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Bilder unserer Reise durch Georgien – Teil 3
- Teil 3a: Vom 31. Juli bis 5. August 2013 – Zugdidi - Swaneti - Zugdidi - Grenze Abchasien
- Teil 3b: Vom 13. bis 15. August 2013 – Grenze Abchasien - Poti - Fähre nach Ilyichevsk/Ukraine

vorher:
Georgien Teil 2b 22. bis 31. Juli 2013: Grenze Armenien - Ninotsminda - Tiflis - Mtskheta - Kazbegi - Kutaisi - Zugdidi
Armenien Teil 2 17. bis 22. Juli 2013: Bergkarabach - Goris - Tatev - Noravank - Khor Virap - Echmiadzin - Geghard - Gyumri - Georgien
Bergkarabach 9. bis 17. Juli 2013: Armenien - Stepanakert - Gandzasar - Martakert - Tigranakert - Tnjri - Shoushi - Armenien
Armenien Teil 1 2. bis 9. Juli 2013: Grenze Georgien - Akhtala - Haghpat - Dilijan - Lake Sevan - Selim - Arates - Bergkarabach
Georgien Teil 2a 24. Juni bis 2. Juli 2013: Grenze Aserbaidschan - Tiflis - Grenze Armenien
Aserbaidschan 13. bis 24. Juni 2013: Georgien Grenze - Balakən - Şəki - Lahıç - Baku - Xınalıq - Quba - Laza - Baku - Gəncə - Georgien
Georgien Teil 1 4. - 13. Juni 2013: rkische Grenze - Adscharien - Tiflis - Kakheti - Grenze Aserbaidschan
Türkei 28. Mai bis 4. Juni 2013: Iran Grenze - Esendere - Hakkari - Van - Doğubayazıt - Kars - Ardahan - Hopa - Georgien Grenze
nachher im Kaukasus & Osteuropa:
Abchasien 5. bis 13. August 2013: Grenze Georgien - Sukhumi - Tsebelda - Novyy Aton - Lake Ritsa - Gagra - Pitsunda - Georgien
Ukraine Teil a – 17. bis 21. August 2013 - Ilyichevsk Hafen - Odessa - Bilhorod-Dnistrovsky - Moldawien Grenze
Moldawien Teil a 21. bis 22. August 2013 - Grenze Ukraine - Cǎuşeni - Grenze Transnistrien
Transnistrien 22. August bis 1. September 2013 - Tiraspol - Chiţcani - Bendery - Grenze Moldawien
Moldawien Teil b 1. bis 4. September 2013 - Grenze Transnistrien - Chişinǎu - Orheiul Vechi - Grenze Ukraine
Ukraine Teil b 4. bis 22. September 2013 - Moldawien Grenze - Odessa Hafen - Container/Frachter nach Praia/Kap Verde
Kap Verde 28. Oktober 2013 bis 29. April 2014 - Inseln Santiago - Fogo - Brava - São Nicolau - São Vicente - Santo Antão
 
 
Georgien-Karte
 
 
  Karte Mittlerer Osten       Kaukasus-Karte
 

 
letzte Foto: 15. August 2013
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166  Versteckt hinter diesen Bergzügen liegt
das „wunderschöne, wilde und mysteriöse"
Swaneti-Gebiet, ein Tal von rund 100km
Länge. Es liegt im Norden entlang der
abchasischen und russischen Grenze
167  Von Zugdidi, dem Ausgangspunkt
nach Swaneti, durchqueren wir erst eine
Ebene, wo die Landwirte hauptsächlich Mais
anpflanzen. Der geographische Beginn des
Tales fängt etwa 6km nördlich von Jvari an
und endet in Ushguli, ca. 50km nach Mestia
168  Unser rund 100km langer Aufstieg
nach Mestia  – dem Hauptort von Swaneti
beginnt hinter Jvari zuerst entlang des etwa
20km langen Enguri- (Jvari-) Stausees,
dann durch enge Schluchten, flankiert von
tief bewaldeten steilen Gebirgszügen .....
 
