhin in Geduld üben. So lassen wir unseren treuen Begleiter einsam und
allein in der gedeckten Lagerhalle zurück und machen uns auf den Rückweg ins
Stadtzentrum. Es ist 15 Uhr, als das Telefon klingelt. Das Touristenbüro in Taipeh, das
sich mittlerweile bei den Autoauslöse-Hürden auch aktiv beteilig, meldet sich
überraschend, entschuldigt sich für die Unannehmlichkeiten und gratuliert uns bereits
zum Erfolg. Wenn das kein gutes Omen und ein Grund zum Feiern ist! Und was eignet sich
besser dazu, als das Ufer des Love Rivers mit seinen Cafes und Restaurants?
Wir bestellen uns ein eisgekühltes Bier und haben das Gefühl, dass es uns noch selten so
gut schmeckte.
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- 25
Die Nonne, die uns kostenlos durch
- die Anlage des Buddhisten-Klosters
- Fo Guan Shan führte, posiert mit Liliana
- unter dem Torbogen für ein Erinnerungsfoto
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Im friedlichen Haupttempel,
- sitzen drei 7.8 m hohe Buddha-
- Bildnisse in Meditation
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Im Grosse Buddha Land
- wacht der 36 m hohe goldenen
- Buddha über seine 480 Jünger
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- Am Tag nach dem nationalen Feiertag sind dann nach weiterem Herumrennen mit
unserem Professor endlich die restlichen bürokratischen Autoauslöse-Hürden
aus dem Weg geschafft: Der Hauptzoll hat das Carnet abgestempelt, wir kriegen ein
temporäres taiwanesisches Nummernschild nicht nur für 15 sondern für 60 Tage (neu in
unserer Reisegeschichte müssen wir noch eine Strassengebühr pro Tag entrichten, was für
unseren zweimonatigen Aufenthalt US$60 (40) ausmacht), und können eine befristete
Autohaftpflicht-Versicherung zu einem annehmbaren Preis abschliessen, nachdem man erst auf
einer Jahresgebühr bestand. Zwar sind wir jetzt um US$600 leichter, aber sehr, sehr
glücklich, es überhaupt auf diese faszinierende Insel geschafft zu haben. Wir haben es
einzig und allein dem Guangxi zu verdanken den Beziehungen, die in
Taiwan unheimlich wichtig sind. Ohne Guangxi läuft nichts. Das heisst, um ans
Ziel zu kommen, braucht man jemanden, der wiederum jemanden kennt, der einem weiterhelfen
kann. Ja, und unser unglaubliches Glück begann mit Lisa, der attraktiven Dame von der
Evergreen Schifffahrtslinie!
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Dichtgedrängt beten die Jünger im
- Grossen Buddha Land ihren Gott an
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- 29
Sieben Pagoden wachen über dem
- Friedhof im Fo Guan Shan-Kloster
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Die siebenstöckige 43 m hohe Zhong-
- xing Ta Pagoda (Restauration Pagode) ist
- die Hauptattraktion von Kaohsiungs
- Chengcing Lake (kristallklarem See)
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- Doch die Hafenstadt Kaohsiung hält uns immer noch fest im Griff. Genau eine Woche,
nachdem wir mit unseren damals unlösbar scheinenden Problemen das erste Mal vor dem Büro
der Demokratischen Progressiven Partei standen, kreuzen wir erneut auf, diesmal mit
unserem LandCruiser. Die Presse ist aufgeboten worden: 3 Fernsehstationen, 1 Radiostation
und 10 Zeitungen. Hier haben wir nun endlich die willkommene Gelegenheit, uns bei der
Legislatorin Dr. Kuan Bi-Ling
und Prof. Lin gebührend für all die Unterstützung zu
bedanken. Dabei überreichen wir der Legislatorin ein Schweizerfähnchen und eine
signierte Baseball-Mütze. Das Echo dieses Presserummels ist überwältigend. In den
nächsten Tagen läuft unsere Emailbox von der Flut der Emails aufgrund der Artikel in
verschiedenen Zeitungen heiss. Einige heissen uns in ihrem Land herzlich willkommen,
andere wiederum versorgen uns mit Tipps von besonderen Sehenswürdigkeiten und bieten sich
als Führer für ihre Region an, und wiederum andere laden uns spontan zum Nachtessen und
sogar zum Übernachten ein. Die Gastfreundlichkeit dieses Volkes sprengt alle Rahmen.
