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- Hier einige Reise-Eindrücke aus Sarawak,
- der ostmalaysischen Provinz auf Borneo - Teil 2: Süden
(Kuching)
Sarawak-Karte |
Karte von Südostasien |
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Sarawak
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- Die 'Grosse Höhle' der Niah Caves in
- Sarawak beheimatet heute Fledermäuse
- und kleine Schwalben, die hoch oben
- essbare Nester bauen, von chinesischen
- Gourmets hoch geschätzt .....
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- .....Vor rund 40'000 Jahren waren
- sie noch von Menschen bewohnt
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- Ein unerwartetes Schauspiel am
- späten Nachmittag: Wasserfall im
- Innern der 60m hohen Höhle nach
- einem heftigen Tropengewitter
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- Sarawak - "Land der Hornbills (Hornvögel)"
"KUCHING" (Teil 2)
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Alles ist so wunderbar familiär, als wir am 21.Oktober 2006, einem Samstag, nach unserer
10-tägigen Borneo-Reise durch Brunei-
und Sabah wieder in Miri/Sarawak eintreffen. Chef Lau von der Werkstatt, wo wir
vor einigen Wochen unseren alternden LandCruiser erfolgreich überholen liessen, empfängt uns mit derselben
Freundlichkeit wie immer. Er weiss auch bereits Bescheid, dass noch einige kleinere
Nachreparaturen anstehen, bevor wir definitiv nach Süd-Sarawak weiterreisen wollen. So
dauert es nicht lange und seine bemerkenswerte Dynamik ist wieder überall spürbar.
Innert weniger Minuten mobilisiert er all seine Werkstattkräfte, und schon wird an
unserem LandCruiser an allen Ecken und Enden gearbeitet: Die undichte Frontscheibe wird
mit Silikon abgedichtet, die defekte Kupplung repariert; Löcher für die
Sonnenstorenstangen werden gebohrt und unsere altersschwachen
Stossdämpferchen an unserer Heckklappe durch modifizierte ersetzt. Alles
läuft wunderbar reibungslos, und alles scheint überhaupt kein Problem zu sein, bis zum
Moment, wo wir die Heizung ansprechen, die vom Heissluftaggregat (das nehmen wir
wenigstens an) ständig an unsere Füsse bläst nicht unbedingt das, was wir hier
in den heissen Tropen brauchen! Etwas erschrocken blickt uns Mr. Lau an, um gleich darauf
kleinlaut in seinem aufgeräumten Lager zu verschwinden. Wir glauben uns trifft der
Schlag, als er kurz darauf verlegen mit zwei Teilen unserer alten Heizungsanlage
zurückkommt. Wahrscheinlich verwünscht er diesen Moment zutiefst, denn jetzt muss er uns
doch noch beichten, was er uns eigentlich verschweigen wollte: Nämlich, dass er die
Heizung gar nicht mehr eingebaut hat, weil angeblich das mittlere Teil bereits beim
Ausbauen fehlte! Obschon wir es nur schwer nachvollziehen können das Gegenteil
beweisen können wir ihm nicht. Denn eine winzige Möglichkeit besteht, dass das fehlende
Teil auf der Strecke geblieben ist, als wir vor einigen Monaten in Kuala Lumpur unsere
schon längst nicht mehr funktionierende Zusatzklimaanlage entfernen liessen.
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- Auf dem Rajang Fluss in Sibu laufen
- Flussboote zu entlegenen
- Urwaldsiedlungen aus
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- In Sarikei lassen sich tausende von
- Schwälbchen auf Telefonleitungen
- für die Nacht nieder .....
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- ..... und bevölkern so dichtgedrängt ganze
- Stadtgebiete. Ein Foto kann nicht die
- Einmaligkeit dieses Phänomens zeigen.
- Was treibt sie wohl dazu, in der
- lärmigen Stadt zu übernachten?
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- Alles Rätseln und ärgern nützt nun aber nichts. Wir müssen handeln und entscheiden,
ob wir nun die zwei vorhandenen sperrigen, aber immer noch funktionierenden
Heizungselemente einfach aufs Dach laden sollen. Macht es überhaupt einen Sinn, soviel
platzbrauchendes Mehrgewicht mitzuschleppen? Oder sollen wir uns davon trennen im
Optimismus, dann schon etwas Passendes zu finden, sollten wir wieder einmal in kältere
Regionen vordringen? Oder sollen wir die von Herrn Lau vorgeschlagene, zeitaufwendige
Modifizierung der Heizung akzeptieren, wobei dann dabei das ganze Armaturenbrett mit all
dem Kabelsalat wieder entfernt werden muss, nicht unbedingt das, was wir uns wünschen.
Dazu haben wir nun echt keinen Bock mehr. Nach langem Hin und Her und nicht leichten
Herzens entschliessen wir uns am Ende für die im Moment einfachste Lösung sie
hier in Miri zurückzulassen! Was schulden wir Ihnen noch? fragen wir Mr. Lau,
als damit alle Nachreparaturen erledigt sind. No need (nicht nötig) heisst
es. Stattdessen lädt er uns zusammen mit seinen Mechanikern noch zu einem malaysischen
Abschiedslunch in ein gemütliches Gartenrestaurant ein. Bei knusperigem, aber fettem
Schweinefleisch, Huhn und Gemüse und viel Tiger-Bier vom Fass vergessen wir das
Heizungsintermezzo schon bald und stossen auf unser nun trotz allem erfolgreich
abgeschlossenes Verjüngungsabenteuer unseres LandCruiser an.
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- Im Hafen von Sibu laufen verschiedene
- Flussschiffe in alle Himmelsrichtungen aus.