"Beautiful, wild and mysterious" (schön, wild und geheimnisvoll). So beschreibt unser Lonely Planet Reiseführer das "Svaneti-Gebiet" entlang der abchasischen und russischen Grenze. Bei Sonne und tiefblauem Himmel machen wir uns auf den Weg zu dieser abgelegenen, 140km entfernten Bergregion. Spitzkehren und enge Schluchten, geflankt von tiefbewaldeten steilen Hügelzügen, führen uns immer tiefer in die Bergwelt. Wir fahren am türkisblauen, rund 20km langen Patara Enguri- (Jvari) Stausee und an kleinen verschlafenen Dörfern entlang. Je mehr wir an Höhe gewinnen, deste näher rücken schneebedeckte Bergspitzen des grossen Kaukasus-Gebirges.
 
 
 
 
 
 
169  ..... direkt neben der Strasse sprudeln
liebliche Wasserfälle von den stark
bewaldeten Hügeln
170  Der türkisblaue, etwa 20km lange
Enguri- (Jvari-) Stausee auf etwa 430m
Höhe gelegen, gehört zu den vielen
landschaftlichen Schönheiten entlang
der Swaneti-Route .....
171  ..... beim Einfluss des Enguri-Flusses in
den Stausee hat sich Schwemmholz angesam-
melt. Polizei ist zur Stelle. Sie sucht nach vier
russischen Touristen, die mit ihrem Auto in
den Staudamm fielen (nach einer Woche
hatte man sie immer noch nicht gefunden)
 
Bereits im Ort Lengeri tauchen die ersten "Koshkebi", die steinernen Schutztürme, auf. Sie sind das Emblem von Svaneti., wovon es noch 175 geben soll. Bei mörderischen Blutfehden und Angriffen boten sie den Dorfbewohnern Unterschlupf. Eine besondere Ansammlung steht in Mestia, dem Hauptort und Zentrum von Svaneti, das aus einer Agglomeration von 10 Nachbarschaften besteht und wo sich auch Gästehaus an Gästehaus reiht. Ausser dem Dorfplatz, der ausgebaut wurde und nun attraktiv ist, entpuppt sich aber Mestia als ein verstaubtes Bergdorf mit kaputten Strassen, jedoch von einer herrlichen Bergwelt umrahmt
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
172  Wir durchqueren das Dorf Khaishi
entlang des engen Flusstals während wir auf
vielen Spitzkehren immer tiefer in die Berge
fahren. Hier mündet der auf dem Bild sicht-
bare Khaisura-Fluss in den Enguri-Fluss.
Kurz vor diesem Dorf ist der Bau des
201.5m hohen Khudoni-Staudamms geplant
173  Der Enguri-Fluss bahnt sich seinen
Weg durch eine tief bewaldete Schlucht.
Durch den Bau des vorgesehenen Khudoni-
Staudammes würde hier das gesamte Tal
überflutet und das Dorf Khaisha umgesiedelt
174  Eine kleine Waldlichtung, umgeben
von den schweigenden dunklen Mauern des
Waldes, wird unser erholsames Nachtlager
in dieser noch (!) ursprünglichen Bergwelt
 
Es ist uns sofort klar: Hier können wir nicht campen. Vielleicht weiter bergwärts? Dabei landen wir bei der 8km entfernten Sesselliftstation von Hatsvali. In dieser Gegend schlagen wir unser Nachtlager auf einer alpinen Blumenwiese auf und erfreuen uns an den bunten Schmetterlingen, die von Blüte zu Blüte fliegen, an den Walderdbeeren, Himbeeren und Haselnusssträuchern. Speziell aber fasziniert uns das herrliche Hochgebirgspanorama, das uns umgibt und sich im schönsten Abendlicht präsentiert. Wir befinden uns auf 1'865m Höhe (43.03054 / 42.73879).
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
175  Der dichte Wald des Swaneti-Tals
lichtet sich teilweise
176  Von der Schneeschmelze gespiesen,
fällt von hoch oben ein dünner Wasserlauf
durch die Waldhänge zum
Enguri-Fluss hinunter
177  Die ersten verschlafenen Dörfer am
Fusse der tief bewaldeten Bergrücken
kommen in Sicht. Das Swaneti-Tal weitet sich.
Hier auf der Südseite des Tales das Dorf Svipi
 
Es ist 02:00 Uhr morgens. Emil wälzt sich im Bett hin und her. Was ist los? "Der Sternenhimmel ist verschwunden. Es sieht nach Regen aus". Er äussert seine Bedenken, dass wir bei starkem Regen hier versumpfen werden. Aus Erfahrung weiss ich, dass er den Rest der Nacht nicht mehr schlafen wird: "Sollen wir umpacken und auf festeren Boden fahren", schlage ich daher halbherzig vor. Er stimmt sofort zu.
 