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- 31
Delikatessenläden mit
- fremdländischen Speisen sind
- in Taiwan nie weit weg
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Die Abendsonne taucht das
- stattliche Grand Hotel Chengcing Lake
- in Kaohsiung in ein weiches Licht
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Vier Freundinnen strahlen mit
- uns um die wette. Die Jugend in
- Taiwan ist höflich und offen
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- Wieder mit unserem LandCruiser vereint zu sein, heisst auch, wieder unsere Freiheit und
Unabhängigkeit geniessen zu dürfen. Unsere erste Entdeckungsreise starten wir vorerst in
die Umgebung von Kaohsiung. Alles wirkt so fremdländisch, so exotisch, so faszinierend
auf uns echt chinesisch. Eine wunderschöne Stimmung empfängt uns beim Lotus See,
mit dem Frühlings- und Herbstpavillon, mit den riesigen Götterfiguren, mit den Drachen
und Tiger Pagoden, den chinesischen Tempeln und dem architektonischen Schatz des Konfuzius
Tempels. Erst als die letzten Sonnenstrahlen hinter den roten, geschwungenen
Tempeldächern verschwindet, trennen wir uns von all der unermesslichen Pracht, um am
folgenden Tag von einer andern Stätte nicht minder in den Bann gezogen zu werden: Von
Fo Guan Shan dem Zentrum buddhistischer Lehre in Taiwan , 32km
nördlich von Kaohsiung gelegen. Die 36m hohe goldene Buddha Statue, die auf einem Hügel
thront und von 480 Jüngern dicht umringt ist, sticht uns schon vom Parkplatz aus ins
Auge. Als wir durch die weitangelegte Anlage mit den verschiedenen Tempeln, Pagoden,
Brücken, Gärten und Teichen schlendern, spricht uns plötzlich eine zierliche Nonne in
sehr gutem Englisch an: Ein Aufseher hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass wir
berühmte Besucher haben sprudelt sie hervor, die taiwanesische Liberty Times Zeitung
in der Hand schwenkend. Wir bieten Gratisführungen an. Darf ich Ihnen die heiligen
Stätten zeigen, fügt sie hoffnungsvoll hinzu. So kommt es, dass wir in den
nächsten Stunden auch in die Lehre Buddhas eingeweiht werden, während wir die vielen
religiösen Schätze dieses Tempelreichs bestaunen. Mit dem Versprechen, wenn immer
möglich nochmals vorbei zu schauen und eine Nacht zu bleiben, verabschieden wir uns nach
zwei Stunden von unserer sympathischen Führerin.
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- 34
Der Yimin Tempel in Kaohsiungs
- Golden Lion Lake Scenic Area ist
- vollgestopft mit Opfergaben, darunter
- Spirit Money (Geistergeld) für die Nachwelt.