- So mag früher Manaus im Amazonas
- in Brasilien ausgesehen haben
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- Im Similajau Küsten-Nationalpark
- in der Nähe von Bintulu offenbart sich
- uns eine friedliche Abendstimmung
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- Eine mystische Stimmung umgibt uns
- bei unserer Mittagsrast am
- Lupar Fluss in Sri Aman
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- Mitte Morgen des 24. Oktobers kehren wir nun Miri endgültig den Rücken und ziehen
zügig südwärts. Es ist ein Feiertag "Hari Raya Aidilfitri", der das
Ende des moslemischen Ramadan Fastenmonats bekundet. Mit uns sind auch viele Grossfamilien
zu einer der Hauptsehenswürdigkeiten Sarawaks unterwegs zu den imposanten
Niah-Höhlen, heute ein Nationalpark. Beim Besucherzentrum führt uns erst ein kleines
Boot über den schmalen Niah-Dschungelfluss, bevor wir durch vermoderte,
reparaturbedürftige Holzstege zu den drei Kilometer entfernten Höhlen vorrücken.
Entlang des Weges entdecken wir immer wieder Neues aus der faszinierenden Dschungelwelt:
Mal sind es wahre Kunstwerke an gewundenen Lianen, dann bunte Schmetterlinge, mal
feuerrote, tassenförmige Pilze oder ganze Familien intensiv rot leuchtender
Tausendfüssler, die hauptsächlich auf dem Steggelände herum kriechen. Wer hat da noch
Lust, dort Halt zu suchen? Versteckt im Dschungel, öffnen sich uns dann die Höhlen, die
vor rund 40'000 Jahren noch von Menschen bewohnt wurden. Heute sind sie das Zuhause von
Fledermäusen, die den reichhaltigen Guano Dünger liefern, und von Tausenden von
Schwälbchen, die mit ihrem Speichel essbare Vogelnester bauen, die für viele Chinesen
als eine vielgepriesene Delikatesse gelten. Sie werden mit US$1'100 das Kilo gehandelt
(für ein Kilo gute, saubere Qualität braucht es 30-40 Nester). Da wundern wir uns auch
nicht mehr über den bewundernswerten Mut der furchtlosen Sammler, die in
schwindelerregenden Höhen der Haupthöhle klettern, um dieses kostbare Gut zu ernten. Als
Leiter dienen ihnen massive, zusammengebundene Bambusstangen, genannt Belian,
die am Höhlengewölbe hängen. Was ist denn an diesen Vogelnestern so speziell,
erkundigen wir uns. Es ist der getrocknete Speichel, dessen Produkt zur berühmten
Birdsnest-Suppe verarbeitet wird, nachdem durch Einweichen alle Federn und
Unreinheiten beseitigt worden sind. Eine Schale Suppe soll zwischen US$45 und 65 verkauft
werden, je nach Qualität. Vielleicht ist deshalb auch ein Funke Wahrheit an den
Gerüchten, dass es Leute gibt, die vorbeifliegende Schwälbchen mit Vogelruf-Kassetten
anzulocken versuchen in der Hoffnung, dass sie in ihren Hausnischen brüten werden
offensichtlich ein sehr erträgliches Geschäft!
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- Moderne Hotelbauten prägen das Bild
- von Sarawaks Hauptstadt Kuching .....
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- ..... doch im alten Stadtteil findet man
- auch noch ursprünglichen Charme .....
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- ..... und die Kuching Moschee, die mit ihren
- goldenen Domen den Blick auf sich lenkt
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- Am frühen Nachmittag sind diese kleinen Schatzbringer noch auf
Nahrungssuche, und wir widmen uns den meistens rot-grün-weiss farbigen Stalagmiten und
Stalaktiten in bizarrsten Formen. Einige Ecken wirken surreal wie eine gemalte
Märchenlandschaft. Und als draussen ein heftiger Tropenregen niederprasselt und im Innern
deswegen ein sanfter Wasserfall nieder plätschert, können wir uns vom zauberhaften
Anblick kaum mehr los reissen. Erst gegen Abend, als die sanften Rufe der Schwalben
ertönen, die langsam zu ihrem Nistplatz zurückkehren, machen auch wir uns auf den
langen, durch den Regen nun sehr glitschig gewordenen Rückweg und verbringen die Nacht
auf dem Nationalparkgelände, wo uns bis zum Morgengrauen ein dröhnendes Froschkonzert
begleitet. Am nächsten Morgen folgen wir weiterhin der neuen, einsamen Küstenstrasse in
südlicher Richtung. Automatisch drängt sich die Geschichte einer Familie aus Brunei in
unsere Gedanken, die erst kürzlich genau auf dieser Strecke überfallen und ausgeraubt
wurde. Ein Personenwagen rammte von hinten ihr Auto, und als sie ausstiegen, um den
Schaden zu inspizieren, tauchten maskierte Männer auf, die sie allem entledigten,
inklusive ihrem Auto. Ohne Paranoia zu haben, gibt es uns doch zu denken, während wir an
weiten Gebieten frisch gerodeten Regenwaldes entlang fahren, wo die verkohlten
Baumstrünke gespenstisch in den Himmel ragen und stumme Zeugen des Raubbaus an der Natur
sind nur weil Palmöl-Plantagen mehr Geld abwerfen. Umsomehr freuen wir uns immer
wieder beim Anblick wild blühender lila Orchideen auf hohen Grasstengeln entlang des
Weges. Als wir einige Kilometer vor dem modernen Hafen von Bintulu von der Hauptstrasse
auf die Stichstrasse zum Similajau Küsten-Nationalpark Richtung Meer abzweigen, gibt es
ganze Wälder davon.
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- Eine verdiente Ruhepause an
- Kuchings Wasserfront nach
- einem Einkaufsbummel
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- Das 1879 gebaute Fort Margherita
- am Ufer des Sarawak Flusses
- wachte einst über der Hauptstadt
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- Der reichverzierte chinesische Hong
- San Tempel trägt zum vielseitigen
- Charme der Hauptstadt bei
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- Die Feststimmung ist noch voll im Gange, als wir dort am Strand eintreffen:
Halbwüchsige Burschen tanzen ausgelassen miteinander und Grossfamilien picknicken auf
einer Matte im Sand es ist der zweite Tag des "Hari Raya Aidilfitri"
Festes. Doch noch bevor es eindunkelt, verziehen sie sich und es wird still um uns herum.