 
 
 
 
 
178  Die erste schneebedeckte Bergspitze
des Grossen Kaukasus-Gebirges grüsst von
weitem: Der 5’193m (5'150m? / 5'068m? /
5'201m? ) hohe Shkhara
179  In den Dörfern Lenashi-Lengeri einige
Kilometer vor Mestia tauchen die ersten
„Koshkebi" auf, die steinernen Schutztürme,
die das Emblem dieser Region sind .....
180  ..... sie waren so konzipiert, dass
sie den Dorfbewohnern bei Angriffen und
mörderischen Blutfehden Unterschlupf boten
 
Bei Wind und Kälte räumen wir soviel um, dass der Fahrersitz frei wird und im Schein unserer Taschenlampe (das Licht am LandCruiser funktioniert ausgerechnet jetzt mal wieder nicht) zirkeln wir die wenigen Meter auf die Schotterstrasse am Waldrand zurück. Dauer der Aktion: Eine halbe Stunde.
 
 
 
 
 
 
181  Die Svan-Schutztürme sind aus
lokalem Stein und Fels gebaut. Die meisten
sind 20-25m hoch und haben vier bis fünf
Etagen, die intern miteinander durch
Holztreppen verbunden sind
182  Unser LandCruiser steht neben
einem der 175 steinernen Schutztürme,
genannt „Koshkebi". Soviele soll es
in Swaneti tatsächlich noch geben
183  Mestia (3'000 Einw.), das Hauptzen-
trum des „Oberen Swaneti" – auf georgisch
„Zemo Svaneti" genannt – liegt auf 1500m
Höhe. Es besteht aus einer Agglomeration
von rund zehn Nachbarorten mit einer
weiteren Bevölkerung von 12’000 Personen
 
Um 03:00 Uhr liegen wir wieder in unseren warmen Schlafsäcken. Um 07:30 h erwachen wir bei strahlend blauem Himmel – unsere Nachtaktion war umsonst. Aber vorbeugen ist besser als heilen! Zum Frühstück fahren wir wieder auf unseren Wiesenplatz zurück. Die schneebedeckten Bergriesen der Kaukasus Kette rund herum sind wolkenfrei. Und der Gletscher, der wie ein Halbmond aus den Bergspitzen taucht, glitzert besonders schön.
 
 
 
 
 
 
Bei der Sesselliftstation von Hatsvali, 8km südlich von Mestia auf 1’865m, lassen wir uns am frühen
Morgen vom Hochgebirgspanorama mit den verschneiten, nebelumsponnenen Schneespitzen verzaubern:
184  Die 4’710m hohen Zwillingsspitzen
von Mt. Ushba
185  Der Gletscher auf der 3’430m
hohen Dalakora-Kette sieht wie
ein Halbmond aus
186  Blick gegen die Swaneti-Gebirskette
mit dem 4’010m hohen Mt. Lahili im
Süden von Mestia
 
Mit der ersten Abfahrt des Hatsvali-Sessellift um 10 Uhr lassen wir uns für 3 Lari (GEL) (€1.42) pro Person zum „Cafe Zuruldi“ mit der schönen Aussichtsterrasse auf 2'347m Höhe gondeln. Was für ein zauberhaftes 360° schneebedecktes Hochgebirgs-Panorama! Es erinnert uns an die Fitzroy-Gegend in Chile. Aber nicht nur die Bergriesen begeistern uns, sondern auch die alpine Flora. Sogar Enziane entdecken wir – die ersten, seit wir die Schweiz vor bald 30 Jahren verlassen haben.
 