- Es wird im Tempel gekauft und als Dar-
- bietung in ein offenes Feuer geworfen
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- 35
Die kleine Pagode des
- Yimin Tempels in Kaohsiung
- bezaubert mit ihren dekorativen Details
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- 36
Eine chinesische Opern-
- Aufführung vor dem Yimin Tempel
- in Kaohsiung lockt viele Besucher an
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- Angelockt durch emsiges Treiben, halten wir auf der Rückfahrt zu unserem
202-Backpacker beim Yimin Tempel in Kaohsiungs Golden
Lion Lake Scenic Area. Die Szene, die uns vor dem Tempeleingang erwartet, ist
einzigartig: Ein Kranz nach dem andern, ein Blumenbouquet nach dem andern dekoriert
dichtgedrängt den Eingang. Auf einer Bühne auf dem Tempelplatz wohnen Zuschauer einer
chinesischen Opernaufführung bei. Nebenan, in einer kleinen Pagode, wird das offene Feuer
im grossen Ofen von Gläubigen ständig mit Bündeln von Geistergeld gespeist, das sie im
Tempel gekauft haben. Die langen Tische im Innern des Haupttempels sind mit Bergen von
Früchten, Geistergeld-Bündeln für die Nachwelt und farbenfrohen Papierfiguren
überladen. Geistliche, die in einer Reihe stehen, beten in einem monotonen Singsang. Was
wird hier wohl gefeiert? Wir sprechen einige Menschen an, um es herauszufinden, doch
niemand versteht leider Englisch. Als wir bei Dunkelheit es ist übrigens unser 23.
Reisejubiläumstag zum letzten Mal in unser 202-Backpacker zurück
fahren, ist unser Kopf prallvoll von all den exotischen Eindrücken dieser bezaubernden
Ecke der Welt.
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- 37
Auf dem Weg zum Kenting
- Nationalpark am südlichen Zipfel der Insel
- geniessen wir ein Picknick am Meeresufer
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Die Küste wird einsamer und
- wilder auf dem östlichen Südzipfel
- in Richtung Jialeshuei
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- 39
Der Sail Rock in Kenting ist
- ein bekanntes Wahrzeichen im
- Kenting Nationalpark
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- Am nächsten Morgen kassieren wir unser Schlüsseldepot von NT$100, das unter der
Whisky-Flasche im Flur versteckt ist, und werfen anschliessend den Zimmerschlüssel in den
Briefkasten des 202-Hostels, wo tagsüber niemand anwesend ist. Das Häusermeer weicht
langsam Gemüse-Kulturen und Betelnuss-Palmen, als wir südwärts zum Kenting Nationalpark
fahren, der den ganzen Südzipfel der Insel umfasst und ein beliebter Ausflugsort der
Einheimischen ist. Wir freuen uns nun auch auf die Natur und das Campingleben. Als wir
jedoch die Stadt Kenting erreichen, haut es uns fast um. Sie quirlt von Hotels,
Restaurants, Bars und Menschen nur so über. Es ist ein Graus nichts wie weg von
hier. Wo werden wir campen können, drängt sich nun die bange Frage auf, denn die Nacht
rückt immer näher: Im Kenting Nationalpark Hauptquartier weist man uns ab, als wir um
Erlaubnis bitten, auf deren Parkplatz stehen zu dürfen, und die in den Reiseführern
genannten Campingplätze finden wir nicht. Gottlob wird die Küste immer einsamer und
wilder, je südlicher wir kommen. Auf gut Glück folgen wir dann der ersten Teerstrasse,
die Richtung Meer abzweigt, und landen auf einem kleinen, verlassenen Platz vor einem Zaun
am Meer, mit einem Hausfundament dahinter. Hier bleiben wir. Das Meer tost und Sturmböen
rütteln am Auto, als wir uns Schlafen legen. Ich erwache als erste vom Scheinwerferlicht,
das mich blendet. Eine Stimme ruft Hello. Es ist die Polizei, ärgert sich
Emil, der nun auch hellwach ist und aus dem Fenster schaut. Er beginnt sich anzuziehen.
Doch im selben Moment, wo er aus dem Auto steigen will, fahren die Ordnungshüter schon
wieder von dannen. Trotzdem gibt uns das Intermezzo dieser ersten wilden Campingnacht in
Taiwan etwas zu denken.