Eine angenehm kühlende Meeresbrise kommt auf. Wir schlendern dem muschellosen, aber mit
Blättern und Baumstämmen bespickten Strand entlang, bis uns an der Flusseinmündung eine
Warntafel Achtung, Salzwasserkrokodile abrupt zum Stoppen bringt. Im
nachhinein lesen wir im Lonely Planet Reiseführer, dass hier im Jahre 2002 tatsächlich
drei Einheimische gefressen wurden. Schnell kehren wir um. Wir setzen uns auf einen
Baumstamm und betrachten das immer wieder faszinierende Spiel der untergehenden Sonne,
welche heute den aufgebauschten Kumuluswolken draussen im Meer immer wieder neue
Farbnuancen verleiht. Gleichzeitig funkeln die Fackeln der Ölraffinerien im nahen
Bintulu.
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- Im Gunung Gading Nationalpark
- entdecken wir diese kuheuter-
- ähnlichen Termiten-Nester .....
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- ..... und die Rafflesia-Blume, die sehr
- seltene und grösste Blume der Welt.
- Sie kann bis zu einem Meter
- Durchmesser erreichen und braucht
- bis zu 15 Monaten bis zur Reife,
- blüht aber nur 4 oder 5 Tage
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- Die weitverstreute Spider-Lily ist
- eine der delikaten Blumen, die
- wir besonders mögen
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- Zwei Tage später trennen wir uns von dieser Idylle und ziehen wieder weiter südwärts,
Richtung Sibu. Wir überqueren viele kleinere Brücken, die uns infolge ihrer unsanften
Auf- und Abgänge stets zum Verlangsamen zwingen, uns dafür aber meistens einen
verheissungsvollen Blick auf die kleinen, träge dahin fliessenden Urwaldflüsse öffnen,
die ganz Sarawak durchziehen. Sie haben alle etwas Geheimnisvolles an sich ein
bisschen heile Welt im Gegensatz zu den grossen schiffbaren Flüssen, an dessen Ufern
überall Berge von aufgestapelten Baumstämmen lagern und auf den Abtransport oder auf die
Verarbeitung in einer der nahen Holzverarbeitungsfabriken warten. Sibu überrascht uns mit
einem heftigen Tropenregen, der uns jegliche Sicht raubt und den Verkehr und uns für mehr
als eine Stunde lahm legt. Erst als sich der Himmel wieder lichtet, erkennen wir den
grossen Charme dieser lebhaften Stadt am Rajang Fluss mit seinen Flussboten, die kommen
und gehen, dem 100 Jahre alten chinesischen Tua Pek Kong Tempel mit seiner 7-stöckigen
Kuan Vin Pagoda, von dessen Turm aus wir einen herrlichen Rundblick geniessen. Hier
drängen sich nun auch vermehrt Kirchen ins Blickfeld, und der chinesische Einfluss ist
spürbar stärker, was sich auch dadurch bemerkbar macht, dass die Strassen nun
dreisprachig angeschrieben sind: Auf Malaysisch, Chinesisch und Englisch.
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- Im Semenggoh Naturreservat
- Rehabilitationszentrum in der Nähe
- von Kuching sind sich die Orang Utan
- an die Menschen gewöhnt. Was
- gibt es wohl in dieser Mülltonne?
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Diese Bananen sind mir sicher |
- Sieht es nicht allerliebst aus,
- dieses Orang Utan Kind?
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- Nur 70 km weiter, bringt uns ein kurzer Abstecher nach Sarikei, wie Sibu auch noch am
Rajang Fluss gelegen, wo wir einen wundervollen Empfang erleben. Es ist ein friedlicher
Sonntagnachmittag, als wir uns an der kleinen, fast menschenleeren Uferpromenade auf eine
Steinbank setzen und die prachtvollen, bunten Fassaden alter Handelshäuser bestaunen,
welche die Hafenfront schmücken, und wo abenteuererweckende kleine Boote zu entlegenen
Urwaldsiedlungen auslaufen. Jedes Mal, wenn auf der anderen Flussseite plötzlich wieder
eines dieser Boote aus einem der Nebenflüsse des unergründlichen Regenwaldes auftaucht
und näher kommt, flammt ein Hauch von Fernweh in uns auf. Aus welchem vergessenen
Langhaus kommt es wohl her? Wie mag es dort wohl aussehen? Die Menschen, die aussteigen,
bringen vielfach Gemüse für den Markt; die Menschen, die einsteigen, schleppen
überquellende Taschen und Tüten mit Dingen des täglichen Gebrauchs an Bord.
Erinnerungen an unsere Fahrt im April 1988 von Manaus nach Puerto Velho auf dem Amazonas werden plötzlich wieder lebendig. Wie schön
war es doch damals mit unserem LandCruiser während der fünftägigen Flussfahrt auf der
Brücke eines Lastwagens, als das Urwaldgeschehen mit all seinen Geräuschen und
Geheimnissen Tag und Nacht an uns vorbei zog. Einen kleinen Moment spielen wir mit dem
Gedanken, eines dieser Flussboote zu besteigen, verwerfen ihn aber im nächsten Moment
gleich wieder, weil wir diesmal unseren LandCruiser zurücklassen müssten eine
Idee, die uns nicht behagt, zu sehr sind wir heute mit ihm verwurzelt, zu sehr hängen wir
an allem Komfort, den er uns bietet. Aber das Risiko des Zurücklassens ist uns zu gross,
denn wie leicht könnte er bei der Rückkehr ausgeräumt sein. Als die Sonne sich hinter
den Baumkronen verabschiedet und den Fluss samtig schwarz erscheinen lässt, ziehen wir
uns ins Stadtzentrum zurück, um gleich Zeuge eines anderen, neuen überwältigenden
Anblicks zu werden.
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- Die Wunder der tropischen Welt:
- Eine exoische Kugelfrucht .....
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- ..... eine Pitcher Plant die
- fleischfressende Pflanze bestehend
- aus Fangkelch und Deckel. Mit
- ihrem süsslich riechenden Nektar
- lockt sie Insekten an und schliesst
- dann den Deckel, sobald sie sich
- darin verfangen haben .....