 
 
 
 
 
187  Unser idyllisches Campingplätzchen
auf 1’865m Höhe oberhalb der Ski Station
von Hatsvali mit den Schneebergen der
Kaukasus-Gebirgskette. Hier begehen wir
am 1. August 2013 zwischen Glühwürmchen
und Leuchtkäfern unseren 28. Schweizer
Nationalfeiertag fern der Heimat
188  Wir können nur immer wieder
dasselbe sagen: Die Natur ist ein
Schatzkästchen
189  Zwischen den Kreationen der
Natur entdecken wir diese delikaten
weissen Glockenblumen
 
Wir kosten jeden Moment aus. Erst die zunehmende Kälte bei den immer schwächer werdenden Sonnenstrahlen kann uns vertreiben. Wir kehren zu unserem idyllischen Campingplätzchen am Waldrand zurück. In der Dunkelheit leuchten am Boden Glühwürmchen wie Diamanten und in der Luft blinken Jumbo-Leuchtkäfer um die Wette – ein natürlicher herrlicher Ersatz zum 1. August-Feuer. Denn heute feiert unsere Heimat, die Schweiz, den Nationalfeiertag 2013.
 
 
 
 
 
 
Wir können unsere Augen kaum von all den bunten Schmetterlingen nehmen,
die in den blumenübersäten alpinen Wiesen von Swaneti von Blüte zu Blüte fliegen
190  Ist es ein Schmetterling
oder eine Motte?
191  „Hat es auch noch für mich Platz?"
192  Selbst halbverwelkte Blüten
sind immer noch verlockend
 
Wir tun uns schwer, dieses traumhafte Plätzchen zu verlassen. Doch wir brauchen Brot und Wasser. Brot finden wir bei einer alten Frau in ihrem winzigen Laden in Mestia, und Wasser bei einer Tankstelle etwas ausserhalb. Erst jetzt fällt uns so richtig auf, wie zurückgeblieben dieses Nest trotz des neuerlichen Touristenbooms geblieben ist.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
193  Von der 2’347m Höhe der Aussichts-
terrasse des „Cafe Zuruldi" im Ski- und
Wandergebiet von Hatsvali liegen die 4’000-
und 5’000-er Riesen der Kaukasus- und
Swaneti-Bergketten fast zum Greifen nah
194  In 15 Minuten und für nur 3 Lari (GEL)
= €1.40 bringt uns die Hatsvali-Sesselbahn
auf die 360°-Aussichtsterrasse des „Cafe
Zuruldi" auf 2’347m Höhe. Die Bahn wurde
von den Franzosen gebaut und ist 1’462m lang
195  Emil ist auf Fotosafari. Ihm hat es vor
allem die Bergwelt angetan, jedoch hat ihn
Liliana mit ihrem Enthusiasmus für Blumen
bereits angesteckt. Im Hintergrund der
11km lange Lekzhiri Gletscher
 
Wir drehen eine Runde, fahren auf miserabler Strasse bis zum Flugplatz und können uns nicht vorstellen, dass hier je ein Flugzeug gelandet ist; aber dem ist nicht so: Der Queen Tamar-Flugplatz, Bild #208 – ultramodern – empfängt seit 2011 regelmässig die Vanilla Sky Airline. Queen Tamar regierte übrigens das Land Georgien zwischen 1184 und 1213. Über die Brücke geht es auf die andere Flussseite und auf noch schlimmerer Dreckstrasse vorbei an alten und z.T. abbruchreifen Häusern wieder nach Mestia zurück. Und was sehen wir mitten drin? Einen Campingplatz mit Fahrrädern und Zelten auf der Wiese neben der Staubstrasse.
 
 
 
 
 
 
Was können wir uns mehr wünschen? Tiefblauer Himmel und eine herrliche Hochgebirgskulisse, wohin wir auch schauen
196  nach Osten
197  nach Norden
198  nach Südwesten
 
Wie viel romantischer ist doch "unser" einsamer Platz am Waldrand, den wir auch heute wieder aufsuchen. Wir haben schon aufgebockt, als ein schwarzer Mercedes mit verdunkelten Scheiben vorbei fährt und der Fahrer seine Scheibe runterdreht. Was will er wohl? Er macht uns fragende Zeichen, warum wir aufgebockt haben. Kann ihm doch egal sein, denken wir und öffnen unsere Fensterscheibe nicht.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
199  Nicht gerade die Kulisse der „Fitzroy"-
Bergspitzen in Chile, aber nicht minder
beeindruckend: Die 3’500-er Bergspitzen
der Dalakora-Kette im Grossen Kaukasus
200  Wir machen, was hier jeder tut: Wir
schiessen auf der Aussichtsterrasse unser Erin-
nerungsfoto mit den 4’700m hohen Zwillings-
spitzen von Mt. Ushba im Hintergrund
201  Immer wieder beeindruckend: Sich
immer höher auftürmende Kumulus-
Wolken – steht ein Wetterumschlag an?
 