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- 40
Der Strand in Chashan bei
- Jialeshuei lockt viele Surfer an
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Eine Anglerin versucht beim
- Kissing Rock im Eluanbi Park
- am Südzipfel ihr Glück
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- 42 Chashan
bei Jialeshuei ein
- Surfer Paradies. Dutzende mutiger
- Surfer stellen sich den hohen Wellen
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- Ein blauer, klarer Himmel lacht uns am andern Morgen an. Der orkanartige Wind hat die
gestrige Diesigkeit gänzlich weggefegt. Gutgelaunt machen wir uns auf Entdeckungstour der
Sehenswürdigkeiten, die dieser südlichste Punkt der Insel auf kleinstem Raum bietet.
Kurz nach unserem Übernachtungsplatz sind wir beim Windblown Sand, einem
Sandbett, das sich wie ein Fluss ins Meer bahnt. Beim senkrechten Cliff der
Cats Nose kraxeln wir auf abgestorbenen Korallenstöcken herum. Es ist
nicht ungefährlich, denn tief unter uns brodelt das Meer und die Windböen sind sehr
stark. Als mich dann eine zu Fall bringt und ich mir dabei an den scharfen Korallen den
Rücken verletze, haben wir keine Lust mehr auf weitere Experimente und ziehen weiter zur
Kenting National Forest Recreation Aera, die im Lonely Planet Reiseführer als
muss angepriesen wird. Das einzige, das wir dort jedoch geniessen, ist der
Rundblick vom Aussichtsturm aus, sonst können wir diesem Erholungsgebiet nicht viel
abgewinnen. Immerhin entdecken wir gegenüber einen weitflächigen, leeren Parkplatzes,
der sich als nächster Nachtplatz geradezu anbietet. Erst bei Dunkelheit fahren wir jedoch
hin. Ein Hund, der uns aufspürt, schlägt hartnäckig Alarm, doch niemand schenkt ihm
Beachtung und wir bleiben für den Rest der Nacht unentdeckt und ungestört.
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Einer der vielen bunten Schmetterlinge,
- die in der Shuangliou National Recreation
- Area von Blüte zu Blüte flattern
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Ein grüner Baumfrosch
- bockstill auf Insektenfang
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Ein eigenartiger Anblick: Ein
- Schwarm Bienen formt einen
- kompakten Ball an einem Baumast
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- Zum Frühstück verschieben wir uns auf den Parkplatz der Shuangliou National
Recreation Area, ganz in der Nähe gelegen. Ausser einer Handvoll Autos von
Frühjoggern und einem kleinen Ferkel, das grunzend vorbei kommt und Körperkontakt sucht,
sind wir alleine. Dieser Park gefällt uns: Bunte, faustgrosse Schmetterlinge flattern von
Blüte zu Blüte und holen sich den Nektar bei den vielen blühenden Blumenarten:
Weiss-schwarze, dann dunkle mit königsblauen Tupfen und bescheidenere braun-weisse. Auf
halbem Weg führt der Pfad durch zwei imposante tiefe Schluchten mit senkrechten Wänden
und sehr engen Passagen. Wir sind beide im Fotografierrausch, als es passiert: Meine
Panasonic Digital-Fotokamera gleitet mir aus der Hand und schlägt hart am Boden auf. Mir
wird richtig übel. Ich war so glücklich, endlich meinen eigenen Apparat zu haben,
nachdem wir vor kurzem in Singapur einen zweiten, besseren gekauft hatten. Und jetzt ist
es aus damit, denke ich deprimiert. Aber Glück muss der Mensch haben: Nach ausgiebigen
Testversuchen zeigt sich, dass sie immer noch funktioniert nur ein kleiner Kratzer
am Gehäuse bleibt. Wunder gibt es immer wieder! Dankbar ziehen wir weiter und nehmen kurz darauf
endgültig Abschied vom relativ trockenen Südzipfel, vom Sail Rock, dem
bekannten Wahrzeichen des Kenting Nationalparks, vom Kissing Rock und dem
Leuchtturm im Eluanbi Park, vom Surfer Paradies in Chashan. Bei Fonggang wechseln wir auf
einer schmalen und kurvigen Nebenstrasse durch üppig grüne Hügel zur Ostküste.