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- ..... sie kommen in allen Grössen
- und Farben vor. Die grössten
- können bis zu 3½ Liter
- Flüssigkeit fassen
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- Inmitten des Strassenlärms und der gleissenden Neonlichter haben sich überall Tausende
von Schwälbchen dichtgedrängt auf den Stromleitungen niedergelassen; ihre weissen
Brüstchen leuchten im Schein der vielen Lichter gegen das Dunkel der Nacht. Und immer
noch herrscht reger Betrieb, versuchen Nachzügler sich in die geordnete Linie zu
quetschen, was ihnen aber nur selten gelingt. Was bewegt sie wohl dazu, lärmige Städte
während des vollen Abendverkehrs zu bevölkern? Der Verwalter der Methodisten Kirche, der
uns freundlicherweise gegen eine kleine Spende ein komfortables Gästezimmer und einen
sicheren Parkplatz auf seinem Gelände offerierte, weiss auch keine Antwort darauf,
erzählt uns aber, dass dies erst der Auftakt der Invasion sei. Im Dezember soll es noch
weit geschäftiger zu- und her gehen, dann soll die ganze Stadt mit Kot verschmutzt sein.
Am nächsten Morgen hat uns der uns bis anhin gutgestimmte Wettergott wieder verlassen,
als wir Richtung Kuching weiterziehen. Der Wind bläst wie zuvor schon in Sabah
den Rauch der illegalen Abbrennungen im nachbarlichen Indonesien und der eigenen
malaysischen Rodungen erneut über die Ebenen und lässt die ganze Umgebung um uns herum
in einem tristen Grau erscheinen. Trotzdem unternehmen wir nochmals einen kleinen
Abstecher, diesmal nach Sri Aman. Er bringt uns aber nicht besonders Glück: Erstens ist
die Sicht dermassen schlecht, dass wir kaum das andere Flussufer erblicken. Zweitens
bleibt das interessante Ereignis der Springflut aus, die periodisch den Fluss herauf jagt
und alles mitreisst, was im Wege steht. Und drittens bekommen wir Ärger wegen einer
jungen Mopedfahrerin, die zu nah aufschliesst. Emil will gerade auf einen freien Parkplatz
einschwenken, muss dazu aber nochmals einen Meter zurücksetzen, als es hinten kracht und
es Scherben gibt. Als wir aussteigen, blickt uns aus dem toten Winkel ein junges Mädchen
mit einem lila Moped, dessen vorderer Plastik-Kotflügel zerbrochen ist, verstört
entgegen. Pech, aber sie schloss zunahe auf und ganz genau in der Mitte unseres Autos,
sodass Emil sie in den beiden Aussenspiegeln nicht sehen konnte. Ein erster Augenschein
zeigt, dass es gottlob kein grosser Sachschaden ist, und wir haben ja eine Versicherung
abgeschlossen.
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- Auch Wildschweine durchstreifen
- die Wälder Borneos .....
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- ..... und es gibt Pilze in verschiedensten
- Farben und Grössen .....
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- ..... und Ameisen so gross
- wie eine Fingerspitze
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- Das ist ja alles gut und recht. Aber für die Versicherung brauchen wir erst einen
Polizeirapport, was wir dem Mädchen, das kein Englisch versteht, klar machen wollen. Es
hängt sich ans Telefon und kurz darauf bekommt es Schützenhilfe von ihrer Mutter, die
wenigstens ein paar Brocken Englisch spricht. Wir einigen uns, dass wir zu viert zum
Polizeiposten fahren werden und packen die Mutter in unser Auto. Natürlich versteht dort
wieder niemand ein Wort Englisch. Erst der Chef, der von irgendwoher aufgeboten wird,
nimmt sich unser an. Er erklärt uns klipp und klar, dass jeder Polizeirapport zuerst mal
Ringgit 300 (ca. Fr. 100) kostet. Wie viel kostet denn die Reparatur selbst,
wollen wir wissen. Während wir uns mit dem Chef über die Schuldigkeit unterhalten, will
sich das Mädchen bei ihrem Onkel, der eine Reparaturwerkstätte betreibt, darüber
erkundigen. Als wir den Betrag von Ringgit 80 hören, sind wir natürlich sehr erleichtert
und schnell bereit, eine Einigung zu finden. Dem Mädchen, sozusagen als Lektion für ihr
zu nahes Aufschliessen, werden Ringgit 30 aufgebrummt, und wir bezahlen den Rest. Mehr als
froh, dass es so glimpflich abgelaufen ist, schütteln wir allseits Hände. Dann hält uns
hier nichts mehr, und gegen Abend begrüsst uns bereits Kuching, die Hauptstadt Sarawaks.
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- Im Cultural Village in Damai bekommen
- wir Einblick in die ethnischen Stämme von
- Sarawak: Ein Junge des Penan Stammes,
- eines der letzten wahren nomadischen
- Völker Sarawak, begrüsst uns
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- Die Brücken werden geschickt
- aus Bambus gebaut
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- Das geräumige, luftige
- Bidayuh Langhaus
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- Kuching, was auf Malaysisch Katze heisst, liegt entlang des Sarawak Flusses.
Die vielen neuen Hotelbauten, die das Flussufer säumen, lösen bei uns nicht gerade
"Liebe auf den ersten Blick" aus. Doch nicht zuletzt auch dank unserer
guten, wenn auch etwas lärmigen Unterkunft gefällt es uns mit jedem Tag besser.