Es ist ihm aber nicht egal. Er steigt aus und beginnt nur einige Meter von uns entfernt lautstark zu telefonieren, schaut immer wieder auf unseren LandCruiser und fuchtelt mit den Händen herum. Wir sind uns fast sicher, dass er die Polizei anruft. Soll er doch, wir haben nichts zu verbergen. Irgendwann wird es ihm draussen zu kalt und er setzt sich ins Auto und wartet, mindestens eine halbe Stunde. Dann plötzlich lässt er den Motor an und fährt ab. Vermutlich hat die Polizei Entwarnung gegeben.
 
 
 
 
 
 
202  Nie dachten wir, im alpinen Svaneti
eine gelbe Türkenbundlilie
(Lilium martagon) zu finden
203  Käfer im „Schlaraffenland" auf einem
Bärenklau (Heracleum) oder Kerbel
(Anthriscus), die beide zur selben Dolden-
blütler-Pflanzenfamilie (Apiaceae) gehören
204  Eine weitere Schönheit einer Blume,
möglicherweise derselben Art wie
Nr. 203 (links) aber in lila, die unseren
Tag mit ihrer Heuschrecke verschönert
 
Mestia erwacht langsam, als wir nach drei Nächten die Svaneti-Region wieder verlassen. Auf dem Hauptplatz steht ein österreichisches Wohnmobil. Doch noch regt sich nichts. Daher fahren wir weiter. Mit uns verabschiedet sich auch das strahlend blaue Wetter der letzten Tage. Bis zum Enguri-Staudamm mit seiner 271.5m hohen Staumauer – die sechshöchste der Welt – wechseln sich Bewölkung und sonnige Abschnitte ab. Jedoch an der Staumauer angelangt, beginnt es zu regnen. Heftige Regenschauer folgen in kurzen Unterbrüchen.
 
 
 
 
 
 
205  Ein prächtig bearbeitetes goldenes
Altarkreuz im „Museum of History &
Ethnography" in Mestia. Swanetis Isolation
war nicht zuletzt wegen der vielen Türme ideal
zur sicheren Aufbewahrung von religiösen
Schätzen während Georgiens vielen Invasionen
206  Blick auf den Ortsteil Laghami von
Mestia: Swaneti wurde nie durch den
Feind zerstört und das Leben der Svan-
Bevölkerung wurde kaum von aussen
beeinflusst
207  Blick gegen das Zentrum von Mestia.
Das frühere Svan-Volk ist bekannt für seine
Turm-Siedlungen, eigene Schule für heilige
Wandmalereien, Erfindung von speziellen
Musikinstrumenten und traditionelle
Holzschnitzereien
 
Trotzdem gelingt es mir in den kurzen Trockenphasen noch, von den prallvollen Brombeersträuchern, die uns umgeben, eine volle Schüssel grosse süsse Beeren zu pflücken. Jetzt fehlt nur noch der Schlagrahm dazu! Zurück in Zugdidi, der Stadt an der Abchasien-Grenze, glaube ich in einem kleinen Supermarkt entlang der Strasse fündig zu werden. Doch der Inhalt entpuppt sich als Erdbeer Joghurt. Es schmeckt trotzdem! Bei starkem Regen quartieren wir uns in Zugdidi im Hotel Samegrelo für 70 Lari ein. Dort erfahren wir, dass vier russische Touristen mit ihrem Auto in den Staudamm fielen und schon seit mehr als einer Woche nach ihnen gesucht wird.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
208  Das ungewöhnliche Flughafengebäude
des „Queen Tamar“-Airports von Mestia,
erreichbar über eine kaputte Löcher-Staub-
strasse, ist zwar schon seit 2010 betriebs-
bereit, wurde aber bis Ende 2013 noch
nicht durch Linienflüge bedient
209  Worte des griechischen Historikers
und Ethnographen Strabo über das Svan-Volk:
„Sie sind bekannt für ihren Mut und ihre Kraft,
sie regieren über fast alles um sie herum und
kontrollieren die Bergspitzen des Kaukasus" –
Sicht von Mestia einmal von Osten her
210  Wann werden diese Bäume wohl auf
die kürzlich neu gebaute Strasse runter fallen?
Die erste Autostrasse von Zugdidi nach
Swaneti entstand 1934. Vorher gab es nur
Wege, die mit Eselskarren, Pferden oder
zu Fuss passierbar waren
 