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Emil posiert zwischen
- den gigantischen Wurzeln
- eines Banyan Baumes
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Eine Spinne so gross wie eine Hand
- sitzt regungslos in ihrem Netz, das sie
- zwischen zwei Zweigen gewoben hat
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Eine der vielen delikaten
- Blumen, die im subtropischen
- Klima Taiwans blühen
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- An der Ostküste angekommen, nehmen wir Kurs nach Norden. Wir sind in Daren, als es
gilt, wiederum einen Nachtplatz zu finden. Daher schwenken wir in ein Seitental ein und
werden neben einem rauschenden Wildbach schon bald fündig. Es ist ein Traumplätzchen.
Kein einziges Licht irgend einer menschlichen Behausung durchbricht die Dunkelheit. Nur
blinkende Leuchtkäfer und ein Himmel voll leuchtender Sterne leisten uns an diesem Abend
Gesellschaft. Am nächsten Tag wiederholt sich unsere Glückssträhne bei einem kleinen
See, umgeben mit Palmen und einem Ufer voll blühender Wildblumen in satten Farben, als
wir etwas weiter nördlich Mittagsrast halten. Wiederum ist die Luft erfüllt von
Schmetterlingen und Libellen, die über unseren Köpfen flattern. Heuschrecken lassen sich
im huckepack auf Grashalmen nieder. Weisse Reiher und ein Raubvogel kreisen. Immer wieder
überrascht es uns aufs Neue, wie viel Natur pur es im zweitdichtest besiedelten Land der
Welt immer noch gibt. Nur zögernd trennen wir uns von diesem schönen Flecken, aber wir
wollen weiter, nach Taitung. Auf der vierspurigen, schnellen Küstenstrasse erreichen wir
die drittgrösste Stadt Taiwans innert kurzer Zeit.
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Ein wunderbarer Morgen begrüsst uns
- in unserem Buschcamp in Nantian. Wir sind
- überrascht, im zweitdichtest bevölkerten Land
- der Welt noch so unberührte Ecken zu finden
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Dieser schöne Tempel in
- Sihchongsi an der Strasse 199
- zieht uns wie ein Magnet an
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Die Liji Badlands bei
- Taitung formen bizarre Gebilde
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- Eine der herzlichen Einladungen, die wir erhalten haben, stammt nämlich aus Taitung
von Augustin, einem Schweizer Missionar der Bethlehem Mission
in Immensee in der Schweiz. Als wir
unser Auto am frühen Nachmittag auf deren Innenhof parkieren, liegt das Regionalhaus noch
im Nachmittagsschlaf, nichts regt sich. Gerade, als wir uns auf eine längere
Wartezeit gefasst machen, erscheint jedoch Augustin unter der Tür und heisst uns herzlich
willkommen. Er ist 72 Jahre alt, noch sehr rüstig, und lebt nun schon seit 44 Jahren in
Taiwan. Sein Aufgabengebiet ist der Bau neuer Kirchen, die dann nach und nach den
einheimischen Pfarreien überlassen werden. An diesem Nachmittag lernen wir auch noch
Bruder Laurenz kennen, ebenfalls ein Landsmann von uns, und ebenfalls schon 40 Jahre als
Missionar auf der Insel tätig. Dann die beiden Hunde: Veila, die 16-jährige Hündin, die
an Leberkrebs erkrankt ist und für die es leider keine Rettung mehr gibt, und Tutu, der
Leben für drei hat und davon flitzt, sobald er von der Kette darf.