In der Diözese der St. Thomas Kathedrale finden wir ein luftiges Zimmer mit vier Betten,
WC/Dusche und einer angegliederten funktionierenden Küche mit Gaskocher. Und schon bald
stellt Emil auch fest, dass wir auf unserer Holzveranda Wireless Internet-Zugang eines
nahe gelegenen Cafes kriegen. Der Preis von Ringgit 30/Tag (SFr.10) stimmt für uns,
unseren LandCruiser wissen wir vor dem Haus sicher parkiert, und zu Fuss sind wir in ein
paar Minuten im Stadtzentrum auf dem farbenfrohen Markt, am Flussufer, in der
Altstadt, in der Fussgängerzone, im interessanten Sarawak-Museum oder in den modernen
Supermärkten und Einkaufszentren. Unser Lieblingsplatz wird dann aber doch noch die
moderne Flusspromenade besonders gegen Abend, wenn die flachen Strahlen der
untergehenden Sonne die Landschaft verzaubern. Der Blick ans andere Flussufer zum Fort
Margherita und zum Astana, dem heutigen Wohnsitz des Gouverneurs, ist dann besonders
schön. In diesen kühleren Tagesstunden ist hier auch immer was los. Unter den vielen
Spaziergängern entdecken wir viele jugendliche Gruppen. Auch eine diskrete
Polizei-Präsenz macht auf sich aufmerksam. Wir beobachten nicht nur einmal, wie die
Ordnungshüter einzelne Halbwüchsige heraus picken und gründlich abtasten. Ein
langbärtiger, alter Mann sitzt immer auf derselben Bank, wo auch Gambir
verkauft wird ein Extrakt aus Blättern und Rinden des Regenwaldes, das
medizinische Wirkung gegen alle Arten von Beschwerden haben soll. Eines Tages spricht er
uns an und erzählt uns seine ganze Lebensgeschichte. Er stammt aus Hamburg, besass hier
einmal zwei florierende Kneipen, ist heute aber bankrott, nachdem sein lokaler Partner,
der mit 51% daran beteiligt war, mit dem ganzen Geld abgehauen ist. Seine Frau, so
erzählt er uns weiter, soll mit 42 Jahren in Deutschland an Krebs gestorben sein. Wir
haben schon zu viele solcher Schicksale gehört und sind daher nicht besonders
überrascht, als er uns am Schluss um Geld angeht. Da passen wir, denn für Europäer, die
im Ausland betteln, haben wir weder Verständnis noch Erbarmen.
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- Diese Frau des Iban Stammes führt
- uns in die Kunst des Webens ein
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- Das mit bunten Motiven bemalte
- Stelzenhaus des Orang Ulu Stammes .....
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- ..... und ein Stammesangehöriger, der
- für uns auf einer Mandoline spielt
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- Draussen zieht gerade ein heftiges Gewitter vorbei, als wir das indonesische Konsulat
aufsuchen, wo wir hoffen, endlich (nach über sechs Monaten Wartezeit) die
Einreisebewilligung für das Auto zu kriegen, die von Interpol Jakarta über die
indonesische Botschaft in Kuala Lumpur zum Konsulat in Kuching gesandt wurde. Nachdem wir
den Konsul schriftlich informiert haben (!), weshalb wir überhaupt hier sind, heisst es
erst einmal warten und nochmals warten. Nach rund vier Stunden tut sich endlich etwas. Wir
werden aufgerufen, und man will die Chassis- und Motorennummer des LandCruisers
persönlich überprüfen, was für uns heisst: Wir haben es geschafft! In diesem Moment
durchströmt uns ein grosses Glücksgefühl. Dass wir für das kostbare Papier noch
Ringgit 60 hinblättern müssen, kann unserer Freude keinen Abbruch mehr tun. Als
Einreise-Datum hatten wir den 15. November festgelegt. Heute ist erst der 1. November
es bleibt uns also noch genügend Zeit, um den Rest des südlichen Sarawaks zu
erforschen.
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- Die Tänze im Cultural Village in Damai
- stellen Szenen aus dem täglichen Leben dar
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- Eine Schönheit des Iban Stammes
- im traditionellen Festtagskleid .....
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- ..... und ein Krieger des Iban Stammes
- bei einer Tanzvorführung
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- Der Zufall will es, dass wir genau an dem Tag im Touristenbüro einen genauen Stadtplan
besorgen wollen, als ein neuer Anschlag angebracht wird, der in grossen Buchstaben auf die
zurzeit im Gunung Gading Nationalpark blühenden zwei Rafflesia-Blumen die grösste
und eine der rarsten Blumen der Welt aufmerksam macht. Wir werden ganz kribbelig,
denn genau diese Chance haben wir vor nicht allzulanger Zeit in Sabah verpasst. Die eine
soll einen Durchmesser von 75 cm aufweisen und bis zum 11. November in Blüte sein, der
kleineren mit 45 cm gibt man nur noch eine Lebensdauer bis zum 8. November, und heute
haben wir den 6. November. Da heisst es, keine kostbare Zeit zu verlieren. Gleich am
nächsten Tag fahren wir los. Je weiter wir uns von der Stadt entfernen, desto ländlicher
und schöner wird die Landschaft. Die Sonne scheint, und wir haben ein herrliches Ziel vor
uns wir sind in absoluter Hochstimmung. Beim Ort Bau erwischen wir die falsche
Abzweigung, was wir erst ahnen, als wir auf Richtungsschildern Namen lesen, die an bzw.
über der indonesischen Grenze liegen. Beim zweiten Polizeihäuschen bestätigen uns die
zwei Uniformierten, dass wir uns verfahren haben. Wir wenden. Diese fünf Kilometer waren
jedoch die schönsten. Der Regenwald ist hier noch ursprünglich und dicht, und dazwischen
erheben sich bewaldete bizarre Felsen gegen einen stahlblauen Himmel. Diese Üppigkeit
ändert sich dann aber leider schlagartig wieder, sobald wir auf die richtige Strasse
gegen Lundu einschwenken es wird zunehmend trockener und staubiger.
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- Eine mystische Abendstimmung
- hängt über Kuching
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- Die Pagoden des Muara Tebas
- Tempels in Muara muten wie
- ein chinesisches Gemälde an
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- Die Fischerboote in Muara in der
- Nähe des Bako Nationalparkes
- liegen bei Ebbe auf dem Trockenen
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- Kurz nach Mittag treffen wir beim Nationalpark-Besucherzentrum ein, das wunderbar ruhig
am Waldrand gelegen ist. Zwei ältere Paare, die französisch sprechen, kommen eben mit
einem Parkhüter von ihrer Besichtigungstour zurück. Der wird wohl kaum Lust haben, das
ganze gleich nochmals durchzuexerzieren, denken wir. Auf einem Anschlagbrett lesen wir,
dass es 20 Gehminuten bis zu den Goliath Rafflesias sind. Dürfen wir alleine, ohne
Begleiter, losziehen, fragen wir gespannt. Die freundliche Parkwärterin setzt sich
gleich an ihren Computer und drückt uns einen Plan aus. Mit zwei dicken Punkten markiert
sie den Ort, wo wir sie in der Nähe des Gehsteges finden sollten. Jetzt wird es richtig
spannend. Es ist wie eine Schnitzeljagd wer von uns beiden kommt zuerst ans Ziel?