Heute, 5.8.2013, ist unser letztmöglicher Einreisetag in Abchasien. In einer der vielen Wechselstuben in Zugdidi tauschen wir unsere georgischen Lari in russische Rubel um und machen uns auf den Weg zur Grenze. Als wollte uns unser LandCruiser davon abhalten, in ein selbsternanntes Land zu reisen, wo die Reisehinweise davon abraten, bockt er. Er beginnt zu stottern und zu rupfen und läuft nicht mehr auf allen Zylindern. Nein, das kann er uns nicht antun! Wir schenken ihm kein Gehör und stehen kurz darnach am Georgien-Ausgangzoll.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
211  Schön anzusehen, aber essbar?
Pilze im Swaneti-Wald
212  Auch Enziane (Gentiana) wachsen
auf diesen Höhen – es sind die ersten, die
wir sehen, seit wir die Schweiz vor fast
30 Jahren verlassen haben
213  Fleissige Wespen an ihrem
Nest, erstaunlicherweise auf
(und nicht unter) einem Stein
 
Dort wollen sie als erstes die "Clearance Letter" aus Sukhumi, der Hauptstadt von Abchasien, sehen, d.h. die Bewilligung (TIP), die uns erlaubt, mit unserem LandCruiser einzureisen Dabei gibt es eine kleine Aufregung, weil der Beamte den Wortlaut "Clearance Letter für 25.7. bis 5.8.2013“ so interpretiert, dass wir heute Abchasien wieder verlassen müssen.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
214  Wirkt fast tropisch: Ein kleiner
Bergbach schlängelt sich auf der Zugdidi-
Swaneti-Strecke durch Steine, Moose
und Pflanzen und mündet dann in den
breiten Enguri-Fluss
215  Solche nicht sehr vertrauenswürdigen
Hängebrücken sieht man ab und zu. Ein
Auto mag wahrscheinlich zu viel sein,
aber für Fussgänger und Tiere ist sie
alleweil gut genug
216  Entlang des Enguri-Flusses (kurz
vor Khaishi) hatten die Sowjets verschie-
dene militärische Anlagen. Vermutlich
gehörten solche verlassenen Tunnels, Stollen
und Mauern auch dazu. Sie werden nun
teilweise vom 1961 gebauten Enguri-
Stausee überdeckt und geflutet
Nach ein paar Telefonaten klärt sich aber die Situation. Wir dürfen offenbar während dieser Zeit einreisen. Es gibt eben kaum Reisende, die mit ihrem eigenen Auto dieses spezielle Land besuchen. Ohne einen Ausgangsstempel im Pass – Georgien betrachtet Abchasien als ihre georgische Provinz – verlassen wir Georgien mit einer grossen Anzahl wunderschöner Erinnerungen von Leuten, Landschaften und Käseschnitten.
 