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Eine junge Frau in Taitung pflückt
- die Stengel der Pfefferblätter ein
- Grundprodukt der Betelnuss-Mischung
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Blick auf das Flusstal und die
- Little Huang Mountains in Taitung
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Das erstaunliche Netz dieser
- Baumwurzeln bietet einen natürlichen
- Schutz gegen Erosion
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- Augustin entpuppt sich als passionierter Bergsteiger, Hobby-Gärtner und grosser
Naturliebhaber. Das erfahren wir am nächsten Tag besonders, als er uns spontan eine
Sonderbesichtigungstour anbietet. Er kennt die Umgebung wie seine eigene Westentasche und
weiss über alle Pflanzen, Früchte und deren Verwendung fundiert Bescheid. So lernen wir
unter anderem auch die winzige weisse Blüte der Betelpalme kennen, die einen zarten Duft
verbreitet. Dann die Pfefferblätter, die wie das Bohnengewächs an Stangen
empor klettern und deren Stengel Bestandteil der stimulierenden Betelnuss-Mischung sind.
Zu dritt sitzen wir gemütlich in unserem vollbepackten LandCruiser und Augustin gibt die
Direktiven durch die hügelige Landschaft. Sein erstes Ziel sind die Liji Badlands
eine eindrücklich erodierte Landschaft mit bizarren Gebilden und einer wunderbaren
Aussicht auf das fruchtbare Flusstal. Was für ein herrlicher Ort! Geheimnisvoller
entpuppt sich der nächste Halt: Wir folgen Augustin durch dichtes Urwaldgrün, wo er uns
eine verborgene Thermalquelle zeigt. Adam und Eva hätten sich hier bestimmt sehr wohl
gefühlt!
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Der breite Peinan-Fluss schlängelt
- sich durch das fruchtbare
- Tal des Taitung Bezirks
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Eine Hibiskus-Blüte
- in ihrer vollen Schönheit
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Das silbrige Band des Flusses bahnt
- sich einen Weg durch die steilen und fast
- unzugänglichen Berge des Zentralmassivs
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- Ein kurzes Mittagessen in der Küche des Regionalhauses, wo es für uns auch heute
wieder etwas Fremdartiges zu kosten gibt. Dann satteln wir für die Nachmittagstour auf
seinen leeren, schnelleren Wagen um. Durch Guava Felder und Kaki Plantagen und durch viel
niedriges Buschland kurven wir auf einer ausgewaschenen Strasse in schwindelnde Höhe zu
seinem Zweitgarten. Kirschbäume, Kastanien und viele andere Baumarten sowie eine Fülle
von Blumen, die zurzeit in allen Farben blühen, sind sein ganzer Stolz zu recht:
Es ist ein kleines, stilles Paradies auf einer einsamen Höhenplattform, wo mitten drin
ein rustikales Herrenhaus steht, deren Einrichtung von viel Geschmack zeugt. Augustin
zaubert im Nu frischen Kaffee und sogar eine leckere Patisserie auf den Tisch, die mit der
Schweizer Confiserie Sprüngli auf dem Zürcher Paradeplatz durchaus konkurrieren kann!
Wie geniessen das fröhliche Kaffee-Kränzli zu dritt und den herrlichen Blick
ins Zentralmassiv, wo für kurze Zeit die Sonne den träge dahinfliessenden Fluss tief
unter uns in ein silbernes Band verwandelt, bevor wir wieder den Rückweg zum Regionalhaus
antreten. Wieder im Tal angelangt, parkieren wir das Auto und wandern zusammen zum
breiten, kiesigen Flussbett. Was es wohl hier Interessantes zu sehen gibt? Die
Überraschung lässt nicht lange auf sich warten: Nur für Kenner auffindbar, sprudelt im
offenen breiten Kiesbett des Peinan-Flusses eine weitere Thermalquelle. Es ist einfach
irr!