Plötzlich ruft Emil in seiner trockenen Art: Komm hierher!. Eigentlich
überrascht es mich nicht, dass er der Sieger ist. Schon immer hatte er eine spezielle
Nase und Logik für solche Dinge. Es ist die kleinere, die er zuerst findet. Sie liegt wie
ein Kohlkopf so soll sie auch aussehen, bevor sie blüht auf dem feuchten
Waldboden neben einem morschen Baumstamm und leuchtet in einem tiefen Rot. Obwohl wir sie
schon oft auf Prospekten und Postkarten bewunderten, sind wir doch überwältigt von deren
Grösse, Schönheit und Einmaligkeit. Die zweite ist noch grossartiger und das Rot ist
noch intensiver. Das Erstaunliche an dieser blätterlosen Blume ist, dass sie bis zu 15
Monate Reifezeit braucht, dann aber nur 4-5 Tage blüht, bevor sie wieder stirbt. Gleich
daneben entdecken wir ein eigenartiges graubraunes Termitennest. Es sieht aus wie
aneinandergereihte grosse und kleine Kuheuter. Dann gibt es die grünen runden
Kirschen, die direkt aus dem Baumstamm wachsen, wie wir sie erstmals in Hong
Kong gesehen haben, und eine Menge gewundene Lianen und leuchtende Bromeliten. Der
ungezähmte Urwald ist für uns immer wieder faszinierend und nie ermüdend in seiner
Vielfalt an Pflanzen und Leben. Es geht schon gegen Mitte Nachmittag gerade noch
Zeit, um am nahen Siar Strand einen kleinen Imbiss zu uns zu nehmen, bevor wir die 100
Kilometer gute Strasse nach Kuching wieder unter die Räder nehmen.
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- Auf dem Sonntagsmarkt in Kuching:
- Eine Pracht an Farben für das Auge .....
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- ..... roter Chili wegen der Schärfe nicht
- unbedingt für westliche Gaumen .....
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- ..... und Bananen in verschiedenen
- Grössen und Aromen
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- Nur 35 km von der Hauptstadt entfernt liegt das Cultural Village in Damai,
gruppiert um einen kleinen See am Fusse eines dicht bewaldeten Hügels. Gleich nach der
Mittagszeit haben wir dieses lebende Museum für uns allein, als wir uns über die
abenteuerlich gebaute Bambusbrücke zu unserem ersten Langhaus dem Bidayuh
aufmachen. Stammesangehörige begrüssen uns in ihrer traditionellen Tracht. Sie sind von
sanftem Wesen, sehr freundlich und zeigen uns bereitwillig ihre grossen, luftigen Räume.
Sehr angenehm überrascht sind wir vor allem von der Geräumigkeit, Zweckmässigkeit und
Einfachheit der Einrichtung, aber auch von der angenehmen Kühle, die dort herrscht.
Angegliedert ist eine Hütte aus Stroh, die als Versammlungsraum gilt. Plötzlich dringen
von dort rhythmische Trommelschläge an unser Ohr. Wir kommen gerade zur rechten Zeit, als
die hübschen Mädchen in ihrer wunderschönen Festtagstracht einen Tanz vorführen. Wir
machen uns keine Illusionen es ist ihr Job, und dafür werden sie auch bezahlt.
Trotzdem gefällt es uns. Ähnlich spielt es sich im Iban Langhaus ab, demjenigen des
legendären Krieger- und Kopfjäger-Volkes Bornes (2/3 der Sarawaker sind vom Stamm der
Iban), wo uns zwei Frauen auf Webstühlen in die Technik des Webens einweihen. Wir schauen
ihnen zu, wie sie mit flinken Händen Goldfäden zu dekorativen Stoffbahnen verarbeiten.
Taschen aus Reisteig brutzeln in einer andern Ecke des Langhauses und verbreiten einen
herrlichen Duft, der auch uns dazu verleitet, welche für nur 1 Ringgit das Stück zu
kaufen.
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- Getrocknete Bohnen, Gewürze und Pilze.....
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- .....ein buntes Durcheinander .....
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- ..... Ginger, Chile, Bohnen .....
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- Speziell ist die Behausung der nächsten ethnischen Gruppe, der scheuen Penan, des
letzten wahren nomadischen Volkes Sarawaks. Noch heute gehen Angehörige dieses Stammes in
den dichten Wäldern Zentralborneos ihrem traditionellen Lebensstil nach. Wie eh und je
ziehen sie frei herum, jagen Wildschweine und Vögel und errichten sich aus Bambus und
Blättern temporäre, einfache Unterschlüpfe in Nähe wilder Sago Bäume, die ihre
Hauptdiät darstellen. Dort bleiben sie solange, bis diese Nahrungsquelle versiegt ist.
Hier begrüssen uns zwei junge Männer. Sie sind tätowiert und nur mit einem schwarzen
Lendenschurz bekleidet. Einer führt uns ein Blasrohr vor das Bambusrohr mit dem
Speer, womit die wilden Tiere erlegt werden. Der andere malt mit schwarzer Farbe
kunstvolle Motive auf ein Viereck aus Baumfasern. Die nächste Behausung, diejenige des
Stammes der Orang Ulu, gefällt uns mit ihren hohen bunt bemalten Stelzen und den
wunderschönen Wandbemalungen am besten. Vier junge Mädchen mit bodenlangen
schwarzweissen Röcken kommen uns auf der Treppe entgegen; sie sind bereits auf dem Weg
zum Theater, wo in Kürze die Tanzvorführungen beginnen. Einzig ein Junge im
Lendenschurz, der auf einer Mandoline spielt, hält noch die Festung. Wir bestaunen all
die feingeflochtenen Körbe, die an den Wänden hängen, und all die einfachen Tontöpfe
und Kochutensilien, die fein säuberlich am Boden aufgereiht sind. Das grosse Haus der
Melanau, die als furchtlose Seefahrer und geschickte Fischer bekannt sind, liegt bereits
verwaist da. Wie überall, besteht auch hier die Treppe aus einem wuchtigen Baumstamm mit
herausgesägten Tritten. Für das schön geschnitzte malaysische Stadthaus, das mit seinen
kleinen Fenstern und bunten Vorhängen eher westlich anmutet, und für das chinesische
Farmhaus, wo uns die Herstellung der Schwalbennest-Suppe und der Unterschied des weissen
und schwarzen Pfeffers erklärt wird (der weisse wird zwei Wochen lang in Wasser
eingelegt), bleibt uns kaum mehr Zeit. Denn die Theatervorstellung beginnt pünktlich.