Am 5. August 2013 beenden wir nach 14 Tagen unseren dritten Besuch in Georgien –
von Tiflis nach Kazbegi und weiter nach Svaneti und entdecken Abchasien unser 177. Land.
Von dort kommen wir nach 8 Tagen am 13. August zu unserem vierten, aber sehr kurzen Georgien-Besuch zurück
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
217  Die 271.5 m hohe Staumauer des
Enguri-Staudamms ist die sechsthöchste der
Welt. Ihre Kronenlänge misst 750m und sie
fasst 1.1 Milliarden m³ Wasser. Der geplante
Khudoni-Staudamm (201.5m hoch, 230 Mio.
m³), 34km am Enguri flussaufwärts (vor
Khaishi, Bild 172), ist noch nicht freigegeben
218  Die Kathedrale im Zentrum von
Poti, Georgiens Haupthafen, ist nach
dem Modell von Istanbul's „Hagia Sofia"
gebaut. Nebst Batumi laufen hier
Fähren nach der Ukraine aus
219  Unsere Fähre „Vilnius Seaways" liegt
im Hafen von Poti. Sie wird uns in drei
Tagen nach Ilyichevsk bei Odessa in der
Ukraine bringen. Dort werden wir nach über
14 Jahren erstmals wieder europäischen
Boden betreten. Am 28.1.1999 haben wir
in Gelibolu in der Türkei Europa verlassen
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
220  14.8.2013 - 22h: Die ersten Autos
fahren auf die "Vilnius Seaways"-Fähre. Sie
ist 190.5m lang, 28m breit und wiegt 11'700
Tonnen. Zusammen mit drei weiteren Fähren
der Lithuanian Shipping Company schaffte
sie es ins Guinness Buch der Rekorde
221  Guinness Buch Weltrekord-Zertifikat
vom Januar 1991 für die Lithuanian Shipping
Company für ihre vier "grössten Eisenbahn-
Fähren der Welt" – Klaipeda, Vilnius,
Mukran und Greifswald. Heute fahren die
Schiffe ‚Vilnius’ und ‚Greifswald’ für die
Ukr-Fähren-Gesellschaft
222  Von Deck der "Vilnius Seaways"
blicken wir dem Laden der Fähre zu. Preis
Poti - Ilyichevsk (Odessa) in the Ukraine
€274 für LandCruiser und €93 p.P. für
eine Doppel-Kabine mit Dusche. Sehr
komfortabel, sehr sauber und sehr gutes
Essen während knapp 60 Std. Überfahrt
 
 
Die "Grössere" Mittlerer-Osten-Reise 2012/13:
Sharjah/Dubai/1st Traveler's Festival/Emirates National Auto Museum - V.A.E. mit Fahrzeug Nov. 2012 - Jan. 2013 - Teil 1
West-V.A.E. - Liwa - Vereinigte Arabische Emirate mit unserem Fahrzeug im Januar 2013 - Teil 2
Oman 2013 - Teil 1 - Februar 2013: Halbinsel Musandam
Oman 2013 - Teil 2 - Februar 2013: Sohar - Muskat - Rustaq - Nizwa
Oman 2013 - Teil 3 - März 2013: Sur - Ostküste - Insel Masirah - Dhofar
Oman 2013 - Teil 4 - März 2013: Salalah & Umgebung (Dhofar) - Nizwa
Oman 2013 - Teil 5 - März 2013: Westliches Hajar-Gebirge
Al Ain, Ostküste & Ras al Khaima - Vereinigte Arabische Emirate - mit unserem Fahrzeug im April 2013 - Teil 3
Iran - Teil 1: Fährhafen Bandar Abbas-Shiraz-Persepolis-Pasargad (zwischen Persepolis und Yazd) Mai 2013
Iran - Teil 2: Pasargad (exkl.)-Yazd-Esfahan Mai 2013
Iran - Teil 3: Esfahan (exkl.)-Chelgerd-Hamadan-Sanandaj-Orumiyeh-Türkische Grenze Mai 2013
Türkei: Iran Grenze-Esendere-Hakkari-Van-Doğubayazıt-Kars-Ardahan-Hopa-Georgien Grenze Mai/Juni 2013
Georgien - Teil 1: Türkische Grenze-Adscharien-Gori-Tiflis-Kakheti-Aserbaidschan Grenze Juni 2013
Aserbaidschan: Georgien Grenze-Balakən-Şəki-Lahıç-Baku-Xınalıq-Quba-Laza-Baku-Gəncə-Georgien Grenze Juni 2013
Georgien - Teil 2a: Grenze Aserbaidschan-Tiflis-Grenze Armenien Juni/Juli 2013
Armenien - Teil 1: Georgien Grenze-Haghpat-Dilijan-Sevan-Tatev-Goris-Bergkarabach Juli 2013
Bergkarabach: Armenien-Stepanakert-Gandzasar-Martakert-Tigranakert-Tnjri-Shoushi-Armenien Juli 2013
Armenien - Teil 2: Bergkarabach-Goris-Tatev-Noravank-Khor Virap-Echmiadzin-Eriwan-Geghard-Gyumri-Georgien Grenze – Juli 2013
Georgien - Teil 2b: Grenze Armenien-Ninotsminda-Tiflis-Mtskheta-Kazbegi-Kutaisi-Zugdidi
Juli 2013
Abchasien: Georgien-Sukhumi-Tsebelda-Novyy Aton-Lake Ritsa-Gagra-Pitsunda-Georgien August 2013