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- Fortsetzungen:
- Bilder des zweiten Teils unserer Taiwan-Reise
von Taitung Southern Cross-Island Highway Siraya National Scenic Area
(Zengwun Reservoir) Alishan NSA Sun Moon Lake NSA Taroko
National Park Suao-Hualien Highway Taipei
- Bilder des dritten Teils unserer Taiwan-Reise von Taipei Northeast Taiwan Northern Cross-Island Hwy. Taroko
East Coast Taitung Kaohsiung
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- Zeitungsartikel über uns in Taiwan:
- Artikel: "瑞士夫婦遊世界車難入關 管碧玲助解決",
Zentrale Nachrichtenagentur - 13. Oktober 2007
- Artikel: "瑞士夫婦遊世界車難入關 管碧玲助解決", Chinesische Tageszeitung
"China
Times" - 13. Oktober 2007
- Artikel: "瑞士夫妇游世界车难入关 管碧玲助解决", Chinesische Internetzeitung
"Duo Wei News"
- 13. Oktober 2007
- Artikel: "瑞士夫婦遊世界車難入關 管碧玲助解決", Chinesische Internetzeitung
"Hi
Net" - 13. Oktober 2007
- Artikel: "瑞士夫婦遊世界車難入關 管碧玲助解決", Chinesische Internetzeitung
"msn
News" - 13. Oktober 2007
- Artikel: "瑞士夫婦遊世界車難入關 管碧玲助解決", Chinesische Internetzeitung
"PChome
Online" - 13. Oktober 2007
- Artikel: "管媽服務效率第一 連瑞士人都知道!", Legislatorin
Frau Dr. Kuan Pi-ling's Blog - 13. Oktober 2007
- Artikel: "瑞士夫婦游世界車難入關 管碧玲助解決", Chinesische Internetzeitung "Sina
News" - 13. Oktober 2007
- Artikel: "瑞士夫婦遊世界車難入關 管碧玲助解決", Chinesische Internetzeitung
"Yam News" - 13. Oktober 2007
- Artikel: "管碧玲服務效率
連瑞士人都佩服!", Chinesische Internetzeitung
"IDN.com" - 14. Oktober 2007
- Artikel: "三項金氏世界紀錄保持者/瑞士夫妻環球23年 吉普遊台", Chinesische Tageszeitung
"Liberty
Times" - 14. Oktober 2007
- Artikel: "瑞士夫婦遊世界車難入關 管碧玲助解決", Chinesische Internetzeitung
"Qnews" - 14. Oktober 2007
- Artikel: "管碧玲服務效率 連瑞士人都佩服!", Chinesische Tageszeitung
"Taiwan Independent Evening News" - 14. Oktober 2007
- Artikel: "三项金氏世界纪录保持者/瑞士夫妻环球23年 吉普游台", Chinesische Tageszeitung
"The Epoch Times" - 14. Oktober 2007
- Artikel: "三項金氏世界紀錄保持者/瑞士夫妻環球23年 吉普遊台", Chinesische Internetzeitung
"YAHOO! News" - 14. Oktober 2007
- Artikel: "瑞士夫妻环球航行23年 历经156个国家和地区", Chinesische Internetzeitung
"CCTV" / China - 15. Oktober 2007
- Artikel: "瑞士夫妻23年环球航行 曾到达156个国家和地区", Chinesische Internetzeitung
"China News" / China - 15. Oktober 2007
- Artikel: "Swiss couple in Taiwan on 23-year round-world drive",
Englische Internetzeitung
"The China Post" - 15. Oktober 2007
- Artikel: "瑞士夫妇23年环游地球 足迹遍布156个国家和地区", Chinesische Internetzeitung
"China Daily" / China - 16. Oktober 2007
- Artikel: "瑞士夫婦23年環遊地球 足跡遍佈156個國家和地區",
Xinhua News Agency / China - 16. Oktober 2007
- Artikel: "Swiss couple fall in love with Taiwan", Englische
Tageszeitung
"Taipei Times" - 13. November 2007
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