Kaum nehmen wir Platz im gut besuchten Theater, schweben die jungen Mädchen auch schon
wie Elfen über die Bühne und bezaubern uns mit ihrer Anmut und ihrem Liebreiz. Die
Tänze stellen alle Szenen aus dem täglichen Leben dar: Die Orang Ulu zeigen eine
Willkommensdarbietung für Gäste in ihrem Langhaus; die Melanau eine Todeszeremonie zur
Spendung von Trost für die besuchenden Verwandten bei einem Todesfall, und die Iban einen
Empfang ihrer Krieger nach der Rückkehr einer erfolgreichen Schlacht.
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- Frischer Fisch .....
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- ..... getrockneter Fisch .....
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- ..... und frisch gerupfte Hühner
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- Ganz besonders freuen wir uns am nächsten Tag auf unsere spezielle Tierbegegnung. Kaum
20 km ausserhalb der Stadt liegt das Semenggoh Nature Reserve mit dem Orang Utan
Rehabilitationscenter , wo zurzeit 22 dieser liebenswerten Geschöpfe gehegt und gepflegt
und für ein Leben in Freiheit trainiert werden. Schon als wir um 8.30Uhr eintreffen,
wartet ein stattliches Weibchen auf uns. Gelassen sitzt es auf einer Holzbank und futtert
eine gelbe Banane nach der andern. Von unserer Anwesenheit nimmt es überhaupt keine Notiz
es ist sich an Menschen gewöhnt, weil es von Menschen betreut und aufgezogen wird.
Alle Orang Utan kamen entweder als Waisenkinder nach Semenggoh oder hatten das Glück, von
ihrem tristen Dasein als angekettetes Haustier befreit zu werden. Urplötzlich kommt
Bewegung in die Szene: Schwerfällig steht es auf ein Orang Utan kann bis zu 1.5m
gross werden und 200 kg wiegen und kommt direkt auf uns zu keine Angst, wir
weichen beim Anblick dieses kräftigen, stark behaarten Wesens automatisch zurück! Es
hebt den Deckel der nächsten Mülltonne, schnappt sich eine leere Flasche von
Borneo Mineralwasser und öffnet geschickt den Schraubverschluss. Was
verstopft denn hier die Öffnung? Erst probiert und probiert es das Herausfischen mit dem
Finger, und als es scheitert, kommt ungeduldiges Rausklopfen an die Reihe. Haben es die
Affen den Menschen abgeguckt oder sind sie so intelligent? Auf den Baumästen hoch über
unseren Köpfen turnt und spielt der Nachwuchs. Es ist herzerfrischend, den beiden absolut
niedlichen Kindern zuzuschauen, und wir dürfen nicht daran denken, dass dieses
Auffanglager um ein Haar geschlossen wurde. Einzig und allein dem Sarawaker
Touristenministerium ist es zu verdanken, dass das ungewisse Schicksal dieser Tiere nicht
besiegelt wurde. Allein schon der Gedanke daran bricht uns fast das Herz.
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- Das malerische Fischerdörfchen
- Bako beim Bako Nationalpark
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- Unterwegs zu neuen Fischgründen
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- Die einsame Bucht von Pako
- im Bako Nationalpark
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- Inzwischen ist es Zeit für den Hauptakt die Fütterung
geworden. Wir folgen einem Tierhüter zur im Wald versteckten Plattform, die etwa zehn
Gehminuten entfernt ist. Doch nicht ein einziger Affe taucht auf keiner scheint
hungrig zu sein! Dafür dürfen wir nachdem sich die lärmige Schulklasse und die
wenigen andern Besucher verzogen haben ein zweijähriges Gibbon-Mädchen besuchen,
das in einem Käfig geboren wurde und nun von ihrem Betreuer die Regeln und Kunst des
Überlebens in Freiheit erlernen muss. Mit ihrem zarten Gesichtchen, umrahmt von einem
grauen Pelz, sieht es sehr süss aus und erinnert uns an einen Eskimo. Eigentlich beneide
ich den Tierhüter beinahe um seine sicherlich nicht leichte, aber schöne Aufgabe, und
mein Wunsch, irgend einmal für Tiere sorgen zu dürfen, wird wieder stärker, als wir zum
Parkplatz zurück laufen. Es ist noch früh am Morgen, als wir die Rückfahrt nach Kuching
antreten und im Ort Padawan zufällig von einem Schild Pitcher Plant and wild Orchid
Garden angelockt werden. Diese seltene fleischfressende Pflanze, heimisch auf
Borneo, bestehend aus einem Fangtrichter und Deckel. Durch ihren süsslich riechenden
Nektar lockt sie Insekten und kleinere Säugetiere an. Sobald sich das Opfer darin
verfangen hat, schliesst sich der Deckel! Was sich uns hier an Reichtum, Schönheit,
Grösse und Vielfalt an Formen und Farben auf kleinstem Raum bietet, ist ein weiteres
Wunder der tropischen Welt. Die grösste kann bis zu 3½ Liter Flüssigkeit fassen.
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- Proboscis Langnasen Affen tummeln
- sich in den Mangroven Sümpfen
- des Bako Nationalparks
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- Die Einheimischen nennen die
- Proboscis auch Dutchman
- (Holländer) wegen ihrer langen
- Nase, ihrem roten Gesicht
- und ihrem dicken Bauch
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- Sie kommen nur noch
- auf der Insel Borneo vor
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- Das festgelegte Datum vom 15. November für unsere Einreise nach Indonesien steht schon
vor der Tür, und noch haben wir die nur auf Borneo vorkommenden Proboscis Langnasenaffen
immer noch nicht gesehen. Und ohne dieses spezielle Tiererlebnis wollen wir Sarawak auf
keinen Fall verlassen. Entgegen unserer sonst eisernen Gepflogenheit, nichts ohne unseren
LandCruiser zu unternehmen, buchen wir deshalb ausnahmsweise auf der Touristeninformation
doch noch eine Übernachtung im 37 km entfernten Bako Nationalpark, wo diese am Aussterben
bedrohte Tierart noch vorkommt, und packen unseren Rucksack. Um 10 Uhr morgens des 14.
Novembers besteigen wir zusammen mit einem deutschen Paar und einer französischen
Weltreisenden im Stadtzentrum den Bus zum Kampung Bako, einem pittoresken Fischerdorf, von
wo uns ein gemeinsam gechartertes Schnellboot in knappen 20 Minuten abenteuerlicher Fahrt
entlang der Küste zum Nationalpark bringt. Nachdem wir um 14 Uhr endlich unser übel
riechendes Zimmer beziehen können, entschliessen wir uns für den 1.2 km langen
Pako-Trail, der zur gleichnamigen wilden Bucht führt, denn hier soll die Chance,
Proboscis Langnasenaffen zu sehen, am grössten sein. Über weitverzweigte Wurzeln,
moosbedeckte Steine und an den steilsten Aufstiegen über improvisierte Holztreppen
stolpern und kraxeln wir uns bis zur einsamen Bucht vor. Immer mal wieder raschelt es
über unseren Köpfen, wenn sich die Affen von Ast zu Ast schwingen. Doch so richtig zu
Gesicht bekommen wir sie nicht bis zum Moment, wo wir uns wieder dem Ausgangspunkt des
Trails bei der Jetty nähern. Erst erspähen wir nur einen, dann drei, und am Schluss ein
ganzes Rudel, welches sich in den Mangrovensümpfen herum tummelt. Mäuschenstill bleiben
wir stehen und trauen unserem Glück nicht, als sie sich uns nähern und genau die Bäume
in unserer Nähe für ihr Abendmahl aussuchen. In aller Seelenruhe stopfen sie sich eine
handvoll saftig grüner Blätter nach der andern ins Maul ein Ast nach dem andern
wird systematisch radikal kahl gefressen. Sie lassen sich von nichts stören, auch nicht,
als wir auf leisen Sohlen näher rücken, um sie zu fotografieren.
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- Stempel der tropischen Natur: Eine
- Kaskade von weissen Pilzen .....
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- ..... rote Tassen-Pilze .....
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- ..... und gewundene Lianen
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- Ein schon etwas betagtes Männchen wird unser absoluter Liebling. Es sitzt gelassen
über unseren Köpfen auf einer Astgabel und mustert uns von seinem bevorzugten Platz aus
scheulos und mit der grössten Selbstverständlichkeit. Wir blicken gebannt nach oben und
lassen die ganze Zeit kein Auge von diesem lustig aussehenden Wesen mit dem langen,
weissen Schwanz, auch Dutchman of Borneo genannt. Weshalb haben ihm die
Einheimischen diesen kuriosen Beinamen verpasst? Es ist seine lange, hängende Nase, sein
rotes Gesicht und sein runder Bauch. Er erinnerte sie damals an europäische Seefahrer und
Plantagenbesitzer, die einst in dieser Gegend auftauchten. Je länger wir diesen
Burschen betrachten, desto mehr Ähnlichkeiten fallen auch uns auf .....! Ein
unglaubliches Glücksgefühl durchströmt uns, weil nun tatsächlich auch noch unser
letzter grosser Wunsch auf Sarawak in Erfüllung gegangen ist. Diesen Augenblick wollen
wir nun bis zum allerletzten Moment auskosten und warten solange, bis die drolligen Kerle
mit ihren gefüllten Bäuchen gemächlich zu ihrem Nachtlager zurück trollen, wo sie dann
im dichten Blätterwerk der hohen Bäume rasch und endgültig unseren Blicken
entschwinden. Es ist in Momenten wie diesem, dass wir die Einzigartigkeiten des Lebens am
intensivsten spüren. Als wir langsam zu unserem Bungalow zurückkehren, neigt sich der
Tag schon dem Ende entgegen. Eine unglaublich friedliche Abendstimmung senkt sich über
die Bucht, bevor die Sonne mit einem glühend roten Ball im Meer versinkt. Faszination
vermischt sich mit einem Hauch von Wehmut und Traurigkeit, denn für uns haben nun die
letzten Stunden auf Sarawak, das uns etliche Monate auf Trab gehalten hat, endgültig
geschlagen. Wir durften hier sehr viel Gastfreundschaft erleben, viele Besonderheiten des
tropischen Regenwaldes kennen lernen und die glücklich verlaufene Verjüngungskur unseres
LandCruiser miterleben. Am nächsten Morgen kehren wir nach Kuching zurück und rollen
dann langsam der indonesischen Landgrenze in Entikong
entgegen. Unser Kopf ist prallvoll mit wunderbaren Eindrücken, als sich die Grenztore
hinter uns schliessen. Der Süden Ost-Malaysias hat uns nicht enttäuscht und uns noch ein
Stück des "wahren" Borneo vermittelt, das wir im Norden vergebens gesucht
hatten.
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- Friedliche Abendstimmung in der
- Bucht des Bako Nationalparks am
- Südchinesischen Meer .....
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- ..... und ein bezaubernder
- Sonnenuntergang an unserem
- letzten Abend in Sarawak .....
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- ..... bevor wir durch eindrucksvolle
- Landschaften der indonesischen
- Landgrenze entgegen fahren
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- Weitere Webseiten aus Indonesien und
Timor-Leste:
Weitere Webseiten aus Ost-Malaysia und
Brunei:
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- Zeitungsartikel über uns in Ost-Malaysia - Sarawak:
- Interview: "Schweizer
Paar reist um die Welt", Sin Chew Tageszeitung (chinesisch)
Sarawak - 18., 19. und 20. August 2007 (Teil 1 bis 3)
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